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Kameradenrettung2

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  • #31
    AW: Kameradenrettung2

    Zitat von Simon
    Habe ein abrutschen meines Vaters in einem 42° steilem hartem Firnhang erlebt. Nach 1 Meter sehe ich kein Problem solch einen Fall mit dem Körper abzufangen. Mein Vater stürzte ca. 15m ober mir, nach solch einer Entfernung ist ein Abfangen nicht mehr möglich. Hatte das Gefühl, das dass Hirn in solchen Situationen sehr schnell arbeitet: Erste Entscheidung schnell helfen, dann was kann ihm passieren, Auslauf war ok also zur Seite gesprungen. Er hat mich trotzdem noch gestreift. Die Wucht war zwar groß, wenn man aber vorbereitet ist reist es einen nicht sooo leicht von den Beinen.
    Würde obengenanntes Scenario aber trotzdem nicht ausprobieren und den Schwächeren immer in meinen Fussstapfen gehen lassen. Je nach Situation am kurzen Seil oder mittels Stechpickelsicherung
    Gruas
    Simon

    Erklär bitte wie die Pickelbremse funktioniert wenn ein Körper unter Dir liegt...
    Ich kenn die Pickelbremse nur aus dem Lehrbuch, auf den Abbildungen sieht man immer den Oberkörper auf der breiten Haue.

    lg
    tch

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    • #32
      AW: Kameradenrettung2

      Zitat von rosi57
      Letzte Störung: Das Leben unterliegt keinerlei Logik - auch wenn du es gerne hättest!

      LG, Rosi
      Rosi,
      weisst Du überhaupt was Fuzzy-Logic ist?

      Vereinfacht gesprochen gibt es im digitalen Bereich nur Schwarz (Eins) oder Weiss (Null). Die Fuzzy-Logic kennt bildlich gesprochen jedoch auch Grautöne zwischen Schwarz und Weiss....

      LG
      Schelli
      "Muss man sich denn auch alles von sich gefallen lassen?" Viktor Frankl

      "Nicht, weil die Dinge unerreichbar sind, wagen wir sie nicht. Weil wir sie nicht wagen, bleiben sie für uns unerreichbar." Lucius Annaeus Seneca - 65 n. Chr.

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      • #33
        AW: Kameradenrettung2

        hallo

        kein mensch unterstellt das - du differenzierst ja auch nicht wirklich.

        die frage war - was mach ich, wenn ich in DIESER situation bin. da kann, wennst nicht grad suizidgefährdet bist, die antwort nur lauten: selber sich nicht auch noch in gefahr bringen.

        und zum führen - ich würd niemanden auf eine 45° steile wand mitnehmen, wenns da überhaupt keine vorkenntnisse gibt. und das sollte eigentllich ein bergführer auch so halten (so er verantwortungsbewußt ist).

        mir hat ein freund mal angeboten, ich solle mit ihm die sonnenuhrwand auf der hohen wand klettern. das würd mir nie einfallen - mir fehlt eindeutig das können für diese wand - außer er hat halt eine elektrische seilwinde oben am skywalk montiert.

        lg

        peter
        meine hobby´s sind

        schifahren, mountainbiken,
        klettern, klettersteige,
        bergsteigen, schitouren, schneeschuhwandern

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        • #34
          AW: Kameradenrettung2

          Ad Kollegen Philomont:

          Man sollte die Zivilisationsgrundtechniken wie z.B. Lesen nicht mit Kompetenz verwechseln.

          Daher habe ich Dir Deine geliebte Literatur als Link hier zur Verfügung gestellt.

          http://www.bergundsteigen.at/file.ph...technik%29.pdf

          Leider finde ich in diesem Artikel zum Thema "kurzes Seil" keine Urteile wie "falsch" oder "richtig"....

          Ganz im Gegenteil findet man in diesem Artikel eine differenzierte Auseinandersetzung mit den Vor- und Nachteilen bzw. der Eignung unterschiedlicher Führungstechniken so zum Beispiel Tibloc, kurzes Seil, etc.

          Pauschalurteile sind generell suspekt.

          LG
          Schelli
          "Muss man sich denn auch alles von sich gefallen lassen?" Viktor Frankl

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          • #35
            AW: Kameradenrettung2

            Zum Gehen am kurzen Seil:
            IMO machen Bergführer das u.a. deshalb, weil sie dadurch Sicherheit beim Kunden erzeugen und ein Bergsteiger, der sich sicher fühlt, steigt auch sicherer. Von daher ist dies hier allein schon ein Sicherheitszuwachs (für den Kunden, wohlgemerkt! Für den Bergführer ist es ein Sicherheitsverlust), auch wenn das kurze Seil eine enorme Mitreißgefahr birgt. Außerdem geht ein Bergführer mit kurzem Seil i.d.R. immer so, dass er den Kunden gut im Auge hat und schnell reagieren kann. Der Kunde dagegen muss den Bergführer nicht sehen und auch nicht halten können. Das kurze Seil ist also definitv eine Technik, die nur dann Sinn macht, wenn ein unsicherer, weniger erfahrerer Bergsteiger mit einem wesentlich erfahrenerem und trittsichereren Partner unterwegs ist, wie das bei Bergführer-Touren üblicherweise ist.

