Seit ich das erste Mal im Winter vom Göll hinüber geschaut hab, hab ich mir gedacht: ui a steile, fesche Leitn, da sollten wir doch mit Ski rauf! Die Logistik dahinter war uns oftmals zu kompliziert, die Bedingungen unklar oder einfach grottenschlecht.
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Doch bei unserer letzten Skitour hat auch Skitourenspezl Roman das Eisgraberl angesprochen und so haben wir uns die Hand draufgegeben. Der 1. Mai, der bringt keinen Maibaum für uns, sondern eine Bootsfahrt! Das Wetter soll am Staatsfeiertag nicht zu warm sein, perfekt also für die niedrig gelegene Tour. Das erste Boot fährt ja erst um 8:30, ein früher Start sieht anders aus.
Dann der Schock. Am 28. April wieder mal der Social Media Horror. Jemand postet die Tour im Netz! Wir wissen zwar jetzt, dass gute Bedingungen herrschen, aber alleine sind wir evtl. nicht mehr. Gottseidank war der Post nur auf Lawine zu sehen und nicht auf Facebook, dennoch... unsicher sind wir trotzdem. Wir sind heuer schon einmal eine vermeintlich eher ruhige, einsame Tour gegangen, die uns jemand kurz vorher „weggepostet“ hat und wo dann dementsprechend viel los war.
Am Schiff dann die Gewissheit: alleine sind wir nicht, doch der große Ansturm bleibt aus. Der Franz aus Bgl., ein nettes Pärchen aus der Gegend und eine Fünfergruppe. Das wars.
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Die Bootsfahrt bietet das übliche Schmähprogramm der Königsseeschifffahrt, das Echo wird brav zurückgespielt und gemeinsam mit einigen Wanderern kommen wir in Bartholomä an. Der Gastgarten ist noch zu, daher laufen wir schnurstracks vorbei. Ziel: Eiskapelle bzw. links davon den Graben rauf. Schnee gibts ab 1000m. Was für eine kühles, schattiges Loch da hinten. Genau nach meinem Geschmack.
Die Krux der Tour liegt darin, im unteren Teil nicht in den Bach einzubrechen. Dies ist vor Jahren einmal passiert: ein Skitourengeher ist im unteren Teil des Eisgrabens eingebrochen und unter dem Schnee in der Aushöhlung dann noch weiter talwärts gerutscht. Die Bergrettung musste anrücken. Man kann nicht erahnen wie dick die Schneeschicht im Mittelteil des Grabens ist, doch zu den begrenzenden Wänden hin, tun sich teilweise tiefe Klüfte auf. Der engste und steilste Teil des Grabens ist bald hinter uns, die Spitzkehren sollten hier schon gut sitzen, über 40° Steigung werden geboten. Weiter oben lehnt sich der Eisgraben zurück und verbreitert sich. A Traumleitn!
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Einziges Manko heute: Der Steinschlag hat mit der Hitzeperiode der letzten Wochen auch zugeschlagen. Neben dem Saharastaub und dem Blütenstaub ist das Hocheis mit Steinen gespickt. Ganz besonders oben i der Scharte und ganz unten im Auslauf, wo seitlich mit dem Schmelzschnee der ganze Schotter runterfährt. Gottseidank ist einer so lieb und putzt uns den unteren Teil so richtig schön aus. Der Fischer von Bartholomä ist nämlich nicht aufs erste Boot angewiesen und fährt dementsprechend schon als erster mit seinen Spezln ab. So ein Hundling!
Dafür haben wir im unteren Teil eine perfekte „Halfpipe“ um den Steinen auszuweichen, der Mittelteil fährt sich super und oben in der Rinne zur Scharte muss man aufpassen. Oder man pfeifft drauf. Die Scharte wird typischerweise gar nicht erstiegen, im Moment bietet sie mixed Kletterei über Fels und Stapfschnee. Während Roman hochmotiviert noch hinaufsteigt, fährt Philip schon mal den steileren Teil der Rinne ab. Ich geb mir das nicht mit Ski. Zu eng und steinig.
Theoretisch kommt man von der Scharte bis zum Hirschwieskopf hoch, allerdings nicht mit Ski sondern zu Fuß. Witziges Detail: Der Hirschwieskopf wurde vom Wimbachgries an diesem Tag auch gemacht. Zu Fuß natürlich.
Ich bin eher motiviert für die Abfahrt, denn schön langsam kommt der Durscht. Und der nette Herr am Boot hat ja gemeint, hier würde Wasser nur in veredelter Form getrunken. Daher auf zum Wirt!
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Die Abfahrt dann perfekter Sommerfirn, Blick auf den See. I pfeiff auf die Lofoten, wenn i Berchtsgodn hobm kau! Fjord, Boot, Schnee! Was will ma mehr!
Der Weg zum Wirt führt noch am Schuhdepot vorbei, was sind wir froh über die Laufschuh und frische Socken! Dann gehts schnellen Schrittes die knappen 400hm zu Fuß hinab zum Wirt zur ausgiebigen Rehydrierung nach bayrischem Reinheitsgebot.
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Ein Blick zurück, dann ab ins Boot.
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Während wir den Touristen erklären, was das lange Zeug auf unserem Rücken macht, warum man das bis zur Eiskapelle trägt und versichert, dass es sehr wohl noch einen Schnee da hinten gibt, vergeht auch die Bootsfahrt zurück nach Schönau.
