AW: Digitaler Alpinismus
Heute komme ich endlich dazu, vier sehr interessante Studien und Projekte vorzustellen, die ich schon lange im Auge habe. (1) Wie können Personen, die im gleichen Gelände unterwegs sind, sich gegenseitig unterstützen? (2) Wie kann ein Bergsteiger-Outfit aussehen, das sämtliche mitgeführten mobilen Geräte integriert? (3) Wie lässt sich die Wegebeschilderung so ausbauen, dass ein gemeinsamer Nutzen für Wegepfleger, Bergsteiger und Rettungsdienste entsteht? (4) Welche alternativen Ortungssysteme können in Funk- und GPS-Löchern einspringen und die Navigation aufrecht erhalten?
Jeff Axup wurde durch sein Blog Mobile Community Design bekannt. Dort konnte man Schritt für Schritt die Entstehung seiner Doktorarbeit mitverfolgen. Es geht um Rucksackreisende in Australien. Wie können Rucksackreisende, die ohne einander zu kennen im selben Gebiet unterwegs sind, ihr Wissen miteinander teilen?
Die Dissertation heisst "Jeff Axup, Methods of Understanding and Designing for Mobile Communities, PhD Thesis University of Queensland 2006". Sie ist im Volltext online. Wer seine öffentlich geförderten Forschungen derart mitteilt, hat keine Schwierigkeiten bei der Jobsuche. Axup arbeitet inzwischen in San Diego.
Im Zentrum der Arbeit stehen fünf Studien, die die Mobilitätsform Rucksackreisen auf Muster typischer Alltagsprobleme/Krisenlagen des Unterwegssein hin untersuchen, um Ideen dafür zu entwickeln, wie mobile Medien den Ereignisablauf des Rucksackreisens flüssiger gestalten können.
Information (Wegfindung, Quartiersuche, Verdienstmöglichkeiten), Kommunikation (Kennenlernen, Inkontaktbleiben, Notfälle) und Dokumentation (Fotos, Tagebuch, Blog) sind Ausprägungen solcher Problemlagen.
Die Stärke der Arbeit liegt in den Methoden, mit denen das Rucksackreisen untersucht wird. Drum sollte jeder, der Mobiltechnologien für Berggebiete entwickelt, auf sie zurückkommen.
57 mobilitätsunterstützende Produktideen gewinnt Axup aus seinen Studien. Zwei davon wandle ich für Montanregionen ab:
Leute, die im selben Bergstock unterwegs sind, könnten mit entsprechenden Tools Weg-, Gelände- und Schwierigkeitsinfos austauschen, sich zu einer Wandergruppe zusammen schliessen und im Notfall Beistand leisten.
Gruppen, die gemeinsam unterwegs sind, bilden oft verteilte Affinitäts- oder Leistungsgrad-Grüppchen. Mit einem Visualisierungstool wäre jedem Teilnehmer die Position aller anderen bekannt. Zeitrahmen können besser abgeschätzt, Positionen gewechselt und die Gruppe leichter zusammengehalten werden.
In einem früheren Beitrag hatten wir auf ein Interview mit Simone Moro hingewiesen, worin er seine Kommunikationsausrüstung beschreibt.
Darin wird die ganze Archaik der gegenwärtigen Situation deutlich. Alle Geräte sind voneinander isoliert. Jedes benötigt eine eigene Stromversorgung. Jedes hat ein anderes Interface. Die Bedienbarkeit unter Extrembedingungen lässt zu wünschen übrig.
Am so hochkarätigen wie kurzlebigen Interaction Design Institute Ivrea (Telecom Italia sprang nach drei Jahren als Sponsor ab) legte Anurag Sehgal 2005 die Abschlussarbeit EasyTech SafeTrek: A Modular Wearable System of Mountaineering Devices vor. Das Begleitblog ist noch online.
Bei einer solchen Designstudie geht es um ein überzeugendes Konzept und um seine technologische Umsetzung in einen Prototyp, der ansatzweise funktioniert.
Alle Geräte werden von einem zentralen Strommodul versorgt und von einer zentralen Prozessoreinheit gesteuert:
Es gibt ein einheitliches Interface:
Handstellungen ermöglichen die Interaktion mit jedem Gerät:
Virtuelle Objekte werden direkt in die Brille eingespielt:
Im Montan-Cyborg wiederkehrt der Yeti in hochtechnologischer Gestalt.
