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Nordalpenweg 01, Etappen 24-27, 31.8.-4.9.2011

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  • Nordalpenweg 01, Etappen 24-27, 31.8.-4.9.2011

    So, etwas verspätet der Bericht, aber ich kam einfach nicht dazu, die Fotos zu sichten, die nicht ich, sondern wie so oft Mitwanderer Klaus gemacht hat, damit ich keinen Fotoapparat mitschleppen muss (Großen Dank an dieser Stelle!).

    Diesmal geschafft: Strecke zwischen Dachstein und Lofer, von wo aus ich heuer im Juni weitergegangen bin. Jetzt hab' ich endlich einmal eine recht schöne zusammenhängende Strecke zwischen Lungötz (S) und Scharnitz (T) hinter mir. Mehr Fotos (auch des gesamten bisher begangenen Weges) unter https://picasaweb.google.com/sebastianbWWW01.


    Bisher zurückgelegte Etappen Nordalpenweg 01

    31.8.: Anreise Wien - Lungötz (diesmal mal umweltfreundlich mit Bahn und Bus); Etappe 24 Lungötz im Lammertal (828 m) - Jochriedel (1702 m) - Dr.-Heinrich-Hackel-Hütte (1531 m)

    Ein sehr schöner gemütlicher Almenweg zum Einstieg. Übernachtung bereits auf der Hackel-Hütte, da Weiterweg nach Werfen am Anreisetag zuviel. Wir sind 2 von 4 Gästen.


    Hochkönigansichten von der Hackel-Hütte

    1.9.: Etappe 24 Dr.-Heinrich-Hackel-Hütte (1531 m) - Werfen (548 m); Etappe 25 Werfen (548 m) - Ostpreußen-Hütte (1625 m).

    Abstieg nach Werfenweng, Transfer nach Werfen, weiter Richtung Hochkönig. Die Teilung des Aufstiegs auf den Hochkönig von Werfen macht viel Sinn; er sollte zwar in 7-8 Stunden zu bewältigen sein, trotzdem wären die 2.400 hm aufwärts am Stück wohl alles andere als ein Genuss. Und man würde um die phantastische Betreuung auf der Ostpreussenhütte umfallen. Spitzen-Küche, sehr schöne Zimmer, sehr sympathische Leute, danke Pago!


    Ostpreußenhütte mit Königstock

    2.9.: Etappe 25 Ostpreußen-Hütte (1625 m) - Franz-Eduard-Matras-Haus (2941 m)

    Die Teilung des Hochkönigaufstiegs hatte bei etwas unsicherem Wetter auch den Vorteil, dass man nicht zu spät auf dem ständig überfüllten Matrashaus ankommt (und das üppige Frühstück in der Ostpreussenhütte richtig genießen kann...). Ich kann das jedenfalls so nur empfehlen. Der Weg über das Plateau ist entgegen diverser Warnungen der lokalen Bevölkerung anständig markiert, trotzdem ist beim häufigen Nebel hier große Vorsicht geboten. Das Wetter schlug auch am Nachmittag heftig um, vom Matrashaus konnte man um ca. 14 Uhr nicht mal mehr das 15 m entfernte Gipfelkreuz sehen.


    Gamskarkogel


    Im Gamskar


    Übergossene Alm und Matrashaus vom Floßkogel aus

    3.9.: Etappe 26 Matras-Haus (2941 m) - Niedere Torscharte (2247 m) - Wildalmkirchl-Biwakschachtel (2457 m) - Riemann-Haus (2177 m)

    Die Wirtin am Matrashaus (auch sehr sympathisch, war nicht viel los, am Wochenende mag ich dort aber nicht unbedingt sein) riet uns wegen des unsicheren Wetterberichtes zu großer Vorsicht; wir wollten den Übergang Hochkönig - Steinernes Meer, der mit 10-12 Stunden angegeben ist, aber jedenfalls probieren. Aufbruch bei Sonnenaufgang, dann wollten wir über die Übergossene Alm und den Herzogsteig fix bis zur Niederen Torscharte, und dann je nach Wetter entscheiden, ob wir nach Maria Alm absteigen oder den Weiterweg über das Plateau nehmen würden.


