Mein Wanderpartner
Rufus (geworfen im März 2000 im Yspertal), der Labrador Mischling meiner älteren Tochter, ist am 8. Dez. 2006 in einem Tierspital in Wien verendet. Diese traurige Nachricht nehme ich zum Anlass, Euch einige Touren vorzustellen, die ich gemeinsam mit ihm gemacht habe – zunächst wir beide allein, später auch vereinzelt in unserer privaten Wandergruppe.
Rufus, eines dieser schwarzen Wollknäuel, im Alter von etwa 5-6 Wochen noch beim Züchter.
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Da meine Tochter berufstätig war, hatte ich ihn etwa drei Mal in der Woche zu betreuen. In der Früh übernahm ich Rufus, und fuhr gleich mit ihn in die Natur, wo wir 2-3 Stunden spazierten. Der Start dieser Ausflüge war mühsam, denn er wollte sich offenbar erst geruchsmäßig orientieren. Deswegen verwendete ich am Beginn nur drei verschiedene Parkplätze: Parkplatz Toiflhütte (Hinterweidling), Cobenzl und Lobau.
Rufus (knapp ein Jahr) zeigt sich bei der Panozzalacke in der Lobau von seiner mutigen Seite.
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Später, als ich dann mit ihm die Rund-um-Wien Wanderwege bzw. die Stadtwanderwege oder auf der Donauinsel ging, behielt ich eine Abwandlung dieser Methode bei: Der Anfang einer neuen Wanderung war stets dort, wo wir bei einer früheren Wanderung schon vorbei gekommen waren. Davon hab’ ich natürlich auch profitiert: Wie kann ich mich in Rundwanderungen von 5 – 6 Stunden einer neuen, interessanten Wandergegend nähern und wie hängen diese zusammen. In Ausnahmefällen mussten auch Öffi’s herhalten.
Höchster Punkt nach dieser Methode: Waxriegel (1888 m) im Schneeberggebiet
Weit von Wien entfernte Punkte: Muckenkogel, Türnitzer Höger, St. Aegyd.
In der Wandergruppe: Heukuppe (2007 m) bzw. Tirolerkogel/Falkenschlucht.
Wo Rufus überall war, liest sich wie das „Wöchana is Wöchana“ der Berge und Hügel des „Viertels unter dem Wienerwald“. Mit einer Aufzählung fang’ ich erst gar nicht an, sondern stelle einige – mehr oder weniger – bekannte Touren vor, wo ich – weil so schönes Wetter war – den Fotoapparat dabei hatte.
Übersicht der beschriebenen Touren
Gaisruck – Almeskogel – Kieneck (12. März 2002)
Enziansteig – Kirchwaldberg – Unterberg (18. Juni 2002)
Gschwendthütte – Paulmauer – Zdarskyhütte (29. Okt. 2002)
Kreuzwirt – Hegerberg (15. April 2003)
Wolfpassinger Berg – Hängender Stein – Hainbuch (15. Febr. 2006)
Tirolerkogel – Falkenschlucht (17. Aug. 2006)
Gaisruck – Almeskogel – Kieneck (12. März 2002)
Route:
Furth a.d. Triesting (422 m) – (rot) Amöd – Himmelsreith (verfallen) – Atzsattel (911 m) – Gaisruck (1074 m) – Almeskogel (ca. 1050 m) – 962 m – Kieneck / Enzianhütte (1107 m; Ofen-Schweinsbraten !) – (rot, 206A) Weißriegel – 528 m – Staffbrücke (462 m) – (grün) Furth.
Anm.: 206A ist die Fortsetzung der Variante 406A des NÖ-Mariazeller Weges (Hafnerberg – Tasshof – Eberbach – Furth – Kieneck). Der Normalweg 406 führt vom Hafnerberg über Kleinmariazell – Nähe St. Corona/Schöpfl – Untertriesting – Kaumberg – Araburg – Feiglkogel - Kieneck. Die anstrengendste Variante ist es, den 404 zu wählen; er führt vom Hafnerberg über Altenmarkt a.d. Triesting – Hockeck – Feiglkogel – Raingupf – Kieneck.
Nach dem Kieneck geht’s gemeinsam über das Unterberg-Haus (1170 m; höchster Punkt der Wallfahrt) nach Rohr im Gebirge.
Im Bereich Himmelsreith, wo der markierte Weg links ein Stück bergab, dann durch eine Wiesenmulde und danach ziemlich ruppig bergauf, hat man die Möglichkeit, rechts bergauf auf einem Karrenweg ohne Markierung zu einem Wiesensattel zu gelangen und dann nochmals rechts steil bergauf den Gaisstein (974 m) zu erklimmen. Der Abstecher zu diesem – trotz seiner relativ geringen Höhe – durchaus alpinen Felsstock ist bei guter Sicht unbedingt zu empfehlen. Nach dem Abstieg zu dem Wiesensattel braucht man nicht unbedingt zur roten Markierung hinunter gehen, ein unmarkierter Weg führt ohne Höhenverlust auf den markierten Weg. In der Nähe des Atzsattels befindet sich eine etwas heikle Stelle, wo man sich an den Seilen anhalten sollte. Auf dem weiteren Weg zum Gaisruck hat man bald einen Blick auf das Hocheck (1037 m; Achtung Lammfleisch-Gefahr ?!) und die Araburg (799 m).