Beide abschliessend referierten Forschungsprojekte liefen von 2004 bis 2006 am alpS–Zentrum für Naturgefahren-Management in Innsbruck.
Auf sieben Jahre angelegt (Laufzeit 01.10.2002-30.09.2009), ist das wohl unter dem Eindruck der Katastrophen von Galtür und Kaprun entstandene alpS–Zentrum für Naturgefahren-Management ein wissenschaftliche und privatwirtschaftliche Träger vereinendes Kompetenzzentrum. Im vierten Geschäftsjahr 2005/06 standen 3,3 Millionen Euro zur Verfügung.
Die Homepage lässt in ihrem derzeitigen Zustand keine Freude aufkommen. Die News-Seite ist so kümmerlich wie die Mitarbeiter-Seite, die Projekt-Liste und die Projekt-Seiten sind nicht auf dem neuesten Stand und, worst of all, Onlinepublikationen von Forschungsbeiträgen und Forschungsergebnissen fehlen ganz.
Weltweit machen sich Wissenschaftsorganisationen dafür stark, dass mit öffentlichen Mitteln finanzierte Forschungsergebnisse sechs Monate nach ihrer Veröffentlichung im Internet zugänglich sein sollen.
Daran sollte sich auch alpS halten. Die Kompetenz eines Kompetenzzentrums muss nach aussen sichtbar sein.
Die alpinen Vereine betreuen in Österreich ein Wegenetz von rund 50'000 km, das jährlich von etwa 4,8 Millionen Personen genutzt wird.
Mit einem Geographischen Informationssystem, das sämtliche Schilder, Gefahrenstellen und Seilsicherungen erfasst und online abrufbar macht, entstünde ein gemeinsamer Mehrwert für Wegepfleger, Bergsteiger und Rettungsdienste.
Das alpS-Projekt Sicher unterwegs in den Alpen, Entwicklung eines Geographischen Informationssystems zur Erhöhung der Sicherheit beim Bergwandern (Laufzeit Teil 1: 01.10.2004-30.09.2006) hat die WebGIS Plattform EdelWeIsS mit seinen Partnern entwickelt und mit Daten aus Mieminger Kette und Wettersteingebirge zum Laufen gebracht.
Der Österreichische Alpenverein unterhält eine Seite zu dem Projekt. Dort kann man den Artikel "Johannes Staud, GIS-oder die Frage nach dem Warum" (Bergauf 01-2006, 39-41) nachlesen.
Im Netz findet sich ein Tagungs-Abstract:
Auf Armin Hellers Homepage gibt es diese Literaturangaben:
Mayr, S.; Kleindienst, H., Heller, A.: Der Weg ist das Ziel: Online Routenplanung auf Wanderwegen. In: Strobl, J., Blaschke, T., Griesebner, G. (Hrsg.): Angewandte Geoinformatik 2006, Beiträge zum 18. AGIT-Symposium, Salzburg 2006, S. 415–422.
Reich, S., Heller, A.: Sicher unterwegs in den Alpen - WebGIS Plattform zur Erhöhung der Sicherheit beim Bergwandern. In: Strobl, J.& C. Roth (Hrsg.): GIS und Sicherheitsmanagement, Heidelberg 2006, S. 165-170.
Mayr, S.: Implementierung eines Online-Routenplaners für Wanderwege in eine Touristisches Informationssystem (Diplomarbeit, Februar 2006).
Unklar bleibt, ob ein Zusammenhang zwischen der EdelWeIsS WebGIS Plattform für Wanderwege und dem Nationalpark Hohe Tauern MapService (WebGIS) besteht.
Eine Betaversion des Nationalpark Hohe Tauern MapService (WebGIS) ist seit kurzem online.
Der Presse entnehmen wir:
Das zweite alpS-Projekt Personalisierte Anwendung von Ortung, Kommunikation und GIS/Managementsystemen in den Alpen (Laufzeit: 01.08.2004-30.04.2006) evaluierte ein interessantes alternatives Ortungskonzept.
