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Regelwerk für die Benutzung des Forums Gipfeltreffen

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- dieses Regelwerk jederzeit abzuändern.

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Heinrich Harrer

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  • #16
    BRAVO DAXY!

    Du hast es auf den Punkt gebracht!
    LG, Eli

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    • #17
      Harrer

      Find des auch, so schrecklich und verurteilenswert die ns-geschehnisse auch gewesen waren, man sollte jetzt endlich die geschichte ruhen lassen und in die zukunft schauen, dass so was in der zukunft nie wieder passieren kann.
      Harrer war sicher ein ganz normaler Mensch wie jeder andere auch zu dieser Zeit, und demnach auch eingebunden in die geschehnisse um ihn herum. ihm vorwürfe wegen seiner ns-vergangenheit zu machen, find ich absolut nicht passend.
      LG, Peter
      7+ geht daweil net, aber sonst alles Paletti ! - Klettern im Höllenthal

      Kommentar


      • #18
        ich kenne zwar heinrich harrer nicht, glaube aber, er hat sich durch seine zeit in tibet sehr geändert und ist dadurch zu dem menschen geworden, der er nun ist. was ich ihm aber ankreide ist die nichtbewältigung seiner eigenen vergangenheit.
        und nur passiv war seine rolle nicht. harrers ausspruch nach der besteigung der eiger nordwand ist ja allgemein bekannt: «Wir haben die Eiger-Nordwand durchklettert über den Gipfel hinaus bis zu unserem Führer».
        Barbara

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        • #19
          «Wir haben die Eiger-Nordwand durchklettert über den Gipfel hinaus bis zu unserem Führer»
          ist dieser ausspruch so schlimm??
          ist doch zu einer zeit gesagt worden, da die greuel der ns zeit noch lange nicht allgemein bekannt waren. der ausspruch spiegelt sicher die damalige gängige geisteshaltung vieler österreicher und deutscher wieder. und diese länder waren damals nicht von lauter nazi fanatikern bevölkert! ich kann da nicht erkennen warum harrer seine vergangenheit nicht bewältigt haben soll?
          neue Homepage: www.berg1.at.tf

          Kommentar


          • #20
            Original geschrieben von bergpeter
            «Wir haben die Eiger-Nordwand durchklettert über den Gipfel hinaus bis zu unserem Führer»
            ist dieser ausspruch so schlimm??
            ...
            JA - dieser Ausspruch ist so schlimm.

            Aber nachdem (soweit ich weiß) nicht gesichert ist, ob dieser Satz wirklich von ihm kommt oder ob der Satz ihm nur in den Mund gelegt wurde (die Propaganda dieser Zeit kennt man ja (obwohl sie eher unvorstellbar war, nehm ich an)), sollte man HH nicht darauf reduzieren.
            Es klingt zumindest nach einem - doch ziemlich banalen - Propagandaspruch.

            Aber:

            Original geschrieben von daxy
            ...
            HH hatte damals gar keine andere chance zu seinen zielen zu kommen, als dass er sich von der poltik missbrauchen hat lassen.
            ...
            ... das ist doch etwas blauäugig!
            Sind meine persönlichen Ziele so wichtig, daß ich mich dafür von einer Partei MISSBRAUCHEN lassen muß?

            Nur ein Gedanke.

            Hannes
            oba frogz mi ned wia

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            • #21
              @daHannes:

              "Sind meine persönlichen Ziele so wichtig, daß ich mich dafür von einer Partei MISSBRAUCHEN lassen muß?"

              das ist aus heutiger sicht leicht gesagt - aber wenn man damals große träume und ziele und nicht das nötige kleingeld hatte, sah die welt schon etwas anders aus. heute sind solche unternehmungen ja einer viel breiteren masse zugänglich. und trotzdem: wie viele leute pappen sich logos von firmen/vereinen/organisationen auf mützen und jacken und halten dann diese werbewirksam in die linse, um von den firmen das geld für ihre vorhaben zu bekommen. und ich behaupte mal, dass es den meisten super-wurscht ist, wo das geld herkommt. hauptsache es ermöglicht ihnen die verwirklung ihrer träume und ziele. und je nach deren relevanz nimmt jeder einzelne dafür mehr oder weniger in kauf. heute wie damals ...