            Bei einer privaten Tour mit halbwegs gleichen Partnern dagegen halte ich das kurze Seil für ausgemachten Blödsinn. Wenn z.B. bei angesprochener Hangquerung der hintere stürzt, dann nimmt er den vorderen mit großer Sicherheit mit. Wie willst du einen hinter dir stürzenden noch halten? Bis du das spannst, liegst du schon am Boden und wirst mitgerissen. Und selbst wenn der vordere stürzt ist es noch lange nicht gesagt, dass du ihn hältst, denn die Schrecksekunde reicht oft schon aus, dass es dich mitreißt.

            Wie gesagt: Bei einer Bergführer-Situation mag das Sinn machen, weil der Kunde keine Verantwortung für den Bergführer trägt und weil der Kunde davon ausgehen kann, dass der Bergführer sowieso nicht stürzt. Aber in anderen Fällen ist das IMO keine wirklich gute Idee.

            mfg
            deconstruct
            lg deconstruct

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            • #36
              AW: Kameradenrettung2

              Danke, deconstruct!

              Eine differenzierte Betrachtung, die für mich als Hobbybergsteiger mehr Sinn macht, als pauschal Bergführer zu verdammen.

              Lg
              Schelli
              "Muss man sich denn auch alles von sich gefallen lassen?" Viktor Frankl

              "Nicht, weil die Dinge unerreichbar sind, wagen wir sie nicht. Weil wir sie nicht wagen, bleiben sie für uns unerreichbar." Lucius Annaeus Seneca - 65 n. Chr.

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              • #37
                AW: Kameradenrettung2

                Zitat von Schelli
                Danke, deconstruct!

                Eine differenzierte Betrachtung, die für mich als Hobbybergsteiger mehr Sinn macht, als pauschal Bergführer zu verdammen.
                Aber die Betrachtung zeigt aber auch, dass das kurze Seil für den Bergführer selbst ein Sicherheitsverlust ist. Auf einer privaten Tour ist das ganze daher IMO eben nicht anwendbar und daher nur in Führer-Situationen zu gebrauchen, wo der Hauptaugenmerk dabei besteht, die Sicherheit des einen Teilnehmers zu erhöhen, und wo die Sicherheit des anderen Teilnehmers (Bergführer) eine eher untergeordnete Rolle spielt.
                lg deconstruct

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                • #38
                  AW: Kameradenrettung2

                  Ja, stimmt.

                  Im Gegensatz zu Hobbybergsteigern ist der Bergführer jedoch geschult, mit solchen Situationen umzugehen.

                  Das nicht alle Bergführer perfekt sind, wie von Forumskollegen erwähnt, ist auch eine No-Na-Aussage (=offensichtliche Feststellung), die für alle Berufsgruppen zutrifft z.B. Ärzte.

                  Lg
                  Schelli
                  "Muss man sich denn auch alles von sich gefallen lassen?" Viktor Frankl

                  "Nicht, weil die Dinge unerreichbar sind, wagen wir sie nicht. Weil wir sie nicht wagen, bleiben sie für uns unerreichbar." Lucius Annaeus Seneca - 65 n. Chr.

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                  • #39
                    AW: Kameradenrettung2

                    Sehr guter Artikel Schelli, hab ihn mir gerade ne Std. zu Gemüte geführt.

                    Danke fürs posten.


                    Zum Thema kurzes Seil, irgendwann wird mir der Bart vom Kaiser zu langweilig um über ihn zu diskutieren, ich schreibe ja keinem Piloten vor er darf kein Flugzeug fliegen, nur weil ich es nicht kann (ist ja im prinzip auch gefährlich). Ein BF ist einfach Profi, das darf man auch akzepieren ...


                    Stef.

                    P.S.: Ausserdem wäre ich Vorsichtig was ich hier schreibe, am Ende kommt in 2 Jahren wieder einer und behauptet ihr würdet euch über den Tod seines Vaters lustig machen ....
                    Für schwindelerregende Aufgaben: www.seil-biggel.de - wieder online im neuen Gesicht!

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                    • #40
                      AW: Kameradenrettung2

                      Zitat von Schelli:
                      Rosi, weisst Du überhaupt was Fuzzy-Logic ist?
                      Ja, hab' einen Softwareentwickler zur Hand
                      und die Wikipedia (daraus hast ja zitiert!)

