Ein kleiner Nachtrag zu unserem letzten Aufenthalt in Brela Ende Oktober.
Eine Wandbildung, die mir schon vor einigen Jahren aufgefallen war. Ich hatte damals die etwas verrückte Idee, vom Dorf Bast auf einem Wanderweg und anschließender Querung in schrofigem Gelände die mächtige Wand des Bukovac zu erreichen. Kein sehr guter Plan, schon beim Zustieg am Wanderweg, der in Richtung Topol führt, hat die intensive Sonneneinstrahlung die Ausführung des Planes vereitelt. Aber der Wanderweg führte uns an einer interessanten Felswand vorbei, und ich meinte zur Partnerin: Das schaut gut aus, es würde sich auszahlen, hier einige Routen einzurichten.
Das ist die Wand, die mir aufgefallen war:
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Die Jahre vergingen, und vor einem Jahr übersandte mir Rutschger ein Topo von Paolo Pezzolato, das er irgendwo (in einer facebook-Seite?) gefunden hatte. Nachdem ich konsequent facebook-abstinent lebe, war mir dieses Topo unbekannt. Habe es dann meinem Biokovo-Archiv einverleibt, und in diesem Oktober entschlossen wir uns zu einem Besuch. Noch einmal herzlichen Dank an Rutschger für diesen wertvollen Tipp.
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Anfangs schaut die Landschaft wenig attraktiv aus, aber bald sieht man den Steinbruch nicht mehr, in 25 Minuten ist am markierten Wanderweg die reizvolle Wand erreicht. Wir finden die zwei beschriebenen Routen von Paolo Pezzlato und Sara Gojak. Sie sind jeweils zwei Seillängen lang und wurden „Zig/Zag“ und "Wasabi“ benannt. Schwierigkeit 5a bis 5c.
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Wir sind beide Routen geklettert und waren sehr zufrieden. Dann entdeckten wir in dieser Wand noch zwei eingerichtete Routen, die mussten wir natürlich ebenfalls kennen lernen. Diese sind fast noch schöner als die zwei Pezzolato- Routen, hochinteressante Felsstruktur, ganz anders, als wir sie sonst in den Biokovo-Wänden erlebt hatten, Schwierigkeit etwas geringer, geschätzt 4c. Anzumerken: die Wand ist eine Ostwand, das heißt, an wärmeren Tagen zu empfehlen.
Und noch ein kleiner Nachtrag zu Vrisove Glavice bei Donja Brela
Es reizte mich, in dieser breiten Wand eine Route zu finden, die eine Freundin vor zehn Jahren, wie sie mehrmals beklagt hatte, nicht finden konnte. Ihren vagen Beschreibungen zufolge müsste es sich um die Route G.R.B.1 handeln. Gut, soweit ist es mir klar, wir steigen zur Wand, die Orientierung ist angesichts der vielen Anstiege ncht einfach, aber ich finde die Einstiege zu den drei Routen „G.R.B. (für weniger Informierte: Das ist eine Abkürzung der Namen der Erstbegeher Giovanni-Roberto-Borut), und ich finde tatsächlich eine Route, die mit neuem Material ausgestattet ist.
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Wie genießen vier nette Seillängen, Fels ist gut, Linie des Anstieges etwas aus der Fallinie verlegt, um botanischen Inseln auszuweichen, und im Fels zu bleiben. Schwierigkeit maximal 4c /(eine Stelle vielleicht 5a?), alles in allem eine nicht uninteressante Kletterei, und, das soll angemerkt werden, der leichteste Durchstieg in der Wand. Ja, und abschließend – nach dem Abseilen – noch eine Beobachtung: Am Einstieg eine rote Aufschrift: Fra Diavolo
Also, was wir geklettert sind, weiß ich nicht, war es „G.R.B.“ oder war es „Fra Diavolo“? Egal
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