Wenn ich an das vergangene Jahr denke, denke ich an Alpinklettern. Dolomiten, Bergell, Urner Alpen, Wetterstein und Kaiser – was sich liest wie ein Versuch die berühmtesten Klettergebiete der Alpen aufzuzählen ist eine Liste der von mir besuchten Gebiete. Natürlich war ich auch in weniger berühmten Gebieten klettern – Steinplatte, Leoganger Steinberge, Lechtaler Alpen, Rofan und Brüggler. Wer nun glaubt, ich hätte nicht viel anderes gemacht als zu klettern, irrt leider. In vielen der genannten Gebiete bin ich nur wenige oder sogar nur eine Route geklettert. Dennoch kann ich auf ein erfolgreiches Kletterjahr zurückblicken und muss nicht einmal mit dem Zählen der Seillängen beginnen, um sagen zu können, dass es mehr waren als jemals in einem Jahr zuvor.
Bei den Gedanken ans Klettern vergesse ich manchmal fast, dass ich auch auf dem Tupungato war. Ein rundum gelungenes Bergjahr war es also. Klar, die Anzahl der Hochtouren war sehr überschaubar, aber ein paar nette waren dabei. Auch möchte ich die vielen Wanderungen nicht missen. Einfach ein paar schöne Stunden draußen verbringen, ganz ohne Hektik und Gefahr. Beim Abstieg von der Fleischbank hätte uns der Steinschlag auch erwischen können.
Ich könnte jetzt die bestiegenen Gipfel zählen, die Tourentage. Langweilige Statistik, werden manche sagen. Doch was hinter einer Zeile in Excel an Erlebnissen steht, ist enorm. Wie oft bin ich zu früh aufgestanden, um auf irgendeinen Berg zu steigen? Wenn Freunde noch auf einer Party waren, hatte bei mir bereits längst der Wecker geklingelt. Die Erinnerungen an Entbehrungen sind noch lange nicht verblasst. Der Gipfeltag am Tupungato. Eine Firnrinne in der Mieminger Kette. Als ich am Vorabend die Kletterhalle verließ, blieben mir noch sieben Stunden, bis der Wecker klingelte. Beim Aufstehen schmerzten die Arme, aber ein Eisgerät konnte ich halten, also auf. Ein langer, nicht ganz unkomplizierter Zustieg, ein Wettlauf gegen den weicher werdenden Schnee. Beim Abklettern in der Rinne, wäre ein grober Fehler vielleicht tödlich gewesen. Als danach die Anspannung nachließ, torkelte ich mehr, als dass ich ging. Oder beim Zustieg zum Bergseeschijen, als ich mich im groben Blockwerk nach der Tour vom Vortag vollkommen kraftlos fühlte und mich am liebsten schlafen gelegt hätte. Am Einstieg war dann jegliche Müdigkeit verflogen und ich ärgerte mich nicht eine längere Tour angegangen zu sein.
Der Versuch eine Liste der schönsten Erlebnisse zu schreiben, wäre ein hoffnungsloses Unterfangen. Sie würde jeden Rahmen sprengen und doch würde viel fehlen. Ein Moment ist mir aber noch besonders gut im Gedächtnis. Wir waren nach der Tour auf den Zahnkofel gerade ins Auto gestiegen, als Franzi sich im Spiegel ansah und sagte, so sieht eine richtige Bergsteigerin aus. Ein alpinistischer Jahresrückblick kann bei mir nicht nur von der Liebe zu den Bergen handeln. Zu eng verwoben sind die Erinnerungen von Touren mit denen an Franzi. Gemeinsames Bergsteigen ist integraler Bestandteil unserer Beziehung. Fast alle Touren habe ich zusammen mit ihr gemacht. Ich kann mir nicht vorstellen, mit irgendjemand anderem auch nur annähernd so oft unterwegs zu sein. Je nach persönlichen Stärken, Vorlieben und Tagesform übernahm mal der eine, mal der andere die verantwortungsvollere Position – wie im übrigen Leben auch.
