Diese herrliche Definition der sogenannten Latschenkampfklassen (LKK) möchte ich euch nicht vorenthalten:
Latschenkampfklassen. Ähnlich wie Klettergrade die Bemühungen des umliegenden Gesteins, einen am Fortkommen zu hindern, quantitativ fassen, soll dies auch für Latschenkiefern geschehen, deren Hinderungsfähigkeit auch in Grade, besser gesagt Kampfklassen, gefasst werden soll. [...]
Gefunden hier, Orthographie geringfügig angepasst.
Latschenkampfklassen. Ähnlich wie Klettergrade die Bemühungen des umliegenden Gesteins, einen am Fortkommen zu hindern, quantitativ fassen, soll dies auch für Latschenkiefern geschehen, deren Hinderungsfähigkeit auch in Grade, besser gesagt Kampfklassen, gefasst werden soll. [...]
- LKK 0: Keine Latschen oder Latschen in ausreichender Entfernung, so dass sie einen nicht belästigen.
- LKK 1: Erste größere Exemplare der Spezies hängen probehalber einige Äste in den Weg, die sich aber ohne allzugroße Mühen zur Seite schieben oder umgehen lassen. Die meisten richtig breiten Latschengassen sind Vertreter der LKK 1.
- LKK 2: Auch kleinere Latschen sind jetzt mit von der Partie und man kommt kaum mehr durch die Gassen, ohne dass einen die kleinen Biester überall kratzen und man immer wieder mal vom Vordermann einen Latschenast direkt ins Gesicht geklatscht bekommt - sozusagen eine "Standard-Karwendel-Latschengasse". Unter die LKK 2 fallen auch Wege, die geradewegs über Latschen hinwegführen, für den Fall, dass die Latschen so klein oder schon so totgetreten sind, dass sie kaum mehr erreichen als die Sohle der Wanderschuhe zu kitzeln und den einen oder anderen ungeschickten Stolperer zu verursachen.
- LKK 3: Hierunter fallen Gassen, die primär durch einen etwas größeren mittleren Abstand der einzelnen Latschen definiert sind - es gibt also keinen weithin als solchen erkennbaren Weg zwischen den Kiefern, ein Fortkommen ist hauptsächlich durch ständiges Gedrücke gegen die Äste oder Krabbeln am Boden möglich. Die Gassen-Form des LKK 3 fordert bereits den wackeren Latschenkämpfer oder eine ordentliche Motorsäge und bringt Unmengen an Kratzern, Harz und Flüchen mit sich. Im "Über-die-Latschen-Stolper-Modus" bezeichnet diese Klasse Latschen, die zwar am Boden schon plattgetrampelt sind, sich dennoch aber nicht scheuen, immer mal wieder auch neue Äste in allen möglichen Höhen über dem schon besiegt geglaubten Gehölz zu präsentieren.
- LKK 4: Gassen sind hier nur noch am Boden erkennbar, soll heißen, die Latschenkiefern stehen so, dass ihre Stämme eine Art Wegbegrenzung und die Äste ein Tunneldach wenige Dezimeter über dem Boden bilden. Aufrechter Gang wird zur Heldentat oder ist Ergebnis des gezielten Einsatzes zweier parallelgeführter Hochleistungsmotorsägen. Im Auf-Die-Latschen-Tret-Modus sind hiermit hauptsächlich Latschen in starker Hanglage bezeichnet, bei denen es sich anbietet, die stammnahen talseitigen Auswüchse als Tritte zu benutzen, wobei selbstverständlicherweise noch genügend Gehölz in allen anderen möglichen Höhenlagen, insbesondere aber in Gesichtshöhe rumhängt, um jeden Schritt zum Lustig-In-Die-Fresse-Klatschenden Erlebnis werden zu lassen. LKK 4 macht keinen Spaß mehr und ist im Allgemeinen mit jeder Menge blutender Schürfwunden verbunden.
- LKK 5: Hier vereinigen sich der Gassen- und der Tret-Modus, denn der LKK 5 bedeutet schlicht "Latschen überall, in perfekt organisierter Fortbewegungs-Behinderungs-Formation". LKK 5 ist überall dort, wo Unmengen an Latschen zu finden sind und noch nie ein Weg war, ist oder sein wird. Das Betreten eines LKK 5-Areals kann fast immer als ein Akt der Verzweiflung betrachtet werden und ist in den meisten Fällen mit dem Wunsch nach Napalm oder einer großen Dürre im Zusammenspiel mit einem Kanister Benzin und einem Feuerzeug verbunden. Die LKK 5 fordert den erfahrenen und wackeren Latschenkämpfer und macht nur noch ausgesprochenen Latschen-Fetischisten Spaß. Ein guter Rat im Zusammenhang mit dieser Latschenkampfklasse lautet schlicht "Tu's nicht!".
Gefunden hier, Orthographie geringfügig angepasst.
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