Da ich bei meinem diesjährigen Tirol-Urlaub mein MTB nicht mitnehmen konnte, mußte ich einige vielversprechende Ziele von meiner Liste infrage kommender Gipfel streichen. Dieses Mal sollte es durchaus noch einen Tick anspruchsvoller als letztes Jahr sein, deswegen blieben letztendlich noch Urbeleskarspitze (2632m), Dremelspitze (2733m) und eben die Heiterwand übrig. Daß es dann Letztere geworden ist, lag nicht zuletzt daran, daß ich die Heiterwand bei früheren Aufenthalten in der Gegend schon mehrmals zu Gesicht bekam und mich damals schon grob über eine mögliche Route hinauf informiert habe und so eine Art Beziehung zum Berg entstanden ist.
Das Gefühl oder die Stimmung, die ein Bergname im Zusammenhang mit den mir darüber zur Verfügung stehenden Information in Wort und Bild bei mir erzeugt, trägt wesentlich zu meiner Motivation für eine Besteigung bei. Im Grunde ist so ein Bergtag ja recht anstrengend und mitunter auch ziemlich ungemütlich - von sehr früh aufstehen über umständliche Anfahrten bis zu Blasen an den Füßen, verschwitzter Kleidung und Sonnenbrand. Da braucht es schon ein klares, positives Bild, das diese kleinen Übel wieder aufwiegt.
Von der Heiterwandbesteigung erwartete ich mir einen abwechslungsreichen Bergtag auf einen recht exklusiven Gipfel; mit einem spannenden Anstieg, interessanten Kletterstellen, schönen Fotomotiven und natürlich neuen Perspektiven auf mir nur teilweise bekannte Berge.
In den Wochen vor dem heurigen Aufenthalt - und noch vor der Entscheidung über mein Tourenziel - ging es darum, mich genau über die Anstiege zu informieren. Dabei haben mich einige Bilder und eine recht abenteuerliche Beschreibung der Schlüsselstellen doch ziemlich verschreckt und mich eine Zeit lang zu einem anderen Gipfel tendieren lassen. Erst ein anderer - objektiverer - Bericht hat mich dann wieder von der Heiterwand überzeugt.
Dazu noch die Tatsache, daß die Anzahl der Besteiger pro Saison bei rund 25 liegen soll und es damit recht wahrscheinlich ist, an diesem Tag ganz alleine unterwegs zu sein.
Zu Hause noch habe ich mir richtig Appetit auf diese Tour gemacht indem ich mir die Tour auf den Wannig in Erinnerung gerufen habe, wo ich im Bereich der Nassereither Alm wohl den schönsten Anblick auf die Heiterwand, den Rauchberg und Alpleskopf (v.r.n.l.) hatte:
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Am Vortag dann stand ein gemütlicher Besuch des Grubigsteins (2233m) auf dem Programm. Bei sich langsam bessernden Sichtbedingungen konnte ich die Nordansicht und damit die Breitseite der Heiterwand bewundern.
Links der Ostgipfel, rechts der Hauptgipfel und davor der von der Loreascharte nach Südosten ziehende Kamm, darunter die Loreaalm sowie die gleichnamige Hütte.
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Tags darauf fahre ich nach Obtarrenz und beginne gegen 07:15 beim dortigen Sportplatz mit dem verschwitzen meiner Kleidung.
Aus Gewichtsgründen habe ich dieses Mal wieder auf mein großes Telezoomobjektiv verzichtet und eine Vernunfts-Kombination in die Kameratasche gesteckt: Drei Festbrennweiten mit 16mm, 50mm, und 150mm und die Nikon D7100.
Die ersten gut drei Kilometer sind auf einer Forststraße zurückzulegen, die Schatten sind noch lang:
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Bei der ersten größeren Bach- bzw. Grabenquerung liegt jede Menge Geröll auf dem Fahrweg, welches schon wieder einigermaßen planiert aussieht um die Durchfahrt zu ermöglichen - scheint tatsächlich eine rauhe Gegend zu sein.
