Dirndlüberschreitung, Dachstein 11.9.2008

[paulchen]

Am Donnerstag wurde nochmals der letzte "Sommertag" vor dem angesagten Wettersturz genutzt. Die Dirndlüberschreitung, vor ein paar Tagen noch drüber geredet stand sie jetzt am Plan. Ganz anders als bei den letzten Touren. Gings angenehm mit der Seilbahn hinauf auf den Hunerkogel (Die Fahrt muss genossen werden schliesslich kostet sie auch 28 Euro). In 30 Miuten zum Einstieg des Westgrates am Hohen Dirndl. Hinauf gings in leichter Gratkletterei (sehr gut abgesichert) hinauf aufs Gr. Dirndl. Ein Stück wurde dann am Ostgrat abgeklettert. Dann ein 30m Abseiler und eine ausgesetzte Querung zum Abseiler in die Dirndlscharte. (Das nenn ich mal eine fotogene Stelle ). Hinauf gings aus der Scharte direkt auf einer Platte (IV+) und dann in einer Bruchlänge (III) hinauf zum Niederen Dirndl.
Ein kleines Stück hinuterklettern und wieder ein 30m Abseiler zum Ringband. Hier quert man auf einem Band in die Ostwand des niederen Dirndls und seilt auf einer mit Torstahlbügeln eingerichteten Abseilpiste zum Einstiegsband der Ostwand ab. Im Schall steht dass die Piste auf 50m Einfachseil eingerichtet ist. Der letzte Abseiler (teilweise freihängend) war jedoch 30m. Entweder ist das falsch im Schall oder wir haben einen falschen Abseiler erwischt. Hier wäre man mit dem 50er Seil definitiv noch 5m in der Luft
Alles in allem eine wunderschöne Gratkletterei (bis auf eine Bruchlänge am Niederen Dirndl). Tolle Tiefblicke nach Süden sind garantiert. Noch schöner wärs allerdings ohne den Lärm der Pistenraupen.
Zum drüberstreuen ging es noch auf den Dachstein, den wir für uns alleine hatten.
am Westgrat des hohen Dirndls
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schön luftig
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am hohen Dirndl
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Dann gings abseilender Weise hinuter in die Dirndlscharte...noch mal der Blick auf den Abseilstand.
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schön freihängend fährt man hinuter
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Blick in die Schladminger
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eine sehr fotogene Stelle
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dann gings gleich wieder auf einer recht schönen Platte hinauf.
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[paulchen]

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der Blick zum hohen Dirndl...ein steiler Zahn
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30m Abseiler zum Ringband
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hinabgehts durch die Ostwand
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mal steiler
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mal flacher
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der letzte Hupfer bevor man wieder den Wandkontakt verliert. (das war der letzte Abseile der ziemlich genau 30m hatte)
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Ameisen ?!?
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Die Dirndlscharte mit dem Baucherl
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und die Dirndln beim Aufstieg zum Dachstein
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[paulchen]

AW: Dirndlüberschreitung, Dachstein 11.9.2008

nach der Dachsteinbesteigung haben wir dann noch ein paar Fotos in der Randkluft geschossen
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wenn die Wettervorhersage stimmt dürfte in den nächsten Tagen etwas weisser werden.

[schrutkaBua]

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Lässige Buidln!

[AndiR.]

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Schöne Tour und guter Bericht!

DANKE

lG Andi

[hamasdann]

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schöne Bilder einer tollen Tour!

[blackpanther]

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An sich eine schöne Tour, aber aus meiner Sicht mit sehr vielen "aber", ja mit ZU vielen.
Von einer Dirndlüberschreitung mit Seilbahnunterstützung halte ich persönlich nichts, aber die Geschmäcker sind natürlich verschieden.

Wärt ihrs auch gegangen, wenn es die Südwandbahn nicht gäbe ?
Bzw. warum seids nicht raufgegangen, in 3 Stunden ist man vom Parkplatz leicht oben, z.B. über die Hunerscharte ?

Damit nicht nur lauter "liebe" Bilder dieser Gegend dastehen, möchte ich vom kaputtesten und totesten Berg Österreichs, dem Dachstein, ein paar aktuelle beisteuern (vom Dienstag, also 2 Tage vor euch).

