Ich bin von Kopf bis Fuß zerschunden, dehydriert, habe Schädelweh und schlecht ist mir auch. Die Krämpfe in den Oberschenkeln lassen langsam nach, der Sonnenbrand macht sich dafür schon bemerkbar. Ich stolpere die Forstraße entlang talwärts.
Die letzte Stunde habe ich mich durch absolut lebensgefährliches Gelände gemüht, weil ich natürlich immer einen "Alternativabstieg" suchen muss.
Mit einem Wort, ein gelungener Saisonstart im Toten Gebirge.
Doch der Reihe nach:
Geplant war eine Exploration zu den Türmen im Turmtal, als Vorbereitung zum Fünfzigjahrjubiläum der Überschreitung der Türme, eine Rabederroute.
Vom PP Bärenalm gehts zuerst über die Steyr, dann rechts auf der Schotterstraße entlang, bis nach ca. 300 Metern links die Forststraße zum Jagdhaus abzweigt. Dieser Straße folge ich bis zu einer scharfen Rechtskurve auf ca. 920 Meter Seehöhe, wo ich in südlicher Richtung abbiege:
01-Abzweigung-Forststrasse.jpg
Ich folge der abzweigenden Forststraße kurz und biege rechts ab auf einen Ziehweg, dem ich bergauf bis zu einer Lichtung mit einer Jagdkanzel folge.
Die Lichtung überquere ich und finde schon bald einen undeutlich ausgeprägten Jagdsteig Richtung Hals.
"Aus jagdlichen Gründen" angelegter kurzer Klettersteig auf der Rückseite des Scheiblingsteins:
02-Klettersteig-Scheiblingsteinre.jpg
So sieht die ostseitige Wand vom Grat aus:
03-Beginn-Grat.jpg
Schon bald komme ich beim Einschnitt zwischen Scheiblingstein und dem Beginn des Brandleck- Ostgrates an, dem sogenannten "Hals":
04-Boulder-Hals.jpg
Hier könnte man runter ins Tumtal steigen, ich bleibe aber oben und steige immer den Wänden entlang aufwärts Richtung Talschluss.
Nach insgesamt drei Stunden Gehzeit erreiche ich den Fuß des großen Turmes. Im Rabederführer wird der Anstieg mit dem Wort '"mühsam" beschrieben. Das kann ich voll und ganz bestätigen.
image_566687.jpg
Über Grasbänder und Gamssteige erreiche ich den Einschnitt beim kleinen Turm. Hier befindet sich der Einstieg der Kletterroute, ein "teilweise überhängender Riss 50 Meter empor auf den kleinen Turm (V)":
05-ertz.jpg
Perfekter rauher Fels!
Nachdem das Tagesziel also erreicht war, möchte ich nach Möglichkeit nicht auf gleichem Weg zurück. Ich versuche mein Glück in östlicher Richtung am Grat entlang.
06-Rueckblick-tuerme.jpg
07-Rueckblick-tuerme2.jpg
Hier gehts aber seilfrei nicht weiter, ein mächtiger Gratturm baut sich senkrecht auf. Leider kein Bild aufgrund eines technischen Defekts....
Dafür erkenne ich nördlich vom Grat eine deutliche Rinne, in der ich absteigen könnte. Das Unglück nimmt seinen Lauf.
Rückblick zu den Türmen:
08-Abstieg-tuerme.jpg
In der Rinne gehts recht gut voran, sie hat nur eine ausgesprochen unangenehme Eigenschaft, sie wird nämlich immer steiler. Gleichzeitig wird der Fels runder und immer erdiger.
Bei einer kleinen Rast fällt es mir dann ein: Da unten war ich schonmal vor Jahren, um einen möglichen Aufstieg zu erkunden, ein Vorhaben, das ich damals ich nach näherer Betrachtung als unmöglich abgelegt habe. Na fein, und da solls jetzt also runter gehen!
Links und rechts der Rinne nur dichtestes Steilstlatschenglände, auch keine Option...
Von oben gesehen:
10-Abstieg-Rinne.jpg
Und von unten:
11-Abstieg-Rinne2.jpg
Gottlob herrschen trockene Verhältnisse, und irgendwie komm ich dann doch runter. Dann noch übers Schneefeld, zwei Holzstecken benutze ich als Pickel und die Steigeisen werden nach der Methode C. Stangl "imaginiert".
Im Rückblick:
12-Abstieg-Rueckblick.jpg
Jetzt noch die Forststraße entlang runter zum Parkplatz, ein Vollbad in der Steyr, ein Weissbier, fertig.
