Wanderungen über den Schober und Öhler sind wegen der abwechslungsreichen Landschaft, gleich zwei Gipfelzielen und etlichen schönen Nahblicken zum Schneeberg zu allen Jahreszeiten sehr beliebt. Auch ein Blick zu den Berichten und Fotos im Forum kann dies rasch bestätigen. Die beiden Gipfel sind von Süden ab Losenheim, Sonnleiten (unter Einbeziehen des Sebastian-Wasserfalls), Puchberg/Schneeberg oder dem Haltbergtal gut zu erreichen. Mit dem ehemaligen Gehöft Zinsensteiner bietet sich jedoch auch von der Nordseite ein Ausgangsort an, mit speziell günstigen Zufahrtsmöglichkeiten aus dem Raum Wien.
Wer die Runde schließen wollte, wählte im Abstieg vom Öhler-Schutzhaus oft zunächst den (blau markierten) Weg Richtung Öhlersimmerl, zweigte aber davor bereits links ab und erreichte über das Gehöft Hödl und eine Fahrstraße wieder den Ausgangspunkt beim Zinsensteiner. Die aktuelle Kompass-Karte zeichnet diesen Weg nach wie vor als grün markiert ein. Auf der AMap fehlt der Weg mittlerweile, aber da das Gelände unproblematisch ist, wählen etliche dennoch diese Route.
Dies führte im Bereich des Gehöfts Hödl in den letzten Jahren wiederholt zu nicht ganz angenehmen Begegnungen. Norbert erwähnte in seinem Bericht vom März 2013 in dem ihm eigenen trocken-knappen Stil nur kurz die "ziemlich hantige" Bäurin. Im April 2015 schrieb ein ebenfalls forumsbekannter Autor hier allerdings gleich von einer "Drohung mit scharfen Hunden" (auch wenn diese sich dann gern streicheln ließen). Und 2016 stand in einem Kommentar zur Routenbeschreibung auf outdooractive.com erneut etwas von "unfreundlich keifenden Anrainern".
Wer dennoch von Norden über Schober und Öhler gehen möchte, muss sich von all dem allerdings nicht abschrecken lassen. Denn es gibt seit einigen Jahren eine andere, grün markierte Route zwischen dem Zinsensteiner und dem Öhler-Schutzhaus!
Da sie bis jetzt aber noch in keiner der gängigen Karten eingezeichnet ist, möchte ich sie hier vorstellen.
Auf dem folgenden Ausschnitt der AMap ist die Route rot eingezeichnet (um sie von den übrigen markierten Wegen unterscheiden zu können, die alle in grün eingetragen sind).
PlanÖhlerNord.png
Von den Parkplätzen neben dem Zinsensteiner geht man nicht geradeaus Richtung Gobenzsattel in das Wildgehege, sondern wendet sich gleich links auf die (nicht asphaltierte) Zufahrtsstraße zum Gehöft Hödl.
Warum die - eher reichlich bemessene - Zeitangabe von 1 3/4 Stunden auf dem gelben Wegweiser halb überpinselt wurde, entzieht sich meiner Kenntnis.
02-WegweiserÖhlerschutzhaus.jpg
Nach knapp 10 Minuten vollzieht das Strässchen im Tal eine stärkere Linkskurve, und gleich danach weist eine große Tafel absolut unübersehbar nach rechts über eine Holzbrücke in den Wald.
(Die Brücke wurde im Jahr 2016 von den Naturfreunden Puchberg saniert.)
03-BeginnAnstieg-Holzbrücke.jpg
Der Weg führt dann in einem Graben steil und etwas wurzelig direkt bergauf.
Sollte es im Graben selbst zu feucht sein, kann man in Aufstiegsrichtung auch knapp links oberhalb gehen.
04-AnstiegWaldgraben.jpg
Nach etwa 50 Höhenmetern wechselt der Weg auf den Rücken links vom Graben und führt dort erneut einige Minuten steil empor. Dann dreht er stärker nach links und wird flacher. Hier könnte man prinzipiell geradeaus weiter gehen, was allerdings keine so gute Idee wäre, denn man käme wohl erst recht wieder zum Gehöft Hödl. Die Markierung rechts oben weist aber ohnehin deutlich darauf hin, dass noch ein weiterer kurzer Steilaufschwung folgt.
