Klein(st)höhlen am Gaisberg

[csf125]

Bei nebeligem, unfreundlichem Wetter begibt man sich am besten unter die Erdoberfläche ... und das ist auch im Wienerwald möglich

Nordöstlich vom Gipfel des Gaisberges in den Föhrenbergen finden sich in einem schwachen Felsrücken einige Kleinst- und Mikro-Höhlen, deren Lage auch im Buch beim Geißbergkreuz beschrieben ist; Suchen ist dennoch angesagt!

Schluf III (28)
Eines der winzigsten Felsgebilde ist jenes mit der (lokalen) Nr. 28;
eigentlich nur ein Felsblock zum Durchschlupfen
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Gaissteinschluf I (1915/8)
ist schon ansehnlicher und hat immerhin einen Platz im Höhlenkataster.
Eine 8m lange Durchgangshöhle, wobei "gang" nicht allzu wörtlich zu nehmen ist - es ist alles sehr klein und eng
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Ein enger Schacht zieht nach oben
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Es gibt sogar ein wenig Eis!
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Wieder zurück ...
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... ins Tageslicht
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Hasenloch (29)
ist tatsächlich eher für solche geeignet -
ich überlasse die Erforschung meiner Kamera
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Ein Teil des felsigen Rückens, in dem diese Höhlen zu finden sind
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Wurzellucke (23) ??
Ein nahezu vertikaler kleiner Schacht, ca. 3-4m tief, der einen Höhlenraum erschließen dürfte; einen Abstieg habe ich mir vorsichtshalber verkniffen, da mir ein Wiederaufstieg aus dem moosig-glitschigen Loch ohne Seilhilfe nicht ganz unproblematisch erschienen ist.

Keine Bezeichnung am Eingang zu finden, Nr. 23 könnte aber nach der Lageskizze beim Gaisbergkreuz stimmen.
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Als krönenden Abschluß dieser Föhrenberg-Höhlenkollektion habe ich mir die Gaisberghöhle aufgehoben

[csf125]

AW: Klein(st)höhlen am Gaisberg

Gaisberghöhle (1915/6)
Etwas weiter in nördlicher Richtung vom Gaisberggipfel entfernt, in einer Höhe von ca. 480m, ist das eindrucksvolle Portal der Gaisberghöhle leicht zu finden.
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Im Bereich des Tageslichtes ist der anfangs fallende Gang noch gut begehbar,
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bald wird's aber enger
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Ein (zu) enger Gang zweigt nach oben ab, unten geht's noch etliche Meter weiter ...
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an einer rätselhafte Schrift vorbei ...
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... bis es mir zu eng wird.
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Es geht wieder zurück durch einen etwas "geräumigeren" Teil;
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ein Detail aus der Höhlendecke,
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dann ist der Ausgang schon wieder erreicht.
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Technische Daten:
Kluftfugenhöhle, ca. 25m lang, Hauptdolomit;
Stirnlampe sehr empfehlenswert.

lg
Norbert

[Joa]

AW: Klein(st)höhlen am Gaisberg

ebenfalls bei kaltenleutgeben erlebte ich meinen bislang engsten schluf. und zwar in der gaisberghöhle genau vis a vis der lucketen wand. nach ein paar metern konnte man die arme am körper nicht mehr vorbeiziehen und bald wurde es mir zu entrisch und ich robbte rückwärts zentimeterweise wieder hinaus.
am ende des schlufs soll laut höhlenplan eine sinterkammer sein, wo man bequem umdrehen kann - aber wer sich dort hineintraut sollte extrem schlank sein und sich wirklich nur von gras ernähren. :-)

... bis es mir zu eng wird.

Sehr interessant ! Die Beschliefung bis in den kleinen Sinterraum steht also immer noch aus...

Diese Höhle möchte ich mir demnächst auch einmal ansehen, ist sie doch die bedeutendste Höhle im Höllensteinzug !

aber nur zu zweit... sollte ich steckenbleiben

Die Qualität Deiner Bilder ist übrigens hervorragend !

[Joa]

AW: Klein(st)höhlen am Gaisberg

Technische Daten:
Kluftfugenhöhle, ca. 25m lang, Hauptdolomit;
Stirnlampe sehr empfehlenswert.

Die Höhle hat lt. Buch eine vermessene Gesamtlänge von 65m, da sind allerdings die beiden kleinen Abzweigungen auch dabei. Vom Eingang bis in die Sinterkammer dürften es schon fast an die 50m sein.

Ps.: ohne Licht dürfte das wohl nur ein Tasten im Stockdunkeln sein...

[baum]

AW: Klein(st)höhlen am Gaisberg

tolle reportage und gute bilder!

bezüglich wurzellucke:
ich fand den abstieg damals eigentlich nicht so schlimm, aber eine portion vorsicht ist niemals schlecht.
das innere der höhle fand ich recht interessant und es hangen wirklich wurzeln von der decke.

@csf125: warst du eigentlich gar nicht in der einen höhle unweit der wurzellucke, wo man etwas abklettern muss und in einen mannshohen raum gelangt. es soll bereits zur keltenzeit eine kultstätte gewesen sein. in der mitte der höhle ist so eine art opferstein. leider ist mir der name der höhle entfallen.