              @barbara:

              "ich kenne zwar heinrich harrer nicht, glaube aber, er hat sich durch seine zeit in tibet sehr geändert und ist dadurch zu dem menschen geworden, der er nun ist. was ich ihm aber ankreide ist die nichtbewältigung seiner eigenen vergangenheit."

              haben wir uns nicht alle geändert? wäre es nicht traurig, wenn's anders wäre? und haben wir nicht alle in unserer persönlichen vergangenheit abschnitte, die wir in unseren lebensläufen lieber nicht erwähnen, weil wir eben nicht stolz darauf sind? viele leute haben an konzepte (auch politische) geglaubt, die sich dann als großer (oder kleiner) irrtum/fehler herausgestellt haben. das ist doch völlig normal und hat meiner ansicht nach nix mit vergangenheitsbewältigung zu tun.

              lg
              Susanne


              Denn die Dinge sind nie so wie sie sind, sondern immer das, was man daraus macht.
              Jean Anouilh

              Kommentar


              • #22
                So - jetzt hab ich mir das Buch mal herausgesucht:

                Titel: "Um die Eiger-Nordwand".
                Autoren: Heckmaier - Vörg - Kasparek - Harrer
                Zentralverlag der NSDAP, München, 1938

                jeder der vier ist als Autor einer der vier Kapitel angeführt.
                Und die letzten Sätze von Harrers Beitrag - es geht um den Empfang bei AH - sind:
                ... Dann überreicht der Führer jedem von uns sein Bild in silbernem Rahmen, und jedes Bild trägt seine Unterschrift. Auf meinem steht, von des Führeres Hand geschrieben: "Heinrich Harrer, mit den besten Wünschen - Adolf Hitler, 22/24. Juli 1938". Und genauso bei den anderen.
                Das ist für uns ein unschätzbarer Lohn, den Führer sehen und mit ihm sprechen zu dürfen. Durch die offene Balkontüre kommen Rufe, ein dumpfes Brausen. Wir wissen, was sie wollen, standen wir doch selbst einmal unten und in diesem Augenblick sind wir sehr stolz. Wir haben die Eiger-Nordwand durchklettert über den Gipfel hinaus bis zu unserem Führer!
                So endet das Buch.
                Das klingt doch nach üblicher NS-Propaganda! Ich glaub nicht, daß die Autoren da großen Einfluß darauf gehabt haben, was in der Endfassung des Buches drinsteht.

                (wiewohl mich die Frage, ob man wirklich so nebenbei SS-Offizier werden kann, schon interessieren würde - aber das passt wohl nicht so in ein Alpinforum)

                Hannes
                oba frogz mi ned wia

                Kommentar


                • #23
                  Man verzeihe mir diese größere Texteingabe, aber ich halte diese Diskussion für so wichtig und gut, dass ich Heinrich Harrer selbst dazu Stellung nehmen lassen will. Der folgende Textauszug stammt aus dem Buch "Was zählt ist das Erlebnis. Anderl Heckmair - Alpinist und Lebenskünstler" von Uli Auffermann (Semann Verlag, 2002, S. 139 ff):

                  Anderl Heckmair schrieb über die Geschehnisse nach der Durchsteigung der Eiger-Nordwand: "So waren wir mit der Rückkehr aus der Eigerwand nicht mehr Herr unserer eigenen Entschlüsse. Wir wurden einfach vereinnahmt, man holte uns als ,Nationalhelden - heim ins Reich'. Hernach weiß man wohl, was man hätte machen sollen. Wir waren damals von unserem Erfolg und der Reaktion wie betäubt und fügten uns dem Willen anderer.
                  ... Meine einzige Beziehung zur Partei bestand darin, daß Hitler mit mir schon gesprochen hatte und ich ein paar Stunden neben ihm gestanden bin. Wir wurden eingereiht, eingekleidet und gleichgeschaltet."


