Endlich mal eine gute Nchricht:
Quelle: ORF
Die Pikten spinnen nicht
Auf wenig warten Fans so sehnlich wie auf einen neuen Asterix-Band. Nun ist es so weit: „Asterix bei den Pikten“ stapelt sich in den Geschäften. Das neue Asterix-Heftchen war keine leichte Geburt, ist es doch das erste ohne Beteiligung der Erfinder der Reihe, Albert Uderzo und Rene Goscinny. Da heißt es: Traditionen wahren und Regeln beachten. Und deren gibt es viele.
Der Grad an Geheimhaltung rund um die Entstehung von Asterix-Heften erinnert mitunter an die Auswüchse in Sachen Harry Potter. Nicht einmal die eigenen PR-Leute des Verlags durften das Heft vorab lesen. Auch Helmut Hutterer und Alexander Hendler haben vor dem Erscheinungstag nur einzelne Blätter gesehen. Sie sind in Wien immerhin für das internationale Browsergame „Asterix & Friends“ zuständig. In Auftrag gegeben hat es die Deutsche Telekom, die Verantwortung für die Entwicklung trägt Sproing Interactive Media, bei denen Hendler beschäftigt ist, programmiert wird das Spiel gemeinsam mit der Gameschmiede Socialspiel (Hutterer).
Als Pikten bezeichneten die Römer früher schottische Völker. Obelix darf im Schottenrock beim Baumstammwerfen mitmachen - so ist er auch auf dem Cover zu sehen. Geholfen wird einem Pikten, der eingefroren an der Küste vor dem unbeugsamen Dorf angeschwemmt wird. Ein bisschen politisch korrekter dürfte Obelix geworden sein: „Die spinnen, die Pikten“ kommt nicht vor. Man will offenbar deren Nachfahren nicht allzu sehr beleidigen. Auf den Arm genommen werden die Highlander sehr wohl, bekämpft werden jedoch die Römer. Mehr sei hier nicht verraten - zu groß ist die Angst vor Obelix’ Fäusten.
Fortführung der alten Reisetradition
„Asterix bei den Pikten“ steht in einer langen Tradition. Ob bei den Schweizern, Ägyptern, Briten oder auf Korsika: Wenn es gilt, Freunden dabei zu helfen, die Römer zu vermöbeln, sind Asterix und Obelix stets dabei. Die Ausflüge ins Absurde sind damit Geschichte, Uderzo hatte mit seinen jüngsten Heften zu viele Fans verschreckt. Texter Jean-Yves Ferri und Zeichner Didier Conrad halten sich im Asterix-Universum wieder an die eisernen Regeln alter Zeiten.
Mit diesen eisernen Regeln haben auch die Wiener Gamedesigner zu tun. Sie müssen täglich ein Spiel weiterentwickeln, in dem man als User wirklich etwas erleben und eingreifen können soll - und trotzdem muss alles wirken wie in einem der guten, alten Asterix-Heftchen. Hutterer und Hendler berichten im E-Mail-Interview mit ORF.at, dass sie mittlerweile recht gut wissen, welche Spielzüge ihnen vom französischen Lizenzgeber Les Editions Albert Rene (LEAR) genehmigt werden. Aber dieses Gespür mussten sie sich ein Jahr lang in vielen Sitzungen hart erarbeiten.