@joa: alles gute für die gaisberghöhle.

[csf125]

AW: Klein(st)höhlen am Gaisberg

Sehr interessant ! Die Beschliefung bis in den kleinen Sinterraum steht also immer noch aus ...

Diese Höhle möchte ich mir demnächst auch einmal ansehen, ist sie doch die bedeutendste Höhle im Höllensteinzug !

aber nur zu zweit... sollte ich steckenbleiben

Die Qualität Deiner Bilder ist übrigens hervorragend !

Danke, ich weiß schon, warum ich die DSLR (im Plastiksackerl) mitschleife!

Ich werde zwar sicherlich nicht in den Sinterraum mitschliefen , aber ich stehe gerne zur Verfügung, wenn ich Dich an den Füßen zurückziehen soll, ggf. am langen Seil

Die Höhle hat lt. Buch eine vermessene Gesamtlänge von 65m, da sind allerdings die beiden kleinen Abzweigungen auch dabei. Vom Eingang bis in die Sinterkammer dürften es schon fast an die 50m sein.

Ps.: ohne Licht dürfte das wohl nur ein Tasten im Stockdunkeln sein...

Meine Unterlagen über diese Höhlen sind schon etwas antiquiert, daher nur 25m - ist mir auch länger vorgekommen.
Stirnlampe ist natürlich in jedem Fall ein Muß, lohnt sich sonst ja auch nicht. Und später nur auf den Fotos nachschauen, wo ich war, mag ich auch nicht.

In der Gegend Gaisberg gibt's auch noch die 1915/07 (Gaissteinlucke), die ich aber nebst einigen anderen Kleinstlöchern (mit nur lokaler Nummer) nicht gefunden habe ...

lg
Norbert

[csf125]

AW: Klein(st)höhlen am Gaisberg

bezüglich wurzellucke:
ich fand den abstieg damals eigentlich nicht so schlimm, aber eine portion vorsicht ist niemals schlecht.
das innere der höhle fand ich recht interessant und es hangen wirklich wurzeln von der decke.

@csf125: warst du eigentlich gar nicht in der einen höhle unweit der wurzellucke, wo man etwas abklettern muss und in einen mannshohen raum gelangt. es soll bereits zur keltenzeit eine kultstätte gewesen sein. in der mitte der höhle ist so eine art opferstein. leider ist mir der name der höhle entfallen.

Habe ich die Wurzellucke (nur von oben) also richtig identifiziert?
Es war mir - allein - doch etwas zu schmierig, mit Schneeresten; vielleicht einmal, wenn's einigermaßen trocken ist. Schwer schaut's eigentlich nicht aus.

Mit der zweiten Höhle meinst Du vermutlich die Heilige Grotte (= ev. 1915/7?) - die habe ich nicht gefunden, sollte aber lt. Plan näher bei Schluf I (1915/8), Schluf II (fehlt mir auch noch) und Schluf III sein.

lg
Norbert

[baum]

AW: Klein(st)höhlen am Gaisberg

Habe ich die Wurzellucke (nur von oben) also richtig identifiziert?

würde ich schon sagen. hab diesen schacht ganz ähnlich in erinnerung. laut übersichtsplan sollte es die unterste kleinhöhle dieses felsrückens sein.

Mit der zweiten Höhle meinst Du vermutlich die Heilige Grotte (= ev. 1915/7?) - die habe ich nicht gefunden, sollte aber lt. Plan näher bei Schluf I (1915/8), Schluf II (fehlt mir auch noch) und Schluf III sein.

könnte sein. jedenfalls liegt sie, ich glaub fast als einzige höhle, or. re. des felsrückens. vermutlich warst du genau aus diesem grund nicht dort.

[csf125]

AW: Klein(st)höhlen am Gaisberg

... jedenfalls liegt sie, ich glaub fast als einzige höhle, or. re. des felsrückens. vermutlich warst du genau aus diesem grund nicht dort.

Richtig (lt. Skizze) - ich habe zwar auch die or. rechte Seite abgesucht, aber nichts passendes entdeckt; werde also nächstes mal weitersuchen

lg
Norbert

[csf125]

AW: Klein(st)höhlen am Gaisberg

Follow-up zur Gaisberghöhle (1915/6):

Heute neuerliche Befahrung mit Joa, der mit härtestem körperlichen Einsatz im ärgsten Schluf seines Lebens ca. 12 weitere Meter für die Forums-User bildlich aufbereitet hat
Details und Bilder folgen, sobald er sich einigermaßen erholt und die ärgsten Verletzungen versorgt hat
Man darf gespannt sein - es lohnt sich!
Zur Nachahmung allerdings nicht empfohlen oder jedenfalls auf eigene Gefahr!!

lg
Norbert

[Joa]

AW: Klein(st)höhlen am Gaisberg

Dem vorigen Posting von Norbert ist nicht viel hinzuzufügen....

