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Regelwerk für die Benutzung des Forums Gipfeltreffen

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Bergrettung persönlich gebraucht?

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  • #16
    AW: Bergrettung persönlich gebraucht?

    Zitat von blackpanther
    Na wenn schon jemand die Lahningries erwähnt, will ich auch was erzählen:

    Wir stiegen im Frühjahr (ich glaub 99, kann aber auch ein/zwei Jahre früher gewesen sein, jedenfalls war der Fritz beim Gschaiderhof damals noch der Wirt) nach einer Befahrung von Roter Schütt und Roter Schütt Flanke zum zweiten Mal an diesem Tag die Lahning Ries hinauf, die sich inzwischen mit 15 bis 20cm Sulz statt Firn bedeckt hatte.
    Wir waren zu dritt (zwei konditionsstarke Damen und ich Schwächling) und stiegen bei dichtem Nebel oben aufs Plateau. Da wir schon etwas müde waren, rasteten wir bei der Abfahrt etwa dort, wo die Ries etwa 200m (Entfernung, nicht Höhe) nach der Einfahrt kurz breiter wird und die Rechtskurve macht.
    Plötzlich ertönte aus dem Nebel ein Schrei, und gleich darauf sah man einen sich überschlagenden Körper aus dem Nebel stürzen, immer schneller werdend, über die Felsinsel am orografisch rechten Rand, die die Rechtskurve der Ries begrenzt, drüber und unten in der Ries wieder im Nebel verschwindend.

    Ich kann mich noch erinnern, daß ich "gute Ratschläge" zu einsfünfzig hinüberschrie, während der Mann vorbeiflog, aber man will halt unbedingt, daß er zum Stehen kommt (mir wurde erst später bewußt, wie lächerlich das war, da gabs einfach kein halten, aber es war irgendwie eine Instinktreaktion).
    Wir fuhren vorsichtig, aber rasch nach, fanden beide zerbrochenen Schistöcke, einen blutigen Fäustling und schließlich eine lange ununterbrochene Blutspur im Schnee, was uns das Schlimmste befürchten ließ.

    Der Mann hatte aber Gott sei Dank Glück: er flog knapp an dem Felsen, der unten von links in die Ries ragt, vorbei, und saß dort, wo die Ries erstmals ins Geröll mündet, im Schnee, bereits betreut von drei anderen Aufsteigern.
    Er war halb skalpiert (deswegen das viele Blut) und wie sich später herausstellte, waren die Schmerzen in der Brust nur schwere Rippenprellungen.
    Er wollte noch selbst absteigen im Schock, woran er erfolgreich gehindert werden konnte, und eine halbe Stunde später wurde er vom Hubschrauber ins Spital Neunkirchen geflogen.

    Ich hätte damals nie gedacht, daß man bei dem tiefen Sulz nach einem Sturz nicht wieder zum Stehen kommen könnte, und so habe ich wieder etwas dazu gelernt.
    Wir haben allerdings den Sturz selbst nicht gesehen, ich weiß nicht, ob er mit dem Kopf nach unten gestürzt ist, oder sich nach oben nur "hingelegt" hat.
    Jedenfalls waren wir heilfroh, den Mann am Leben zu sehen, und ich erinnere mich an meinen ängstlichen Blick als der Felsen unten links aus dem Nebel auftauchte, und danach meine Erleichterung, dort niemanden liegen zu sehen.
    klingt ja wirklich schaurig hab zwar die bergrettung noch nie gebraucht aber ich hatte selbst ein Erlebnis das mich den Schneeberg immer mit Respekt behandeln lässt: Eine Schülergruppe - wir schliefen auf der Fischerhütte u. sind dann die Geröllhalden runtergelaufen ich wurde immer schneller wollte der Gruppe beweisen das ichs drauf habe konnte nicht mehr stehn bleiben überschlug mich und landete gott sei dank mit dem Genick auf dem Schlafsack - mir wurde schwarz vor den Augen meine Knie zitterten und zwei Mann stützen mich bis ins Tal wo ich zwei Bier mit einem Zug austrank - das war mir eine Lehre damals seitdem bin ich vorsichtiger !!!

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    • #17
      AW: Bergrettung persönlich gebraucht?

      Zitat von duffman
      hatte ja keine schienungspflichtige verletzung. klingt zwar russisch, .
      Hallo Duffmann
      Ich habe keine sehr gute Ausbildung beim Thema Erste Hilfe-Verletztenversorgung.
      Ich kann es kaum glauben das eine Fraktur(auch bei Verdacht) vor dem Abtransport nicht geschient werden muss. Würdest Du es zulassen das Dein Kind mit einem gebrochenen Knöchel auf den Lift gesetzt wird?

      tch

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      • #18
        AW: Bergrettung persönlich gebraucht?

