Auch heuer wollte ich den Feiertag am 1. November wieder für eine Bergwanderung nützen. Schlechtwetter hatte in der Nacht davor den seit Tagen herrschenden Föhn unterbrochen; die Prognosen kündigten an, dass sich die Föhnströmung rasch wieder aufbauen würde, die Wolken am Alpenostrand und vor allem nach Süden zu jedoch länger halten könnten.
Ich beschloss, mich unter mehreren Tourenideen erst kurzfristig für die mit den besten Bedingungen zu entscheiden. Dicke, dunkle Wolken um Schneeberg, Rax und Schneealpe machten mir die Auswahl am frühen Vormittag des 1. 11. leicht:
Dann versuche ich es weiter westlich, knapp nördlich des Alpenhauptkamms
und wandere auf die Zeller Staritzen am nordöstlichen Ende des Hochschwabs.
Ich war dort noch nie und wollte diese Region ohnehin länger bereits erkunden.
Tatsächlich werden die Wolken westlich vom Niederalpl dünner und höher. Für die Zufahrt steht eine öffentlich befahrbare Sandstraße der Bundesforste zur Verfügung, die knapp südlich von Wegscheid (an der Seeberg-Bundesstraße) nach Westen bis zum Sattel des Kastenriegels in knapp 1100m Höhe führt. Dort parke ich am späten Vormittag - wie vermutet, ist mein Auto das Einzige am Ort.
Während der Kastenriegel ins Ramertal nach Osten sanft abfällt, bricht er nach Westen zu mit einer Steilstufe zur Hinteren Höll ab. Dieses schmale, tief eingeschnittene Tal trennt die Zeller Staritzen (rechts) vom zentralen Hochschwabplateau (links).
01-Kastenriegel-BlickHintereHöll.jpg
Vier Wanderwege kreuzen einander am Kastenriegel: Zusätzlich zu den Wegen ins Ramertal und die Höll führt nach Süden ein steiler Anstieg zur Graualm und auf die Aflenzer Staritzen, nach Norden meine heutige Route auf das Plateau der Zeller Staritzen.
03-Wegweiser.jpg
Nach wenigen Minuten bereits dieser Blick nach Süden: Rosshölle, Aflenzer Staritzen und Dippelwand (rechts). Für meine heutige Route sind diese Wetterbedingungen zumindest ausreichend - und vielleicht habe ich ja Glück, und die Sonne kann sich noch durchsetzen.
06-AflenzerStaritzen-Dippelwand.jpg
Nach etwa 15 Minuten geht der Fahrweg in einen Wanderweg über, der in mäßiger Steigung weiter nach Nordwesten führt. Bei einer markanten Linkskehre in knapp 1350m Höhe entscheide ich, über einen schmalen unmarkierten Pfad sofort zur Hochfläche aufzusteigen. Er ist ein paar Mal von umgestürzten Bäumen verlegt, aber in Summe leicht zu finden und führt am Schluss sehr steil auf das Plateau hinauf. Etwa bei der Gredlhöhe stoße ich auf den Fahrweg, der die Almen miteinander verbindet, wende mich dort nach Osten und erreiche bald die ausgedehnte Kuhalm.
10-Kuhalm-Tonion.jpg
Die Kuhalm trägt ihren Namen nicht zufällig, weiden doch im Sommer hunderte Rinder auf dem weitläufigen Gelände. Jetzt liegt sie ganz still und einsam da, was durchaus seine eigenen Reize hat.
16-Baumstämme.jpg
Auf dem ausgedehnten Hochplateau stehen etliche stattliche Almhütten.
17-Almhütte.jpg
Viel Platz, Ruhe und ein stimmungsvoller Ort: Das sind meine stärksten Eindrücke von der Kuhalm Anfang November. Sehr erfreut registriere ich, dass die Wolken inzwischen wirklich dünner werden und die Sonne bereits leicht durchzuschimmern beginnt. Im Hintergrund der Stock der Tonion im ONO.