Die Hahntennjochstraße ist hier noch zu hören und nur teilweise zu sehen, die Gipfel darüber kann ich nicht eindeutig identifizieren:
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Kurz vor dem Ende der Forststraße wird die Abzweigung des Steiges einfach aber effektiv angezeigt:
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Auf dem Steiglein macht man dann kaum noch Höhenmeter und das ist gut so, denn man muß sowieso bald in den Talgrund absteigen, darüber baut sich die Heiterwand eindrucksvoll auf.
In der Mitte dürfte die Tarrentonspitze (2608m) zu sehen sein
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Hinunter geht es über ein abschüssiges und schottriges Wegerl, auf dem man u.A. einen verfallenen Steg umgeht.
Unten angekommen fällt mir der üppig vorhandene Schotter im Bachbett auf, in den sich der Alpeilbach mehr oder weniger tief eingegraben hat.
Es gibt hier abschnittsweise nur Steigspuren, dennoch komme ich besser als erwartet vorwärts.
Bald geht es deutlich rechts "um die Ecke" in jenen Graben, der mich nun bis in den Sattel mit der Heiterwandhütte führen wird.
Geröll in unterschiedlicher Körnung gibt es auch hier überall. Anfangs noch über einen recht festen Gesteinsstrom, geht es in weiterer Folge auch immer wieder durch kleinere Gräben, welche meist nur recht mühsam durchstiegen werden können und dabei die Schuhe mit Brösel füllen.
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Einige Tiere sorgen für etwas Abwechslung beim stapfen:
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Recht bizarre Formen kann ich ein Stück weiter oben bestaunen:
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Aus dem Sattel dann im Rückblick:
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In der anderen Richtung kann ich Teile des Wettersteins aus einer interessanten Perspektive erspähen:
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Erst unmittelbar vor der Hütte stehend fällt mir ein dort sitzender Jäger auf. Mit einem kurzen "Servus." und "Servus." ist das Gespräch auch schon wieder vorbei - wahrscheinlich waren wir beide sehr überrascht hier auf jemand anderen zu treffen.
Ein paar Meter weiter mache ich eine kurze Pause - der Blick Richtung Maldonkopf ist trotz der Wolken sehr lohnend:
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Das Gefühl oder die Stimmung, die ein Bergname im Zusammenhang mit den mir darüber zur Verfügung stehenden Information in Wort und Bild bei mir erzeugt, trägt wesentlich zu meiner Motivation für eine Besteigung bei. Im Grunde ist so ein Bergtag ja recht anstrengend und mitunter auch ziemlich ungemütlich - von sehr früh aufstehen über umständliche Anfahrten bis zu Blasen an den Füßen, verschwitzter Kleidung und Sonnenbrand. Da braucht es schon ein klares, positives Bild, das diese kleinen Übel wieder aufwiegt.
Von der Heiterwandbesteigung erwartete ich mir einen abwechslungsreichen Bergtag auf einen recht exklusiven Gipfel; mit einem spannenden Anstieg, interessanten Kletterstellen, schönen Fotomotiven und natürlich neuen Perspektiven auf mir nur teilweise bekannte Berge.
In den Wochen vor dem heurigen Aufenthalt - und noch vor der Entscheidung über mein Tourenziel - ging es darum, mich genau über die Anstiege zu informieren. Dabei haben mich einige Bilder und eine recht abenteuerliche Beschreibung der Schlüsselstellen doch ziemlich verschreckt und mich eine Zeit lang zu einem anderen Gipfel tendieren lassen. Erst ein anderer - objektiverer - Bericht hat mich dann wieder von der Heiterwand überzeugt.
Dazu noch die Tatsache, daß die Anzahl der Besteiger pro Saison bei rund 25 liegen soll und es damit recht wahrscheinlich ist, an diesem Tag ganz alleine unterwegs zu sein.
