Mit bald einem Monat Verspätung habe ich nun doch endlich den Bericht meiner umfangreichsten Bergtour des Sommers 2010 fertig gestellt.
Sie führte mich wieder einmal auf den Hochkönig. Er verfehlt die Dreitausendermarke zwar (noch ) deutlicher als andere namhafte Gruppenhöchste der Nördlichen Kalkalpen, ist zugleich aber ein Berg von selten imposantem Aussehen. Bis 1995 habe ich wiederholt mit Gruppen ein bis zwei Wochen auf Almen zu seinen Füßen verbracht und ihn vom Arthurhaus aus ingesamt fünfmal bestiegen, einmal bei wahren Traumbedingungen.
Ein Wunsch allerdings ließ sich damals nicht realisieren: eine Übernachtung im Matrashaus auf dem Gipfel, in mehr als 2900m Höhe. Schon seit Jahren wälzten mein Freund Klaus (der damals noch öfter als ich Sommerwochen in der Region verbrachte) und ich den Plan, dies einmal gemeinsam nachzuholen.
Wir wollten uns im heurigen August drei bis vier Tage frei halten und das Hochkönig-Massiv diesmal "komplett" zu Fuß bezwingen: von Werfen über die Ostpreußenhütte (erste Übernachtung) auf das Plateau und zum Gipfel aufsteigen (zweite Übernachtung im Matrashaus), am dritten Tag nach Westen über den Herzogsteig zur Niederen Torscharte weiter gehen.
Das insgesamt sehr wechselhafte Wetter im August 2010 bedingte zweimal einen Aufschub des Aufbruchs, sodass mir schließlich definitiv nur mehr drei Tage für die Tour blieben. Damit war auch die Frage nach dem Abstieg entschieden: Er musste auf der kürzesten Route erfolgen, d.h. nach Hinterthal.
Bei nicht ganz sicheren, aber insgesamt doch passabel klingenden Bedingungen brechen wir am Sonntag, 8. August zunächst nach Werfen auf. Noch eine kurze Stärkung auf dem Marktplatz, dann beginnt unser Anstieg im Angesicht der stattlichen Burg Hohenwerfen und des eindrucksvollen westseitigen Steilabfalls des Tennengebirges jenseits der Salzach.
004-Hohenwerfen-Tennengebirge.jpg
Beim ersten Abschnitt über Wiesen und Weiden dämpfen Wolken in höheren Schichten die Sonne und damit die Hitze - um die Mittagszeit kein wirklicher Nachteil. Dann führt der Weg längere Zeit im Wald weiter bergauf. Erst beim Gehöft Schartenreit, bereits knapp unter der Dielalm, bietet eine größere Lichtung schöne Ausblicke nach Norden, zum Durchbruchstal der Salzach zwischen Hagengebirge (links) und Tennengebirge (rechts).
007-BlickSalzachtal.jpg
Am Gasthof Dielalm vorbei führt der Weg dann am Haidbergriedl lange im Wald empor; steilere und flachere Abschnitte wechseln dabei wiederholt ab. Erst am Kaseranger in über 1400m erreichen wir dann weitläufiges Almgelände, wo sich sofort ein umfassenderes Panorama öffnet. Vor uns im Westen der bewaldete Rettenbachriedl, auf dem die (noch nicht sichtbare) Ostpreußenhütte steht. Darüber die äußersten nordöstlichen Eckpfeiler des Hochkönig-Plateaus: der runde Floßkogel (links der Bildmitte) und das spitzere Alblegg (rechts der Bildmitte). Genau zwischen diesen zwei Gipfeln werden wir am nächsten Tag die Hochfläche erreichen.
011-BlickAlbleggFloßkogel.jpg
Abermals ein sehr schöner Blick nach Norden durch das Salzach-Engtal zwischen Hagengebirge und Tennengebirge - bis zu einigen Bergen der Osterhorngruppe im Hintergrund.