                  Die Nazis übernahmen die volle Kontrolle in punkto publizistischer Darstellung. Etliche Fotos wurden gemacht, die dem Betrachter die hundertprozentige Zugehörigkeit der Alpinisten zur Partei suggerieren sollten. Vorträge und Veröffentlichungen wurden mit eindeutig nationalsozialistischem Vokabular eingefärbt, um die "Überlegenheit der Herrenrasse", die Zusammengehörigkeit von den eben erst "heim ins Reich" geholten Österreichern und den "Helden des Altreiches" zu dokumentieren. Dabei ließen sie keine Möglichkeit aus, aller Welt zu beweisen, daß die Durchsteigung der Eiger-Nordwand nur möglich war, weil sich angeblich die wichtigsten Eigenschaften für echte Heldentaten in diesen vier "Bergkämpfern" widerspiegelten: Mut, Zähigkeit und Siegeswillen, wie er nur Deutschen eigen wäre, "tiefe Kameradschaft" und eine unerschütterliche Treue und Dankbarkeit dem "Führer" gegenüber, die sie auch mit der Opferung ihres Lebens demonstriert hätten.
                  Den vieren hat diese Gleichschaltung viele offene Fragen, Zähneknirschen, Vorwürfe, ja sogar internationale Verstimmung eingebracht. Nicht wenige gingen und gehen davon aus, daß die Alpinisten tatsächlich im Auftrag der Partei, sozusagen für Führer, Volk und Vaterland, als erste die Eigerwand durchstiegen haben. Verständlich, gibt es doch neben dem Bildmaterial auch Schriftdokumente, die diesen Verdacht erhärten. Sätze wie: "Wir aus dem Altreich vereinigen uns mit den Kameraden aus der Ostmark und gehen gemeinsam zum Sieg" (erschienen in: Der Bergsteiger, 1938 11939) ließen Skeptiker berechtigt an einer unpolitischen Durchsteigung und an einem inneren Abstand
                  zum Nazitum zweifeln.

                  Zwei Dinge sind sicher: Erstens haben die Nationalsozialisten keine Gelegenheit ausgelassen, Ereignisse auf ihre Fahnen zu schreiben oder sich mit ihnen in Verbindung zu bringen, wenn sie ihnen nur nutzten. Und daß das Bergsteigen, ein Bereich, der grundsätzlich ja schon längst vor den Nazis nach Heldentum, Kampf und Opferbereitschaft roch, ein willkommenes Propagandafeld darstellte, ist auch klar. Zweitens ist sich Anderl Heckmair über zweifelhafte Aussagen bewußt.

                  In einem Interview gegenüber der britischen Zeitschrift "Mountain" aus dem Jahr 1971 sagte er: "Man habe gesagt, daß die Kletterer aus faschistischen Ländern an der Ersteigung der Eigerwand vor allem aus nationalem Ehrgeiz interessiert gewesen seien. ,Das ist in dieser Form natürlich barer Unsin " habe ich geantwortet und dazu erklärt, daß ich und viele andere Bergsteiger jener Jahre wenig oder gar nicht politisch interessiert waren. Das Echo in den Zeitungen nach der Ersteigung, wo wir als Helden gefeiert wurden, habe zu der falschen Meinung geführt, die Ersteigung sei von den Nazis inspiriert worden. [...] Zu den Fragen über Empfang und Auszeichnung durch Hitler habe ich gesagt, wir hätten uns genau wie wohl jeder andere geehrt gefühlt, als wir plötzlich aus unserem anonymen Leben herausgerissen und dem damals mächtigsten Mann in Deutschland präsentiert und von ihm ausgezeichnet wurden.
                  Das hätte auch einem Tanzbären passieren können. Wohin der Weg der Nazis führen würde, darüber konnten wir uns als ganz unpolitische junge Männer kaum zutreffende Gedanken machen. Erst mit dem Ausbruch des Krieges wurde uns die wirkliche politische Situation klar. ,Aber " habe ich gesagt, ,ich kann Menschen in anderen Ländern nicht übelnehmen, daß sie so denken, wie sie es getan haben.' Die Nazis haben solche Stars und Heroen aus uns gemacht, daß viele Leute geglaubt haben, die Partei habe uns geholfen und wir hätten Geld von ihr bekommen. Das jedoch ist einfach nicht wahr."