Eine Ski(ff)fahrt die ist lustig, eine Ski(ff)fahrt, die ist schön, hollarihollarihollaroh!
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Doch bei unserer letzten Skitour hat auch Skitourenspezl Roman das Eisgraberl angesprochen und so haben wir uns die Hand draufgegeben. Der 1. Mai, der bringt keinen Maibaum für uns, sondern eine Bootsfahrt! Das Wetter soll am Staatsfeiertag nicht zu warm sein, perfekt also für die niedrig gelegene Tour. Das erste Boot fährt ja erst um 8:30, ein früher Start sieht anders aus.
Dann der Schock. Am 28. April wieder mal der Social Media Horror. Jemand postet die Tour im Netz! Wir wissen zwar jetzt, dass gute Bedingungen herrschen, aber alleine sind wir evtl. nicht mehr. Gottseidank war der Post nur auf Lawine zu sehen und nicht auf Facebook, dennoch... unsicher sind wir trotzdem. Wir sind heuer schon einmal eine vermeintlich eher ruhige, einsame Tour gegangen, die uns jemand kurz vorher „weggepostet“ hat und wo dann dementsprechend viel los war.
Am Schiff dann die Gewissheit: alleine sind wir nicht, doch der große Ansturm bleibt aus. Der Franz aus Bgl., ein nettes Pärchen aus der Gegend und eine Fünfergruppe. Das wars.
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Die Bootsfahrt bietet das übliche Schmähprogramm der Königsseeschifffahrt, das Echo wird brav zurückgespielt und gemeinsam mit einigen Wanderern kommen wir in Bartholomä an. Der Gastgarten ist noch zu, daher laufen wir schnurstracks vorbei. Ziel: Eiskapelle bzw. links davon den Graben rauf. Schnee gibts ab 1000m. Was für eine kühles, schattiges Loch da hinten. Genau nach meinem Geschmack.
Die Krux der Tour liegt darin, im unteren Teil nicht in den Bach einzubrechen. Dies ist vor Jahren einmal passiert: ein Skitourengeher ist im unteren Teil des Eisgrabens eingebrochen und unter dem Schnee in der Aushöhlung dann noch weiter talwärts gerutscht. Die Bergrettung musste anrücken. Man kann nicht erahnen wie dick die Schneeschicht im Mittelteil des Grabens ist, doch zu den begrenzenden Wänden hin, tun sich teilweise tiefe Klüfte auf. Der engste und steilste Teil des Grabens ist bald hinter uns, die Spitzkehren sollten hier schon gut sitzen, über 40° Steigung werden geboten. Weiter oben lehnt sich der Eisgraben zurück und verbreitert sich. A Traumleitn!
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Einziges Manko heute: Der Steinschlag hat mit der Hitzeperiode der letzten Wochen auch zugeschlagen. Neben dem Saharastaub und dem Blütenstaub ist das Hocheis mit Steinen gespickt. Ganz besonders oben i der Scharte und ganz unten im Auslauf, wo seitlich mit dem Schmelzschnee der ganze Schotter runterfährt. Gottseidank ist einer so lieb und putzt uns den unteren Teil so richtig schön aus. Der Fischer von Bartholomä ist nämlich nicht aufs erste Boot angewiesen und fährt dementsprechend schon als erster mit seinen Spezln ab. So ein Hundling!
Dafür haben wir im unteren Teil eine perfekte „Halfpipe“ um den Steinen auszuweichen, der Mittelteil fährt sich super und oben in der Rinne zur Scharte muss man aufpassen. Oder man pfeifft drauf. Die Scharte wird typischerweise gar nicht erstiegen, im Moment bietet sie mixed Kletterei über Fels und Stapfschnee. Während Roman hochmotiviert noch hinaufsteigt, fährt Philip schon mal den steileren Teil der Rinne ab. Ich geb mir das nicht mit Ski. Zu eng und steinig.
Theoretisch kommt man von der Scharte bis zum Hirschwieskopf hoch, allerdings nicht mit Ski sondern zu Fuß. Witziges Detail: Der Hirschwieskopf wurde vom Wimbachgries an diesem Tag auch gemacht. Zu Fuß natürlich.
Ich bin eher motiviert für die Abfahrt, denn schön langsam kommt der Durscht. Und der nette Herr am Boot hat ja gemeint, hier würde Wasser nur in veredelter Form getrunken. Daher auf zum Wirt!
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Die Abfahrt dann perfekter Sommerfirn, Blick auf den See. I pfeiff auf die Lofoten, wenn i Berchtsgodn hobm kau! Fjord, Boot, Schnee! Was will ma mehr!
Der Weg zum Wirt führt noch am Schuhdepot vorbei, was sind wir froh über die Laufschuh und frische Socken! Dann gehts schnellen Schrittes die knappen 400hm zu Fuß hinab zum Wirt zur ausgiebigen Rehydrierung nach bayrischem Reinheitsgebot.
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Ein Blick zurück, dann ab ins Boot.
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Während wir den Touristen erklären, was das lange Zeug auf unserem Rücken macht, warum man das bis zur Eiskapelle trägt und versichert, dass es sehr wohl noch einen Schnee da hinten gibt, vergeht auch die Bootsfahrt zurück nach Schönau.
Eine Ski(ff)fahrt die ist lustig, eine Ski(ff)fahrt, die ist schön, hollarihollarihollaroh!
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