05-Waldanstieg.jpg
Erneut wendet sich der Weg etwas nach links und verflacht, und nach gut 100 Höhenmetern ist der einzige steilere Abschnitt auch schon bewältigt: Man erreicht eine Sandstraße, auf der ein Wegweiser nach links leitet.
06-Wegweiser.jpg
Unter Verlust von etwa 10 Höhenmetern führt die Sandstraße bald zu einer Gabelung. Dort natürlich nicht links weiter bergab - man käme (erraten!) erneut zum Hödl -, sondern rechts moderat bergauf. Bis in gut 900m Höhe ist der Wegverlauf auf der Sandstraße nun offenkundig, da genügen seltene grüne Markierungen. Bei der folgenden Gabelung dann der Serpentine nach rechts folgen, wie eine weitere Markierung anzeigt.
11-Forststraßenanstieg.jpg
Eine letzte, sehr lange Kehre der Sandstraße führt dann bereits auf den Kamm hinauf. Ein paar Plätze bieten hier Ausblicke in die hübsche Mittelgebirgslandschaft der Gutensteiner Alpen im Norden und Nordosten (u.a. mit Unterberg, Almesbrunnberg und Großem Neukogel).
12-Voralpenblick-Unterberg-GrNeukogel.jpg
Die Sandstraße steigt zuletzt immer flacher an und verläuft dann noch einige Minuten nahezu in gleicher Höhe. So erreicht man eine Kreuzung mehrerer Forststraßen und Wege knapp westlich des Öhler-Schutzhauses mit entsprechend vielen Wegweisern.
16-Wegweiser.jpg
Im Abstieg vom Öhler-Schutzhaus muss man daher zunächst gut 100m Richtung Westen leicht bergauf bis zu dieser Kreuzung gehen. Dort dann rechts halten; auf der ersten kleinen Lichtung befindet sich eine grüne Markierung.
Und um knapp oberhalb dem Hödl das Eck nach links mit der kleinen Gegensteigung nicht zu übersehen, ist dort auf einem dicken Baumstamm ein grüner Pfeil angebracht.
08-GrünerPfeilamBaum.jpg
Im Abstieg wollte ich mir noch eine Variante für den obersten Teil der Route anschauen; auf dem Kartenausschnitt ist sie mit roten Punkten eingezeichnet.
Dazu folgt man vom Öhler-Schutzhaus zunächst nur leicht fallend ein paar Minuten der blauen Markierung bis zum Öhlerkreuz.
46-Öhlerkreuz.jpg
Danach führt der alte Karrenweg ein Stück steiler bergab. Bald stößt man auf ein Sandsträsschen, das links in spitzem Winkel abzweigt.
Links der vom Öhlerkreuz herunterführende Weg, rechts das Sandsträsschen.
49-Weggabelung.jpg
Das Sandsträsschen ist nicht markiert, aber ein alter Holzwegweiser zeigt an, dass man so zum Zinsensteiner gelangen kann.
48-WegweiserZinsenstein.jpg
Das Strässchen quert die Nordflanke des Öhlers in fast gleichbleibender Höhe und trifft genau bei einer Serpentine auf die grün markierte Route.
Wer diese Variante bergauf gehen möchte, folgt bei der Serpentine in gut 900m Höhe nicht der grünen Markierung nach rechts, sondern hält sich auf dem fast ebenen Strässchen links und stößt dann auf den Anstieg zum Öhlerkreuz.
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Vor allem wegen des sehr labilen Wetters beschränkte ich mich bei meiner Erkundung am Sonntag, den 27. Mai 2018 darauf, den Öhler zu besuchen. Aber gerade auf dem Kamm nahe diesem Gipfel kann man sich an zahlreichen schönen Ausblicken erfreuen.
Richtung Westen bis Südwesten sind vom Obersberg und Handlesberg links über den Türnitzer Höger bis zur Reisalpe rechts viele der bekannten Voralpenberge Niederösterreichs zu sehen.
