habe eine recht klassiche geschichte zu erzählen. mit knöchelbänderrissen und nun 6 wochen schienen kam ich noch recht glimpflich davon.
fehler nr. 1: falsche tourenwahl nach krankheit.
vor knapp 3 wochen hatte ich (mit 33 jahren!) windpocken. diese krankheit nimmt fürchterlich mit, aber man fühlt sich nacher relativ gut weil es nicht auf die klassischen schwachpubkte die man vielleicht sonst so hat (HNO...) wirkt. irrtum. ich war letztes wochende schon draussen (Tessin), und wollte hier zu hause den letzen schönen tag nutzen. weil's schon lange ein ziel war, nahm ich mir den Lisener Fernerkogel vor. wahnsinn, im nachhinein betrachtet.
fehler nr. 2: schwächen beim aufstieg nicht erkennen
die route durch die "Innere Räuhe" ist zwar im AVF beschrieben, aber orientierungsmässig eine echte herausforderung (bericht folgt). es handelt sich im ein kuppiges gelände, das immer wieder zum halten und routensuchen zwingt. diese kleinen pausen täuschen über müdigkeit hinweg. bei einer längeren "gerade" entlang einer mittelmoräne mache ich knapp vor 10h eine länger pause. spätenstens hier hätte ich merken müssen, dass was nicht stimmt.
fehler nr. 3: zu spät umgekehrt
ich habe 1100hm vom ausgangspunkt zurückgelegt, bis ich umkehrte. oben dachte ich das wäre gut so, allerdings war es viel zu spät.
fehler nr. 4: am rückweg getrödelt
da ich im freien gelände unterwegs war, hatte ich mir stellen markiert und so einene relativ sichere rückzugsmöglichkeit. so ein gletscherschliff hat ja was schönes wenn das wasser durch die glatten rinnen zischt und da macht man schon mal umwege die locker eine stunde verschlungen haben.
fehler nr. 5: selber falsch gesetzte steinmanderln, falsch eingeprägter aufstiegsweg
im kuppigen gelände nützen steinmanderln direkt auf der kuppe nix, denn von unten sieht man sie nicht und von oben ist der weg bis dort hin eh klar, aber dann wird's haarig. das suchen der durchstiege war zeitaufwändiger als erwartet und von oben ist es im plattigen gelände meist viel schwieriger als von unten.
obwohl ich es vom begehen von höhlen kenne habe ich es hier missachtet: man muss, will man den selben weg zurückgehen, sich sehr oft umdrehen um sich schlüsselstellen "von der anderen seite" einzuprägen!
fehler nr. 6: ungeduld
ich fand den einstieg in die letzte rinne nicht. nicht weil ich dran vorbeimarschiert wäre, sondern weil ich nicht weit genug vorgegangen war. anstatt noch mal 5 minuten zu investieren habe ich eine alternative, unbekannte route eingeschlagen.
fehler nr. 7: risikobereitschaft hinaufgeschraubt
diese "alternative" route umfasste das übelste was eine gletscherlandschaft zu bieten hat: die querung eines gletscherbachs der sich frisch durch eine alte seitenmoräne durchgefräst hat. 15m hohe senkrechte seitenwände, brocken von bierkisten- bis auto-format die aus diesen wänden ragen und das bachbett säumen. ich bin dort durch, mein augenmerk galt besonders einem überhängenden stapel unter dem ich durchmusste. ich habe die querung einigermassen sauber bewältigt, stehe unter der gegenüberliegenden wand des bachbetts und mustere die weitere route in dem wilden gelände.
die weitere routenwahl entschied die natur: der stapel auf dem ich stand brach unter mir zusammen und ich fuhr mal 2m senkrecht ab. die wucht hat mich talwärts geworfen, ich konnte aber auf den beinen landen. ein paar steine fuhren vor mir talwärts, der grossteil (inkl. einem teil der seitenwand) hinter mir. ich dazwischen mit vollgas bergab gerannt. mein glück war, dass das gestein dort sehr kantig war, nicht zu springen begann, wie es die "gletschereier" machen und somit nicht schneller wurde als ich.
in einem bachbett, das ein gefälle von knapp 30° hatte, bergablaufen kann nicht gut gehen und dabei hat es mir den knöchel brutalst verdreht. nur die festen berschuhe haben den bruch verhindert. im steingedonnere bin ich natürlich weitergelaufen, aber ich hatte registriert, dass da was nicht ganz passte. ich bin dann, eher zittrig, aus der gefahrenzone heraus und musste feststellen, dass der fuss verdammt weh tat. also fester zuschüren, ja keine pause und nix wie weiter. es gab boch 450hm üble alte moränen und erlenwald und ca. 2km forststrasse (humpelnd 2,5std statt einer). nachhause gefahren. schuh aufgemacht und dann war es aus mit dem gehen. duschen, essen, unfallambulanz innsbruck.
herbstsaison ade, im november kann ich schauen, dass mein rechter haxn wieder auftrainiert wird...
