Als ich vor ein paar Jahren in einer Gruppe auf den Venediger gelatscht bin, eine umständliche Seilschaft, 6 Leute, blieben wir auf dem kurzen, aber ein bisserl ausgesetzten Gipfel-Graterl angeseilt. Die Spur war an sich nicht schlecht, es war ein bisserl eisig, super toll war die Spur auch nicht, mit ein bisserl Pech hätt man schon ausrutschen können - wir hatten ja keine Steigeisen an. Haben übrigens alle Seilschaften so gemacht und das waren natürlich viele.
Damals hab ich mir gedacht - eigentlich is das Anseilen hier auf dem Grat nur für die Psyche. Wenn einer fliegt, dann fliegt die ganze Seilschaft mit. Aber es is halt psychologisch gscheiter, bei dem Massenauftrieb von Berg-Touristen, Seilschaften zu haben, wo die Leute sich sicher fühlen. Gibt insgesamt weniger Bergtote, als wenn man die Leut ungesichert und mit einem Gefühl von Unsicherheit über den Grat jagen würd, wenn sie ihren Gipfel schon unbedingt haben müssen...
Eine andere Gschicht, die mir dazu einfällt: Mir hat bei einem Anfänger-Kletterkurs in den Dolomiten der Bergführer erklärt, Frauen können nicht Bergführer werden, weil sie zu schwach seien. Er - ca. 1.65 groß und schmächtig - sei als Mann schließlich fähig, drei Kunden z.B. am Ortler über die Schulter zu sichern und zu derhalten, wenn sie fallen... Ich hab gedacht, träum weiter... Und: In Zukunft werd ich auch den Bergführern auf die Finger schaun...
In beiden Fällen hab ich die Pappn ghaltn, hab mir gedacht, bringt ja eh nichts, was zu sagen...
Willy hat in einem anderen Thread rund um die Sicherung auf Klettersteigen schon erwähnt, dass eine Menge gemacht wird, im Bereich der Sicherungstechniken, was eigentlich nicht lupenrein, oder sogar gefährlich ist... Aber standardmäßig, stillschweigend akzeptiert.
Die Antwort "Ich sicher immer mit Standplatz, oder gar nicht" stellt mich aber auch nicht gerade zufrieden... Besonders, wenn das nicht praktikabel erscheint.
Daher meine Frage an die Community:
Kennt Ihr noch mehr solcher Standardsituationen von Pseudosicherung/bzw. Sicherung, die nicht dem Lehrbuch entspricht?
Was wird gemacht, aus welchen Gründen, was ist in welchen Situationen verantwortbar, was gefährlich? Wie steht Ihr dazu?
Ich hoffe sehr auf eine heftige Diskussion, aus der ich lernen kann.
Alles Liebe
Sabine
Damals hab ich mir gedacht - eigentlich is das Anseilen hier auf dem Grat nur für die Psyche. Wenn einer fliegt, dann fliegt die ganze Seilschaft mit. Aber es is halt psychologisch gscheiter, bei dem Massenauftrieb von Berg-Touristen, Seilschaften zu haben, wo die Leute sich sicher fühlen. Gibt insgesamt weniger Bergtote, als wenn man die Leut ungesichert und mit einem Gefühl von Unsicherheit über den Grat jagen würd, wenn sie ihren Gipfel schon unbedingt haben müssen...
Eine andere Gschicht, die mir dazu einfällt: Mir hat bei einem Anfänger-Kletterkurs in den Dolomiten der Bergführer erklärt, Frauen können nicht Bergführer werden, weil sie zu schwach seien. Er - ca. 1.65 groß und schmächtig - sei als Mann schließlich fähig, drei Kunden z.B. am Ortler über die Schulter zu sichern und zu derhalten, wenn sie fallen... Ich hab gedacht, träum weiter... Und: In Zukunft werd ich auch den Bergführern auf die Finger schaun...
In beiden Fällen hab ich die Pappn ghaltn, hab mir gedacht, bringt ja eh nichts, was zu sagen...
Willy hat in einem anderen Thread rund um die Sicherung auf Klettersteigen schon erwähnt, dass eine Menge gemacht wird, im Bereich der Sicherungstechniken, was eigentlich nicht lupenrein, oder sogar gefährlich ist... Aber standardmäßig, stillschweigend akzeptiert.
Die Antwort "Ich sicher immer mit Standplatz, oder gar nicht" stellt mich aber auch nicht gerade zufrieden... Besonders, wenn das nicht praktikabel erscheint.
Daher meine Frage an die Community:
Kennt Ihr noch mehr solcher Standardsituationen von Pseudosicherung/bzw. Sicherung, die nicht dem Lehrbuch entspricht?
Was wird gemacht, aus welchen Gründen, was ist in welchen Situationen verantwortbar, was gefährlich? Wie steht Ihr dazu?
Ich hoffe sehr auf eine heftige Diskussion, aus der ich lernen kann.
Alles Liebe
Sabine
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