Franzi, Mark und ich wählten nach längerem hin und her die Tierberglihütte am Sustenpass als Ziel für eine dreitägige Schneeschuhtour aus.
Los ging es in Feldmoos auf 1600m über die ab hier noch nicht geräumte Sustenpassstraße hinauf zum Hotel Steingletscher. Die Passtraße ist lawinengefährdet und ein zeitiger Aufbruch ist ratsam. Am Hotel bogen wir nach rechts ab Richtung Steingletscher. Hier erblickt man erstmals die beeindruckenden Gletscherabbrüche des Gebiets:
gwächten.jpg
Die Tierberglihütte steht in bester Lage oben auf der Felskante genau in Bildmitte. Links das Gwächtenhorn.
Die ganze Ecke im Überblick:
aufstieg1.jpg
Zunächst geht es nach links auf den von der Schneekuppe im Vordergrund verdeckten Steingletscher. Dann hinauf und hinter dem breiten Felsklotz in Bildmitte nach rechts hinüber zur Hütte. Der gletscherfreie Sommerweg wird im Winter nicht benutzt. Der Steingletscher reicht übrigens derzeit noch knapp unter die 2000m-Marke herunter!
Vor dem Gletscherbruch geht es steil hinauf zum Hochplateau:
aufstieg2.jpg
Nach 5h erreichten wir am frühen Nachmittag die Tierberglihütte auf 2795m. Die Hütte war fast voll belegt. Die leichten und doch hohen Gipfelziele locken viele Skitourengeher an.
Abend vor der Hütte mit Blick aufs Sustenhorn:
susten.jpg
Am nächsten Morgen machten wir uns zuerst auf den Weg zum Gwächtenhorn. Der Aufstieg ist ein flacher Gletscherhatsch und anseilen war bei der hohen Schneelage nicht notwendig.
Auf der einen Seite schaut man zum Sutsenhorn:
susten2.jpg
auf der anderen zur bereits teilweise in Wolken steckenden Mauer des Winterbergs, welcher auch den Dammastock beinhaltet:
winterberg.jpg
Leider war es also entgegen der Wettervorhersage viel bewölkter als vorhergesagt und in den nächsten Stunden verschwanden alle höheren Gipfel des Gebiets in Wolken. Kurz darauf erreichten wir bei heftigem Föhnsturm den Gipfel des 3420m hohen Gwächtenhorns.
Im Westen sieht man noch zu Lauteraarhorn/Schreckhorn (links der Bildmitte) und den Wetterhörnern (hinten rechts):
berner.jpg
Rasch ging es wieder hinunter und wesentlich langsamer über das sanfte Gletscherdach hinauf zum Sustenhorn. Im dichten Nebel erreichten wir das 3503m hohe „Horn". Eineinhalb Stunden hielten wir es dort oben aus, aber das Wetter wurde nicht mehr besser. Anschließend zurück zur Hütte.
Am dritten Tag wollten wir vor dem Abstieg noch einen Abstecher zum Hüttenberg machen, dem Vorder Tierberg. Natürlich war das Wetter schlechter als angekündigt aber noch erlaubten die Verhältnisse einen Aufstieg. Wir konnten erst um 7.00 Uhr frühstücken und machten uns anschließend an den einstündigen Aufstieg. Oberhalb des großen Gletscherbruchs ging es hinüber zur Tierberglücke und mit Steigeisen den letzten steilen Schlußhang hinauf zum 3091m hohen Gipfel. Auch auf dieser Route war ein anseilen nicht notwendig. Die Sicht verschlechterte sich weiter.
Blick nach Osten:
nebel.jpg
Die Hütte ist das dunkle „Felsklötzchen" etwas rechts der Bildmitte.
Die Hütte erreichten wir anschließend noch bei ausreichender Sicht. Die Sustenhornaspiranten mussten natürlich vorzeitig umkehren und trafen allmählich auch wieder auf der Hütte ein. Inzwischen zog es völlig zu und die Sicht sank auf 15-20m. Zum heftigen Föhnsturm gesellte sich zunehmend Schneefall/Schneetreiben. Ob wir also heute den Weg ins Tal finden würden war völlig offen. Zum Glück hatte Mark seinen Kompass dabei und nach einer ausführlichen Besprechung mit dem Hüttenwirt machten wir uns (das erste Mal angeseilt in diesen drei Tagen) an den Abstieg. Mit Höhenmesser und Kompass navigierten wir zum (vermuteten) oberen Ende des Durchschlupfs zwischen den Gletscherbrüchen welcher auf den unteren Teil des Steingletschers führt. Jetzt konnten wir nur hoffen dass es irgendwann kurz aufreißt und wir diesen Durchschlupf sehen würden, denn ein Weiterweg in dieser Steilflanke wäre bei Nullsicht viel zu gefährlich. Andernfalls mussten wir zurück zur Hütte und auf den nächsten Tag hoffen. Doch wir standen keine 10 Minuten als sich der Nebel etwas lichtete. Und tatsächlich: Der Korridor zw. den Abbrüchen lag knapp links genau vor uns! Nichts wie hin bevor es wieder zuzieht! Wir hatten es geschafft. Die dickste Suppe lag über uns und problemlos erreichten wir einige Zeit später den Ausstieg aus dem Gletscher. Nach einem „Erfolgsanruf" auf der Hütte ging es via Hotel Steingletscher zurück zum Auto.
Fazit: Technisch leichte Hochtourenziele in einer für diese Höhenlage gewaltigen Gletscherlandschaft. Tolle Hüttenlage. Der flache Anstieg von Feldmoos zum Hotel Steingletscher zieht sich etwas, ist aber noch nicht unangenehm lang.