39-BlickHandlesberg-TürnitzerHöger-Reisalpe.jpg
Und der Anblick des Schneebergs nur weniger als acht Kilometer südwestlich des Öhlers beeindruckt ohnehin jedes Mal. Die stattliche Quellwolke am Kaiserstein bereits vor 11 Uhr Vormittag tat der Schönheit keinen Abbruch, bestätigte aber meine Entscheidung für eine kürzere Wanderung mit Unterstellmöglichkeit bei einem eventuellen frühen Gewitter.
22-Öhlerbank-BlickSchneeberg.jpg
Wer die Runde schließen wollte, wählte im Abstieg vom Öhler-Schutzhaus oft zunächst den (blau markierten) Weg Richtung Öhlersimmerl, zweigte aber davor bereits links ab und erreichte über das Gehöft Hödl und eine Fahrstraße wieder den Ausgangspunkt beim Zinsensteiner. Die aktuelle Kompass-Karte zeichnet diesen Weg nach wie vor als grün markiert ein. Auf der AMap fehlt der Weg mittlerweile, aber da das Gelände unproblematisch ist, wählen etliche dennoch diese Route.
Dies führte im Bereich des Gehöfts Hödl in den letzten Jahren wiederholt zu nicht ganz angenehmen Begegnungen. Norbert erwähnte in seinem Bericht vom März 2013 in dem ihm eigenen trocken-knappen Stil nur kurz die "ziemlich hantige" Bäurin. Im April 2015 schrieb ein ebenfalls forumsbekannter Autor hier allerdings gleich von einer "Drohung mit scharfen Hunden" (auch wenn diese sich dann gern streicheln ließen). Und 2016 stand in einem Kommentar zur Routenbeschreibung auf outdooractive.com erneut etwas von "unfreundlich keifenden Anrainern".
Wer dennoch von Norden über Schober und Öhler gehen möchte, muss sich von all dem allerdings nicht abschrecken lassen. Denn es gibt seit einigen Jahren eine andere, grün markierte Route zwischen dem Zinsensteiner und dem Öhler-Schutzhaus!
Da sie bis jetzt aber noch in keiner der gängigen Karten eingezeichnet ist, möchte ich sie hier vorstellen.
Auf dem folgenden Ausschnitt der AMap ist die Route rot eingezeichnet (um sie von den übrigen markierten Wegen unterscheiden zu können, die alle in grün eingetragen sind).
PlanÖhlerNord.png
Von den Parkplätzen neben dem Zinsensteiner geht man nicht geradeaus Richtung Gobenzsattel in das Wildgehege, sondern wendet sich gleich links auf die (nicht asphaltierte) Zufahrtsstraße zum Gehöft Hödl.
Warum die - eher reichlich bemessene - Zeitangabe von 1 3/4 Stunden auf dem gelben Wegweiser halb überpinselt wurde, entzieht sich meiner Kenntnis.
02-WegweiserÖhlerschutzhaus.jpg
Nach knapp 10 Minuten vollzieht das Strässchen im Tal eine stärkere Linkskurve, und gleich danach weist eine große Tafel absolut unübersehbar nach rechts über eine Holzbrücke in den Wald.
(Die Brücke wurde im Jahr 2016 von den Naturfreunden Puchberg saniert.)
03-BeginnAnstieg-Holzbrücke.jpg
Der Weg führt dann in einem Graben steil und etwas wurzelig direkt bergauf.
Sollte es im Graben selbst zu feucht sein, kann man in Aufstiegsrichtung auch knapp links oberhalb gehen.
04-AnstiegWaldgraben.jpg
Nach etwa 50 Höhenmetern wechselt der Weg auf den Rücken links vom Graben und führt dort erneut einige Minuten steil empor. Dann dreht er stärker nach links und wird flacher. Hier könnte man prinzipiell geradeaus weiter gehen, was allerdings keine so gute Idee wäre, denn man käme wohl erst recht wieder zum Gehöft Hödl. Die Markierung rechts oben weist aber ohnehin deutlich darauf hin, dass noch ein weiterer kurzer Steilaufschwung folgt.
05-Waldanstieg.jpg
Erneut wendet sich der Weg etwas nach links und verflacht, und nach gut 100 Höhenmetern ist der einzige steilere Abschnitt auch schon bewältigt: Man erreicht eine Sandstraße, auf der ein Wegweiser nach links leitet.