                  Nach der Erstbegehung überrollte die vier Bergsteiger eine Lawine von Öffentlichkeit und Sensationsdarstellung. Wer könnte sich davon freisprechen, daß sich nicht auch Gefühle von Stolz und Glück einschleichen, wenn man dermaßen gefeiert wird?

                  Er war sicher kein offen bekennender Gegner der Nationalsozialisten, aber seine Art und seine Distanz wurden ihm dennoch im Krieg fast zum Verhängnis.
                  Ich liebe die Berge. Ich will sie nicht erobern. Ich komme als Pilger zu ihnen. Tenzing Norgay

                  www.BergNews.com - Neues aus den Bergen ...

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                  • #24
                    Original geschrieben von sumi
                    @daHannes:
                    das ist aus heutiger sicht leicht gesagt - aber wenn man damals große träume und ziele und nicht das nötige kleingeld hatte, sah die welt schon etwas anders aus...lg
                    Hallo Sumi,

                    völlig richtig!
                    Das trifft auch für Fritz Kasparek voll und ganz zu - Heinrich Harrer hatte einen anderen sozialen Hintergrund.
                    Kasparek: keine Chance auf Arbeit, daher viel Zeit ... die Beschreibungen seiner Touren sind wirklich sehr aufschlußreich. Ich kann mich erinnern, daß er geschrieben hat, wie er im Feber von Wien mit dem Fahrrad nach Salzburg gefahren ist, ein paar Schitouren gemacht hat, mit dem Rad weiter ins Gesäuse, ein paar Winterbesteigungen, und per Rad zurück nach Wien. Unvorstellbar heutzutage!

                    (aber die letzten Sätze der 1939-Ausgabe seines Buches "Ein Bergsteiger" zitiere ich lieber nicht. Propaganda halt)

                    Hannes
                    oba frogz mi ned wia

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                    • #25
                      Thomas,

                      meinen letzten Beitrag hab ich geschriben, bevor ich Deinen gelesen hab.

                      Deinem Artikel ist eh nicht mehr viel hinzuzufügen. Harrer war ein Mitläufer wie zig-Tausende andere auch. Aber weil er halt mehr im Rampenlicht steht, wird seine Vergangenheit kritischer & genauer durchleuchtet. Er steht im Rampenlicht - stellvertretend für viele andere.

                      Hannes
                      oba frogz mi ned wia

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                      • #26
                        @Hannes. Richtig - "Mitläufer"!
                        Man kann und darf Heinrich Harrer weder freisprechen noch für schuldig erklären. Man kann nur versuchen, sich in seine und die seiner, unserer Eltern Generation hineinzuversetzen: Er wurde durch Hitler-Deutschland vereinnahmt. Sich offen gegen diese Vereinnahmung zu wehren, wäre lebensgefährlich gewesen, das Zeug zum Märtyrer hatten damals nur allzu wenige ...

                        Tom
                        Ich liebe die Berge. Ich will sie nicht erobern. Ich komme als Pilger zu ihnen. Tenzing Norgay

                        www.BergNews.com - Neues aus den Bergen ...

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                        • #27
                          Kasparek: keine Chance auf Arbeit, daher viel Zeit ... die Beschreibungen seiner Touren sind wirklich sehr aufschlußreich. Ich kann mich erinnern, daß er geschrieben hat, wie er im Feber von Wien mit dem Fahrrad nach Salzburg gefahren ist, ein paar Schitouren gemacht hat, mit dem Rad weiter ins Gesäuse, ein paar Winterbesteigungen, und per Rad zurück nach Wien. Unvorstellbar heutzutage!

