Inspiriert von einer Bemerkung Rudolfs
und nach intensivem Benesch-Studium wollte ich diesen potentiell interessanten Rax-Anstieg natürlich nicht länger warten lassen
Aus den ausführlichen Benesch'schen Wegbeschreibungen werde ich nicht wirklich schlau, viele seiner Flurnamen finden sich in keiner meiner Karten, und so beginne ich meine „Forschungstätigkeit“ vor Ort, buchstäblich, etwa bei der Ortstafel von Naßwald, da ich den dort endenden Nagelegraben als Abstieg ins Auge gefaßt habe.
Die ersten Minuten geht's noch bequem auf einer Forststraße knapp ober dem Talboden nach Südwesten, bis in den Graben unter der Gamsmauer.
Eigentlich reizt mich der in älteren AMap-Versionen eingezeichnete Steig durch schrofiges Gelände (?) östlich der Gamsmauer, aber von dem kann ich keinerlei Spuren finden.
Nach einigem vergeblichen Suchen disponiere ich also auf den in der aktuellen AMap/TopoAustria eingezeichneten Steig auf der anderen Grabenseite um, den ich mit GPS auch leicht finde. Dieser Steig ist erstaunlich bequem trassiert, ...
DSC_3771.jpg
... sparsam, aber intelligent markiert (dort, wo's notwendig ist) ...
DSC_3772.jpg
... und führt durch überraschend felsdurchsetztes, steiles Gelände, das ich nach dem Kartenbild gar nicht so erwartet hätte
DSC_3773.jpg
Auch hier gelegentlich Richtungspfeile, ...
DSC_3774.jpg
... etwas flacher, aber auch ohne Wegtrasse gut gangbarer Wald ...
DSC_3779.jpg
... und gelegentlich, auch eher unerwartet, Aussichtspunkte, hier oberhalb des Saurüssels (oder ist er das selbst, obwohl ich eigentlich schon zu hoch bin, hier ca. 930m, aber die Geländeform würde passen )
DSC_3782.jpg
Ungewohne Perspektive: Sonnleitstein, Vogelkirchen
DSC_3786.jpg
Bei ca. 960m trifft der Pfad, korrekt lt. Plan, auf das Ende einer Forststraße aus dem Bereich Schüttersteig, und nach kurzer, vergeblicher Suche nach einer Fortsetzung gehe ich direkt über den unproblematischen Rücken weiter.
Recht bald stoße ich auf einen zwar im Wald versteckten, aber doch recht imposanten Felsgrat, ein wenig in der Art eines überdimensionalen Kahlenbergergrates, mit manchmal bis zu 20 oder 30m hohen Wandfluchten.
DSC_3788.jpg
Und da ist auch mein liebgewordener Steig mit seinen Bezeichnungen plötzlich wieder
Da er aber den Grat (es kann eigentlich nur die bei Benesch beschriebene Adlerschneide sein ...?) rechts umgeht, ich aber direkt am Grat bleiben will, trennen wir uns wieder.
Der ganz unschwierige Grat ist hier reichlichst mit Grenzmarkierungen der Gemeinde Wien garniert.
DSC_3790.jpg
Schwer bildlich darstellbar, ist der abwechselnd flache ...
DSC_3792.jpg
... und dann wieder steilere Gratanstieg sehr reizvoll ...
DSC_3793.jpg
Irgendwo dazwischen tauchen auch die Wegbezeichnungen wieder auf.
DSC_3794.jpg
... und bietet auch gelegentlich romantische Szenerien ...
DSC_3795.jpg
... und Aussichtspunkte mit halbverdeckten Talblicken
und geht nach immer niedriger werdenden Felsbildungen bei ca. 1100m im lichten Bergwald in einen sanften Rücken über.
DSC_3797.jpg
Mit P 1227 erreiche ich einen in den Schüttergraben steil felsig abfallenden schönen Aussichtspunkt: Sonnleitstein und seine Umgebung.
DSC_3800.jpg
Bei 1330m quere ich die häßliche neue Forststraße Schütterboden–Hainboden und kämpfe mich durch dichten Wald auf den Studierkogel (1395m). Der Gipfel ist nur mäßig attraktiv.
DSC_3804.jpg
Die folgende Plateauwanderung über Breitensteiner Alm, die Hütten unter der Weißen Wand ...
DSC_3818.jpg
... und Waxriegel (1913m) auf die Scheibwaldhöhe (1943m), ...
DSC_3821.jpg
... weiter über Klobentörl, Gloggnitzer Hütte und Oberen Kesselgraben bietet bei der Forststraßenquerung zurück zur Lochhütte einen schönen Blick über den Kesselgraben zum Kuhschneeberg.
DSC_3823.jpg
Ab Lochhütte bleibt mir für längere Zeit die neue Forststraße nicht erspart, nur an zwei Stellen gibt's den alten Steig noch.
Dann aber erwische ich offenbar die falsche „Ausfahrt“ auf einen sehr gepflegten, wohl sogar gemähten Steig, der aber nur zu einem Luxus-Hochstand führt.
Immerhin gibt's da einen „Nameless Tower“ für Willy
DSC_3826.jpg
Also zurück bis zur Straße, aber den richtigen Steig zum Beginn des Nagelegrabens finde ich nicht, was mir fast eine Stunde Suchen im Steilwald zwischen Felswandeln beschert.
Nach weitem Ausholen nach Osten treffe ich endlich auf den mir schon bekannten Weg vom Oberförstereck und erreiche nach einem kleinen Gegenanstieg den Nagelegraben, durch den ich auf uninteressantem, aber kurzem Weg Naßwald wieder erreiche.