Bevor ich zu sehr abschweife, komme ich wieder zum ursprünglichen Thema zurück. Natürlich gibt es viele Touren, die ich gerne gegangen wäre, zu denen es aber nicht gekommen ist. Zum einen gibt es immer mehr Wunschtouren als Freizeit, aber es gab auch andere Gründe. Oft passte das Wetter oder die Verhältnisse nicht, für manche Touren waren wir einfach zu schlecht oder ängstlich und manchmal waren wir auch einfach zu faul und haben lieber lange geschlafen und sind gemütlich gewandert oder gleich ganz zu Hause geblieben. Bei allem alpinen Ehrgeiz, es gibt viel zu viele Dinge auf der Welt und im Leben, die zu interessant sind, um immer nur Bergsteigen zu gehen. Zumindest für mich gibt es aber auch nichts, das so faszinierend wäre, um längerfristig auf die Berge zu verzichten.
Bei den Gedanken ans Klettern vergesse ich manchmal fast, dass ich auch auf dem Tupungato war. Ein rundum gelungenes Bergjahr war es also. Klar, die Anzahl der Hochtouren war sehr überschaubar, aber ein paar nette waren dabei. Auch möchte ich die vielen Wanderungen nicht missen. Einfach ein paar schöne Stunden draußen verbringen, ganz ohne Hektik und Gefahr. Beim Abstieg von der Fleischbank hätte uns der Steinschlag auch erwischen können.
Ich könnte jetzt die bestiegenen Gipfel zählen, die Tourentage. Langweilige Statistik, werden manche sagen. Doch was hinter einer Zeile in Excel an Erlebnissen steht, ist enorm. Wie oft bin ich zu früh aufgestanden, um auf irgendeinen Berg zu steigen? Wenn Freunde noch auf einer Party waren, hatte bei mir bereits längst der Wecker geklingelt. Die Erinnerungen an Entbehrungen sind noch lange nicht verblasst. Der Gipfeltag am Tupungato. Eine Firnrinne in der Mieminger Kette. Als ich am Vorabend die Kletterhalle verließ, blieben mir noch sieben Stunden, bis der Wecker klingelte. Beim Aufstehen schmerzten die Arme, aber ein Eisgerät konnte ich halten, also auf. Ein langer, nicht ganz unkomplizierter Zustieg, ein Wettlauf gegen den weicher werdenden Schnee. Beim Abklettern in der Rinne, wäre ein grober Fehler vielleicht tödlich gewesen. Als danach die Anspannung nachließ, torkelte ich mehr, als dass ich ging. Oder beim Zustieg zum Bergseeschijen, als ich mich im groben Blockwerk nach der Tour vom Vortag vollkommen kraftlos fühlte und mich am liebsten schlafen gelegt hätte. Am Einstieg war dann jegliche Müdigkeit verflogen und ich ärgerte mich nicht eine längere Tour angegangen zu sein.
Der Versuch eine Liste der schönsten Erlebnisse zu schreiben, wäre ein hoffnungsloses Unterfangen. Sie würde jeden Rahmen sprengen und doch würde viel fehlen. Ein Moment ist mir aber noch besonders gut im Gedächtnis. Wir waren nach der Tour auf den Zahnkofel gerade ins Auto gestiegen, als Franzi sich im Spiegel ansah und sagte, so sieht eine richtige Bergsteigerin aus. Ein alpinistischer Jahresrückblick kann bei mir nicht nur von der Liebe zu den Bergen handeln. Zu eng verwoben sind die Erinnerungen von Touren mit denen an Franzi. Gemeinsames Bergsteigen ist integraler Bestandteil unserer Beziehung. Fast alle Touren habe ich zusammen mit ihr gemacht. Ich kann mir nicht vorstellen, mit irgendjemand anderem auch nur annähernd so oft unterwegs zu sein. Je nach persönlichen Stärken, Vorlieben und Tagesform übernahm mal der eine, mal der andere die verantwortungsvollere Position – wie im übrigen Leben auch.
Bevor ich zu sehr abschweife, komme ich wieder zum ursprünglichen Thema zurück. Natürlich gibt es viele Touren, die ich gerne gegangen wäre, zu denen es aber nicht gekommen ist. Zum einen gibt es immer mehr Wunschtouren als Freizeit, aber es gab auch andere Gründe. Oft passte das Wetter oder die Verhältnisse nicht, für manche Touren waren wir einfach zu schlecht oder ängstlich und manchmal waren wir auch einfach zu faul und haben lieber lange geschlafen und sind gemütlich gewandert oder gleich ganz zu Hause geblieben. Bei allem alpinen Ehrgeiz, es gibt viel zu viele Dinge auf der Welt und im Leben, die zu interessant sind, um immer nur Bergsteigen zu gehen. Zumindest für mich gibt es aber auch nichts, das so faszinierend wäre, um längerfristig auf die Berge zu verzichten.
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