19-Kuhalm-Tonion.jpg
Selbst die Hohe Veitsch, zu der von Süden nach wie vor dickere Wolken ziehen, beginnt sich (wie hier im Hintergrund) zu zeigen.
20-Kuhalm-Veitsch.jpg
Ich bin voll Freude, dass mein Plan aufzugehen scheint, erst am Schluss - beim hoffentlich besten Wetter! - den Zinken zu besuchen. Die mit 1619m höchste Erhebung des ganzen Bergstocks ragt über die Waldgrenze hinauf und bietet nach allen Beschreibungen eine umfassende Aussicht.
Auf dem Almweg Richtung Westen kommen im Norden bald sehr schön sämtliche Zellerhüte und der Ötscher ins Blickfeld.
21-BlickÖtscherZellerhüte.jpg
Immer sonniger wird es nun, und so beschließe ich, den Almweg noch vor der Hinteren Halterhütte zu verlassen und über die baumfreien Höhenrücken direkt zum Zinken zu gehen. Wunderbarer Blick nach Osten zurück zur Kuhalm!
28-BlickKuhalmVeitsch.jpg
Auch die Aflenzer Staritzen im Südosten bieten mittlerweile, selbst wenn sich von Süden noch immer Wolken über sie schieben, ein eindrucksvolles Bild!
29-AflenzerStaritzen.jpg
Jetzt kommt der Zinken mit seinem stattlichen Gipfelkreuz in Sichtweite. Hier auf dem baumfreien Plateau besteht kein richtiger Weg mehr, schon gar keine Markierungen - aber bei guten Bedingungen ist der Gipfel ohnehin nicht zu verfehlen.
31-Zinken.jpg
Für ein Foto des markanten Großen Ebensteins im Südwesten steht die Sonne nun ungünstig. Das wird allerdings mehr als aufgewogen durch ein faszinierendes Wetterschauspiel: Auch dort schieben sich Wolken von Süden über das Plateau und stürzen jenseits davon sogar noch ein Stück hinunter.
33-GroßerEbenstein.jpg
In all seiner Weite und dank der klaren Herbstfarben hat dieses Hochplateau eine eigene Faszination. Einige kleine Lacken verstärken sie noch.
35-Hochfläche.jpg
Ich beschloss, mich unter mehreren Tourenideen erst kurzfristig für die mit den besten Bedingungen zu entscheiden. Dicke, dunkle Wolken um Schneeberg, Rax und Schneealpe machten mir die Auswahl am frühen Vormittag des 1. 11. leicht:
Dann versuche ich es weiter westlich, knapp nördlich des Alpenhauptkamms
und wandere auf die Zeller Staritzen am nordöstlichen Ende des Hochschwabs.
Ich war dort noch nie und wollte diese Region ohnehin länger bereits erkunden.
Tatsächlich werden die Wolken westlich vom Niederalpl dünner und höher. Für die Zufahrt steht eine öffentlich befahrbare Sandstraße der Bundesforste zur Verfügung, die knapp südlich von Wegscheid (an der Seeberg-Bundesstraße) nach Westen bis zum Sattel des Kastenriegels in knapp 1100m Höhe führt. Dort parke ich am späten Vormittag - wie vermutet, ist mein Auto das Einzige am Ort.
Während der Kastenriegel ins Ramertal nach Osten sanft abfällt, bricht er nach Westen zu mit einer Steilstufe zur Hinteren Höll ab. Dieses schmale, tief eingeschnittene Tal trennt die Zeller Staritzen (rechts) vom zentralen Hochschwabplateau (links).
01-Kastenriegel-BlickHintereHöll.jpg
Vier Wanderwege kreuzen einander am Kastenriegel: Zusätzlich zu den Wegen ins Ramertal und die Höll führt nach Süden ein steiler Anstieg zur Graualm und auf die Aflenzer Staritzen, nach Norden meine heutige Route auf das Plateau der Zeller Staritzen.
