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Selbstversorger bald unerwünscht

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  • Selbstversorger bald unerwünscht

    So die Überschrift in der Tiroler Tageszeitung. Der AV (Ö, D und Südtirol) will mit Jahresanfang 2008 den Verzehr mitgebrachter Speisen in und vor den AV-Hütten verbieten. Peter Kapelari (Leiter Referat Hütten und Wege) wird zitiert:"Wir wollen generell weg von der Selbstverpflegung." Es gehe ihm darum auch die Hüttenpächter leben zu lassen, schließlich benutzte der Wanderer sehrwohl auch die Infrastruktur der Hütten.
    Vereinsmitglieder sind von diesem Verbot scheinbar teilweise ausgenommen. Konsumieren diese auf der Hütte nur ihre eigene Jause, müssen sie einen Infrastrukturbeitrag von 2,5€ berappen. Kinder unter 18 Jahre jausnen frei!

    Bin schon gespannt was ihr davon haltet. Grundsätzlich bin ich mir der Problematik bewusst, besonders schwach frequentierte Hütten haben es nicht leicht. Dennoch bin ich mir nicht sicher, ob das der richtige Ansatz ist? Ich persönlich konsumiere immer etwas wenn ich bei einer Hütte raste. Bei Tagestouren trinke ich meistens nur etwas (+ ev. eigene Jause), bei Übernachtung konsumiere ich mindestens das Abendessen + 1-3 Radler. Scheinbar gibt es aber viele die nichts konsumieren?

  • #2
    AW: Selbstversorger bald unerwünscht

    Zitat von mountainviech
    Der AV (Ö, D und Südtirol) will mit Jahresanfang 2008 den Verzehr mitgebrachter Speisen in und vor den AV-Hütten verbieten. [...]
    Bin schon gespannt was ihr davon haltet.
    Nix. Werde halt weiterhin einen Bogen um ostalpine Berg"hütten" äh -gasthäuser machen.

    Das Hotel- und Kneipenambiente wird durch solche Maßnahmen wohl auch auf die Hütten übergreifen, die noch keinen Auto- oder Seilbahnanschluß haben.

    Kann schon verstehen daß ein Pächter die Auswüchse der Selbstversorgung hassen lernt. Ich glaube aber nicht, das durch ein Verbot der Selbstversorgung der Umsatz dann sprunghaft ansteigt.

    [edit: Achso, ich nehme durchaus gerne Halbpension...]

    Gruß, Martin
    Zuletzt geändert von Flachlandtiroler; 24.04.2007, 12:23.

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    • #3
      AW: Selbstversorger bald unerwünscht

      hier der originaltext:

      Selbstversorger bald unerwünscht
      Die neue Hüttenordnung des Alpenvereins verbietet Gästen, eigenen Proviant zu verzehren. Für Hochgebirgshütten gilt striktes Rauchverbot.
      INNSBRUCK, LIENZ (co). Hungrige Wanderer, die auf einer der 220 Alpenvereinshütten in Österreich Rast machen, dürfen heute noch die eigene Jause auspacken und im Gast-raum oder vor dem Haus verzehren. Mit der neuen gemeinsamen Hüttenordnung des österreichischen, deutschen und Südtiroler Alpenvereins, die Anfang 2008 in Kraft treten soll, ist damit aber Schluss.
      „Wir wollen generell weg von der Selbstverpflegung“, erklärte Peter Kapelari, Referatsleiter für Hütten und Wege, bei der Tiroler Landestagung in Lienz. „Schließlich benützen die Selbstversorger die Infrastruktur unserer Alpenvereinshütten, von der Abwasserentsorgung angefangen. Man muss den Hüttenpächter auch leben lassen.“ Vereinsmitglieder sind von diesem Verbot zwar ausgenommen, ganz ungeschoren kommen sie aber nicht davon. Wer beim Wirten nichts bestellt, zahlt in Zukunft einen Infrastrukturbeitrag von 2,50 Euro. Nur Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren dürfen weiterhin ungestraft die mitgebrachte Wurstsemmel auspacken.
      Die neue Hüttenordnung, die für 570 Unterkünfte in den Ostalpen gilt, sieht auch ein Rauchverbot in Hochgebirgshütten vor. Im deutschen und im Südtiroler Alpenverein gilt dieses Verbot bereits.
      ich finde auch, dass das daneben ist. mir scheint, hier soll eine ganz spezielle zielgruppe "angesprochen" werden. da diese aber auch den bierkonsum stark fördert, ist das ein schuss ins eigene knie...
      Zuletzt geändert von a666; 24.04.2007, 12:25.
      servus, andré
      http://www.carto.net/andre.mw/photos/places/

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      • #4
        AW: Selbstversorger bald unerwünscht

        bei nur einer übernachtung auf einer hütte konumiere ich dort normal (halbpension + getränke). bin ich aber mehrere tage auf einer hütte, nehme ich durchaus auch einen kocher und eigene verpflegung mit, um etwas geld zu sparen. trotzdem esse und trinke ich auch noch etwas in der hütte. ein anderer geschmack und ein sprudelndes getränk müssen halt ab und zu sein (z.b. zur belohnung ). und den obligatorischen kaiserschmarrn gibt es eigentlich immer
        ich kann aber auch die wirte verstehen, die in der kurzen zeit der hüttenöffnung ihr geschäft machen müssen. gerade tagesgäste sind da bestimmt ein problem, die zur hütte aufsteigen und sich auf der terasse niederlassen, maximal etwas zu trinken bestellen und ihre eigene jause auspacken. aber ob ein vollständiges verbot der richtige weg ist, wage ich zu bezweifeln...
        gruss, vdniels

