liebe alle,
etwa einmal pro jahr versuche ich, mir ein paar tage "auszeit" zu nehmen, und mache dann allein eine mehrtägige bergwanderung. heuer wäre ich eigentlich in die nördliche glocknergruppe gefahren, aber die schneefälle mitte august ließen mich umdisponieren und so fiel meine wahl auf die leoganger steinberge, die ich sowieso schon seit längerer zeit kennenlernen wollte. zwar war durch den kurzfristigen wechsel des ziels die vorlaufzeit zu kurz, um einen av-gebietsführer zu organisieren, aber immerhin hatte ich einen ausführlichen bericht über die leoganger steinberge von uwe grinzinger aus "land der berge", no. 5/2006, als sehr nützliche informationsquelle zur verfügung.
am 18.8. reiste ich mit dem zug nach leogang (hst. leogang-steinberge) und stieg am nachmittag bei schönem sommerwetter zur passauer hütte, dem einzigen stützpunkt in der ganzen gebirgsgruppe, auf. später unternahm ich noch eine kleine wanderung in hüttennähe. am 19.8. stand – bei wieder sehr schönem wetter – eine plateau-wanderung "nach lust und laune" auf dem programm. der 20.8., für den die wetterprognose bereits bei abreise schlecht war, sollte ein ruhetag sein; am nachmittag, als es zu regnen aufhörte, machte ich dann doch noch eine kleine gipfeltour. den abschluss bildete am 21.8. – bei wieder gutem wetter – eine überschreitung der steinberge nach hochfilzen.
meine touren im detail:
18.8.2008: hst. leogang-steinberge – ullach – kaserseg – kaserstein – hochtor – mittagscharte – passauer hütte (3 ¼ std. mit ½ std. pause). passauer hütte – hochzint, 2246m – metzhörndlnieder – metzhörndl, 2130m (3 std. mit ¼ std. pause). insgesamt 1650 hm hinauf und 400 hm hinunter.
19.8.2008: passauer hütte – hofersteig – birnhorn, 2634m – kuchelnieder – kuchelhorn, 2500m – kuchelnieder – ebersbergkar – ritzenkarscharte – jauzkopf, 2492m – östl. schaleithorn, 2461m – westl. schaleithorn, 2448m – leoganger rotschartl – östl. rothörnl, 2390m – westl. rothörnl, 2406m – ebersbergkar – birnhorn-südwestgrat bis ca. 2590m (abbruch, da ich mir über die schwierigkeiten der verbleibenden gratstrecke nicht sicher war, da hätte ich den av-führer gut brauchen können…) – ebersbergkar – kuchelnieder – passauer hütte (10 ½ std. mit 1 std. pause). insgesant 1350 hm hinauf und hinunter.
20.8.2008: passauer hütte – metzhörndlnieder – dürrkar – dürrkarhorn, 2287m und wieder zurück zur passauer hütte (5 std. mit 1 std. gipfelrast). 520 hm hinauf und hinunter.
21.8.2008: passauer hütte – kuchelnieder – ebersbergkar – reisensandscharte – nördl. hundshörnl, 2481m – schneegrube – grießener rotschartl – grießener hochbrett, 2467m – grießener rotschartl (ab der scharte im wesentlichen entlang der landesgrenze von salzburg und tirol, auf tiroler seite befindet sich übrigens ein truppenübungsplatz = sperrgebiet) – grießener schafalm – schipfl-ziehbrunn – recheralm – hochfilzen (8 std. mit ½ std. pause). 1010 hm hinauf und 2090 hm hinunter.
trittsicherheit und schwindelfreiheit ist in den leoganger steinbergen auf den meisten wegen zumindest stellenweise erforderlich. alle touren, die ich gemacht habe verliefen durch gehgelände, stellenweise leichte kletterei (I), nur der birnhorn-südwestgrat (soweit ich ihn verfolgt habe) war etwas schwerer (stellenweise II). gute gehtechnik (fallweise schotter!) und orientierungssinn sind sehr vorteilhaft.
die passauer hütte ist absolut empfehlenswert. hüttenwirtin heidi sorgt für sehr gutes essen, das in großzügigen portionen serviert wird. ich hab halbpension genommen, was eigentlich eine "dreiviertelpension" war, denn die suppe kann man schon ab mittag essen. hauptspeise und dessert am abend waren absolut ausreichend. besonders gut und umfangreich ist das frühstück. auch die preise sind fair, wenn man die kosten der hubschrauberversorgung bedenkt. die hütte ist klein und urig. die energieversorgung ist noch nicht am allerneuesten stand, aber auch diesbezüglich sind verbesserungen in planung.
was mir sonst noch besonders gut gefallen hat:
- der gebänderte dachsteinkalk, aus dem das gebirge besteht
- die wild zerklüfteten karstkare, die vor allem zwischen kuchelnieder und grießener rotschartl sehr urtümlich und einsam sind
- flora (erschaunlich viele alpenblumen) und fauna (z.b. alpensalamander)
- die aussicht in alle richtungen: watzmann, steinernes meer, hochkönig, dachstein, hohe tauern, zillertaler alpen, loferer steinberge, aber auch die tiefblicke auf saalfelden und leogang. zur aussicht ein bezeichnendes zitat von ludwig purtscheller: "das birnhorn hat, ich glaube mich nicht zu täuschen, unter allen kalkgipfeln salzburgs, den hochkönig und dachstein nicht ausgenommen, die umfassendste und schönste aussicht. es übertrifft hierin noch das kaisergebirge."
fazit: ein äußerst empfehlenswertes gebirge, das keinen vergleich zu scheuen braucht!
lg,
p.b.