Wäre es etwa möglich, Magnetometer, Beschleunigungsmesser und barometrische Höhenmesser zur Schritt- und Richtungsdetektion einzusetzen, um so den zeitweiligen Ausfall von GPS-Signalen zu kompensieren?
Tagungs-Abstract:
Zum zweiten wurde ein Kommunikationssystem für die Bergrettung entwickelt, das Funklöcher im GSM-Netz durch Satellitentelefonie überbrückt und bei Wiederverfügbarkeit von GSM automatisch umschaltet.
So sieht der Prototyp des integrierten Positionierungs- und Kommunikationssystems aus:
Search And Rescue Optimisation by Satellite Navigation Technologies in Alpine Regions heisst ein laufendes, am Institut für Navigation und Satellitengeodäsie der TU Graz angesiedeltes Forschungsprojekt.
Heute komme ich endlich dazu, vier sehr interessante Studien und Projekte vorzustellen, die ich schon lange im Auge habe. (1) Wie können Personen, die im gleichen Gelände unterwegs sind, sich gegenseitig unterstützen? (2) Wie kann ein Bergsteiger-Outfit aussehen, das sämtliche mitgeführten mobilen Geräte integriert? (3) Wie lässt sich die Wegebeschilderung so ausbauen, dass ein gemeinsamer Nutzen für Wegepfleger, Bergsteiger und Rettungsdienste entsteht? (4) Welche alternativen Ortungssysteme können in Funk- und GPS-Löchern einspringen und die Navigation aufrecht erhalten?
(1) Mobile Gruppen
Jeff Axup wurde durch sein Blog Mobile Community Design bekannt. Dort konnte man Schritt für Schritt die Entstehung seiner Doktorarbeit mitverfolgen. Es geht um Rucksackreisende in Australien. Wie können Rucksackreisende, die ohne einander zu kennen im selben Gebiet unterwegs sind, ihr Wissen miteinander teilen?
Die Dissertation heisst "Jeff Axup, Methods of Understanding and Designing for Mobile Communities, PhD Thesis University of Queensland 2006". Sie ist im Volltext online. Wer seine öffentlich geförderten Forschungen derart mitteilt, hat keine Schwierigkeiten bei der Jobsuche. Axup arbeitet inzwischen in San Diego.
Im Zentrum der Arbeit stehen fünf Studien, die die Mobilitätsform Rucksackreisen auf Muster typischer Alltagsprobleme/Krisenlagen des Unterwegssein hin untersuchen, um Ideen dafür zu entwickeln, wie mobile Medien den Ereignisablauf des Rucksackreisens flüssiger gestalten können.
Information (Wegfindung, Quartiersuche, Verdienstmöglichkeiten), Kommunikation (Kennenlernen, Inkontaktbleiben, Notfälle) und Dokumentation (Fotos, Tagebuch, Blog) sind Ausprägungen solcher Problemlagen.
Die Stärke der Arbeit liegt in den Methoden, mit denen das Rucksackreisen untersucht wird. Drum sollte jeder, der Mobiltechnologien für Berggebiete entwickelt, auf sie zurückkommen.
57 mobilitätsunterstützende Produktideen gewinnt Axup aus seinen Studien. Zwei davon wandle ich für Montanregionen ab:
Leute, die im selben Bergstock unterwegs sind, könnten mit entsprechenden Tools Weg-, Gelände- und Schwierigkeitsinfos austauschen, sich zu einer Wandergruppe zusammen schliessen und im Notfall Beistand leisten.
Gruppen, die gemeinsam unterwegs sind, bilden oft verteilte Affinitäts- oder Leistungsgrad-Grüppchen. Mit einem Visualisierungstool wäre jedem Teilnehmer die Position aller anderen bekannt. Zeitrahmen können besser abgeschätzt, Positionen gewechselt und die Gruppe leichter zusammengehalten werden.
(2) Bodynet für Höhenbergsteiger
In einem früheren Beitrag hatten wir auf ein Interview mit Simone Moro hingewiesen, worin er seine Kommunikationsausrüstung beschreibt.
Darin wird die ganze Archaik der gegenwärtigen Situation deutlich. Alle Geräte sind voneinander isoliert. Jedes benötigt eine eigene Stromversorgung. Jedes hat ein anderes Interface. Die Bedienbarkeit unter Extrembedingungen lässt zu wünschen übrig.
