„Das größte Geheimnis der östlichen Karawanken...“ betitelt Karl Hren ein Kapitel seines 2015 erschienenen Buches „Gräben und Gipfel. Der Zauber der Karawanken zwischen Petzen und Obir“, und meint damit einen kleinen und nur scheinbar unscheinbaren Felsgipfel, der auf keiner Landkarte namentlich verzeichnet ist. Wenn man auf die ÖK (Austrian Map) blickt, so erkennt man gegenüber von Rechberg (Reberca), unweit von Sittersdorf (Žitara vas) aber schon auf Bad Eisenkappler Gemeindegebiet liegend, einen 846 m hohen Vermessungspunkt, in dessen Nahbereich gleich zwei Gipfelkreuze stehen: Das Rechberg Kreuz samt Gipfelbuch, sowie das vorgelagerte Schwarz Kreuz (830 m). Man sieht diese Kreuze auch von der B 82 aus. Hren beschreibt in seinem Werk zwei Normalwege vom Bauern Volina, nach dem die Spitze Volinovc bzw. Volinov vrh benannt wurde, und lobt die geniale Aussicht nach fast allen Richtungen, die man vom Gipfel genießt. Diese ist im Frühjahr aufgrund der noch tief verschneiten Nordkare der Steiner Alpen besonders lohnend! Er verschweigt allerdings, daß zur Vellach (Bela) hin sowohl in der West- als auch der Nordwand in den letzten Jahren von den Einheimischen ein wahrhaft monströser Klettergarten errichtet wurde, der auch einige gesicherte Steige für den alpinen Normalverbraucher beinhaltet. Ich vermeide dabei bewußt die Bezeichnung „Klettersteige“, da die Normen dafür nicht erfüllt werden. Erstaunlich ist, daß man hier einerseits auf ein hohes Maß an Geheimhaltung stößt - äußerst dezente Beschilderung, keine Routen-Topos verfügbar, keine Auskunft im Eisenkappler Tourismus-Bureau - andererseits aber YouTube-Videos eines gewissen Johann Lobnig findet, wenn man z. B. „Rechbergweg, Nordwand“ in eine Suchmaschine eingibt.
Über den Nordwestgrat verläuft die einfachste Standard-Route, die durchlaufend gelb markiert ist. Die schwierigsten Stellen sind mit Kletterseilen und Metallstiften gesichert. Auch kleine Bäume bzw. abgesägte Baumstümpfchen dienen häufig als Fortbewegungshilfe. Stahlseile gibt es hingegen keine. (Diese werden nur am extremen „Rechbergweg-Nordwand“ eingesetzt.) Dennoch sind ein paar kurze ungesicherte Stellen mit I-II zu bewerten, die teilweise auch ausgesetzt sind. Sämtliche Griffe und Tritte sind aber stets gut und eindeutig. Zwischen dem Fels ist auch einiges an „Erdkletterei“ eingestreut, wobei die Tritte sehr gut eingeschlagen wurden. Dennoch gilt: Bei Nässe abzuraten! Der kurze ungesicherte Ausstiegskamin unmittelbar unter dem Rechberg Kreuz muß (leider) mit II+ bewertet werden.
Für den Zustieg zum Nordwestgrat gibt es zwei Möglichkeiten. Die erste besteht darin, bereits bei der Abzweigung von der Seebergstraße (B 82) zum Volina zu parken (glzt. Bushaltestelle „Abzw. Rechberg“) und dem „Seebergweg“ (Radweg) ein paar Minuten flußabwärts bis unmittelbar vor eine gewaltige Schuttriese zu folgen. Sofort nach der Steinschlag-Warntafel zweigt hier ein unscheinbares Steiglein ab (Steinmann des Autors), das sehr neu und „aus dem Boden gestampft“ bzw. gegraben wirkt. Es leitet am Rand der Riese, aber schon im Wald in steiler Direttissima (dabei links Abzweigung des sehr schwierigen „Rechbergweg-Nordwand“, großes Schild) empor zum Einstieg, der gelb mit „NWG“ markiert ist. (Das „E“ daneben bedeutet lediglich „Einstieg“ und hat nichts mit der Schwierigkeit zu tun!)