Für die Klettertour über die Türme werden noch Interessenten gesucht.
LG Helwin
Die letzte Stunde habe ich mich durch absolut lebensgefährliches Gelände gemüht, weil ich natürlich immer einen "Alternativabstieg" suchen muss.
Mit einem Wort, ein gelungener Saisonstart im Toten Gebirge.
Doch der Reihe nach:
Geplant war eine Exploration zu den Türmen im Turmtal, als Vorbereitung zum Fünfzigjahrjubiläum der Überschreitung der Türme, eine Rabederroute.
Vom PP Bärenalm gehts zuerst über die Steyr, dann rechts auf der Schotterstraße entlang, bis nach ca. 300 Metern links die Forststraße zum Jagdhaus abzweigt. Dieser Straße folge ich bis zu einer scharfen Rechtskurve auf ca. 920 Meter Seehöhe, wo ich in südlicher Richtung abbiege:
01-Abzweigung-Forststrasse.jpg
Ich folge der abzweigenden Forststraße kurz und biege rechts ab auf einen Ziehweg, dem ich bergauf bis zu einer Lichtung mit einer Jagdkanzel folge.
Die Lichtung überquere ich und finde schon bald einen undeutlich ausgeprägten Jagdsteig Richtung Hals.
"Aus jagdlichen Gründen" angelegter kurzer Klettersteig auf der Rückseite des Scheiblingsteins:
02-Klettersteig-Scheiblingsteinre.jpg
So sieht die ostseitige Wand vom Grat aus:
03-Beginn-Grat.jpg
Schon bald komme ich beim Einschnitt zwischen Scheiblingstein und dem Beginn des Brandleck- Ostgrates an, dem sogenannten "Hals":
04-Boulder-Hals.jpg
Hier könnte man runter ins Tumtal steigen, ich bleibe aber oben und steige immer den Wänden entlang aufwärts Richtung Talschluss.
Nach insgesamt drei Stunden Gehzeit erreiche ich den Fuß des großen Turmes. Im Rabederführer wird der Anstieg mit dem Wort '"mühsam" beschrieben. Das kann ich voll und ganz bestätigen.
image_566687.jpg
Über Grasbänder und Gamssteige erreiche ich den Einschnitt beim kleinen Turm. Hier befindet sich der Einstieg der Kletterroute, ein "teilweise überhängender Riss 50 Meter empor auf den kleinen Turm (V)":
05-ertz.jpg
Perfekter rauher Fels!
Nachdem das Tagesziel also erreicht war, möchte ich nach Möglichkeit nicht auf gleichem Weg zurück. Ich versuche mein Glück in östlicher Richtung am Grat entlang.
06-Rueckblick-tuerme.jpg
07-Rueckblick-tuerme2.jpg
Hier gehts aber seilfrei nicht weiter, ein mächtiger Gratturm baut sich senkrecht auf. Leider kein Bild aufgrund eines technischen Defekts....
Dafür erkenne ich nördlich vom Grat eine deutliche Rinne, in der ich absteigen könnte. Das Unglück nimmt seinen Lauf.
Rückblick zu den Türmen:
08-Abstieg-tuerme.jpg
In der Rinne gehts recht gut voran, sie hat nur eine ausgesprochen unangenehme Eigenschaft, sie wird nämlich immer steiler. Gleichzeitig wird der Fels runder und immer erdiger.
Bei einer kleinen Rast fällt es mir dann ein: Da unten war ich schonmal vor Jahren, um einen möglichen Aufstieg zu erkunden, ein Vorhaben, das ich damals ich nach näherer Betrachtung als unmöglich abgelegt habe. Na fein, und da solls jetzt also runter gehen!
Links und rechts der Rinne nur dichtestes Steilstlatschenglände, auch keine Option...
Von oben gesehen:
10-Abstieg-Rinne.jpg
Und von unten:
11-Abstieg-Rinne2.jpg
Gottlob herrschen trockene Verhältnisse, und irgendwie komm ich dann doch runter. Dann noch übers Schneefeld, zwei Holzstecken benutze ich als Pickel und die Steigeisen werden nach der Methode C. Stangl "imaginiert".
Im Rückblick:
12-Abstieg-Rueckblick.jpg
Jetzt noch die Forststraße entlang runter zum Parkplatz, ein Vollbad in der Steyr, ein Weissbier, fertig.
Für die Klettertour über die Türme werden noch Interessenten gesucht.
LG Helwin
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