Zwischen Gaisruck und Almeskogel tut sich unvermittelt dieser Blick zum Schneeberg auf. Der olivgrüne Fleck rechts im Bild ist bloß mein rechtes Knie.
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Blick vom Almeskogel: Rechts der Unterberg, die schneebedeckten Berge im Hintergrund kann ich nicht zuordnen. Kann es die Schneealpe sein? Wer kann mir helfen?
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Auch das Kieneck (der kleine, helle Fleck ist das Dach der Enzianhütte) sowie rechts dahinter der Raingupf sind von hier zu sehen (allerdings geht’s zuerst noch hundert Höhenmeter bergab).
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Beim Abstieg über den Weißriegel könnt noch einen Blick auf den Gaisstein erhaschen.
Gehzeiten:
Von Furth auf’s Kieneck muss man wohl 3 – 3 ½ Stunden rechnen, für den Absteicher auf den Gaisstein wird man wohl eine Stunde veranschlagen müssen. Die Abstieg über den Weißriegel bis zum Parkplatz (528 m) dauert etwa eine Stunde. Auf dem Parkplatz sollte jetzt ein dorthin verschobenes Auto oder das Bike auf Euch warten, sonst droht ein Straßen-Hatscher von mehr als einer Stunde, um Euch die Freude an dieser Wanderung zu vergällen.
Enziansteig – Kirchwaldberg – Unterberg (18. Juni 2002)
Route:
Thal (bei Muggendorf)/Wirtshaus Leitner – (blau, Enziansteig) – (rot, 231, 622, 206, 404) Bettelmann-Kreuz (952 m) – Kirchwaldberg (1067 m) – 969 m – Unterberg Haus (1170 m) - (5 min zurück, dann rechts abzweigen; auch rot) – Miralucke (694 m) – Parkplatz Drahtal – (Lamweg) Whs. Leitner
Etwa 5 min ab dem Wirtshaus – nach einer kleinen Brücke – beginnt der Enziansteig etwas versteckt und zuerst ein kurzes Stück Mirabach abwärts. Obwohl es auf der blauen Markierung eher steil ansteigt, geht nicht die Serpentinen des Forstweges; er kreuzt zwar ein paar Mal, aber nach dritten oder vierten Mal eben nicht mehr. Bald wird es weniger steil und man geht wie auf Samt. Mittlere und flachere Anstiege wechseln einander ab und ehe man sich’s versieht, ist man auf über 1000 m. Der Abstieg auf die rote Markierung führt durch Niederwald und hohes Gras und erfordert etwas Aufmerksamkeit.
Hat man die rote M. erreicht, könnte man noch umdisponieren (etwa bei Gewittergefahr) und rechts zur Enzianhütte auf dem Kieneck ansteigen. Danach ginge es (rot) hinunter auf 962 m, dann aber nicht hinauf zum Almeskogel sondern leicht rechts auf gelber M. (Mareschsteig) immer im Wald nach Atz (670 m) und dann im Weidengraben zurück zum Leitner.
Wir aber gingen damals links hinunter zum Bettelmann Kreuz, wo Rufus sich in Pose legte.
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Nach einem Anstieg von etwa 100 m haben wir den Gipfel des Kirchwaldberges mit seinem Felsabbruch vor uns. Bei guter Sicht müsst Ihr da wegen der Fast-Rundumsicht (der Unterberg macht sich extra schmal) unbedingt hinauf ...
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... denn es ist ganz leicht, wie der Rückblick zeigt. Die Kuppe links im Bild ist das Kieneck und der helle Punkt das Dach der Enzianhütte.
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Nach einem weiteren Abstieg auf 969 m folgt der letzte Anstieg; nach der Liftstation geht’s dann nur mehr etwa ¼ Stunde ganz leicht steigend zum Unterberg Schutzhaus.
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Wenn Ihr noch nicht genug habt ... Zirka 20 Minuten (170 Höhenmeter) und Ihr seid am Unterberg (1340 m). Eine tolle Aussicht ist Euer Lohn; unter vielem anderen habt Ihr eine Tiefblick ins Adamstal auf den Golfplatz von Ex-Rallye-Ass Franz Wittmann.
Zum Mittagessen kann ich Euch nix G’scheites empfehlen; eine Brettljause wird wohl reichen (müssen). Hoffentlich hat der Wirt seine Computer-Probleme schon in den Griff bekommen.
Der Rückweg über Miralucke sollte keine Probleme bereiten, auch wenn der Weg – besonders ausserhalb des Waldes – eher sparsam markiert ist. Beim Parkplatz Drahtal wär’s halt fein, wenn man ein zweites Auto dorthin verschoben hätte oder wenigstens das Mountainbike, denn sonst dauert’s wohl eine ¾ Stunde bis zu einem kühlen Bierchen oder zwei ...
Gehzeiten:
Bis zum Unterberg Schutzhaus wird’s wohl 3 Stunden dauern, der Abstieg 1 ¼ Stunden bis zum Parkplatz und dann noch siehe oben ...
... gleich folgt Teil 2 von 3
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