Für die zweite Zustiegs-Möglichkeit fährt man noch ein kurzes Stück weiter Richtung Volina und parkt dann bei einem winzigen Schild „Parken“ am linken Straßenrand. Kurz danach deutet ein kleiner Pfeil nach links in den Wald, wo ein Steiglein hinauf zum tiefsten Punkt der Westwand leitet. (Der Steig ist derzeit im oberen Teil durch umgestürzte Bäume verlegt. Man kann den Windwurf aber rechtsseitig umgehen.) Nun folgt der Weg dem Fuß der Westwand nach links aufwärts, um schließlich mit kurzem Höhenverlust ebenfalls den oben erwähnten Einstieg zu erreichen.
Der untere Teil des NW-Grates bis zur ersten rot-weiß-roten Fahne kann (neben dem schon erwähnten Ausstiegskamin) als „Schlüssel“ bezeichnet werden. Fehler darf man sich hier jedenfalls keinen erlauben. Wer in sich ruht und jeden Schritt und Griff aufmerksam setzt bleibt aber im Genußbereich. Es gibt rechterhand auch eine weglose, leichte Umgehung, die genau bei der 1. Fahne einmündet (und natürlich auch als Notausstieg dienen kann) - siehe das Routenphoto!
Der erwähnte „Rechbergweg-Nordwand“ hat zwar teilweise Stahlseile eingebaut, ist aber dennoch nicht für die Begehung mit einem KS-Set konzipiert. Die Erbauer empfehlen auf ihrem Schild „VT-Prusik“. Es gibt zwei Notausstiege hin zum Nordwestgrat: Der erste mündet ein Stück oberhalb der ersten Fahne hinzu, der zweite genau bei der zweiten rot-weiß-roten Fahne. Die teilweise vertikale Nordwand ist definitiv nur etwas für die „Extremen“. Mehrere Einblicke in diese sowie die Eintragung eines Begehers „kein zweites Mal!“ im Gipfelbuch haben mich von ihr ferngehalten...
Zuletzt sei noch der gesicherte Steig zum Schwarz Kreuz kurz angerissen: Wenige Schritte nach der Einmündung des ersten Nordwand-Notausstieges steht man am NW-Grat vor einer gut markierten Wegteilung: Links (bzw. geradeaus) „RK“ (= Rechberg Kreuz), rechts „SK“ (= Schwarz Kreuz) - siehe Photo! Vermutlich ist diese Route auch eine ziemlich extreme Sache. Das Gelände erschien mir jedenfalls so „grauslich“, daß ich nach wenigen Minuten umgedreht bin. (Wer das Schwarz Kreuz unproblematisch erreichen will, der kann das auch in wenigen Minuten im Abstieg vom Rechberg Kreuz tun.)
Abgesehen von den drei erwähnten Wegen (N-Wand, NW-Grat, Schwarz Kreuz Steig) gibt es noch viele weitere gelb markierte Routen, die aber nur für „richtige“ Kletterer interessant sind und daher hier nicht abgehandelt werden.
Nachfolgende die Legende für das Routenphoto:
violette durchgehende Linie = Nordwestgrat-Steig mit Zustiegen
violette strichlierte Linie = wegloser Abkürzer, leicht (umgeht Einstiegs-Schlüsselstelle)
gelbe Linie = Rechbergweg-Nordwand
hellblaue Linie = Steig zum Schwarz Kreuz
(grüne strichlierte Linie = bedeutungsloser Steig)
RK = Rechberg Kreuz, 845 m
SK = Schwarz Kreuz, 830 m
F1 = erste rot-weiß-rote Fahne
F2 = zweite rot-weiß-rote Fahne
Der Abstieg über den rot-weiß-rot markierten Normalweg beginnt mit einem kurzen Aufstieg(!) auf den eigentlichen topographischen Gipfel (ca. 860 m), der aber aufgrund seiner Bewaldung kaum Ausicht bietet. Nach dessen Überschreitung folgt der Steig dem Kamm weiter hinab in einen Sattel und leitet dann rechtsseitig zum nahen Ende eines Karrenweges. Auf diesem schlendert man in vielen Kehren hinab zum Volina (unvollendeter Rohbau untypisch für einen Bauernhof), und von diesem auf der Schotterstraße talauswärts.