Vorweg sei gleich vermerkt, dass ich den Weg bis in die Sinterkammer nicht geschafft habe..
und bei dem roten Punkt verkehrt zurückgekrochen bin...
mit gestreckten Armen, seitliches zurücknehmen war aufgrund der Enge nicht möglich, versuchte ich die Kamera vor
einem Dreck- und Wasserschaden zu bewahren und heil aus dem Loch wieder rauszukommen...

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nun aber der Reihe nach...

Norbert im abfallenden Eingangsteil der anfänglich recht großen Höhle

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nach dem Umziehen geht's los und ich mache mich auf den Weg in die Unterwelt

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relativ bequem auf Händen und Füßen geht's weiter

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schon bin ich bei der Schrift, die auch Norbert fotografiert hat

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immer weiter...

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für Norbert ist hier Endstation... eine weise Entscheidung

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es wird enger und feuchter und ich bemerke, dass ich meine Handschuhe im Eingangsbereich vergessen habe...

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Norbert ist so nett, holt sie und schupft sie mir zu

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dann wird das Loch kaum schulterbreit und es wird immer feuchter...

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ich bleibe stecken, muss zurück und versuche mit etwas gedrehter Körperhaltung weiterzukommen...
das Fotografieren wird zunehmend schwierig und äußerst mühsam...

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die Wände sind mit Sinter überzogen und ich durchquere einige kleine aber doch sehr nasse Stellen gezwungenermaßen
wie auch bisher bäuchlings die nahe Decke ließ keine andere Fortbewegungsart zu

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hier im letzten Kleinsee fotografiere ich noch die Ausnehmung nach dem roten Kreis (siehe Plan) und gebe entnervt
auf, alles ist nass und dreckig die Kamera, welche ich mit gestreckten Armen vor mir hochhalte, in Gefahr abzusaufen...

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Gaisberghöhle 018.jpg


beim verkehrten Zurückschieben zieht es mir die Haube vom Kopf, die Hose über die Knie, es ist ein einziges Labsal
für den wahren Masochisten ist dieses Loch geradezu ein Paradies...


wieder bei Norbert muss ich echt mal durchschnaufen....

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schön langsam kann ich wieder lachen

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runter mit dem Dreckszeug und rein in die trockenen Klamotten....

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und dann nix wie raus und heim in die warme Stube

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Aus heutiger Sicht kann ich eine Nachahmung nur Leuten mit dem Körper eines Kindes empfehlen

[csf125]

AW: Klein(st)höhlen am Gaisberg

Nach dem einzigartigen Bericht von Jo war mein Umkehrpunkt vom ersten Besuch - ca. 3-4m nach der weißen Schrift an der rechten Wand - für mich genau richtig; bis dorthin geht's relativ problemlos und einigermaßen lohnend.
Die Fortsetzung ist eher für Kinder, Füchse, Fledermäuse geeignet, egal wie interessant und schön die Sinterkammer auch sein mag
Hat jemand vielleicht Bilder von diesem Raum?

Die von Jo erreichte maximale Entfernung vom Höhleneingang dürfte knapp über 30m betragen, davon etwa 10m Extrem-Schluf.

Jo's Bilder dokumentieren übrigens auch eindrucksvoll die Canon-Qualität: die zur Gatsch-7 umfunktionierte G7 lieferte trotz erklecklicher Mengen Dreck am und im Objektivtubus gute Bilder!

lg
Norbert

[baum]

AW: Klein(st)höhlen am Gaisberg

danke für die packende reportage!

@jo
na da bin ich ja erleichtert, dass du wieder gesund rausgekommen bist. an diese gemeinen lacken, die man durchrobbt, kann ich mich sehr gut erinnern. ebenso daran, dass es einen beim rückwärtsrobben herrlich das gwand über die ohren zieht.
jetzt wundert's mich nicht mehr, dass ich es nicht geschafft habe, wenn sogar der jo umdreht.

besonders interessant stelle ich mir dann den linksknick vor, den man wahrscheinlich nur durch vorhergehendes auskugeln von schultern und becken befahren kann.

bitte, wo sind die gummimenschen, die bereits zum allerheiligsten, der "sinterkammer" vorgedrungen sind? oder ist der höhlenplan ein schmäh

vielleicht weiss gamsi mehr?

[csf125]

AW: Klein(st)höhlen am Gaisberg

na da bin ich ja erleichtert, dass du wieder gesund rausgekommen bist.

War ich auch, als ich zumindest seine Schuhe wieder gesehen habe!
Ich hatte ihn zwar immer "seilgesichert" am Bandl, ob ich da aber ggf. eine Chance gehabt hätte?
Immerhin wußte ich immer, wie weit er war und ob was weiter"ging"

Vorteil des eher feuchten Höhlenklimas: Keine Probleme mit Staublunge

lg
Norbert

[Alf]

AW: Klein(st)höhlen am Gaisberg

...interessanter Bericht - da ich voriges Jahr auch diese Höhlen gesucht habe - aber nie so weit reingekletter bin (ginge gar nicht )



@Jo

auf dem Bild schaust aus wie neu geboren (im wahrsten Sinne des Wortes )