019-BlickSalzachtal.jpg
Im Süden werden die wild zerrissenen Mandlwände sichtbar. Aus dieser Perspektive sind sie deutlich weniger bekannt als in der viel gezeigten Ansicht über dem Arthurhaus, aber um nichts weniger eindrucksvoll!
022-ZoomMandlwände.jpg
Einer der großen alten Ställe auf der Blienteckalm vor der ausgedehnten Hochfläche des Hagengebirges im Hintergrund.
024-Blienteckalm-Hagengebirge.jpg
Bald nach der Alm gibt ein kleiner Tümpel den perfekten Vordergrund für diesen schönen Rückblick zum Tennengebirge ab.
028-LackemitTennengebirge.jpg
Die Zeiteinteilung der ersten Tagesetappe passt gut: Knapp vor dem Erreichen der Ostpreußenhütte ziehen erstmals dunklere Wolken auf, die einen baldigen Regenschauer ankündigen.
030-Ostpreußenhütte.jpg
In der gemütlichen Hütte übernachten insgesamt nur sechs Hochkönig-Aspirant/inn/en, daher steht einer guten Nachtruhe nichts im Weg. Erst aus viel Dunst und Nebelbänken am zweiten Morgen schließen wir, dass es in der Nacht einmal länger geregnet haben muss.
Der schon deutlich ramponierte Wegweiser zu unserem zweiten Tagesziel, dem Matrashaus auf dem Hochkönig-Gipfel. Die stattliche Holztafel könnte vermuten lassen, dass das Gamskarkögerl die viel prominentere Erhebung sei. Tatsächlich ist es der erste kleine Nebengipfel entlang dem weiteren Anstieg, und ich höre seinen Namen hier bewusst zum ersten Mal.
033-Wegweiser.jpg
Fotogen sind sie ja eindeutig, die Nebelbänke unter dem Hochgschirr und dem Rifflkopf. Dennoch hoffen wir, sie mögen sich im Lauf des Tages komplett auflösen...
034-BlickHochgschirr.jpg
Sie führte mich wieder einmal auf den Hochkönig. Er verfehlt die Dreitausendermarke zwar (noch ) deutlicher als andere namhafte Gruppenhöchste der Nördlichen Kalkalpen, ist zugleich aber ein Berg von selten imposantem Aussehen. Bis 1995 habe ich wiederholt mit Gruppen ein bis zwei Wochen auf Almen zu seinen Füßen verbracht und ihn vom Arthurhaus aus ingesamt fünfmal bestiegen, einmal bei wahren Traumbedingungen.
Ein Wunsch allerdings ließ sich damals nicht realisieren: eine Übernachtung im Matrashaus auf dem Gipfel, in mehr als 2900m Höhe. Schon seit Jahren wälzten mein Freund Klaus (der damals noch öfter als ich Sommerwochen in der Region verbrachte) und ich den Plan, dies einmal gemeinsam nachzuholen.
Wir wollten uns im heurigen August drei bis vier Tage frei halten und das Hochkönig-Massiv diesmal "komplett" zu Fuß bezwingen: von Werfen über die Ostpreußenhütte (erste Übernachtung) auf das Plateau und zum Gipfel aufsteigen (zweite Übernachtung im Matrashaus), am dritten Tag nach Westen über den Herzogsteig zur Niederen Torscharte weiter gehen.
Das insgesamt sehr wechselhafte Wetter im August 2010 bedingte zweimal einen Aufschub des Aufbruchs, sodass mir schließlich definitiv nur mehr drei Tage für die Tour blieben. Damit war auch die Frage nach dem Abstieg entschieden: Er musste auf der kürzesten Route erfolgen, d.h. nach Hinterthal.