Ein paar nette Anblicke nach der Hunerscharte:

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Ein Wochentag im September:

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Wir haben auf den Gipfel verzichtet, weil uns vor den Menschenmassen am Ostgrat und der Nordflanke gegraust hat, und vor den Aktionen, die sich dort abspielten.
Wir kommen lieber im Hochwinter von der Gosauer Seite wieder, da ists ruhiger.

Ich kann mir nur vorstellen, daß man jemand in Hallstatt viel Schweigegeld zahlt, sonst würde man sich die Trinkwasserverseuchung sicher nicht gefallen lassen.

Wer die vollidiotische Idee hatte, auf einem Gletscher, der auf einer Karstplatte aufliegt, ein Schigebiet zu errichten, der sollte lebenslang ins Gefängnis oder ins Irrenhaus wandern.

Abgesehen davon gehören die Südwandbahn abgerissen nebst dem Skywalk, und die Schladminger Planai-Bahnen verklagt, um für alles was sie ruiniert haben, zu zahlen!

Wenn man sehen will, wie Landschaft ohne jede Skrupel ruiniert wird und wie sich Leute für den Massentourismus prostituieren, der fahre auf den Dachstein, dort kann mans erleben, von dümmlichen Werbeplakaten umringt, die eine Welt vorgaukeln, die es schon LANGE nicht mehr gibt.

Sogar in den meisten angelsächsischen Ländern gibt es strenge Restriktionen für den Besuch so fragiler Gebiete, und ein derartiger Massenansturm würde nie geduldet.
Daß es andere, erfolgversprechende und ökologisch weit sinnvollere Tourismuskonzepte gibt, interessiert die Planai-Bahnen nicht, sondern nur das schnelle Geld.

Ich sage voraus, daß Zeiten kommen werden, wo man solche technischen Aufstiegshilfen in äußerst sensible Gebirgsregionen tatsächlich um viel Geld wieder abreißen wird, und zwar hauptsächlich mit dem Geld der ehemaligen Betreiber, und diese Zeiten sind nicht mehr allzu fern.

LG, bp

[Joa]

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Die Dirndlüberschreitung, vor ein paar Tagen noch drüber geredet stand sie jetzt am Plan.

Eindrucksvolles Ambiente toll dokumentiert

Ohne das hässliche Klimbim herum wär's natürlich noch um einiges alpiner und wertvoller aber dazu hat Herbert schon ein Statement abgegeben...

[Steinbock]

AW: Dirndlüberschreitung, Dachstein 11.9.2008

Die Tour ist schön. Ob man die Bergbahnen fördern will, ist natürlich Ansichtssache.

Herbert, Dein Grant reichert ja für ein eigenes Thema.
Es ist ja schon verdächtig, dass man lange Zeit gar nicht oben auf der Dachsteinwarte übernachten konnte (und auch jetzt nur sehr beschränkt). Die Rechnung der Bergbahnen dürfte also aufgehen, dass die Leut für jeden Schaß extra rauffahren (jeder Klettersteig zumindest eine Bergfahrt, jede Kletterroute - von denen es ja dort einige schöne gibt - zumindest eine Bergfahrt), wenn sie keinen sportlichen Zustieg in Kauf nehmen wollen.

[lama]

AW: Dirndlüberschreitung, Dachstein 11.9.2008

Gratuliere euch zu dieser schönen Tour über die Dirndln, und für die großartigen Aufnahmen!
lG
Martin

Von einer Dirndlüberschreitung mit Seilbahnunterstützung halte ich persönlich nichts...

Auch wenn du mit einigen deiner Aussagen völlig recht hast, Herbert, fällt mir zu obigem Zitat ein Dialog ein, den ich vor kurzem gelesen habe:

Berführeraspiranten zum Ausbilder: "Warum fahren wir mit der Seilbahn?"

Ausbildner: "Weil sie da ist".

Mehr gibt's dazu für mich nicht zu sagen, außer dass die Begehung des Hunersteiges definitiv keinen Lustgewinn darstellt.