etwa einmal pro jahr versuche ich, mir ein paar tage "auszeit" zu nehmen, und mache dann allein eine mehrtägige bergwanderung. heuer wäre ich eigentlich in die nördliche glocknergruppe gefahren, aber die schneefälle mitte august ließen mich umdisponieren und so fiel meine wahl auf die leoganger steinberge, die ich sowieso schon seit längerer zeit kennenlernen wollte. zwar war durch den kurzfristigen wechsel des ziels die vorlaufzeit zu kurz, um einen av-gebietsführer zu organisieren, aber immerhin hatte ich einen ausführlichen bericht über die leoganger steinberge von uwe grinzinger aus "land der berge", no. 5/2006, als sehr nützliche informationsquelle zur verfügung.
am 18.8. reiste ich mit dem zug nach leogang (hst. leogang-steinberge) und stieg am nachmittag bei schönem sommerwetter zur passauer hütte, dem einzigen stützpunkt in der ganzen gebirgsgruppe, auf. später unternahm ich noch eine kleine wanderung in hüttennähe. am 19.8. stand – bei wieder sehr schönem wetter – eine plateau-wanderung "nach lust und laune" auf dem programm. der 20.8., für den die wetterprognose bereits bei abreise schlecht war, sollte ein ruhetag sein; am nachmittag, als es zu regnen aufhörte, machte ich dann doch noch eine kleine gipfeltour. den abschluss bildete am 21.8. – bei wieder gutem wetter – eine überschreitung der steinberge nach hochfilzen.
meine touren im detail:
18.8.2008: hst. leogang-steinberge – ullach – kaserseg – kaserstein – hochtor – mittagscharte – passauer hütte (3 ¼ std. mit ½ std. pause). passauer hütte – hochzint, 2246m – metzhörndlnieder – metzhörndl, 2130m (3 std. mit ¼ std. pause). insgesamt 1650 hm hinauf und 400 hm hinunter.
19.8.2008: passauer hütte – hofersteig – birnhorn, 2634m – kuchelnieder – kuchelhorn, 2500m – kuchelnieder – ebersbergkar – ritzenkarscharte – jauzkopf, 2492m – östl. schaleithorn, 2461m – westl. schaleithorn, 2448m – leoganger rotschartl – östl. rothörnl, 2390m – westl. rothörnl, 2406m – ebersbergkar – birnhorn-südwestgrat bis ca. 2590m (abbruch, da ich mir über die schwierigkeiten der verbleibenden gratstrecke nicht sicher war, da hätte ich den av-führer gut brauchen können…) – ebersbergkar – kuchelnieder – passauer hütte (10 ½ std. mit 1 std. pause). insgesant 1350 hm hinauf und hinunter.
20.8.2008: passauer hütte – metzhörndlnieder – dürrkar – dürrkarhorn, 2287m und wieder zurück zur passauer hütte (5 std. mit 1 std. gipfelrast). 520 hm hinauf und hinunter.
21.8.2008: passauer hütte – kuchelnieder – ebersbergkar – reisensandscharte – nördl. hundshörnl, 2481m – schneegrube – grießener rotschartl – grießener hochbrett, 2467m – grießener rotschartl (ab der scharte im wesentlichen entlang der landesgrenze von salzburg und tirol, auf tiroler seite befindet sich übrigens ein truppenübungsplatz = sperrgebiet) – grießener schafalm – schipfl-ziehbrunn – recheralm – hochfilzen (8 std. mit ½ std. pause). 1010 hm hinauf und 2090 hm hinunter.
trittsicherheit und schwindelfreiheit ist in den leoganger steinbergen auf den meisten wegen zumindest stellenweise erforderlich. alle touren, die ich gemacht habe verliefen durch gehgelände, stellenweise leichte kletterei (I), nur der birnhorn-südwestgrat (soweit ich ihn verfolgt habe) war etwas schwerer (stellenweise II). gute gehtechnik (fallweise schotter!) und orientierungssinn sind sehr vorteilhaft.
die passauer hütte ist absolut empfehlenswert. hüttenwirtin heidi sorgt für sehr gutes essen, das in großzügigen portionen serviert wird. ich hab halbpension genommen, was eigentlich eine "dreiviertelpension" war, denn die suppe kann man schon ab mittag essen. hauptspeise und dessert am abend waren absolut ausreichend. besonders gut und umfangreich ist das frühstück. auch die preise sind fair, wenn man die kosten der hubschrauberversorgung bedenkt. die hütte ist klein und urig. die energieversorgung ist noch nicht am allerneuesten stand, aber auch diesbezüglich sind verbesserungen in planung.
was mir sonst noch besonders gut gefallen hat:
- der gebänderte dachsteinkalk, aus dem das gebirge besteht
- die wild zerklüfteten karstkare, die vor allem zwischen kuchelnieder und grießener rotschartl sehr urtümlich und einsam sind
- flora (erschaunlich viele alpenblumen) und fauna (z.b. alpensalamander)
- die aussicht in alle richtungen: watzmann, steinernes meer, hochkönig, dachstein, hohe tauern, zillertaler alpen, loferer steinberge, aber auch die tiefblicke auf saalfelden und leogang. zur aussicht ein bezeichnendes zitat von ludwig purtscheller: "das birnhorn hat, ich glaube mich nicht zu täuschen, unter allen kalkgipfeln salzburgs, den hochkönig und dachstein nicht ausgenommen, die umfassendste und schönste aussicht. es übertrifft hierin noch das kaisergebirge."
fazit: ein äußerst empfehlenswertes gebirge, das keinen vergleich zu scheuen braucht!
lg,
p.b.
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