        Voriges Jahr in Südtirol, wir machten eine längere Almentour mit dem Mountainbike. Viel rauf und runter, anstrengend, endlich die letzte Abfahrt, das große Vergnügen. Ein schöner breiter Waldweg, keine Steine, herrlich zum Fahren.
        Dann eine kurze Unterbrechung, ein Baum im Weg, der Weg schmäler, so ung 3/4m, also kein Problem. Aber irgendein Problem war dann doch, ich verlier das Gleichgewicht, es geht Richtung Tal - und das ordentlich. Die Anzahl der Überschläge habe ich nicht mitzählen können, das ging zu schnell, vom Radl habe ich mich längst getrennt.
        Ich kann mich noch an die ersten Gedanken erinnern: zuerst "Sch***", wie ich das Gleichgewicht verlor, dann "ja hört denn das nie auf".
        Ein kurzer freier Flug mit kräftigen Aufprall, dann ein Baum, leider konnte ich mich nicht halten, nur bremsen. Es ging weiter, beim nächsten Baum konnte ich mich dann endlich halten.
        Leicht benommen. Blut rinnt über die Augen, ich versuche mich zu bewegen, arge Schmerzen in der linken Hüfte, keine Chance am linken Fuß zu stehen.
        Mühsam kann ich mich bei dem Baum in eine stabile Lage bringen, dann beginnt der Schüttelfrost, es beutelt mich richtig durch.
        Meine Freunde stehen noch fassungslos oben am Weg, so schnell ging das alles. Ein Einheimischer der zufällig vorbeikam ist der Erste bei mir, gibt mir einen Pullover, aber das hilft nicht viel, es beutelt mich weiter.
        Dann lange Probleme mit Handyempfang und leeren Akkus und ausländischen Vorwahlen und wo wir überhaupt sind und welche Forststraße in der Nähe für die Bergrettung.
        Als alles geklärt war schleppt mich der Südtiroler den Hang hinauf, sicher über 20m, alles lose Steine im Waldboden. Ich sehe auch meine Stelle für den freien Flug, so ung. 1m senkrecht, ich kann nur mit einem Fuß auftreten, es tut höllisch weh.
        Oben am Weg geht die Zitterpartie weiter in meinem Körper. Meine Freunde versuchen mich weiter zur Forststraße zu bringen, teils tragend, teils schleppend, aber das geben wir bald auf.
        Dann von oben ein Sanitäter, die üblichen Fragen, wer ich bin usw. verpasst mir gleich eine Halskrause, beruhigt mich - irrsinnig nett.
        Dannn die Bergrettung von der anderen Seite, total verschwitzt, müssen wie die Wahnsinnigen gelaufen sein. Vakuummatratze heraus, ich drauf, auf- oder abgeblasen oder was auch immer und horuck, zu 6. tragen sie mich zum Rettungsauto. Tolle Burschen! Kann mich gar nicht bedanken, so schnell sind sie wieder weg. Hab dann später eine Dankesmail geschrieben.
        Mit dem Rettungsauto ins Spital. der Sanitäter lieb bemüht, dort flickt dann eine nette Ärztin meine Wunden: offener Nasenbeinbruch und einige arge Schnitte am Schienbein. Röntgen: Am Oberschenkel Knochen abgesplittert, ein Mittelhandknochen auch gesplittert.
        Nach einer Nacht im Spital bringen mich meine Freunde mit dem Auto nach Wien, dort wird der Rest gemacht, eine Platte in der Hand mit 8 Schrauben, beim Oberschenkel kann man nichts tun, das wird schon - naja, ich spüre ihn immer noch.
        Aber Radln geht wieder und Schitouren auch.

        Auf jeden Fall - es war toll wie mir alle Leute geholfen haben.