Am so hochkarätigen wie kurzlebigen Interaction Design Institute Ivrea (Telecom Italia sprang nach drei Jahren als Sponsor ab) legte Anurag Sehgal 2005 die Abschlussarbeit EasyTech SafeTrek: A Modular Wearable System of Mountaineering Devices vor. Das Begleitblog ist noch online.
Bei einer solchen Designstudie geht es um ein überzeugendes Konzept und um seine technologische Umsetzung in einen Prototyp, der ansatzweise funktioniert.
Alle Geräte werden von einem zentralen Strommodul versorgt und von einer zentralen Prozessoreinheit gesteuert:
Es gibt ein einheitliches Interface:
Handstellungen ermöglichen die Interaktion mit jedem Gerät:
Virtuelle Objekte werden direkt in die Brille eingespielt:
Im Montan-Cyborg wiederkehrt der Yeti in hochtechnologischer Gestalt.
(Zwischenbemerkung) alpS–Zentrum für Naturgefahren-Management
Beide abschliessend referierten Forschungsprojekte liefen von 2004 bis 2006 am alpS–Zentrum für Naturgefahren-Management in Innsbruck.
Auf sieben Jahre angelegt (Laufzeit 01.10.2002-30.09.2009), ist das wohl unter dem Eindruck der Katastrophen von Galtür und Kaprun entstandene alpS–Zentrum für Naturgefahren-Management ein wissenschaftliche und privatwirtschaftliche Träger vereinendes Kompetenzzentrum. Im vierten Geschäftsjahr 2005/06 standen 3,3 Millionen Euro zur Verfügung.
Die Homepage lässt in ihrem derzeitigen Zustand keine Freude aufkommen. Die News-Seite ist so kümmerlich wie die Mitarbeiter-Seite, die Projekt-Liste und die Projekt-Seiten sind nicht auf dem neuesten Stand und, worst of all, Onlinepublikationen von Forschungsbeiträgen und Forschungsergebnissen fehlen ganz.
Weltweit machen sich Wissenschaftsorganisationen dafür stark, dass mit öffentlichen Mitteln finanzierte Forschungsergebnisse sechs Monate nach ihrer Veröffentlichung im Internet zugänglich sein sollen.
Daran sollte sich auch alpS halten. Die Kompetenz eines Kompetenzzentrums muss nach aussen sichtbar sein.
(3) EdelWeIsS WebGIS Plattform für Wanderwege
Die alpinen Vereine betreuen in Österreich ein Wegenetz von rund 50'000 km, das jährlich von etwa 4,8 Millionen Personen genutzt wird.
Mit einem Geographischen Informationssystem, das sämtliche Schilder, Gefahrenstellen und Seilsicherungen erfasst und online abrufbar macht, entstünde ein gemeinsamer Mehrwert für Wegepfleger, Bergsteiger und Rettungsdienste.
Das alpS-Projekt Sicher unterwegs in den Alpen, Entwicklung eines Geographischen Informationssystems zur Erhöhung der Sicherheit beim Bergwandern (Laufzeit Teil 1: 01.10.2004-30.09.2006) hat die WebGIS Plattform EdelWeIsS mit seinen Partnern entwickelt und mit Daten aus Mieminger Kette und Wettersteingebirge zum Laufen gebracht.
Der Österreichische Alpenverein unterhält eine Seite zu dem Projekt. Dort kann man den Artikel "Johannes Staud, GIS-oder die Frage nach dem Warum" (Bergauf 01-2006, 39-41) nachlesen.
Im Netz findet sich ein Tagungs-Abstract:
Gemeinsam mit Peter Kapelari (Österreichischer Alpenverein) stellte Armin Heller (Institut für Geographie, Universität Innsbruck) das Content Management-/Geoinformations-System Edelweiss vor. Dabei handelt es um ein (Wander-) Weg-Informationssystem, das derzeit für das Landesgebiet von Tirol aufgebaut wird und den zuständigen Sektionen des Österreichischen und Deutschen Alpenvereins ermöglichen soll, ihr Wegenetz in einem einheitlichen System zu verwalten. Daneben soll es der Dokumentation von Kontrollbegehungen der Wege dienen, zu denen die Wegehalter verpflichtet sind. Derzeit erfolgt zudem eine Umstellung auf eine weitgehend einheitliche Beschilderung und Markierung der Wege nach Schweizer Vorbild. In Zukunft soll Edelweiss den rund 5 Millionen Touristen zugänglich gemacht werden, die Österreich jährlich zum "Erwandern" der Natur bereisen.