[blackpanther]

AW: Dirndlüberschreitung, Dachstein 11.9.2008

Berführeraspiranten zum Ausbilder: "Warum fahren wir mit der Seilbahn?"

Ausbildner: "Weil sie da ist".

Mehr gibt's dazu für mich nicht zu sagen, außer dass die Begehung des Hunersteiges definitiv keinen Lustgewinn darstellt.

Das ist aber eine billige Ausrede.
Ich will nur die Beweggründe hinter einer solchen Tour besser verstehen, da sie mir offenbar völlig fremd sind:

Eine leichte und noch dazu sehr kurze Tour von ein paar wenigen Seillängen, warum nimmt da jemand eine derartig weite Anreise auf sich UND zahlt dann noch 28 Euro, um den schlimmsten Landschaftszerstörer der Steiermark zu unterstützen ?

Eine gleichwertige Tour kann man am Dachstein, am Hochschwab, im Toten Gebirge, im Xeis, und sogar im Grazer Bergland, auch machen, ohne eine Seilbahn zu brauchen.
Ich bin halt der Meinung, wenn man als ernsthafter Bergsteiger den Dachstein nicht ohne Seilbahn besteigen kann oder will, dann sollte man es eben lassen.
Ich bin zwar prinzipiell gegen JEDES Gletscherschigebiet, aber gerade der Dachstein ist die ärmste Sau unter allen Gletscherschibergen, und ich wiederhole, die Südwandbahn gehört abgetragen und für die verursachten Umweltschäden der Betreiber zur Rechenschaft gezogen.

Wer als Bergsteiger oder Kletterer gerade DA rauf fährt, und die Folgen seines Tuns mit einem Augenzwinkern abtut, zeigt, daß ihm die Erhaltung einer lebenswerten und unzerstörten Heimat für seine Nachkommen einfach wurscht ist.
Ob die Hunerscharte dabei ein Lustgewinn ist oder nicht, ist nicht das Thema, obwohl ich den Anstieg übrigens gar nicht so schlecht find, er folgt wenigstens einer natürlichen Linie.
Ein bissl ein Anstieg auf einen Fast-Dreitausender gehört eben dazu, zur Planspitz Nordwand kann man auch nicht mit dem Taxi rauf fahren.

Berichte wie diesen hier:
http://www.gipfeltreffen.at/showthread.php?t=29864
find ich z.B. weder lustig noch pointiert noch kurzweilig, sondern einfach nur gedankenlos, gepaart mit völliger Ignoranz, wenn nicht noch mehr. Aber wie gesagt, Geschmäcker sind verschieden.



LG, bp

[jr64]

AW: Dirndlüberschreitung, Dachstein 11.9.2008

Interessante Bilder von den Dirndln und vom Kolk, angeblich dem größten Europas?! - Hoffentlich wird dieser auch nicht noch von den "Gletschererschließern" niedergebügelt!

[lama]

AW: Dirndlüberschreitung, Dachstein 11.9.2008

Was die Verschandelung des Dachsteins betrifft, bin ich ganz bei dir, bp - wie man zB. folgendem Zitat entnehmen kann:

Man darf gar nicht dran denken, wie traumhaft der Dachstein wohl zu Irg's Zeiten gewesen sein mag, sonst

Diese Diskussion hatten wir ja vor einem Jahr schon mal http://www.gipfeltreffen.at/showthread.php?t=21084
weshalb ich diesbezüglich Steinbock nur Recht geben kann:

Herbert, Dein Grant reichert ja für ein eigenes Thema

Um den Abbau der Südwandbahn zu erreichen, wird es (leider) nicht genügen, dass wir auf deren Benutzung verzichten!
lG
Martin
PS: Im Übrigen hat das Dachsteingebiet GottseiDank noch einige ruhige Platzerl zu bieten, auf denen man von diesem perversen Rummel nichts mitbekommt (Windlegerscharte, Hochkesselkopf, Torstein.....)

[mash]

Eine leichte und noch dazu sehr kurze Tour von ein paar wenigen Seillängen, warum nimmt da jemand eine derartig weite Anreise auf sich UND zahlt dann noch 28 Euro, um den schlimmsten Landschaftszerstörer der Steiermark zu unterstützen ?