Los ging es in Feldmoos auf 1600m über die ab hier noch nicht geräumte Sustenpassstraße hinauf zum Hotel Steingletscher. Die Passtraße ist lawinengefährdet und ein zeitiger Aufbruch ist ratsam. Am Hotel bogen wir nach rechts ab Richtung Steingletscher. Hier erblickt man erstmals die beeindruckenden Gletscherabbrüche des Gebiets:
gwächten.jpg
Die Tierberglihütte steht in bester Lage oben auf der Felskante genau in Bildmitte. Links das Gwächtenhorn.
Die ganze Ecke im Überblick:
aufstieg1.jpg
Zunächst geht es nach links auf den von der Schneekuppe im Vordergrund verdeckten Steingletscher. Dann hinauf und hinter dem breiten Felsklotz in Bildmitte nach rechts hinüber zur Hütte. Der gletscherfreie Sommerweg wird im Winter nicht benutzt. Der Steingletscher reicht übrigens derzeit noch knapp unter die 2000m-Marke herunter!
Vor dem Gletscherbruch geht es steil hinauf zum Hochplateau:
aufstieg2.jpg
Nach 5h erreichten wir am frühen Nachmittag die Tierberglihütte auf 2795m. Die Hütte war fast voll belegt. Die leichten und doch hohen Gipfelziele locken viele Skitourengeher an.
Abend vor der Hütte mit Blick aufs Sustenhorn:
susten.jpg
Am nächsten Morgen machten wir uns zuerst auf den Weg zum Gwächtenhorn. Der Aufstieg ist ein flacher Gletscherhatsch und anseilen war bei der hohen Schneelage nicht notwendig.
Auf der einen Seite schaut man zum Sutsenhorn:
susten2.jpg
auf der anderen zur bereits teilweise in Wolken steckenden Mauer des Winterbergs, welcher auch den Dammastock beinhaltet:
winterberg.jpg
Leider war es also entgegen der Wettervorhersage viel bewölkter als vorhergesagt und in den nächsten Stunden verschwanden alle höheren Gipfel des Gebiets in Wolken. Kurz darauf erreichten wir bei heftigem Föhnsturm den Gipfel des 3420m hohen Gwächtenhorns.
Im Westen sieht man noch zu Lauteraarhorn/Schreckhorn (links der Bildmitte) und den Wetterhörnern (hinten rechts):
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Rasch ging es wieder hinunter und wesentlich langsamer über das sanfte Gletscherdach hinauf zum Sustenhorn. Im dichten Nebel erreichten wir das 3503m hohe „Horn". Eineinhalb Stunden hielten wir es dort oben aus, aber das Wetter wurde nicht mehr besser. Anschließend zurück zur Hütte.
Am dritten Tag wollten wir vor dem Abstieg noch einen Abstecher zum Hüttenberg machen, dem Vorder Tierberg. Natürlich war das Wetter schlechter als angekündigt aber noch erlaubten die Verhältnisse einen Aufstieg. Wir konnten erst um 7.00 Uhr frühstücken und machten uns anschließend an den einstündigen Aufstieg. Oberhalb des großen Gletscherbruchs ging es hinüber zur Tierberglücke und mit Steigeisen den letzten steilen Schlußhang hinauf zum 3091m hohen Gipfel. Auch auf dieser Route war ein anseilen nicht notwendig. Die Sicht verschlechterte sich weiter.
Blick nach Osten:
nebel.jpg
Die Hütte ist das dunkle „Felsklötzchen" etwas rechts der Bildmitte.
Die Hütte erreichten wir anschließend noch bei ausreichender Sicht. Die Sustenhornaspiranten mussten natürlich vorzeitig umkehren und trafen allmählich auch wieder auf der Hütte ein. Inzwischen zog es völlig zu und die Sicht sank auf 15-20m. Zum heftigen Föhnsturm gesellte sich zunehmend Schneefall/Schneetreiben. Ob wir also heute den Weg ins Tal finden würden war völlig offen. Zum Glück hatte Mark seinen Kompass dabei und nach einer ausführlichen Besprechung mit dem Hüttenwirt machten wir uns (das erste Mal angeseilt in diesen drei Tagen) an den Abstieg. Mit Höhenmesser und Kompass navigierten wir zum (vermuteten) oberen Ende des Durchschlupfs zwischen den Gletscherbrüchen welcher auf den unteren Teil des Steingletschers führt. Jetzt konnten wir nur hoffen dass es irgendwann kurz aufreißt und wir diesen Durchschlupf sehen würden, denn ein Weiterweg in dieser Steilflanke wäre bei Nullsicht viel zu gefährlich. Andernfalls mussten wir zurück zur Hütte und auf den nächsten Tag hoffen. Doch wir standen keine 10 Minuten als sich der Nebel etwas lichtete. Und tatsächlich: Der Korridor zw. den Abbrüchen lag knapp links genau vor uns! Nichts wie hin bevor es wieder zuzieht! Wir hatten es geschafft. Die dickste Suppe lag über uns und problemlos erreichten wir einige Zeit später den Ausstieg aus dem Gletscher. Nach einem „Erfolgsanruf" auf der Hütte ging es via Hotel Steingletscher zurück zum Auto.
Fazit: Technisch leichte Hochtourenziele in einer für diese Höhenlage gewaltigen Gletscherlandschaft. Tolle Hüttenlage. Der flache Anstieg von Feldmoos zum Hotel Steingletscher zieht sich etwas, ist aber noch nicht unangenehm lang.