Verleihnix darf nicht fischen
Dass Asterix niemals nackt gezeigt wird und Obelix kein Fan von Tofuburgern wird, ist klar. Aber die Regeln gehen ins Detail. Der Zaubertrank etwa ist „ein heikles Thema“. Es wäre doch naheliegend, dass sich jeder Spieler ein Fläschchen kaufen kann und dann nach Belieben einsetzt. Aber: „Nur der Druide Miraculix kennt sein Geheimnis und nur er entscheidet, wann und wer den Trank verwenden darf. Eine Ausnahme ist Asterix. Ihm vertraut Miraculix genug, um ihn selbst entscheiden zu lassen, wann der Zaubertrank eingesetzt wird.“
In einem der nächsten Updates wird der Zaubertrank erstmals - natürlich regelkonform - für Spieler verfügbar gemacht. Einfach verkaufen darf Miraculix ihn aber nicht, das ist tabu - genauso wenig wie er kämpfen oder sein Geheimrezept verraten darf. Verleihnix wiederum ist es strikt verboten, zu fischen - ob im Heftchen oder im Game: „Das ist unter seiner Würde“, heiße es aus Frankreich. „Er sieht sich selbst als Geschäftsmann, der mit Stolz seine Fische aus Lutetia bestellt.“
Die Frauenfrage
Heikel ist die Frauenfrage: „LEAR legt sehr viel Wert darauf, dass alle Handlungen der Protagonisten im Spiel den Vorlagen im Comic gerecht werden“, schreiben die Gamedesigner. Das heißt: „Frauen im Asterix-Universum agieren in der Regel nicht als Krieger und eher im Hintergrund. Das macht es etwas schwieriger, ihnen im Spiel ihren Platz zu geben.“ Häuptling Majestix’ Ehefrau Gutemine ist vielleicht keine Kriegerin, aber anlegen will man sich mit ihr trotzdem nicht.
„Komische Käuze“ als neue Asterix-Väter
Wie Hutterer und Hendler haben weltweit Millionen Fans auf das Erscheinen von „Asterix bei den Pikten“ gewartet - umso mehr, als nicht wenige meinen, dass es seit „Die Odyssee“ (1981) mit der Qualität der Hefte bergab gegangen war. Die Erwartungen an die beiden neuen Asterix-Väter Ferri und Conrad waren entsprechend hoch. Es ist ihnen schon alleine anzurechnen, dass sie diesem Druck standgehalten und das Heft fertiggemacht haben.
Und immerhin, Uderzos Segen haben sie, wie dieser unlängst gegenüber der französischen Nachrichtenagentur AFP betonte: „Ich bin glücklich, dass ich diese Weitergabe erleben darf, und diese beiden komischen Käuze haben eine hervorragende Arbeit hingelegt.“ Der Erfolg von Asterix sei „ein außergewöhnliches Phänomen, und ich wünsche meinen Nachfolgern, dass das noch lange weitergeht“.
Simon Hadler, ORF.at
Hab ihn schon gelesen - liegt ganz in der alten Tradition
LG Michael
Quelle: ORF
Die Pikten spinnen nicht
Auf wenig warten Fans so sehnlich wie auf einen neuen Asterix-Band. Nun ist es so weit: „Asterix bei den Pikten“ stapelt sich in den Geschäften. Das neue Asterix-Heftchen war keine leichte Geburt, ist es doch das erste ohne Beteiligung der Erfinder der Reihe, Albert Uderzo und Rene Goscinny. Da heißt es: Traditionen wahren und Regeln beachten. Und deren gibt es viele.
Der Grad an Geheimhaltung rund um die Entstehung von Asterix-Heften erinnert mitunter an die Auswüchse in Sachen Harry Potter. Nicht einmal die eigenen PR-Leute des Verlags durften das Heft vorab lesen. Auch Helmut Hutterer und Alexander Hendler haben vor dem Erscheinungstag nur einzelne Blätter gesehen. Sie sind in Wien immerhin für das internationale Browsergame „Asterix & Friends“ zuständig. In Auftrag gegeben hat es die Deutsche Telekom, die Verantwortung für die Entwicklung trägt Sproing Interactive Media, bei denen Hendler beschäftigt ist, programmiert wird das Spiel gemeinsam mit der Gameschmiede Socialspiel (Hutterer).
Als Pikten bezeichneten die Römer früher schottische Völker. Obelix darf im Schottenrock beim Baumstammwerfen mitmachen - so ist er auch auf dem Cover zu sehen. Geholfen wird einem Pikten, der eingefroren an der Küste vor dem unbeugsamen Dorf angeschwemmt wird. Ein bisschen politisch korrekter dürfte Obelix geworden sein: „Die spinnen, die Pikten“ kommt nicht vor. Man will offenbar deren Nachfahren nicht allzu sehr beleidigen. Auf den Arm genommen werden die Highlander sehr wohl, bekämpft werden jedoch die Römer. Mehr sei hier nicht verraten - zu groß ist die Angst vor Obelix’ Fäusten.