    Sonnenaufgang am Matrashaus

    Der Weg über die Übergossene Alm, der in den Karten noch überall eingezeichnet ist, existiert nicht mehr. Man geht statt dessen entlang der Südwandabbrüche über den Lammkopf bis kurz vor die Teufelslöcher. Tolle Stimmung am frühen Morgen. Einmal ist ein sehr kurzes Stück flacher Gletscher unschwierig zu queren. Der westlichste, recht steile Bereich der Übergossenen Alm unter dem Hochseiler ist dafür mittlerweile durch eine Felszunge geteilt. Wenn man den Herzogsteig gehen will, folgt man bei aperem Gletscher besser NICHT mehr den Markierungen, auf denen man ein ca. 20m-Stück abschüssigen Gletschers abrutschen muss, sondern quert auf eben dieser Felszunge ca. 100-200m weiter westlich OHNE Gletscherberührung. Siehe auch hier.


    Übergossene Alm

    Nachdem das Wetter so um ca. 10 an der Niederen Torscharte zwar bedeckt, aber doch ganz stabil aussah, entscheiden wir uns für den Plateauweg. Haben wir nicht bereut, außer einem kleinen Regenguss ganz am Ende blieb uns das Wetter gewogen. Gebraucht haben wir schließlich ohne viel zu rasten (um nicht in potentielle Nachmittagsgewitter zu kommen) brutto 9 Stunden, da waren wir zufrieden.

    4.9.: Etappe 27: Riemann-Haus (2177 m) - Ingolstädter Haus (2119 m)

    Ich ging dann noch alleine die 27. (kurze 2-Stunden-) Etappe zum Ingolstädter Haus (Stempel). Kollege Klaus hat derweil den Saalfeldener Höhenweg gemacht (anspruchsvoller als gedacht). Dann trafen wir uns zum Mittagessen an der Peter-Wiechenthaler-Hütte, darauf Abstieg nach Saalfelden und Heimfahrt mit der Bahn.


    Steinernes Meer mit Breithorn

    Resümee:
    Eine wirklich tolle Tour, die ich nur jedem ans Herz legen kann. Besonders der Plateau-Übergang vom Hochkönig zum Steinernen Meer fordert aber ein gerüttelt Maß an alpiner Basiserfahrung, zumal nur eine Biwakschachtel (die aber sehr luxuriös) auf einem 10-12-Stunden-Weg liegt und die Notabstiege auch sehr lang sind. Der versicherte Herzogsteig im Abstieg ist nicht ganz ohne und ausgesetzt, 2, 3 leichte, ungesicherte Kletterstellen, schätze I+, aber einmal an zwei Seiten sehr ausgesetzt, sind im Bereich Brandhorn auch zu bewältigen. Kein Wasser an der Strecke. Auch den Aufstieg Ostpreußenhütte-Hochkönig sollte man bei Nebel besser bleiben lassen, bei guten Bedingungen ist er allerdings watscheneinfach. Besondere Empfehlung auch noch mal die gastronomische Betreuung auf der Ostpreußenhütte.


    Wegstrecke (ohne Etappe zur Ingolstädter Hütte)
    Zuletzt geändert von beigl; 04.11.2011, 10:46.
    Ich, bloque: Projekt Zentralalpenweg

  • #2
    AW: Nordalpenweg 01, Etappen 24-27, 31.8.-4.9.2011

    Toller Bericht, danke. Bin vor ca. 30 Jahren über die übergossene Alm auf den Hochkönig gegangen. Da war natürlich der Weg noch mitten drüber, es war für uns der Eindruck eher eines riesigen Schneefeldes anstatt eines Gletschers. Außerdem war damals noch das alte Matrashaus, das später abgebrannt ist.

    jaja, wie die Zeit vergeht.
    L.G.
    Vom Eise befreit sind Strom und Bäche,
    der alte Winter, in seiner Schwäche,
    zog sich in rauhe Berge zurück.....

    Frei nach J. W. Goethe

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    • #3
      AW: Nordalpenweg 01, Etappen 24-27, 31.8.-4.9.2011

      Zitat von martin.gi Beitrag anzeigen
      Toller Bericht, danke. Bin vor ca. 30 Jahren über die übergossene Alm auf den Hochkönig gegangen. Da war natürlich der Weg noch mitten drüber, es war für uns der Eindruck eher eines riesigen Schneefeldes anstatt eines Gletschers.
      Das dürfte erst relativ frisch sein, dass der Weg nicht mehr betreut wird. Wie gesagt, in Kompass, BEV und AV-Karten ist er überall noch drinnen.