Zu Hause noch habe ich mir richtig Appetit auf diese Tour gemacht indem ich mir die Tour auf den Wannig in Erinnerung gerufen habe, wo ich im Bereich der Nassereither Alm wohl den schönsten Anblick auf die Heiterwand, den Rauchberg und Alpleskopf (v.r.n.l.) hatte:
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Am Vortag dann stand ein gemütlicher Besuch des Grubigsteins (2233m) auf dem Programm. Bei sich langsam bessernden Sichtbedingungen konnte ich die Nordansicht und damit die Breitseite der Heiterwand bewundern.
Links der Ostgipfel, rechts der Hauptgipfel und davor der von der Loreascharte nach Südosten ziehende Kamm, darunter die Loreaalm sowie die gleichnamige Hütte.
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Tags darauf fahre ich nach Obtarrenz und beginne gegen 07:15 beim dortigen Sportplatz mit dem verschwitzen meiner Kleidung.
Aus Gewichtsgründen habe ich dieses Mal wieder auf mein großes Telezoomobjektiv verzichtet und eine Vernunfts-Kombination in die Kameratasche gesteckt: Drei Festbrennweiten mit 16mm, 50mm, und 150mm und die Nikon D7100.
Die ersten gut drei Kilometer sind auf einer Forststraße zurückzulegen, die Schatten sind noch lang:
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Bei der ersten größeren Bach- bzw. Grabenquerung liegt jede Menge Geröll auf dem Fahrweg, welches schon wieder einigermaßen planiert aussieht um die Durchfahrt zu ermöglichen - scheint tatsächlich eine rauhe Gegend zu sein.
Die Hahntennjochstraße ist hier noch zu hören und nur teilweise zu sehen, die Gipfel darüber kann ich nicht eindeutig identifizieren:
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Kurz vor dem Ende der Forststraße wird die Abzweigung des Steiges einfach aber effektiv angezeigt:
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Auf dem Steiglein macht man dann kaum noch Höhenmeter und das ist gut so, denn man muß sowieso bald in den Talgrund absteigen, darüber baut sich die Heiterwand eindrucksvoll auf.
In der Mitte dürfte die Tarrentonspitze (2608m) zu sehen sein
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Hinunter geht es über ein abschüssiges und schottriges Wegerl, auf dem man u.A. einen verfallenen Steg umgeht.
Unten angekommen fällt mir der üppig vorhandene Schotter im Bachbett auf, in den sich der Alpeilbach mehr oder weniger tief eingegraben hat.
Es gibt hier abschnittsweise nur Steigspuren, dennoch komme ich besser als erwartet vorwärts.
Bald geht es deutlich rechts "um die Ecke" in jenen Graben, der mich nun bis in den Sattel mit der Heiterwandhütte führen wird.
Geröll in unterschiedlicher Körnung gibt es auch hier überall. Anfangs noch über einen recht festen Gesteinsstrom, geht es in weiterer Folge auch immer wieder durch kleinere Gräben, welche meist nur recht mühsam durchstiegen werden können und dabei die Schuhe mit Brösel füllen.
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Einige Tiere sorgen für etwas Abwechslung beim stapfen:
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Recht bizarre Formen kann ich ein Stück weiter oben bestaunen:
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Aus dem Sattel dann im Rückblick:
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In der anderen Richtung kann ich Teile des Wettersteins aus einer interessanten Perspektive erspähen:
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Erst unmittelbar vor der Hütte stehend fällt mir ein dort sitzender Jäger auf. Mit einem kurzen "Servus." und "Servus." ist das Gespräch auch schon wieder vorbei - wahrscheinlich waren wir beide sehr überrascht hier auf jemand anderen zu treffen.
Ein paar Meter weiter mache ich eine kurze Pause - der Blick Richtung Maldonkopf ist trotz der Wolken sehr lohnend:
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