                      Man(n) sollte Frau nie unterschätzen!
                      Bitte dich aber um differenziertere Ausdrucksweise!

                      LG,Rosi
                      Zuletzt geändert von rosi57; 20.10.2006, 18:04.
                      Geh langsam, aber konstant, und du erfährst eine neue Qualität der Zeit.

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                      • #41
                        AW: Kameradenrettung2

                        Na da hab ich was angerichtet!
                        Da ich nur kurz eingelogged bin und dann länger weg, will ichs auflösen (ihr dürft eine theoretische Situation nicht zurechtbiegen, oder das Problem sprachlich mißverstehen, dann gibts nämllich nur EINE richtige Antwort):

                        Die Antwort 3, daß es gar nicht zu so einer Situation kommen darf (denn bei allen anderen Antworten ist der liebe Kamerad tot, und man selber je nachdem):
                        Antwort 1 sitzt im Häfen (um Grazerbergland zu zitieren), Antwort 4 und 5 sind tot, Antwort 2 sitzen die Hälfte im Häfen und die Hälfte sind tot.

                        Übrigens, vom kurzen Seil war nie die Rede, und ich will das so wie Steffe nicht mehr widerkäuen hier.
                        Besonders da deconstruct in Posting 35 und 37 sehr treffend beschrieben hat, warum Bergführer manchmal so gehen (müssen) und was sie dabei riskieren, und warum man auf privaten Touren so nicht gehen soll (außerdem ist das ein komplexes Thema, bei dem man auf gestaffeltes Gehen und "Seiltransport" auch eingehen müßte).
                        Übrigens Schelli, der von dir erwähnte Artikel stammt aus dem Jahr 2002, und gerade in diesem Bereich gibts laufend Anpassungen der Lehrmeinung.
                        Aber wie gesagt, deconstruct hat es sehr treffend wiedergegeben, was dabei Sache ist.

                        Also, bis nächste Woche (wenn ich mich nicht mehr melde, bin ich mit jemand irgendwo am kurzen Seil gegangen).
                        [SIZE="2"][SIZE="1"]Good bye ...[/SIZE][/SIZE]

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                        • #42
                          AW: Kameradenrettung2

                          Hallo Herbert,

                          Weiß zwar nicht, wo du bist, aber ich bin das WOE im WTH.

                          Ab Montag dann im Hefn !

                          LG, Das Wadl
                          7+ geht daweil net, aber sonst alles Paletti ! - Klettern im Höllenthal

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                          • #43
                            AW: Kameradenrettung2

                            Da habe ich mal wieder zu langsam getippt! Danke fuer die Aufloesung!
                            Zuletzt geändert von Moehrle; 20.10.2006, 18:30.

                            Kommentar


                            • #44
                              AW: Kameradenrettung2

                              Zitat von blackpanther
                              :

                              Die Antwort 3, daß es gar nicht zu so einer Situation kommen darf (denn bei allen anderen Antworten ist der liebe Kamerad tot, und man selber je nachdem):



                              .


                              Wir befinden uns in der Mitte des Querganges, mein Kamerad etwa einen Meter links vor und etwas über mir, damit ich ihn halten könnte, wenn er rutscht.
                              Da rutscht er aus.
                              Was tue ich ?

                              Hallo BP
                              Antwort 3 und Dein Szenario passen passen nicht zusammen.....


                              lg
                              tch

                              Kommentar


                              • #45
                                AW: Kameradenrettung2

                                Zitat von deconstruct
                                Aber die Betrachtung zeigt aber auch, dass das kurze Seil für den Bergführer selbst ein Sicherheitsverlust ist. Auf einer privaten Tour ist das ganze daher IMO eben nicht anwendbar und daher nur in Führer-Situationen zu gebrauchen, wo der Hauptaugenmerk dabei besteht, die Sicherheit des einen Teilnehmers zu erhöhen, und wo die Sicherheit des anderen Teilnehmers (Bergführer) eine eher untergeordnete Rolle spielt.
                                Hallo,

                                Selbst erlebt, daher kann ich mir Recht behaupten, 1x hat das kurze Seil meinem Bergfreund ziemlich geholfen:

                                Ötztaler Alpen, beidseitig steil abfallende Firn, Eiswand, schmaler Schneegrat. Wir gehen am kurzen Seil, nicht gespannt.
                                Ich weiß noch, ich hörte ein Knirschen, einen Schrei und das Umdrehen und in die entgegengesetzte Flanke springen geschah innerhalb von 1/2 Sekunde.

                                Nachdem wir beide dann so hingen, bzw. wieder oben am Grat waren, war das Lachen etwas gequält!

                                LG, Das Wadl
                                7+ geht daweil net, aber sonst alles Paletti ! - Klettern im Höllenthal

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