Mayr, S.; Kleindienst, H., Heller, A.: Der Weg ist das Ziel: Online Routenplanung auf Wanderwegen. In: Strobl, J., Blaschke, T., Griesebner, G. (Hrsg.): Angewandte Geoinformatik 2006, Beiträge zum 18. AGIT-Symposium, Salzburg 2006, S. 415–422.
Reich, S., Heller, A.: Sicher unterwegs in den Alpen - WebGIS Plattform zur Erhöhung der Sicherheit beim Bergwandern. In: Strobl, J.& C. Roth (Hrsg.): GIS und Sicherheitsmanagement, Heidelberg 2006, S. 165-170.
Mayr, S.: Implementierung eines Online-Routenplaners für Wanderwege in eine Touristisches Informationssystem (Diplomarbeit, Februar 2006).
(Zwischenbemerkung) Nationalpark Hohe Tauern MapService (WebGIS)
Unklar bleibt, ob ein Zusammenhang zwischen der EdelWeIsS WebGIS Plattform für Wanderwege und dem Nationalpark Hohe Tauern MapService (WebGIS) besteht.
Eine Betaversion des Nationalpark Hohe Tauern MapService (WebGIS) ist seit kurzem online.
Der Presse entnehmen wir:
Ein neues Beschilderungssystem soll die Wanderwege im Nationalpark Hohe Tauern sicherer machen. Jeder Wegweiser hat künftig eine eigene Kennzahl. So können Rettungskräfte im Ernstfall schnell einen Unfallort finden.
Auf dem Aufkleber sind die wichtigsten Notrufnummern und eine bestimmte Kennzahl angebracht. Diese Kennzahl ist eine Art hochalpine Adresse. Sie wird in einer zentralen Datenbank gespeichert. Die Landesleitstelle kann dadurch bei einem Notruf die genauen Koordinaten für den Unfallort finden. Bewährt sich das System, wird an eine Ausweitung auf andere Tiroler Gebiete gedacht.
Neben den neuen Wegweisern gibt es für den Nationalpark Hohe Tauern ab sofort auch einen online Kartendienst. Dort kann jeder seine Bergtour genau planen. Insbesondere die Einteilung der Schwierigkeitsgrade sowie die Berechnung der Gehzeit sollen dazu beitragen, dass Wanderer die Touren nicht unterschätzen.
Neue Wegschilder machen Wandern sicherer [tirol.orf.at, 22. Mai 2005]
Jedes Schild trägt eine Positionsnummer. Das gesamte Nationalparkgebiet in Osttirol (611 Quadratkilometer) wurde kartographisiert und mit der Standortnummer in eine Datenbank und ein Geographisches Informationssystem eingespeist.
Jeder Wegweiser hat außerdem eine Notfallbanderole mit Telefonnummern von Alpin- und Euro-Notruf. Wann immer in der Integrierten Landesleitstelle (ILL) in Innsbruck ein Notruf eingeht, können die Retter den Hilfesuchenden bei einem Wegweiser punktgenau orten.
Auch genaue Wegzeiten sowie Auskünfte über Schwierigkeitsgrade und den Wegehalter sind zu entnehmen.
Mit dem revolutionären System, das auf den ganzen Nationalpark ausgedehnt werden soll, können in Zukunft auch Bergtouren bequem über das Internet geplant werden.
Wegweiser als Lebensretter am Berg [Kleine Zeitung, 24. Mai 2007]
Auf dem Aufkleber sind die wichtigsten Notrufnummern und eine bestimmte Kennzahl angebracht. Diese Kennzahl ist eine Art hochalpine Adresse. Sie wird in einer zentralen Datenbank gespeichert. Die Landesleitstelle kann dadurch bei einem Notruf die genauen Koordinaten für den Unfallort finden. Bewährt sich das System, wird an eine Ausweitung auf andere Tiroler Gebiete gedacht.