Eine gleichwertige Tour kann man am Dachstein, am Hochschwab, im Toten Gebirge, im Xeis, und sogar im Grazer Bergland, auch machen, ohne eine Seilbahn zu brauchen.
Ich bin halt der Meinung, wenn man als ernsthafter Bergsteiger den Dachstein nicht ohne Seilbahn besteigen kann oder will, dann sollte man es eben lassen.

ich kann deiner grundsätzlichen kritik (wie üblich) kaum mehr etwas hinzufügen. in meinen augen stellt sich dieses höchst offensichtliche problem nämlich in genau gleicher weise dar.

vielleicht würde ich allerdings meine kritik nicht nur auf die dortigten klettersteiggeher und tagestouristen in den hochgelegenen "klettergärten" konzentrieren, sondern z.b. auch die übliche begehungspraxis am gr. koppenkarstein (der ganz bestimmt einiges zu bieten hat, das man in dieser weise kaum anderswo findet!) hier grundsätzlich nicht ausnehmen! die eingeforderten moralischen konsequenzen treffen also meines erachtens durchaus auch ersthaftere kletterer.

es ist aber oft gar nicht so leicht eine lösung bzw. umgehung dieses missstände für sich selbst zu finden. zb. sind wir voriges jahr im rahmen einer südwanddurchsteigung ganz bewusst zu fuß von unten in der ramsau losmaschiert um dann auf höhe der südwandhütte, etwa dort, wo abstiegsweg und ein materialdepot am besten vereinbaren lassen, unter freiem himmel zu biwakieren und unsere kräfte für den nächsten tag zu sammeln. an ein schlafen war allerdings letztlich nicht zu denken, weil, wie sich leider erst viel zu spät herausstellen sollte, unten bei talstation der seilbahn das monatliche vollmondbesäufnis mit grauenhaftester musik bis 04:00 in der früh über die bühne ging. da solche exzesse dort oben offenbar gewöhnlich außer den frei grasenden kühen und schafen eh keine anrainer stören dürften, eignet sich die lage ja wirklich ganz phantastisch, um rücksichtslos ein ganzes bergtal zu beschallen...

einen weitern aspekt, der in diesem kreis hier allerdings vermutlich auch nicht besonders ernst genommen werden dürfte, hätte ich vielleicht noch zusätzlich einzubringen. alljährlich wird mit geldmitteln der dortigen seilbahnbetreiber und der steirischen tourismusförderung auf der bergstation der hunnerkogelbahn eine veranstalltung namens "dachstein cult" durchgeführt. nachdem dort immer wieder freunde und kollegen von mir als gäste geladen waren, gleichzeitig aber die leitung bzw. die nach außen getragen statements der veranstallter von einer derartigen abgrundtiefen kritiklosigkeit, sachlichem unverständniss und käuflichem oportunismus glänzten, habe ich mich in dieser angelegenheit in den ersten jahren tatsächlich noch in die diskussion einzubringen versucht und mich an einem offenen polemischen briefwechsel dagegen beteiligt. in der zwischenzeit bin ich aber auch auf dieser ebene zur überzeugung gelangt, dass es einfach personen gibt, die schlicht und einfach zu 'deppert' und kurzsichtig sind, um mit ihnen auch nur vernünftig und fruchtend über solche fragen streiten zu können; oder eben leider auch sehr viele unter den künstlerkollegen, kulturschaffende und intellektuellen, die es sich vermutlich genauso einfach machen wie die bergtouristen: sich also einfach mit der gondel billig hinauf tragen lassen in den olymp, und dafür dann vorsichtshalber nur wiedergeben und symbolisch veredeln, was man von ihnen eben hören will! -- und vielleicht erfüllt es auf irgendeine weise sogar doch wieder eine gewisse ernüchternde indikatorische funktion im dienste der wahrheitsfindung, was da oben ständig passiert, so schlimm es mir auch erscheinen mag...

[Steinbock1995]

AW: Dirndlüberschreitung, Dachstein 11.9.2008

wow super tour!!!!!!!! für die schönen bilder!
lg