Wegführung: Stixenstein Forsthaus Hst. (8.10) - Absandberg (9.20) - Schacher (10.45) - Gadenweither Klamm (11.30) - Übeltalwiese - Auf dem Hals (964m, 12.45) - Florianikapelle (13.25) - Bürg - Vöstenhof - Gfieder (15.25) - Ternitz Bf. (16.10)
Länge: 21,5 km
Höhenmeter (Aufstieg): 1120 hm
Gehzeit Gesamt (inkl. Fotografierpausen): ca. 7 Std. 30 min
Vorab: Die Tour verlangt sehr gutes Orientierungsvermögen, da besonders die ersten zwei Gipfel unmarkiert bestiegen werden. Beim Abstieg vom Absandberg ist Trittsicherheit Voraussetzung. Begegnet bin ich niemandem und einkehren kann man auch nirgends (außer Steinfelderhütte, nur an Wochenenden).
Ein Tag der Superlative. Nicht nur, dass es mit 57 Bildern mein bildreichster Wanderbericht ist, sondern auch die lange Vorbereitungszeit und exotische Wegführung. Während ich den westlichen Teil des Gahnsplateaus schon recht gut kenne, war mir der östliche Rand bisher unbekannt. Die Gipfel Absandberg und Schacher sind offiziell nicht markiert, und es gibt bisher kaum Wanderberichte darüber, außer http://www.mucker.at/unterwegs/2014_...interberg.html, den ich zum Anlass nahm, die Runde selbst einmal zu gehen.
Der komplette Weg war neu für mich, mit leichtem Nervenkitzel, die Bushaltestelle in Ternitz sofort zu finden (direkt am Bf.), rechtzeitig im Bus auf Stopp zu drücken (keine Anzeige der Haltestellen), die Abkürzung zum Forstweg zu finden (vor der Nase), den etwas heiklen Abstieg vom Absandberg und nachfolgenden Aufstieg zum Schacher, sowie im einsamen Ort Bürg nicht an einen freilaufenden Hund zu geraten. Letzendlich sind alle Befürchtungen nicht eingetroffen, das Wetter spielte auch mit, und vergangen habe ich mich ausgerechnet im markierten Bereich.
Ein Wort zur Wetterlage: Eine kräftige Südwestströmung brachte für einen Tag heiße Saharaluft mit reichlich Saharasand im Gepäck in den Alpenraum. In Norddeutschland gingen am Nachmittag heftige Gewitter mit Orkanböen und starken Tornados (F3+ in Bützow bei Schwerin, Mecklenburg-Vorpommern) nieder, am späten Abend und in der Folgenacht auch im Donaraum. Tagsüber blieb es im Alpenraum trocken und zunehmend staubig mit immer dichterer Schleierbewölkung. Die hatte ich erwartet, inklusiver mieser Fernsicht, weshalb ich trotz der sommerlichen Temperaturen (+28 Grad im südlichen Steinfeld) keinen hohen Gipfel wählte.
Bereits in der Früh hatte es dichten Nebel im Wiener Becken mit tiefen Nebelschwaden über Wien, darüber breiteten sich hohe und mittelhohe Vorboten des drohenden Wetterumschwungs am Folgetag aus. In Ternitz angekommen verflüchtigten sich gerade die letzten Nebelschwaden und ich konnte an der Hst. Stixenstein Forsthaus im Sonnenschein starten. Der Busfahrer wünschte mir einen guten Tag, nachdem er verwundert notierte, dass ich ausgerechnet hier aussteigen wolle "Geh'sch spazieren?" - "Na, auf den Absandberg und Schacher." - "???" - "Da links den Berg rauf."
Bild 1: Forsthaus Stixenstein mit Durchfahrtsbogen (ehemalige Talsperre), im Sierningtal gelegen.
Der Weg startet unmittelbar gegenüber der Haltestelle im Zick-Zack den Berg hinauf.
Bild 2: Über dem Gösing filigrane Schäfchenwolken.
Bild 3: Burg Stixenstein mit Satellitenempfang.
Die Burg stammt aus dem 12. Jahrhundert, hieß ehemals Stuchsenstein (von Stuchse, streirische Magistrale, später Stuchs von Trautmannsdorf genannt, auch der Ort Stixneusiedl leitet sich vom Familiennamen ab). Heute handelt es sich um einen Veranstaltungsort.
Bild 4: Wegesrandlagerer
Der Aufstieg zum Absandberg gestaltet sich einfach, alle Forstwege sind an ihrem Platz wie in meiner ausgedruckten Kompass-Karte eingezeichnet,
sonst navigiere ich mit meinem Höhenmesser, was in Kombination fast auf der gesamten Strecke wunderbar funktionierte.