Fazit:
Ein recht schöner, im Aufstieg auch nicht schwer zu findender Rax-Anstieg, der wohl Einsamkeit garantiert.
Ich vermute in dieser Gegend noch einige interessante (ehemalige) Jagdsteige ... man sollte sie begehen, solange es sie noch gibt
lg
Norbert
Zitat von Rudolf_48
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Aus den ausführlichen Benesch'schen Wegbeschreibungen werde ich nicht wirklich schlau, viele seiner Flurnamen finden sich in keiner meiner Karten, und so beginne ich meine „Forschungstätigkeit“ vor Ort, buchstäblich, etwa bei der Ortstafel von Naßwald, da ich den dort endenden Nagelegraben als Abstieg ins Auge gefaßt habe.
Die ersten Minuten geht's noch bequem auf einer Forststraße knapp ober dem Talboden nach Südwesten, bis in den Graben unter der Gamsmauer.
Eigentlich reizt mich der in älteren AMap-Versionen eingezeichnete Steig durch schrofiges Gelände (?) östlich der Gamsmauer, aber von dem kann ich keinerlei Spuren finden.
Nach einigem vergeblichen Suchen disponiere ich also auf den in der aktuellen AMap/TopoAustria eingezeichneten Steig auf der anderen Grabenseite um, den ich mit GPS auch leicht finde. Dieser Steig ist erstaunlich bequem trassiert, ...
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... sparsam, aber intelligent markiert (dort, wo's notwendig ist) ...
DSC_3772.jpg
... und führt durch überraschend felsdurchsetztes, steiles Gelände, das ich nach dem Kartenbild gar nicht so erwartet hätte
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Auch hier gelegentlich Richtungspfeile, ...
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... etwas flacher, aber auch ohne Wegtrasse gut gangbarer Wald ...
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... und gelegentlich, auch eher unerwartet, Aussichtspunkte, hier oberhalb des Saurüssels (oder ist er das selbst, obwohl ich eigentlich schon zu hoch bin, hier ca. 930m, aber die Geländeform würde passen )
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Ungewohne Perspektive: Sonnleitstein, Vogelkirchen
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Bei ca. 960m trifft der Pfad, korrekt lt. Plan, auf das Ende einer Forststraße aus dem Bereich Schüttersteig, und nach kurzer, vergeblicher Suche nach einer Fortsetzung gehe ich direkt über den unproblematischen Rücken weiter.
Recht bald stoße ich auf einen zwar im Wald versteckten, aber doch recht imposanten Felsgrat, ein wenig in der Art eines überdimensionalen Kahlenbergergrates, mit manchmal bis zu 20 oder 30m hohen Wandfluchten.
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Und da ist auch mein liebgewordener Steig mit seinen Bezeichnungen plötzlich wieder
Da er aber den Grat (es kann eigentlich nur die bei Benesch beschriebene Adlerschneide sein ...?) rechts umgeht, ich aber direkt am Grat bleiben will, trennen wir uns wieder.
Der ganz unschwierige Grat ist hier reichlichst mit Grenzmarkierungen der Gemeinde Wien garniert.
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Schwer bildlich darstellbar, ist der abwechselnd flache ...
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... und dann wieder steilere Gratanstieg sehr reizvoll ...
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Irgendwo dazwischen tauchen auch die Wegbezeichnungen wieder auf.
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... und bietet auch gelegentlich romantische Szenerien ...
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... und Aussichtspunkte mit halbverdeckten Talblicken
und geht nach immer niedriger werdenden Felsbildungen bei ca. 1100m im lichten Bergwald in einen sanften Rücken über.
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Mit P 1227 erreiche ich einen in den Schüttergraben steil felsig abfallenden schönen Aussichtspunkt: Sonnleitstein und seine Umgebung.
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Bei 1330m quere ich die häßliche neue Forststraße Schütterboden–Hainboden und kämpfe mich durch dichten Wald auf den Studierkogel (1395m). Der Gipfel ist nur mäßig attraktiv.
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Die folgende Plateauwanderung über Breitensteiner Alm, die Hütten unter der Weißen Wand ...
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... und Waxriegel (1913m) auf die Scheibwaldhöhe (1943m), ...
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... weiter über Klobentörl, Gloggnitzer Hütte und Oberen Kesselgraben bietet bei der Forststraßenquerung zurück zur Lochhütte einen schönen Blick über den Kesselgraben zum Kuhschneeberg.
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Ab Lochhütte bleibt mir für längere Zeit die neue Forststraße nicht erspart, nur an zwei Stellen gibt's den alten Steig noch.
Dann aber erwische ich offenbar die falsche „Ausfahrt“ auf einen sehr gepflegten, wohl sogar gemähten Steig, der aber nur zu einem Luxus-Hochstand führt.
Immerhin gibt's da einen „Nameless Tower“ für Willy
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Also zurück bis zur Straße, aber den richtigen Steig zum Beginn des Nagelegrabens finde ich nicht, was mir fast eine Stunde Suchen im Steilwald zwischen Felswandeln beschert.
Nach weitem Ausholen nach Osten treffe ich endlich auf den mir schon bekannten Weg vom Oberförstereck und erreiche nach einem kleinen Gegenanstieg den Nagelegraben, durch den ich auf uninteressantem, aber kurzem Weg Naßwald wieder erreiche.
Fazit:
Ein recht schöner, im Aufstieg auch nicht schwer zu findender Rax-Anstieg, der wohl Einsamkeit garantiert.
Ich vermute in dieser Gegend noch einige interessante (ehemalige) Jagdsteige ... man sollte sie begehen, solange es sie noch gibt
lg
Norbert
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