Ankündigung

Einklappen
Mehr anzeigen
Weniger anzeigen

3er Kombi im Socatal, 7. - 10.8.2009

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • 3er Kombi im Socatal, 7. - 10.8.2009

    Zitat von GrazerHans Beitrag anzeigen
    Wenns passt möchte ich der Gegend in diesem Sommer wieder einmal einen Besuch abstatten.
    .......
    Sieht jetzt ganz nach einer 3er Kombi Biken/Bergsteigen/Paddeln aus.
    So hab ichs mir gedacht, als ich Pivos Bericht gelesen habe, und so haben wir es jetzt auch gemacht.

    Begonnen haben wir mit dem Mangart, den Bericht dazu findet man hier.

    Danach fahren wir dann runter nach Bovec, wo wir uns am Paddlercamp „Kovac“ direkt an der Mündung der Koritnica in die Soca einquartieren. Die Herzallerliebste muss wie immer gleich die Wassertemperatur testen: Frisch!


    Am nächsten Tag radeln wir einmal im Nahbereich des Flusses entlang:
    Als Orientierung für lohnende Bikewege dient uns der von Altavia und Pivo empfohlenen Bikeführer „30 Mountainbiketouren im Soca-Tal“ und die 1: 40 000-Karte „Bovec“: In letzterer sind alle beschilderten Bikerouten der Region um Bovec mit den entsprechenden Bezeichnungen eingetragen.
    Am Campingplatz geht es gleich los: teilweise recht anspruchsvolle Singletrails mit lässigen, Hängebrücken: Stellenweise muss man schon ein wenig aufpassen, dass man keinen Köpfler in den Bach hinunter macht. Also ich hab mir das Bier immer erst nach abgeschlossener Tour genehmigt.




    Immer wieder bleiben wir irgendwo hängen, wir können uns am wunderschönen Smaragdgrün der Soca nicht sattsehen. Auch die Wassersportler haben ihren Spaß, den haben wir aber erst morgen geplant.


    Hier die Einfahrt in die sogenannte 3. Socaklamm (WW IV), etwa 3km vor dem Campingplatz. Noch schauts für beide ganz gut aus:


    Leider ist der Zweite gleich am Beginn unfreiwillig ausgestiegen, und macht den ganzen Canyon außerhalb des Bootes.


    Aber durchgeschwommen ist auch durch.


    Weiter flußaufwärts dann die „Bunkerstrecke“ (WW IV-), recht stark verblockt, wo aktives Paddeln erforderlich ist, runtertreiben lassen ist da zu wenig.


    Noch weiter flussaufwärts endet kurz vor der Einmündung der Lepenja die 2. Socaklamm. Ab hier wird die Soca befahren, oberhalb ist es verboten.
    Nach uns die Sintflut.

  • #2
    AW: 3er Kombi im Socatal, 7. - 10.8.2009

    Neben dem sehenswerten Fluss wird man allerorts daran erinnert, dass die Gegend hier blutiger Schauplatz eines der schrecklichsten Kapitel des 1. Weltkriegs war, die 12 Isonzoschlachten in den Jahren 1915 bis 1917 zwischen den verteidigenden Truppen Österreich-Ungarns und des Deutschen Reiches einerseits und der angreifenden italienischen Armee andererseits.

