In den frühen Morgenstunden des 12. Juni 1961, vor 50 Jahren, explodierten in Südtirol Dutzende von Bomben. Dieser Höhepunkt der Anschläge wurde fortan als „Feuernacht“ bezeichnet. Verantwortlich dafür waren Frauen und Männer aus Nord- und Südtirol, die sich im „Befreiungsausschuss Südtirol“ (BAS) zusammen gefunden hatten. Ihr Ziel: Das „italienische“ Südtirol wieder mit dem österreichischen Nordtirol zu vereinen. In dieser ersten Phase der Anschläge richtete sich die Gewalt vor allem gegen Strommasten, keinesfalls gegen Menschen. Die Reaktion des italienischen Staates erfolgte prompt: Verhaftungen, Folter, auch Tote.
Die beiden Journalisten Birgit Mosser-Schuöcker und Gerhard Jelinek haben darüber ein ausgezeichnetes Buch geschrieben. Mehr noch: ein außerordentlich lesenswertes, zeitgeschichtliches Dokument verfasst. Anhand vieler Interviews zeichnen sie die Ereignisse jener Wochen, Monate und Jahre akribisch auf. Gehen den Gründen für die Anschläge auf die Spur. Weisen die tatkräftige Unterstützung der österreichischen, vor allem der Tiroler Politiker nach. Portraitieren jene Männer und Frauen, die in Österreich „Bumser“ oder „Freiheitskämpfer“, in Italien hingegen „Terroristen“ genannt wurden. Belegen anhand verschiedenster Dokumente Folterungen in den italienischen Kasernen. Durchleuchten die anschließenden Prozesse in Italien und Österreich. Sowie deren konträre Urteile. Blicken weit in die Geschichte Südtirols zurück, gehen auf das heftige Ringen um das „Südtirol-Paket“ ein und zeigen neuerlich aufflammende Sticheleien bis in die unmittelbare Gegenwart auf.
Insgesamt, und das ist positiv gemeint, liest sich das Buch wie ein spannender Krimi. Journalistisch perfekt aufbereitet, gekonnt zugespitzt, auch polemisierend. Die Sympathien der beiden Autoren sind klar. Was fehlt? Deutlichere Worte zur zweiten Phase des BAS, als sich die Anschläge auch gegen Menschen richteten. Ein besserer Buchtitel. Und eine Fortsetzung dieser Reihe – etwa am Beispiel der slowenischen Minderheit in Kärnten.
Die beiden Journalisten Birgit Mosser-Schuöcker und Gerhard Jelinek haben darüber ein ausgezeichnetes Buch geschrieben. Mehr noch: ein außerordentlich lesenswertes, zeitgeschichtliches Dokument verfasst. Anhand vieler Interviews zeichnen sie die Ereignisse jener Wochen, Monate und Jahre akribisch auf. Gehen den Gründen für die Anschläge auf die Spur. Weisen die tatkräftige Unterstützung der österreichischen, vor allem der Tiroler Politiker nach. Portraitieren jene Männer und Frauen, die in Österreich „Bumser“ oder „Freiheitskämpfer“, in Italien hingegen „Terroristen“ genannt wurden. Belegen anhand verschiedenster Dokumente Folterungen in den italienischen Kasernen. Durchleuchten die anschließenden Prozesse in Italien und Österreich. Sowie deren konträre Urteile. Blicken weit in die Geschichte Südtirols zurück, gehen auf das heftige Ringen um das „Südtirol-Paket“ ein und zeigen neuerlich aufflammende Sticheleien bis in die unmittelbare Gegenwart auf.
Insgesamt, und das ist positiv gemeint, liest sich das Buch wie ein spannender Krimi. Journalistisch perfekt aufbereitet, gekonnt zugespitzt, auch polemisierend. Die Sympathien der beiden Autoren sind klar. Was fehlt? Deutlichere Worte zur zweiten Phase des BAS, als sich die Anschläge auch gegen Menschen richteten. Ein besserer Buchtitel. Und eine Fortsetzung dieser Reihe – etwa am Beispiel der slowenischen Minderheit in Kärnten.