Bild 5: Anstieg zum Absandberg
Im Hintergrund Gösing (darüber erste Föhnwolken), rechts die nördlichen Ausläufer der Buckligen Welt.
Bild 6: Nach Südwesten werden Großer Otter und Sonnwendstein sichtbar.
Bild 7: Altocumulusfelder mit Wellenmuster Richtung Nordwesten
Ein Anzeichen für Feuchteanreicherung in den mittleren Luftschichten, was nur dynamisch (großräumiger Hebungsantrieb) geschehen kann. Eine Wetteränderung steht bevor.
Bild 8: Kurz darauf erreiche ich den unscheinbaren Gipfel des Absandberg (896m)
Bild 9: Abstieg entlang eines angedeuteten Forstwegs.
Im oberen Bereich ist alles voller Dornenranken, was die Hosenbeine ordentlich zerfusselt hat. Mit kurzer Hose wäre ich danach blutverschmiert und zerkratzt gewesen.
Bild 10: Zurück am Weg
Beim Abstieg nach Süden stößt man unweigerlich auf den nicht mehr genutzten Forstweg.
Kurz danach kommt die Schlüsselstelle. Nämlich vom Forstweg nach Südwesten entlang des Kamms weglos absteigen. Zu weit nach Westen führt ins Absturzgelände, auch nach Norden hin befinden sich Felsen. Dazwischen führt jedoch ein kaum sichtbares Steiglein mit Wegspuren durch die Felsen, und zwar relativ komfortabel über Waldboden und Stämmen zum Anhalten. Ich hab die Karte sehr genau studiert, und wusste, dass der Sattel eher im Norden liegt und ich mich nördlich halten musste. Ich fand den Durchschlupf auf Anhieb, ebenso die grüne Markierung an einem Felsen (siehe verlinkter Bericht), danach wird der Steig rasch ausgeprägter und leitet problemlos zum Sattel mit einer Lacke.
Bild 11: Bereits unterhalb des steilsten Stücks kommt eine markante Felswand.
Bild 12: Felsnase, gegenüber Aufstieg zum Schacher
Bild 13: Nach der Lacke rechts an einer verzweigten Buche vorbei zum erkennbaren Weg.
Bild 14: Gut sichtbares Steiglein, das über lichten Buchenwald auf den Schacher führt.
Länge: 21,5 km
Höhenmeter (Aufstieg): 1120 hm
Gehzeit Gesamt (inkl. Fotografierpausen): ca. 7 Std. 30 min
Vorab: Die Tour verlangt sehr gutes Orientierungsvermögen, da besonders die ersten zwei Gipfel unmarkiert bestiegen werden. Beim Abstieg vom Absandberg ist Trittsicherheit Voraussetzung. Begegnet bin ich niemandem und einkehren kann man auch nirgends (außer Steinfelderhütte, nur an Wochenenden).
Ein Tag der Superlative. Nicht nur, dass es mit 57 Bildern mein bildreichster Wanderbericht ist, sondern auch die lange Vorbereitungszeit und exotische Wegführung. Während ich den westlichen Teil des Gahnsplateaus schon recht gut kenne, war mir der östliche Rand bisher unbekannt. Die Gipfel Absandberg und Schacher sind offiziell nicht markiert, und es gibt bisher kaum Wanderberichte darüber, außer http://www.mucker.at/unterwegs/2014_...interberg.html, den ich zum Anlass nahm, die Runde selbst einmal zu gehen.
Der komplette Weg war neu für mich, mit leichtem Nervenkitzel, die Bushaltestelle in Ternitz sofort zu finden (direkt am Bf.), rechtzeitig im Bus auf Stopp zu drücken (keine Anzeige der Haltestellen), die Abkürzung zum Forstweg zu finden (vor der Nase), den etwas heiklen Abstieg vom Absandberg und nachfolgenden Aufstieg zum Schacher, sowie im einsamen Ort Bürg nicht an einen freilaufenden Hund zu geraten. Letzendlich sind alle Befürchtungen nicht eingetroffen, das Wetter spielte auch mit, und vergangen habe ich mich ausgerechnet im markierten Bereich.