Fortführung der alten Reisetradition
„Asterix bei den Pikten“ steht in einer langen Tradition. Ob bei den Schweizern, Ägyptern, Briten oder auf Korsika: Wenn es gilt, Freunden dabei zu helfen, die Römer zu vermöbeln, sind Asterix und Obelix stets dabei. Die Ausflüge ins Absurde sind damit Geschichte, Uderzo hatte mit seinen jüngsten Heften zu viele Fans verschreckt. Texter Jean-Yves Ferri und Zeichner Didier Conrad halten sich im Asterix-Universum wieder an die eisernen Regeln alter Zeiten.
Mit diesen eisernen Regeln haben auch die Wiener Gamedesigner zu tun. Sie müssen täglich ein Spiel weiterentwickeln, in dem man als User wirklich etwas erleben und eingreifen können soll - und trotzdem muss alles wirken wie in einem der guten, alten Asterix-Heftchen. Hutterer und Hendler berichten im E-Mail-Interview mit ORF.at, dass sie mittlerweile recht gut wissen, welche Spielzüge ihnen vom französischen Lizenzgeber Les Editions Albert Rene (LEAR) genehmigt werden. Aber dieses Gespür mussten sie sich ein Jahr lang in vielen Sitzungen hart erarbeiten.
Verleihnix darf nicht fischen
Dass Asterix niemals nackt gezeigt wird und Obelix kein Fan von Tofuburgern wird, ist klar. Aber die Regeln gehen ins Detail. Der Zaubertrank etwa ist „ein heikles Thema“. Es wäre doch naheliegend, dass sich jeder Spieler ein Fläschchen kaufen kann und dann nach Belieben einsetzt. Aber: „Nur der Druide Miraculix kennt sein Geheimnis und nur er entscheidet, wann und wer den Trank verwenden darf. Eine Ausnahme ist Asterix. Ihm vertraut Miraculix genug, um ihn selbst entscheiden zu lassen, wann der Zaubertrank eingesetzt wird.“
In einem der nächsten Updates wird der Zaubertrank erstmals - natürlich regelkonform - für Spieler verfügbar gemacht. Einfach verkaufen darf Miraculix ihn aber nicht, das ist tabu - genauso wenig wie er kämpfen oder sein Geheimrezept verraten darf. Verleihnix wiederum ist es strikt verboten, zu fischen - ob im Heftchen oder im Game: „Das ist unter seiner Würde“, heiße es aus Frankreich. „Er sieht sich selbst als Geschäftsmann, der mit Stolz seine Fische aus Lutetia bestellt.“
Die Frauenfrage
Heikel ist die Frauenfrage: „LEAR legt sehr viel Wert darauf, dass alle Handlungen der Protagonisten im Spiel den Vorlagen im Comic gerecht werden“, schreiben die Gamedesigner. Das heißt: „Frauen im Asterix-Universum agieren in der Regel nicht als Krieger und eher im Hintergrund. Das macht es etwas schwieriger, ihnen im Spiel ihren Platz zu geben.“ Häuptling Majestix’ Ehefrau Gutemine ist vielleicht keine Kriegerin, aber anlegen will man sich mit ihr trotzdem nicht.
„Komische Käuze“ als neue Asterix-Väter
Wie Hutterer und Hendler haben weltweit Millionen Fans auf das Erscheinen von „Asterix bei den Pikten“ gewartet - umso mehr, als nicht wenige meinen, dass es seit „Die Odyssee“ (1981) mit der Qualität der Hefte bergab gegangen war. Die Erwartungen an die beiden neuen Asterix-Väter Ferri und Conrad waren entsprechend hoch. Es ist ihnen schon alleine anzurechnen, dass sie diesem Druck standgehalten und das Heft fertiggemacht haben.
Und immerhin, Uderzos Segen haben sie, wie dieser unlängst gegenüber der französischen Nachrichtenagentur AFP betonte: „Ich bin glücklich, dass ich diese Weitergabe erleben darf, und diese beiden komischen Käuze haben eine hervorragende Arbeit hingelegt.“ Der Erfolg von Asterix sei „ein außergewöhnliches Phänomen, und ich wünsche meinen Nachfolgern, dass das noch lange weitergeht“.
Simon Hadler, ORF.at
Hab ihn schon gelesen - liegt ganz in der alten Tradition
LG Michael
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