Bei nicht ganz sicheren, aber insgesamt doch passabel klingenden Bedingungen brechen wir am Sonntag, 8. August zunächst nach Werfen auf. Noch eine kurze Stärkung auf dem Marktplatz, dann beginnt unser Anstieg im Angesicht der stattlichen Burg Hohenwerfen und des eindrucksvollen westseitigen Steilabfalls des Tennengebirges jenseits der Salzach.
004-Hohenwerfen-Tennengebirge.jpg
Beim ersten Abschnitt über Wiesen und Weiden dämpfen Wolken in höheren Schichten die Sonne und damit die Hitze - um die Mittagszeit kein wirklicher Nachteil. Dann führt der Weg längere Zeit im Wald weiter bergauf. Erst beim Gehöft Schartenreit, bereits knapp unter der Dielalm, bietet eine größere Lichtung schöne Ausblicke nach Norden, zum Durchbruchstal der Salzach zwischen Hagengebirge (links) und Tennengebirge (rechts).
007-BlickSalzachtal.jpg
Am Gasthof Dielalm vorbei führt der Weg dann am Haidbergriedl lange im Wald empor; steilere und flachere Abschnitte wechseln dabei wiederholt ab. Erst am Kaseranger in über 1400m erreichen wir dann weitläufiges Almgelände, wo sich sofort ein umfassenderes Panorama öffnet. Vor uns im Westen der bewaldete Rettenbachriedl, auf dem die (noch nicht sichtbare) Ostpreußenhütte steht. Darüber die äußersten nordöstlichen Eckpfeiler des Hochkönig-Plateaus: der runde Floßkogel (links der Bildmitte) und das spitzere Alblegg (rechts der Bildmitte). Genau zwischen diesen zwei Gipfeln werden wir am nächsten Tag die Hochfläche erreichen.
011-BlickAlbleggFloßkogel.jpg
Abermals ein sehr schöner Blick nach Norden durch das Salzach-Engtal zwischen Hagengebirge und Tennengebirge - bis zu einigen Bergen der Osterhorngruppe im Hintergrund.
019-BlickSalzachtal.jpg
Im Süden werden die wild zerrissenen Mandlwände sichtbar. Aus dieser Perspektive sind sie deutlich weniger bekannt als in der viel gezeigten Ansicht über dem Arthurhaus, aber um nichts weniger eindrucksvoll!
022-ZoomMandlwände.jpg
Einer der großen alten Ställe auf der Blienteckalm vor der ausgedehnten Hochfläche des Hagengebirges im Hintergrund.
024-Blienteckalm-Hagengebirge.jpg
Bald nach der Alm gibt ein kleiner Tümpel den perfekten Vordergrund für diesen schönen Rückblick zum Tennengebirge ab.
028-LackemitTennengebirge.jpg
Die Zeiteinteilung der ersten Tagesetappe passt gut: Knapp vor dem Erreichen der Ostpreußenhütte ziehen erstmals dunklere Wolken auf, die einen baldigen Regenschauer ankündigen.
030-Ostpreußenhütte.jpg
In der gemütlichen Hütte übernachten insgesamt nur sechs Hochkönig-Aspirant/inn/en, daher steht einer guten Nachtruhe nichts im Weg. Erst aus viel Dunst und Nebelbänken am zweiten Morgen schließen wir, dass es in der Nacht einmal länger geregnet haben muss.
Der schon deutlich ramponierte Wegweiser zu unserem zweiten Tagesziel, dem Matrashaus auf dem Hochkönig-Gipfel. Die stattliche Holztafel könnte vermuten lassen, dass das Gamskarkögerl die viel prominentere Erhebung sei. Tatsächlich ist es der erste kleine Nebengipfel entlang dem weiteren Anstieg, und ich höre seinen Namen hier bewusst zum ersten Mal.
033-Wegweiser.jpg
Fotogen sind sie ja eindeutig, die Nebelbänke unter dem Hochgschirr und dem Rifflkopf. Dennoch hoffen wir, sie mögen sich im Lauf des Tages komplett auflösen...
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