        Erik

        PS: es war am 2.Tag eines für 1 Woche geplanten Urlaubs
        PPS: die ersten Gedanken nachdem ich zum Stillstand gekommen bin: "jetzt ist es aus mit dem Radln für einige Zeit"

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        • #19
          AW: Bergrettung persönlich gebraucht?

          aschermittwoch vor 21 jahren. ein freund und ich gehen skifahren. es ist nachmittag, eigentlich sind wir schon müde, aber einmal fahren wir noch, weil's so schön war. die abfahrt kennen wir wie unsere westentasche, irgendwo stehen wir an einem ca. 200m langen hang, sehen uns an. er: "schuss?", ich: "schuss!" und schon stoßen wir uns mit unseren stöcken kräftig ab, dann stöcke unter den arm und runter geht's. er voran, ich dicht dahinter. unten wird der hang immer enger, eine leichte links-kurve in eine forststraße in den wald hinein. paul schafft die linkskurve nicht und brettert volle kanne in den steilen wald. ich stelle sofort die ski quer, schnell zu dem punkt, wo paul vom forstweg in den wald abgeflogen ist. ski ab, denn ab hier wird's steil und eng. ich laufe in den wald hinein, springe den steilen hang hinunter. keine spuren im schnee. das gibt's doch nicht. wo ist er? versteckt er sich vielleicht hinter dem nächsten baum und macht sich darüber lustig, wie ich ihn verzweifelt suche? ich laufe immer weiter runter. da plötzlich, eine schleifspur. ich folge ihr verzweifelt. sie führt über einen ca. 2m hohen felsen. als ich von dem felsen hinunter schaue, sehe ich paul dort liegen. er ist ohne bewusstsein, röchelt, blut aus allen öffnungen des kopfes. sch..., was mach ich jetzt? panik steigt kurz auf, unterdrücke sie aber erfolgreich, denn dazu hab ich jetzt keine zeit. was hab ich im erste hilfe kurs gelernt? erst mal den verunfallten erstversorgen, soweit das geht. also, ich kontrolliere seine atemwege, decke ihn mit meiner daunenjacke zu - hmmm, mehr trau ich mich nicht, wüsste auch nicht was. hoffentlich mach ich nix falsch ...
          jetzt den hang wieder rauf, dauert eine ewigkeit und ist sau-anstrengend. während ich hinauflaufe schreie ich nach hilfe. plötzlich taucht über dem rand der forststraße ein gesicht auf: ein mann, den schickt der himmel, ich rufe ihm mit sich überschlagender stimme zu, er soll die rettung holen, er gibt mir zu verstehen, dass er nicht deutsch spricht, das auch noch, also das ganze auf englisch. das gesicht verschwindet, ich nehme an, er hat verstanden und renne wieder zu paul. jetzt beginnen bange minuten, in denen ich nicht weiß, was ich tun oder nicht tun soll, ob ich alles richtig mache, ob ich etwas nicht mache, was aber überlebenswichtig für paul wäre. sch... situation. ich beginne mit paul zu reden, andauernd, ich flüstere ihm ins ohr, dass ich eh da bin, dass alles gut wird, dass bald die rettung kommt und was weiß ich noch, was alles. später hat er mir gesagt, dass er mich wie durch eine dicke nebelwand gehört hat. nach einer zeit, die mir endlos erscheint, kommt von oben plötzlich ein skilehrer. er habe meine ski gesehen und nachsehen wollen, ob was passiert ist. in kurzen worten erkläre ich ihm die situation. später stellt sich heraus, dass dieser erste mann die rettung nicht verständigt hat, sondern erst der skilehrer. warum, ist mir bis zum heutigen tag schleierhaft. alleine anhand meiner panikartigen gestikulation hätte er erkennen müssen, dass da was passiert ist. wie auch immer, nach weiteren endlosen minuten kommt dann die bergrettung. die merken rasch, dass sie hier mit ihrem akia fehl am platz sind, verständigen per funk den hubschrauber. sie können für paul auch nichts machen, aber es beruhigt mich ungemein, dass sein leben jetzt nicht mehr in meiner (unwissenden) hand ist. ich bin jetzt einfach nur mehr geschockt. wir hören den hubschrauber, nur der findet uns nicht im wald. also leuchtrakete nr. 1, der pilot sieht sie nicht, leuchtrakete nr. 2, der pilot gibt per funk durch, dass er unseren standort gesichtet hat. mit einem seil wird der notarzt heruntergelassen, der hubschrauber steht über uns in der luft. der notarzt versorgt und verpackt paul so gut das eben geht, dann werden die beiden wieder in das seil eingeklinkt und es geht sofort in die intensivstation nach innsbruck. diagnose: schädelbasisbruch, mehrfache brüche des jochbeins, des kiefers, der rippen und anderer knochen im oberkörper. aber die brüche sind nicht das problem. das problem ist ein blutgerinnsel im hirn. paul wird die schädeldecke geöffnet, das blutgerinnsel wird abgesaugt. dann liegt paul 3 wochen im koma. niemand weiß, ob er jemals wieder aufwachen wird, und wenn, welche schäden er davontragen wird. aber er ist wieder aufgewacht, hat zwar seinen geruchssinn verloren, ist aber ansonsten der alte geblieben. heuer im sommer bin ich zu seiner hochzeit eingeladen ...

          lg
          Susanne


          Denn die Dinge sind nie so wie sie sind, sondern immer das, was man daraus macht.
          Jean Anouilh

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          • #20
            AW: Bergrettung persönlich gebraucht?