    Infanteriestellungen am Ravelnik, ganz nah am Campingplatz


    Zerstörter Bunker direkt über der Soca


    Soldatenfriedhof


    Jetzt haben wir den Fluss vom Ufer aus angesehen, nun wollen wir ihn auch ein Stück befahren. Wir haben unser Gummiboot dabei, nachdem wir nur einen Tag Bootfahren geplant haben, und für nur leichte Abschnitte bis WW III reicht uns das diesmal vollkommen.
    Mit Kajak macht es natürlich mehr Spaß, aber das heben wir uns für einen Sommer auf, wo wir ein wenig mehr Paddeln wollen. Die schönsten Streckenteile haben immer wieder WW IV drin, und das trauen wir uns stressfrei momentan nicht zu. Da ist das geruhsame Salza-Paddeln, wie wir es gewohnt sind, ein bisserl zu wenig.
    Wir fahren also nur den mittleren Abschnitt zwischen Ausgang der 3. Isonzoklamm und vor Beginn der „Friedhofsstrecke“, insgesamt 15.5 km, Schwierigkeit bis WW III. Abschließend noch die 100 m Campingplatzstrecke der Koritnica, vom Steg bis zur Mündung.
    Es gibt auch in diesem Abschnitt ein paar lustige Schwallstrecken, wo es ein bisserl sprudelt. Leider gibt es nur Fotos im ruhigen Wasser weil meine Herzallerliebste immer schimpft, wenn ich sage, ich mach jetzt ein Foto, halt du das Boot gerade.












    Nach uns die Sintflut.

    Kommentar


    • #3
      AW: 3er Kombi im Socatal, 7. - 10.8.2009

      Letzter Tag unseres Kurzurlaubs, wir wollen noch eine richtige Mountainbiketour machen, es muss also ein Mountain bezwungen werden, bzw. ein Monte, wie die Italiener sagen. Aus der Vielzahl der Möglichkeiten aus unserem Bikeführer wählen wir den Matajur bei Kobarid, direkt an der Grenze zwischen Slowenien und Italien.

      Unsere Gründe: Es führt eine alte Militärstraße rauf, oben gibt es 2 italienische Hütten und der Boden ist historisch bedeutsam. Außerdem sind nur knapp 1000hm zu überwinden, bei hochsommerlichen Temperaturen reicht uns das für den Urlaubsabschluss.

      Wir starten in Livek, einem winzigen Gebirgsdorf etwas südlich von Kobarid.
      Von hier aus wurde vor dem 1.Weltkrieg von den Italienern eine Militärstraße auf den Matajur gebaut, um schwere Geschütze auf den strategisch äußerst günstig über dem Soca-Tal gelegenen Berg zu transportieren.
      Was man unter schwerem Geschütz versteht: Die „Dicke Bertha“ als bekanntestes Beispiel, die von Deutschland im 1. Weltkrieg eingesetzt war, hatte ein Kaliber von 42cm, und verschoss in der nicht schienengebundenen Ausführung Granaten mit 800 kg auf eine Distanz von über 9 km. Das Geschütz wog gesamt über 42000 kg und wurde in 4 Teillasten transportiert.
      Zunächst geht es einmal ein Stück asphaltiert rauf, hier kommen wir an einer Infotafel vorbei, die die Geschehnisse während des Entlastungsangriffs der österreichischen und deutschen Truppen in der 12. Isonzoschlacht hier am Matajur beschreibt.

      Der Text auf der Tafel:
      In der 12. Isonzoschlacht griff die Truppe des Oberleutnants Erwin Rommel – 3 Gebirgskompanien und 1 MG-Kompanie aus dem Verband des Württemberger Gebirgsbataillons die italienischen Stellungen auf dem Matajur an. Am dritten Tag der Offensive, am 26. Oktober 1917, begann sie in den frühen Morgenstunden mit dem Angriff oberhalb von Jevscek und nahm dann um 11.40 Uhr den Matajur ein.

      Weiter geht es dann durch schöne Buchenwälder, wir sind froh, dass wir im unteren Bereich im Schatten fahren können.

      Hier wird die Straße noch als Almzufahrt benutzt


      Nachdem wir aber die Staatsgrenze überqueren führt bald nur mehr ein schmaler Pfad durch dichten Bewuchs, der Straßenunterbau ist aber noch erkennbar.




      Ungefähr 200 hm unter dem Gipfel ist die Straßentrasse aber dann zu Ende und es führt noch ein gut fahrbarer Singletrail bis zur Matajurhütte (ca. 1550m).




