26.08.2008 - Biologie
Magnetische Kühe
Rinder und Rothirsche richten sich nach Norden aus
Auch Rinder und Rothirsche haben einen Magnetsinn: Grasende und ruhende Tiere richten ihre Körperachse tendenziell in einer Nord-Süd-Richtung aus. Das haben deutsche und tschechische Wissenschaftler anhand von Satellitenbildern und durch Feldbeobachtungen herausgefunden. Da dieses Verhalten weltweit beobachtet werden kann, wird es wahrscheinlich durch das Magnetfeld der Erde beeinflusst, vermuten die Forscher.
Bisher wurde die Ausrichtung von Herdentieren nur unter dem Gesichtspunkt des Wärmehaushalts betrachtet: Rinder stehen an kalten, sonnigen Tagen so zur Sonne, dass die Oberfläche für die wärmende Sonnenstrahlung maximal ist. Auf der anderen Seite orientieren sich die Tiere an kalten, windigen Wintertagen parallel zum Wind, um die dem Wind ausgesetzte Oberfläche zu minimieren. Was jedoch die Ausrichtung an warmen Tagen ohne besondere Wettereinflüsse oder während der Nacht bestimmt, hatte zuvor niemand untersucht.
Jetzt verglichen die Zoologin Sabine Begall und ihre Kollegen mittels Satellitenaufnahmen von Google Earth die Ausrichtung von Rinderherden an unterschiedlichen Orten rund um den Globus. Zusätzlich beobachteten die Forscher Rothirschherden zu verschiedenen Tageszeiten an diversen Orten mit den unterschiedlichsten klimatischen Bedingungen. Auf diese Weise konnten sie den Einfluss äußerer Faktoren wie Wind, Sonne und Temperatur auf die Ausrichtung ausschließen. Die Forscher stellten fest, dass sich die Tiere tendenziell in einer Nord-Süd-Orientierung ausrichteten, wobei der Kopf von grasenden Rothirschen nach Norden zeigte. Eine weitere Bestätigung für die Fähigkeit der Tiere, das Magnetfeld wahrzunehmen, sahen die Wissenschaftler darin, dass sich die Tiere selbst an Orten mit Abweichungen im Magnetfeld nach dem magnetischen Nordpol hin ausrichteten.
Die Wahrnehmung von magnetischen Feldern ist eine verbreitete Fähigkeit im Tierreich, obwohl sie unter den Säugetieren bisher nur bei einigen Nagetierarten und bei einer Fledermausart nachgewiesen werden konnte. Der biologische Sinn hinter dieser hier beobachteten magnetischen Ausrichtung bleibt jedoch weiterhin rätselhaft. Manche Forscher vermuten, die Positionierung zu den Feldlinien des Erdmagnetfelds könne bestimmte physiologische Prozesse beeinflussen.
Sabine Begall (Universität Duisburg-Essen) et al.: PNAS, Online-Vorabveröffentlichung, DOI: 10.1073/pnas.0803650105
ddp/wissenschaft.de – Uwe Thomanek
http://www.wissenschaft.de/wissensch...ws/294771.html
Warum die Körper von Kühen beim Grasen meistens in Nord-Süd-Orientierung ausgerichtet sind, haben deutsche und tschechische Forscher herausgefunden.
Weiterführende links:
http://www.wissenschaft.de/wissensch...ws/285115.html
http://www.faz.net/s/Rub80665A3C1FA1...~Scontent.html
http://diepresse.com/home/techscienc...ience/index.do
http://www.radioropa.de/index.php?na...0&newsID=16629
http://www.wissenschaft-online.de/ar...5731&_z=798888
http://wissenschaftonline.blogspot.c...sich-nach.html
http://www.klimaforschung.net/naturgewalten/index.htm
Magnetische Kühe
Rinder und Rothirsche richten sich nach Norden aus
Auch Rinder und Rothirsche haben einen Magnetsinn: Grasende und ruhende Tiere richten ihre Körperachse tendenziell in einer Nord-Süd-Richtung aus. Das haben deutsche und tschechische Wissenschaftler anhand von Satellitenbildern und durch Feldbeobachtungen herausgefunden. Da dieses Verhalten weltweit beobachtet werden kann, wird es wahrscheinlich durch das Magnetfeld der Erde beeinflusst, vermuten die Forscher.
Bisher wurde die Ausrichtung von Herdentieren nur unter dem Gesichtspunkt des Wärmehaushalts betrachtet: Rinder stehen an kalten, sonnigen Tagen so zur Sonne, dass die Oberfläche für die wärmende Sonnenstrahlung maximal ist. Auf der anderen Seite orientieren sich die Tiere an kalten, windigen Wintertagen parallel zum Wind, um die dem Wind ausgesetzte Oberfläche zu minimieren. Was jedoch die Ausrichtung an warmen Tagen ohne besondere Wettereinflüsse oder während der Nacht bestimmt, hatte zuvor niemand untersucht.
Jetzt verglichen die Zoologin Sabine Begall und ihre Kollegen mittels Satellitenaufnahmen von Google Earth die Ausrichtung von Rinderherden an unterschiedlichen Orten rund um den Globus. Zusätzlich beobachteten die Forscher Rothirschherden zu verschiedenen Tageszeiten an diversen Orten mit den unterschiedlichsten klimatischen Bedingungen. Auf diese Weise konnten sie den Einfluss äußerer Faktoren wie Wind, Sonne und Temperatur auf die Ausrichtung ausschließen. Die Forscher stellten fest, dass sich die Tiere tendenziell in einer Nord-Süd-Orientierung ausrichteten, wobei der Kopf von grasenden Rothirschen nach Norden zeigte. Eine weitere Bestätigung für die Fähigkeit der Tiere, das Magnetfeld wahrzunehmen, sahen die Wissenschaftler darin, dass sich die Tiere selbst an Orten mit Abweichungen im Magnetfeld nach dem magnetischen Nordpol hin ausrichteten.
Die Wahrnehmung von magnetischen Feldern ist eine verbreitete Fähigkeit im Tierreich, obwohl sie unter den Säugetieren bisher nur bei einigen Nagetierarten und bei einer Fledermausart nachgewiesen werden konnte. Der biologische Sinn hinter dieser hier beobachteten magnetischen Ausrichtung bleibt jedoch weiterhin rätselhaft. Manche Forscher vermuten, die Positionierung zu den Feldlinien des Erdmagnetfelds könne bestimmte physiologische Prozesse beeinflussen.
Sabine Begall (Universität Duisburg-Essen) et al.: PNAS, Online-Vorabveröffentlichung, DOI: 10.1073/pnas.0803650105
ddp/wissenschaft.de – Uwe Thomanek
http://www.wissenschaft.de/wissensch...ws/294771.html
Warum die Körper von Kühen beim Grasen meistens in Nord-Süd-Orientierung ausgerichtet sind, haben deutsche und tschechische Forscher herausgefunden.
Weiterführende links:
http://www.wissenschaft.de/wissensch...ws/285115.html
http://www.faz.net/s/Rub80665A3C1FA1...~Scontent.html
http://diepresse.com/home/techscienc...ience/index.do
http://www.radioropa.de/index.php?na...0&newsID=16629
http://www.wissenschaft-online.de/ar...5731&_z=798888
http://wissenschaftonline.blogspot.c...sich-nach.html
http://www.klimaforschung.net/naturgewalten/index.htm
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