die tour selber ist hier beschrieben: http://www.gipfeltreffen.at/showthread.php?t=13273
fehler nr. 1: falsche tourenwahl nach krankheit.
vor knapp 3 wochen hatte ich (mit 33 jahren!) windpocken. diese krankheit nimmt fürchterlich mit, aber man fühlt sich nacher relativ gut weil es nicht auf die klassischen schwachpubkte die man vielleicht sonst so hat (HNO...) wirkt. irrtum. ich war letztes wochende schon draussen (Tessin), und wollte hier zu hause den letzen schönen tag nutzen. weil's schon lange ein ziel war, nahm ich mir den Lisener Fernerkogel vor. wahnsinn, im nachhinein betrachtet.
fehler nr. 2: schwächen beim aufstieg nicht erkennen
die route durch die "Innere Räuhe" ist zwar im AVF beschrieben, aber orientierungsmässig eine echte herausforderung (bericht folgt). es handelt sich im ein kuppiges gelände, das immer wieder zum halten und routensuchen zwingt. diese kleinen pausen täuschen über müdigkeit hinweg. bei einer längeren "gerade" entlang einer mittelmoräne mache ich knapp vor 10h eine länger pause. spätenstens hier hätte ich merken müssen, dass was nicht stimmt.
fehler nr. 3: zu spät umgekehrt
ich habe 1100hm vom ausgangspunkt zurückgelegt, bis ich umkehrte. oben dachte ich das wäre gut so, allerdings war es viel zu spät.
fehler nr. 4: am rückweg getrödelt
da ich im freien gelände unterwegs war, hatte ich mir stellen markiert und so einene relativ sichere rückzugsmöglichkeit. so ein gletscherschliff hat ja was schönes wenn das wasser durch die glatten rinnen zischt und da macht man schon mal umwege die locker eine stunde verschlungen haben.
fehler nr. 5: selber falsch gesetzte steinmanderln, falsch eingeprägter aufstiegsweg
im kuppigen gelände nützen steinmanderln direkt auf der kuppe nix, denn von unten sieht man sie nicht und von oben ist der weg bis dort hin eh klar, aber dann wird's haarig. das suchen der durchstiege war zeitaufwändiger als erwartet und von oben ist es im plattigen gelände meist viel schwieriger als von unten.
obwohl ich es vom begehen von höhlen kenne habe ich es hier missachtet: man muss, will man den selben weg zurückgehen, sich sehr oft umdrehen um sich schlüsselstellen "von der anderen seite" einzuprägen!
fehler nr. 6: ungeduld
ich fand den einstieg in die letzte rinne nicht. nicht weil ich dran vorbeimarschiert wäre, sondern weil ich nicht weit genug vorgegangen war. anstatt noch mal 5 minuten zu investieren habe ich eine alternative, unbekannte route eingeschlagen.
fehler nr. 7: risikobereitschaft hinaufgeschraubt
diese "alternative" route umfasste das übelste was eine gletscherlandschaft zu bieten hat: die querung eines gletscherbachs der sich frisch durch eine alte seitenmoräne durchgefräst hat. 15m hohe senkrechte seitenwände, brocken von bierkisten- bis auto-format die aus diesen wänden ragen und das bachbett säumen. ich bin dort durch, mein augenmerk galt besonders einem überhängenden stapel unter dem ich durchmusste. ich habe die querung einigermassen sauber bewältigt, stehe unter der gegenüberliegenden wand des bachbetts und mustere die weitere route in dem wilden gelände.
die weitere routenwahl entschied die natur: der stapel auf dem ich stand brach unter mir zusammen und ich fuhr mal 2m senkrecht ab. die wucht hat mich talwärts geworfen, ich konnte aber auf den beinen landen. ein paar steine fuhren vor mir talwärts, der grossteil (inkl. einem teil der seitenwand) hinter mir. ich dazwischen mit vollgas bergab gerannt. mein glück war, dass das gestein dort sehr kantig war, nicht zu springen begann, wie es die "gletschereier" machen und somit nicht schneller wurde als ich.
in einem bachbett, das ein gefälle von knapp 30° hatte, bergablaufen kann nicht gut gehen und dabei hat es mir den knöchel brutalst verdreht. nur die festen berschuhe haben den bruch verhindert. im steingedonnere bin ich natürlich weitergelaufen, aber ich hatte registriert, dass da was nicht ganz passte. ich bin dann, eher zittrig, aus der gefahrenzone heraus und musste feststellen, dass der fuss verdammt weh tat. also fester zuschüren, ja keine pause und nix wie weiter. es gab boch 450hm üble alte moränen und erlenwald und ca. 2km forststrasse (humpelnd 2,5std statt einer). nachhause gefahren. schuh aufgemacht und dann war es aus mit dem gehen. duschen, essen, unfallambulanz innsbruck.
herbstsaison ade, im november kann ich schauen, dass mein rechter haxn wieder auftrainiert wird...
die tour selber ist hier beschrieben: http://www.gipfeltreffen.at/showthread.php?t=13273
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