            Am Tag der Einheit 2001 habe mal eine Leichenbergung veranlasst. Es war der Mittwoch von dieser Tour: http://www.jetzweb.de/joergl/2001kaiser/index.htm

            Kurz darauf bastele ich an einem heimatlichen Fels einen Sturz, der mit über 1 1/2 Sekunden genug Zeit zum "Scheiße, das war's wohl"-Denken lässt.
            Passiert ist mir dabei, wie rational auch nicht anders zu erwarten war, nichts. Denn die Luft ist ein Freund, der Feind ist der Boden.

            Seitdem bin ich beim Klettern geringfügig mutiger, weigere mich aber standhaft, seilfrei durchs absturzträchtige Bröselgelände zu rennen. Auch wenn sich der gute Mann, mit dem ich letztes Wochenende im Kaiser war, deswegen jetzt genauso standhaft weigert, mit mir noch mal zu klettern.
            Beste Grüße, Lamл[tm]
            Touren && Kurse
            Lamπ[tm] auf Tour bis 0stern 2011
            Hi-Lite Sardinien
            Disc Laimer

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            • #21
              AW: Bergrettung persönlich gebraucht?

              Ich war 1998 auf der Vertainspitze- NO-Grad. Im Abstieg zur Angelusscharte ist mir im Hang zum Laaser Ferner hinunter ein Griff ausgebrochen- ein ca.150kg schwerer Brocken. Ich fand mich 2 Meter tiefer in einer Firnrinne wieder, mit heftigen Schmerzen im Fuß. Den Abstieg bis zum Laaser Ferner habe ich noch geschafft, dann mußte ich Hilfe rufen.
              Erschwert wurde das Ganze dadurch, daß die Italiener, die in der Nähe waren, prakisch kein Englisch konnten, und ich kein Italienisch (hätte ich in Südtirol auch nicht unbedingt erwartet). Aber wenigstens hatten die ein Handy dabei.
              Jedenfalls: Der Arzt hat dann einen Knöchelbruch festgestellt, vermutlich durch ungünstiges Auftreten beim Sturz in die Rinne, oder, weil mir der Stein über den Fuß gerollt ist.

              Ein Stein in einer Felswand hing,
              dem es oft gar nicht wohl erging.
              Denn jeder Mann, der wollt' hinauf,
              stieg mit dem Fuß voll auf ihn drauf.
              Der Andi war bis dahin munter.
              Er woll' nicht rauf, sondern hinunter.
              Da rächt' der Stein sich- mit Genuß
              fiel er dem Andi auf den Fuß...
              Zuletzt geändert von Andele; 28.08.2006, 11:15.
              Warum darf man nicht hin und wieder einfach mal was Unvernünftiges tun- solange man es vernünftig tut... ?

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              • #22
                AW: Bergrettung persönlich gebraucht?

                Zitat von Lampi
                Am Tag der Einheit 2001 habe mal eine Leichenbergung veranlasst. Es war der Mittwoch von dieser Tour: http://www.jetzweb.de/joergl/2001kaiser/index.htm

                Kurz darauf bastele ich an einem heimatlichen Fels einen Sturz, der mit über 1 1/2 Sekunden genug Zeit zum "Scheiße, das war's wohl"-Denken lässt.
                Passiert ist mir dabei, wie rational auch nicht anders zu erwarten war, nichts. Denn die Luft ist ein Freund, der Feind ist der Boden.

                Seitdem bin ich beim Klettern geringfügig mutiger, weigere mich aber standhaft, seilfrei durchs absturzträchtige Bröselgelände zu rennen. Auch wenn sich der gute Mann, mit dem ich letztes Wochenende im Kaiser war, deswegen jetzt genauso standhaft weigert, mit mir noch mal zu klettern.
                mann, bist du gut, frag mich nur, was du noch am boden zu suchen hast.

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                • #23
                  AW: Bergrettung persönlich gebraucht?