Ein Wort zur Wetterlage: Eine kräftige Südwestströmung brachte für einen Tag heiße Saharaluft mit reichlich Saharasand im Gepäck in den Alpenraum. In Norddeutschland gingen am Nachmittag heftige Gewitter mit Orkanböen und starken Tornados (F3+ in Bützow bei Schwerin, Mecklenburg-Vorpommern) nieder, am späten Abend und in der Folgenacht auch im Donaraum. Tagsüber blieb es im Alpenraum trocken und zunehmend staubig mit immer dichterer Schleierbewölkung. Die hatte ich erwartet, inklusiver mieser Fernsicht, weshalb ich trotz der sommerlichen Temperaturen (+28 Grad im südlichen Steinfeld) keinen hohen Gipfel wählte.
Bereits in der Früh hatte es dichten Nebel im Wiener Becken mit tiefen Nebelschwaden über Wien, darüber breiteten sich hohe und mittelhohe Vorboten des drohenden Wetterumschwungs am Folgetag aus. In Ternitz angekommen verflüchtigten sich gerade die letzten Nebelschwaden und ich konnte an der Hst. Stixenstein Forsthaus im Sonnenschein starten. Der Busfahrer wünschte mir einen guten Tag, nachdem er verwundert notierte, dass ich ausgerechnet hier aussteigen wolle "Geh'sch spazieren?" - "Na, auf den Absandberg und Schacher." - "???" - "Da links den Berg rauf."
Bild 1: Forsthaus Stixenstein mit Durchfahrtsbogen (ehemalige Talsperre), im Sierningtal gelegen.
Der Weg startet unmittelbar gegenüber der Haltestelle im Zick-Zack den Berg hinauf.
Bild 2: Über dem Gösing filigrane Schäfchenwolken.
Bild 3: Burg Stixenstein mit Satellitenempfang.
Die Burg stammt aus dem 12. Jahrhundert, hieß ehemals Stuchsenstein (von Stuchse, streirische Magistrale, später Stuchs von Trautmannsdorf genannt, auch der Ort Stixneusiedl leitet sich vom Familiennamen ab). Heute handelt es sich um einen Veranstaltungsort.
Bild 4: Wegesrandlagerer
Der Aufstieg zum Absandberg gestaltet sich einfach, alle Forstwege sind an ihrem Platz wie in meiner ausgedruckten Kompass-Karte eingezeichnet,
sonst navigiere ich mit meinem Höhenmesser, was in Kombination fast auf der gesamten Strecke wunderbar funktionierte.
Bild 5: Anstieg zum Absandberg
Im Hintergrund Gösing (darüber erste Föhnwolken), rechts die nördlichen Ausläufer der Buckligen Welt.
Bild 6: Nach Südwesten werden Großer Otter und Sonnwendstein sichtbar.
Bild 7: Altocumulusfelder mit Wellenmuster Richtung Nordwesten
Ein Anzeichen für Feuchteanreicherung in den mittleren Luftschichten, was nur dynamisch (großräumiger Hebungsantrieb) geschehen kann. Eine Wetteränderung steht bevor.
Bild 8: Kurz darauf erreiche ich den unscheinbaren Gipfel des Absandberg (896m)
Bild 9: Abstieg entlang eines angedeuteten Forstwegs.
Im oberen Bereich ist alles voller Dornenranken, was die Hosenbeine ordentlich zerfusselt hat. Mit kurzer Hose wäre ich danach blutverschmiert und zerkratzt gewesen.
Bild 10: Zurück am Weg
Beim Abstieg nach Süden stößt man unweigerlich auf den nicht mehr genutzten Forstweg.
Kurz danach kommt die Schlüsselstelle. Nämlich vom Forstweg nach Südwesten entlang des Kamms weglos absteigen. Zu weit nach Westen führt ins Absturzgelände, auch nach Norden hin befinden sich Felsen. Dazwischen führt jedoch ein kaum sichtbares Steiglein mit Wegspuren durch die Felsen, und zwar relativ komfortabel über Waldboden und Stämmen zum Anhalten. Ich hab die Karte sehr genau studiert, und wusste, dass der Sattel eher im Norden liegt und ich mich nördlich halten musste. Ich fand den Durchschlupf auf Anhieb, ebenso die grüne Markierung an einem Felsen (siehe verlinkter Bericht), danach wird der Steig rasch ausgeprägter und leitet problemlos zum Sattel mit einer Lacke.
Bild 11: Bereits unterhalb des steilsten Stücks kommt eine markante Felswand.
Bild 12: Felsnase, gegenüber Aufstieg zum Schacher
Bild 13: Nach der Lacke rechts an einer verzweigten Buche vorbei zum erkennbaren Weg.
Bild 14: Gut sichtbares Steiglein, das über lichten Buchenwald auf den Schacher führt.
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