Neben den neuen Wegweisern gibt es für den Nationalpark Hohe Tauern ab sofort auch einen online Kartendienst. Dort kann jeder seine Bergtour genau planen. Insbesondere die Einteilung der Schwierigkeitsgrade sowie die Berechnung der Gehzeit sollen dazu beitragen, dass Wanderer die Touren nicht unterschätzen.
Neue Wegschilder machen Wandern sicherer [tirol.orf.at, 22. Mai 2005]
Jedes Schild trägt eine Positionsnummer. Das gesamte Nationalparkgebiet in Osttirol (611 Quadratkilometer) wurde kartographisiert und mit der Standortnummer in eine Datenbank und ein Geographisches Informationssystem eingespeist.
Jeder Wegweiser hat außerdem eine Notfallbanderole mit Telefonnummern von Alpin- und Euro-Notruf. Wann immer in der Integrierten Landesleitstelle (ILL) in Innsbruck ein Notruf eingeht, können die Retter den Hilfesuchenden bei einem Wegweiser punktgenau orten.
Auch genaue Wegzeiten sowie Auskünfte über Schwierigkeitsgrade und den Wegehalter sind zu entnehmen.
Mit dem revolutionären System, das auf den ganzen Nationalpark ausgedehnt werden soll, können in Zukunft auch Bergtouren bequem über das Internet geplant werden.
Wegweiser als Lebensretter am Berg [Kleine Zeitung, 24. Mai 2007]
(4) Alternative Ortung in GPS- und Funklöchern
Das zweite alpS-Projekt Personalisierte Anwendung von Ortung, Kommunikation und GIS/Managementsystemen in den Alpen (Laufzeit: 01.08.2004-30.04.2006) evaluierte ein interessantes alternatives Ortungskonzept.
Wäre es etwa möglich, Magnetometer, Beschleunigungsmesser und barometrische Höhenmesser zur Schritt- und Richtungsdetektion einzusetzen, um so den zeitweiligen Ausfall von GPS-Signalen zu kompensieren?
Tagungs-Abstract:
Elmar Wasle (alpS) stellte das Projekt PANORAMA vor, das sich mit personalisierten Anwendungen von Positionierung, Kommunikation und GIS-Managementsystemen im Alpenraum beschäftigt. Neben einer Diskussion über die Verfügbarkeit von GSM in alpiner Umgebung wurde vertiefend auf Multisensor-Ansätze zur Fußgängernavigation eingegangen. Dabei handelt es sich um die Integration von GPS mit einer auf Fußgänger zugeschnittenen Variante der Koppelnavigation. Die Messung der Fortbewegungsrichtung erfolgt dabei anhand einer Kompasseinheit und die zurückgelegte Entfernung wird durch Frequenzanalyse von am Körper angebrachten Beschleunigungssensoren ermittelt. Innerhalb des Projekts sollen unter Anderem verschiedene Systeme zur Fußgängernavigation vergleichend untersucht werden.
So sieht der Prototyp des integrierten Positionierungs- und Kommunikationssystems aus:
Search And Rescue Optimisation by Satellite Navigation Technologies in Alpine Regions heisst ein laufendes, am Institut für Navigation und Satellitengeodäsie der TU Graz angesiedeltes Forschungsprojekt.
Ziel des vorgeschlagenen Projektes ist es, durch Integration von Positionierungs-, Navigations-, Kommunikations- und Geoinformationskomponenten, ein innovatives Gesamtsystem den größtenteils freiwillig agierenden Rettungsorganisationen als Werkzeug zur Verfügung zu stellen, um bei Unfällen im alpinen Raum wie Lawinenabgängen, Vermisstensuche und Kletterabstürzen schnell und effizient rettende Maßnahmen zu setzen. Dabei ist Bedacht zu nehmen, dass die Helfer auf das System bei allen Witterungsbedingungen vertrauen können und ihre eigene Sicherheit gewährleistet wird. Die Einsatzleitung soll mit diesem System dauerhaft einen visuell unterstützten Eindruck der vorliegenden aktuellen Situation erhalten, um die Lage rasch analysieren, adäquate Entscheidungen treffen und präzise Anweisungen an die Suchmannschaften erteilen zu können.
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