                  Ich kann nur mit der festen Absicht, die Bergrettung zu rufen, mithalten:
                  Im Sommer 2004 war ich, frisch geschieden, mit meinen beiden Kindern (damals 4 und 8 Jahre alt) in der Nähe vom Sommerthörl in der Steiermark einquartiert. Als Hobby hatte ich das Geocachen neu entdeckt, nur diese Gegend war ein fast weisser Fleck auf der Landkarte. Aber halt, da war doch noch einer, ein Multicache mit 3 Stationen und 1200 hm zu bewältigen. Viel zu spät weggegangen, gegen 11:00 den Anstieg Richtung Seckauer Zinken begonnen, 1100 hm bis dort hinauf. Ein anderes Kind mit 13 Jahren war auch noch mit, ich der einzige Erwachsene. Die Höhenmeter wurden mehr und mehr, das Wetter zog langsam zu, die üblichen Sommer-Hitzegewitter kündigten sich an. Bei der Goldlacke traf ich gegen 16:00 einen sportlichen 50er, ohne Rucksack, bereits am Abstieg (alles Wanderwege). Er meinte, es würde kein Gewitter kommen, ich solle aber höchstens noch eine Stunde weiter gehen, um noch genug Zeit retour zu haben. Meine Tochter war mit ihren Kräften schon ziemlich am Ende, alle 10-20 min mussten wir kurz Pause machen, aber ich Idiot wollte unbedingt noch zum Zinken hinauf. Dem Weg folgend stiegen wir durchs Geröll auf, es begann zu nieseln. Wir gingen weiter, es wurde Regen daraus, also zogen wir alle unsere Regenjacken an. Geplant war der Abstieg über einen Steig, weil der angeblich mindestens 3 Stunden einsparen würde (aber auch nur bei trockenem Wetter). Nachdem die Goldlacke ca. auf Baumgrenze war, bewegten wir uns in baumlosem Gelände auf einem recht nackten Berg dem Gipfel entgegen. Ich trug meine Tochter, damt wir schneller weiterkamen, die Buben waren kräftig genug. Dann zuckte der erste Blitz nicht allzu weit von uns in den Fels (aber gut 50-100m weit weg), und weitere folgten. Also Umkehr, nichts wie runter von dem Berg. Bei der Querung der Geröllhalde machten wir dann Notbiwak zu viert unter einer Rettungsdecke (seitdem habe ich immer eine dabei), weil der Regen zu stark wurde, um sicher zu gehen. Nach mehr als einer halben Stunde war das Gewitter vorbei, wir gingen weiter talwärts retour, alle ziemlich tropfnass, trotz der Jacken. Meine Tochter schepperte dauernd, ich wickelte sie in die Folie ein, und trug sie am Körper unter der Jacke, um sie halbwegs zu wärmen.

                  Ja, und da hätte ich die Bergrettung gerufen, damit die Kinder nicht sichere 5 Stunden völlig durchnässt absteigen müssen (Mein Sohn hätte gerne einen Abtransport via Rettungshubschrauber gehabt, aber ber Regen wäre der wohl auch nicht gestartet) . Aber wie der Teufel es so wollte, war dort ewig lange kein Netz erreichbar (dass ein netzunabhängiger Notruf durch Aus-/Einschalten des Handies vielleicht gegangen wäre, hat man mir erst später erklärt), also gingen wir weiter und trockneten dabei, ich die ganze Zeit das 4 jährige Dirndl am Arm.
                  Nach 1 Stunde Abstieg (16:00 Begegnung, 17:00 gewitter, bis 17:45 Biwak, also 18:45) läutete mein Telefon, die Gendarmerie war dran.
                  Wie es uns gehe, ob alles in Ordnung sei, ob sie uns helfen könnten. Getrocknet waren wir mittlerweile, aber noch immer oberhalb von befahrbaren Wegen. Meine Höhe und Position wusste ich durchs GPS recht genau, und unser markierter Weg war auf der Karte zu finden, also vereinbarten wir einen Treffpunkt auf der höchsten Forststrasse, die wir in ca. einer Stunde queren würden. Dort stand dann auch schon die Funkstreife und wartete, und kutschierte uns auf langen Umwegen wieder ins Tal.

                  Der begegnende Wanderer (mit der guten Wetterkenntnis) hatte das Gewitter hinter sich gesehen, ganz unten dann ein einsames Auto (am Anfang des Wanderweges geparkt) mit Wiener Kennzeichen, zwei und zwei zusammengezählt (wir erzählten oben, wo wir herkamen) das Kennzeichen der Polizei durchgegeben. Der Zulassungsbesitzer waren meine Eltern, und die wussten meine Handynummer.

                  Nach Aufnahme aller Personalien fuhren wir dann heim ins Quartier, nachdem die schlechte Wetterentwicklung nicht vorhersehbar gewesen war, wurde auch keine Strafverfolgung wegen irgendwas eingeleitet.

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