Der angehängte Ausschnitt aus der ÖK (Austrian Map) wurde von mir generalüberarbeitet und zeigt das gesamte Wegenetz von Aufstieg und Abstieg.
Eine Verlängerungsoption besteht in der spannenden Überschreitung des gesamten Kammes über den Sittersdorfer Berg (Žitrajska gora, 1064 m) bis zum Jegartkogel (Jegartov hrib, 1263 m). Hier gab es vor langer, langer Zeit sogar einmal einen markierten Steig der Naturfreunde! Doch das ist eine andere Geschichte, die ich vielleicht einmal zu einem späteren Zeitpunkt erzähle...
Über den Nordwestgrat verläuft die einfachste Standard-Route, die durchlaufend gelb markiert ist. Die schwierigsten Stellen sind mit Kletterseilen und Metallstiften gesichert. Auch kleine Bäume bzw. abgesägte Baumstümpfchen dienen häufig als Fortbewegungshilfe. Stahlseile gibt es hingegen keine. (Diese werden nur am extremen „Rechbergweg-Nordwand“ eingesetzt.) Dennoch sind ein paar kurze ungesicherte Stellen mit I-II zu bewerten, die teilweise auch ausgesetzt sind. Sämtliche Griffe und Tritte sind aber stets gut und eindeutig. Zwischen dem Fels ist auch einiges an „Erdkletterei“ eingestreut, wobei die Tritte sehr gut eingeschlagen wurden. Dennoch gilt: Bei Nässe abzuraten! Der kurze ungesicherte Ausstiegskamin unmittelbar unter dem Rechberg Kreuz muß (leider) mit II+ bewertet werden.
Für den Zustieg zum Nordwestgrat gibt es zwei Möglichkeiten. Die erste besteht darin, bereits bei der Abzweigung von der Seebergstraße (B 82) zum Volina zu parken (glzt. Bushaltestelle „Abzw. Rechberg“) und dem „Seebergweg“ (Radweg) ein paar Minuten flußabwärts bis unmittelbar vor eine gewaltige Schuttriese zu folgen. Sofort nach der Steinschlag-Warntafel zweigt hier ein unscheinbares Steiglein ab (Steinmann des Autors), das sehr neu und „aus dem Boden gestampft“ bzw. gegraben wirkt. Es leitet am Rand der Riese, aber schon im Wald in steiler Direttissima (dabei links Abzweigung des sehr schwierigen „Rechbergweg-Nordwand“, großes Schild) empor zum Einstieg, der gelb mit „NWG“ markiert ist. (Das „E“ daneben bedeutet lediglich „Einstieg“ und hat nichts mit der Schwierigkeit zu tun!)
Für die zweite Zustiegs-Möglichkeit fährt man noch ein kurzes Stück weiter Richtung Volina und parkt dann bei einem winzigen Schild „Parken“ am linken Straßenrand. Kurz danach deutet ein kleiner Pfeil nach links in den Wald, wo ein Steiglein hinauf zum tiefsten Punkt der Westwand leitet. (Der Steig ist derzeit im oberen Teil durch umgestürzte Bäume verlegt. Man kann den Windwurf aber rechtsseitig umgehen.) Nun folgt der Weg dem Fuß der Westwand nach links aufwärts, um schließlich mit kurzem Höhenverlust ebenfalls den oben erwähnten Einstieg zu erreichen.