      Die Matrashauswirtsleute haben dankenswerterweise überall Stangen sowohl am Hauptaufstieg Hochkönigsteig von der Mitterfeldalm als auch am Weiterweg bis zu den Teufelslöchern aufgestellt, so dass diese Routen auch bei Nebel noch vertretbar sind.

      Aper sieht's schon noch nach Babygletscher aus.
      Zuletzt geändert von beigl; 04.11.2011, 10:44.
      Ich, bloque: Projekt Zentralalpenweg

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      • #4
        AW: Nordalpenweg 01, Etappen 24-27, 31.8.-4.9.2011

        Lässiger Bericht! Schöne Fotos. Übergossene Alm schaut wirklich traurig aus.

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        • #5
          AW: Nordalpenweg 01, Etappen 24-27, 31.8.-4.9.2011

          Danke. Ginge sogar noch trauriger...

          Ich, bloque: Projekt Zentralalpenweg

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          • #6
            AW: Nordalpenweg 01, Etappen 24-27, 31.8.-4.9.2011

            Feiner Bericht, danke! Hab schon ewig nicht mehr reingeschaut, jetzt sehe ich ihn erst.

            Zitat von beigl Beitrag anzeigen
            Und man würde um die phantastische Betreuung auf der Ostpreussenhütte umfallen. Spitzen-Küche, sehr schöne Zimmer, sehr sympathische Leute, danke Pago!
            Die Teilung des Hochkönigaufstiegs hatte bei etwas unsicherem Wetter auch den Vorteil, dass man nicht zu spät auf dem ständig überfüllten Matrashaus ankommt (und das üppige Frühstück in der Ostpreussenhütte richtig genießen kann...).
            Ja die Ostpreussenhütte wird mir auch immer als die Hütte in Erinnerung bleiben auf der mit Abstand das beste Essen genossen habe. Da kann so mancher Haubenkoch in Wiener Innenstadtlokalen sich was abschauen. Einfach hammergeil.

            Zitat von beigl Beitrag anzeigen
            Der Weg über das Plateau ist entgegen diverser Warnungen der lokalen Bevölkerung anständig markiert, trotzdem ist beim häufigen Nebel hier große Vorsicht geboten. Das Wetter schlug auch am Nachmittag heftig um, vom Matrashaus konnte man um ca. 14 Uhr nicht mal mehr das 15 m entfernte Gipfelkreuz sehen.
            Ha, auch da kommen Erinnerungen hoch. wir sind ihn damals dann nicht gegangen, diesen Weg über das Plateau, aber die schauderhaften Schilderungen der lokalen Bevölkerung haben sich mir eingeprägt. Es war ein bisschen wie am Beginn eines Gruselfilmes wie der Wirt im Matrashaus ein düsteres Bild von diesem Weg und seinen Schwierigkeiten gemalt hat.

            Üblicherweise lass ich mich ja nicht so leicht abschrecken, aber es war dann auch das Wetter nicht optimal, und es lag wirklich noch recht viel Restschnee, also haben wir's gelassen.
            - Für mehr Höflichkeit im Internet -

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            • #7
              AW: Nordalpenweg 01, Etappen 24-27, 31.8.-4.9.2011

              Zitat von Blödfisch Beitrag anzeigen
              Ha, auch da kommen Erinnerungen hoch. wir sind ihn damals dann nicht gegangen, diesen Weg über das Plateau, aber die schauderhaften Schilderungen der lokalen Bevölkerung haben sich mir eingeprägt. Es war ein bisschen wie am Beginn eines Gruselfilmes wie der Wirt im Matrashaus ein düsteres Bild von diesem Weg und seinen Schwierigkeiten gemalt hat.
              Welche jetzt, von de Ostpreussenhütte zum Matrashaus oder vom Matrashaus zum steinernen Meer?
              Ich, bloque: Projekt Zentralalpenweg

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              • #8
                AW: Nordalpenweg 01, Etappen 24-27, 31.8.-4.9.2011

                den vom Matrashaus zum Steinernen Meer haben wir bleiben lassen. Wir sind nach der Nacht im Matrashaus dann den einfachsten Weg abgestiegen (durchs Ochsenkar) und haben einen gigantischen Umweg über die 01A Variante in Kauf genommen. Ich sehe es quasi als Abstecher auf den Hochköniggipfel
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