06-Wegweiser.jpg
Unter Verlust von etwa 10 Höhenmetern führt die Sandstraße bald zu einer Gabelung. Dort natürlich nicht links weiter bergab - man käme (erraten!) erneut zum Hödl -, sondern rechts moderat bergauf. Bis in gut 900m Höhe ist der Wegverlauf auf der Sandstraße nun offenkundig, da genügen seltene grüne Markierungen. Bei der folgenden Gabelung dann der Serpentine nach rechts folgen, wie eine weitere Markierung anzeigt.
11-Forststraßenanstieg.jpg
Eine letzte, sehr lange Kehre der Sandstraße führt dann bereits auf den Kamm hinauf. Ein paar Plätze bieten hier Ausblicke in die hübsche Mittelgebirgslandschaft der Gutensteiner Alpen im Norden und Nordosten (u.a. mit Unterberg, Almesbrunnberg und Großem Neukogel).
12-Voralpenblick-Unterberg-GrNeukogel.jpg
Die Sandstraße steigt zuletzt immer flacher an und verläuft dann noch einige Minuten nahezu in gleicher Höhe. So erreicht man eine Kreuzung mehrerer Forststraßen und Wege knapp westlich des Öhler-Schutzhauses mit entsprechend vielen Wegweisern.
16-Wegweiser.jpg
Im Abstieg vom Öhler-Schutzhaus muss man daher zunächst gut 100m Richtung Westen leicht bergauf bis zu dieser Kreuzung gehen. Dort dann rechts halten; auf der ersten kleinen Lichtung befindet sich eine grüne Markierung.
Und um knapp oberhalb dem Hödl das Eck nach links mit der kleinen Gegensteigung nicht zu übersehen, ist dort auf einem dicken Baumstamm ein grüner Pfeil angebracht.
08-GrünerPfeilamBaum.jpg
Im Abstieg wollte ich mir noch eine Variante für den obersten Teil der Route anschauen; auf dem Kartenausschnitt ist sie mit roten Punkten eingezeichnet.
Dazu folgt man vom Öhler-Schutzhaus zunächst nur leicht fallend ein paar Minuten der blauen Markierung bis zum Öhlerkreuz.
46-Öhlerkreuz.jpg
Danach führt der alte Karrenweg ein Stück steiler bergab. Bald stößt man auf ein Sandsträsschen, das links in spitzem Winkel abzweigt.
Links der vom Öhlerkreuz herunterführende Weg, rechts das Sandsträsschen.
49-Weggabelung.jpg
Das Sandsträsschen ist nicht markiert, aber ein alter Holzwegweiser zeigt an, dass man so zum Zinsensteiner gelangen kann.
48-WegweiserZinsenstein.jpg
Das Strässchen quert die Nordflanke des Öhlers in fast gleichbleibender Höhe und trifft genau bei einer Serpentine auf die grün markierte Route.
Wer diese Variante bergauf gehen möchte, folgt bei der Serpentine in gut 900m Höhe nicht der grünen Markierung nach rechts, sondern hält sich auf dem fast ebenen Strässchen links und stößt dann auf den Anstieg zum Öhlerkreuz.
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Vor allem wegen des sehr labilen Wetters beschränkte ich mich bei meiner Erkundung am Sonntag, den 27. Mai 2018 darauf, den Öhler zu besuchen. Aber gerade auf dem Kamm nahe diesem Gipfel kann man sich an zahlreichen schönen Ausblicken erfreuen.
Richtung Westen bis Südwesten sind vom Obersberg und Handlesberg links über den Türnitzer Höger bis zur Reisalpe rechts viele der bekannten Voralpenberge Niederösterreichs zu sehen.
39-BlickHandlesberg-TürnitzerHöger-Reisalpe.jpg
Und der Anblick des Schneebergs nur weniger als acht Kilometer südwestlich des Öhlers beeindruckt ohnehin jedes Mal. Die stattliche Quellwolke am Kaiserstein bereits vor 11 Uhr Vormittag tat der Schönheit keinen Abbruch, bestätigte aber meine Entscheidung für eine kürzere Wanderung mit Unterstellmöglichkeit bei einem eventuellen frühen Gewitter.
22-Öhlerbank-BlickSchneeberg.jpg
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