      Die Hütte ist leider nur an Wochenenden geöffnet und so müssen wir aufs erhoffte Bier noch warten.
      Das letzte Stück gehen wir noch zu Fuß auf den Gipfel (1642), auf dem eine kleine Gedenkkapelle steht. Man sollte hier einen Ausblick bis zur Adria haben, leider ist es diesig und die dazu notwendige Fernsicht ist uns nicht vergönnt.


      Von der Matajurhütte fahren wir dann den Südrücken auf mäßig steilem, nicht schwierigem Singletrail runter auf das Rifugio Pelizzo (CAI) auf 1320m.




      Dort gibt es dann tatsächlich die ersehnten Durstlöscher und eine Jause.
      Jetzt haben wir genug Geländehoppelei gemacht und genießen eine rauschende Abfahrt auf der wunderschönen kurvigen Asphaltstraße runter bis zum Ort Cepletischis (568m), alles auf der italienischen Seite. Am Schluss noch ungefähr 150 hm Gegensteigung über die Grenze zurück zu unserem Startpunkt.

      Abschließend noch Dank an Pivo für die Anregung durch seinen Bericht, der uns auf die Idee zu diesem Kurzurlaub in dieser wunderschönen Gegend gebracht hat.

      LG Hans
      Nach uns die Sintflut.

      Kommentar


      • #4
        AW: 3er Kombi im Socatal, 7. - 10.8.2009

        Gratulation zu eurem schönen Kurzurlaub - genau so stellt man ihn sich vor, von allem ein bisserl was.

        Eine Frage hätte ich da:
        Welches Kartenmaterial hattet ihr in Verwendung? Den italienischen Teil der Julischen Alpen decken ja die Tabacco Karten recht gut ab, aber für den Solvenischen hab ich bisher leider nur eine f&b 1:50 000 und bisher auch nichts besseres gefunden.

        Ideal wäre halt auch eine 1:25 000...

        Kommentar


        • #5
          AW: 3er Kombi im Socatal, 7. - 10.8.2009

          Zitat von petz Beitrag anzeigen
          Welches Kartenmaterial hattet ihr in Verwendung?
          Wir hatten zunächst nur die von dir erwähnte f&b, sicher schon 15 Jahre alt. Ist wirklich nur von mäßiger Qualität, bei Bovec auch nicht mehr aktuell.
          Im Infocenter in Bovec haben wir dann eine Touristenkarte 1:40000 mitgenommen (7.50 Euro), die ist wirklich viel detaillierter und hat auch viel touristische Informationen im Blatt: Mountainbikerouten mit der auf den Wegweisern entsprechenden Bezeichnung, Paddel-Ein- und -Ausstiege, Parkplätze, Campingplätze, Gaststätten, Sehenswürdigkeiten usw.

          Für das Biken wirklich gut zu verwenden, Blattausschnitt ist halt viel kleiner als bei der f&b:
          Nord-Süd: Kranjska Gora ist noch oben, Kobarid gerade nicht mehr; West-Ost: Kanin bis Triglavgipfel.

          Von den Bikerouten entlang der Soca und am Matajur hatten wir außerdem GPS-Tracks, runtergeladen von hier.

          LG Hans
          Zuletzt geändert von GrazerHans; 15.08.2009, 07:48. Grund: Ergänzung
          Nach uns die Sintflut.

          Kommentar


          • #6
            AW: 3er Kombi im Socatal, 7. - 10.8.2009

            a da schau her,... nachwildern. typisch grazer

            dann sag i no was: zu mein bericht über die französisch - italienische grenzregion, da gibts no a bisserl mehr als biken.
            zb die durance für die schifferlfahrer
            zb ailesfroides und la berarde für die genusskletterer im granit
            und die bergerl um die tete colombe für liebhaber langer kalkrouten im weltklassefels.


            net umsonst waren die importeure scho öfter bei de franzmänner...
            mei bier is net deppat! (e. sackbauer)

            bürstelt wird nur flüssiges

            Kommentar

            Lädt...