Der untere Teil des NW-Grates bis zur ersten rot-weiß-roten Fahne kann (neben dem schon erwähnten Ausstiegskamin) als „Schlüssel“ bezeichnet werden. Fehler darf man sich hier jedenfalls keinen erlauben. Wer in sich ruht und jeden Schritt und Griff aufmerksam setzt bleibt aber im Genußbereich. Es gibt rechterhand auch eine weglose, leichte Umgehung, die genau bei der 1. Fahne einmündet (und natürlich auch als Notausstieg dienen kann) - siehe das Routenphoto!
Der erwähnte „Rechbergweg-Nordwand“ hat zwar teilweise Stahlseile eingebaut, ist aber dennoch nicht für die Begehung mit einem KS-Set konzipiert. Die Erbauer empfehlen auf ihrem Schild „VT-Prusik“. Es gibt zwei Notausstiege hin zum Nordwestgrat: Der erste mündet ein Stück oberhalb der ersten Fahne hinzu, der zweite genau bei der zweiten rot-weiß-roten Fahne. Die teilweise vertikale Nordwand ist definitiv nur etwas für die „Extremen“. Mehrere Einblicke in diese sowie die Eintragung eines Begehers „kein zweites Mal!“ im Gipfelbuch haben mich von ihr ferngehalten...
Zuletzt sei noch der gesicherte Steig zum Schwarz Kreuz kurz angerissen: Wenige Schritte nach der Einmündung des ersten Nordwand-Notausstieges steht man am NW-Grat vor einer gut markierten Wegteilung: Links (bzw. geradeaus) „RK“ (= Rechberg Kreuz), rechts „SK“ (= Schwarz Kreuz) - siehe Photo! Vermutlich ist diese Route auch eine ziemlich extreme Sache. Das Gelände erschien mir jedenfalls so „grauslich“, daß ich nach wenigen Minuten umgedreht bin. (Wer das Schwarz Kreuz unproblematisch erreichen will, der kann das auch in wenigen Minuten im Abstieg vom Rechberg Kreuz tun.)
Abgesehen von den drei erwähnten Wegen (N-Wand, NW-Grat, Schwarz Kreuz Steig) gibt es noch viele weitere gelb markierte Routen, die aber nur für „richtige“ Kletterer interessant sind und daher hier nicht abgehandelt werden.
Nachfolgende die Legende für das Routenphoto:
violette durchgehende Linie = Nordwestgrat-Steig mit Zustiegen
violette strichlierte Linie = wegloser Abkürzer, leicht (umgeht Einstiegs-Schlüsselstelle)
gelbe Linie = Rechbergweg-Nordwand
hellblaue Linie = Steig zum Schwarz Kreuz
(grüne strichlierte Linie = bedeutungsloser Steig)
RK = Rechberg Kreuz, 845 m
SK = Schwarz Kreuz, 830 m
F1 = erste rot-weiß-rote Fahne
F2 = zweite rot-weiß-rote Fahne
Der Abstieg über den rot-weiß-rot markierten Normalweg beginnt mit einem kurzen Aufstieg(!) auf den eigentlichen topographischen Gipfel (ca. 860 m), der aber aufgrund seiner Bewaldung kaum Ausicht bietet. Nach dessen Überschreitung folgt der Steig dem Kamm weiter hinab in einen Sattel und leitet dann rechtsseitig zum nahen Ende eines Karrenweges. Auf diesem schlendert man in vielen Kehren hinab zum Volina (unvollendeter Rohbau untypisch für einen Bauernhof), und von diesem auf der Schotterstraße talauswärts.
Der angehängte Ausschnitt aus der ÖK (Austrian Map) wurde von mir generalüberarbeitet und zeigt das gesamte Wegenetz von Aufstieg und Abstieg.
Eine Verlängerungsoption besteht in der spannenden Überschreitung des gesamten Kammes über den Sittersdorfer Berg (Žitrajska gora, 1064 m) bis zum Jegartkogel (Jegartov hrib, 1263 m). Hier gab es vor langer, langer Zeit sogar einmal einen markierten Steig der Naturfreunde! Doch das ist eine andere Geschichte, die ich vielleicht einmal zu einem späteren Zeitpunkt erzähle...
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