                          wer würde das bei unserem Wohlstand noch machen? mit einfachster ausrüstung und verpflegung, RESPEKT!
                          Wer seinen Träumen nicht entgegen geht, dem kommt nur Alltägliches entgegen.

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                          • #28
                            mitläufer wie zig tausende auch

                            das ist auch mein eindruck
                            harrer war in meinen augen ein mitläufer wie zig tausende auch.
                            ihm deswegen einen nazi-vorwurf zu machen find ich schlichtweg unfair:
                            1. weil eine beurteilung aus heutiger sicht sich anders darstellt, als die entscheidungen zu dieser zeit
                            2. weil es glaub ich keinen menschen gibt, der nicht einmal seine ideologischen oder politischen ideen hintangestellt hat um andere ziele zu erreichen
                            neue Homepage: www.berg1.at.tf

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                            • #29
                              Ich lese gerade das Buch "Mein Leben" von Heinrich Harrer, in dem er auch auf das Zitat: "Wir haben die Eiger-Nordwand durchklettert über den Gipfel hinaus bis zu unserem Führer" eingeht.
                              Nach seinen Aussagen stammt dieser Text nicht von ihm. Noch in Breslau wurde er von einem Mann angesprochen, der sagte, er habe den Auftrag, für den Eher-Verlag der NSDAP in München seine Geschichte sozusagen als Ghostwriter zu schreiben. Harrer hat das Manuskript nie zur Korrektur bekommen. Seine späteren Versuche den Ghostwriter ausfindig zu machen blieben erfolglos.
                              Zitat Harrer:"Die unsinnige Idee, dass ich die Nordwand des Eiger über den Gipfel hinaus für Hitler bestiegen habe, kann sich nur ein Ghostwriterein völlig unbedarfter Verfasser ausgedacht haben, der nie die Gelegenheit hatte, in Naturgewalten zu bestehen, um dabei seine eigenen Gefühle kennenzulernen."

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                              • #30
                                Re: mitläufer wie zig tausende auch

                                Original geschrieben von bergpeter
                                das ist auch mein eindruck
                                harrer war in meinen augen ein mitläufer wie zig tausende auch.
                                ihm deswegen einen nazi-vorwurf zu machen find ich schlichtweg unfair:
                                1. weil eine beurteilung aus heutiger sicht sich anders darstellt, als die entscheidungen zu dieser zeit
                                2. weil es glaub ich keinen menschen gibt, der nicht einmal seine ideologischen oder politischen ideen hintangestellt hat um andere ziele zu erreichen
                                zu 1: völlige zustimmung.
                                kaum jemand kann sich in eine gesellschaftsform hineinversetzen, die auch nur ein bißchen anders ist als die unsere.
                                zu 2: nein.
                                die eigenen persönlichen ziele kann man sehr wohl in den hintergrund stellen, wenn es um wichtigere ziele geht (uumpf - das klingt hoffentlich nicht zu hochtrabend)
                                es wär auch sehr kurzfristig gedacht, nur den eigenen ehrgeiz verwirklichen zu wollen. ich kann doch nicht meine ideale für einen berg opfern! außer natürlich, mein allerhöchstes ziel ist es, auf irgendeinen berg zu kommen - aber sowas möcht ich ja doch niemandem unterstellen.

                                zum nazi-vorwurf: ich weiß es schlicht & einfach nicht, wie weit da was dran ist. die letzten 50 jahre kann man ihm aber sicherlichlich keinen vorwurf machen - was ja nicht für alle diese mitläufer gilt.
                                was nicht heißen soll, daß man "diese zeit" einfach unter den teppich kehren soll.

                                hannes
                                (kein freund des verdrängens & vergessens)
                                oba frogz mi ned wia

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