03-Wegweiser.jpg
Nach wenigen Minuten bereits dieser Blick nach Süden: Rosshölle, Aflenzer Staritzen und Dippelwand (rechts). Für meine heutige Route sind diese Wetterbedingungen zumindest ausreichend - und vielleicht habe ich ja Glück, und die Sonne kann sich noch durchsetzen.
06-AflenzerStaritzen-Dippelwand.jpg
Nach etwa 15 Minuten geht der Fahrweg in einen Wanderweg über, der in mäßiger Steigung weiter nach Nordwesten führt. Bei einer markanten Linkskehre in knapp 1350m Höhe entscheide ich, über einen schmalen unmarkierten Pfad sofort zur Hochfläche aufzusteigen. Er ist ein paar Mal von umgestürzten Bäumen verlegt, aber in Summe leicht zu finden und führt am Schluss sehr steil auf das Plateau hinauf. Etwa bei der Gredlhöhe stoße ich auf den Fahrweg, der die Almen miteinander verbindet, wende mich dort nach Osten und erreiche bald die ausgedehnte Kuhalm.
10-Kuhalm-Tonion.jpg
Die Kuhalm trägt ihren Namen nicht zufällig, weiden doch im Sommer hunderte Rinder auf dem weitläufigen Gelände. Jetzt liegt sie ganz still und einsam da, was durchaus seine eigenen Reize hat.
16-Baumstämme.jpg
Auf dem ausgedehnten Hochplateau stehen etliche stattliche Almhütten.
17-Almhütte.jpg
Viel Platz, Ruhe und ein stimmungsvoller Ort: Das sind meine stärksten Eindrücke von der Kuhalm Anfang November. Sehr erfreut registriere ich, dass die Wolken inzwischen wirklich dünner werden und die Sonne bereits leicht durchzuschimmern beginnt. Im Hintergrund der Stock der Tonion im ONO.
19-Kuhalm-Tonion.jpg
Selbst die Hohe Veitsch, zu der von Süden nach wie vor dickere Wolken ziehen, beginnt sich (wie hier im Hintergrund) zu zeigen.
20-Kuhalm-Veitsch.jpg
Ich bin voll Freude, dass mein Plan aufzugehen scheint, erst am Schluss - beim hoffentlich besten Wetter! - den Zinken zu besuchen. Die mit 1619m höchste Erhebung des ganzen Bergstocks ragt über die Waldgrenze hinauf und bietet nach allen Beschreibungen eine umfassende Aussicht.
Auf dem Almweg Richtung Westen kommen im Norden bald sehr schön sämtliche Zellerhüte und der Ötscher ins Blickfeld.
21-BlickÖtscherZellerhüte.jpg
Immer sonniger wird es nun, und so beschließe ich, den Almweg noch vor der Hinteren Halterhütte zu verlassen und über die baumfreien Höhenrücken direkt zum Zinken zu gehen. Wunderbarer Blick nach Osten zurück zur Kuhalm!
28-BlickKuhalmVeitsch.jpg
Auch die Aflenzer Staritzen im Südosten bieten mittlerweile, selbst wenn sich von Süden noch immer Wolken über sie schieben, ein eindrucksvolles Bild!
29-AflenzerStaritzen.jpg
Jetzt kommt der Zinken mit seinem stattlichen Gipfelkreuz in Sichtweite. Hier auf dem baumfreien Plateau besteht kein richtiger Weg mehr, schon gar keine Markierungen - aber bei guten Bedingungen ist der Gipfel ohnehin nicht zu verfehlen.
31-Zinken.jpg
Für ein Foto des markanten Großen Ebensteins im Südwesten steht die Sonne nun ungünstig. Das wird allerdings mehr als aufgewogen durch ein faszinierendes Wetterschauspiel: Auch dort schieben sich Wolken von Süden über das Plateau und stürzen jenseits davon sogar noch ein Stück hinunter.
33-GroßerEbenstein.jpg
In all seiner Weite und dank der klaren Herbstfarben hat dieses Hochplateau eine eigene Faszination. Einige kleine Lacken verstärken sie noch.
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