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        • #5
          AW: Selbstversorger bald unerwünscht

          Zitat von a666
          mir scheint, hier soll eine ganz spezielle zielgruppe "angesprochen" werden. da diese aber auch den bierkonsum stark fördert, ist das ein schuss ins eigene knie...
          Das halte ich für Unsinn. Nur weil Bergwanderer nicht mehr ihren eigenen Proviant essen dürfen, kommen trotzdem nicht mehr Biertrinker oder Würschtlesser hinauf.
          In vielen Hütten gilt das Verzehrverbot im Gastraum schon jetzt, nur draußen vor der Hütte ist es erlaubt. Was "vor der Hütte" heißt, ist allerdings sehr schwammig. Ich habe schon in vielen Hütten etwas selbstmitgebrachtes gegessen und wurde noch nie angesprochen. Allerdings habe ich nachher meistens auch etwas gekauft.
          Einerseits glaube ich, daß nur die wenigsten Menschen eine Hütte besuchen und dabei wirklich gar nichts kaufen. Die allermeisten essen dann doch eine Knödelsuppe oder trinken ein Bier. So gesehen werden sich die Mehreinnahmen in Grenzen halten.
          Andererseits stellt sich auch die Frage, ob sich die Hüttenwirte wirklich mit den wenigen "Selbstversorgern" vor Aller Augen wegen der 2,50 Euro herumstreiten wollen - oder ob sie es nicht einfach übersehen.
          Zuletzt geändert von Andele; 24.04.2007, 13:02.
          Warum darf man nicht hin und wieder einfach mal was Unvernünftiges tun- solange man es vernünftig tut... ?

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          • #6
            AW: Selbstversorger bald unerwünscht

            Stoppelgeld hat's früher auch gegeben. Neu ist offenbar, dass Nichtmitglieder gar nichts Eigenes mehr essen dürfen und Mitglieder (bisher frei) eben Stoppelgeld zahlen müssen. Verstehe ich dann, wenn ich zB Geschirr der Hütte in Anspruch nehme. Ansonsten ist mir die Aktion aber auch schleierhaft.

            PS: Konsumiere immer auf Hütten, wäre also nicht von der Neuregelung betroffen.

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            • #7
              AW: Selbstversorger bald unerwünscht

              Zitat von Andele
              Andererseits stellt sich auch die Frage, ob sich die Hüttenwirte wirklich mit den wenigen "Selbstversorgern" vor Aller Augen wegen der 2,50 Euro herumstreiten wollen - oder ob sie es nicht einfach übersehen.
              Eben, auf die Diskussionen wär ich bei den (wenigen) eisernen Sparefrohs auch gespannt, die konsumieren deswegen auch nicht mehr (und gehen höchstens zum Futtern raus). Die ganze Sache ist meiner Meinung ziemlich sinnbefreit - ich würde sagen, ein bisschen Bewußtseinsbildung und ein guter "Kodex" könnten mehr wahrscheinlich mehr bewirken. Dass kein Hüttenwirt seine Infrastruktur gratis zur Verfügung stellen kann, leuchtet ja auch ein!
              Servus, Martin

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              • #8
                AW: Selbstversorger bald unerwünscht

                meiner Ansicht nach, werden damit die Ideen, die mit einer Schutzhütte verbunden sind, verwischt
                klar, kein Gastwirt sieht es gern, wenn man in seinen Räumlichkeiten mitgebrachte Sachen verzehrt, aber letztlich ist eine Hütte eine Hütte und kein Gasthof
                man liest ja schon häufig, dass ein Verzehr von mitgebrachten Sachen nicht gestattet ist.......

                ich schlage vor, dass eine Umfrage gestartet wird, wer bei Hüttenübernachtungen grundsätzlich sein mitgebrachtes Zeug verzehrt
                www.kfc-online.de

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                • #9
                  AW: Selbstversorger bald unerwünscht

                  Grundsätzlich habe ich schon Verständnis für diese Maßnahme..

                  AAABER... wenn man um 8 Teuro auf der Hütte 2 Scheiben hartes Brot + einen Tupfer Butter und ein Löffelchen Marmelade + eine Tasse Instantkaffee bekommt dann überlegt man sich zumind. das Frühstück selber mitzunehmen!

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                  • #10
                    AW: Selbstversorger bald unerwünscht

                    Es kommt darauf an, von welcher Warte aus man dieses Problem betrachtet.
                    Ich würde mich als Wirt schon ärgern, wenn die Leute super gestylt mit Markenbekleidung- und Ausrüstung daher kommen und dann armselig die Jause auspacken. 350 EURO für eine tolle Jacke investieren und dann beim Essen geizen passt eben nicht so recht zusammen. Manche lassen sich den Rucksack per Materialseilbahn transportieren und schaffen damit jede Menge Proviant hoch. Dafür ist jeder Materialtransport zu billig. Ein Schiwasser ist meiner Meinung nach auch zu wenig, um drei Stunden lang gratis seine Kleider zu trocknen, den Tisch anzubröseln und das Klo zu benutzen. Aber eine Hin- und Rückreise von 500 Kilometern ist locker drin. Es wäre auch zu hinterfragen, ob bei einem Wochenendaufenthalt unbedingt eine Dusche notwendig ist (= meist die erste Frage mancher Gäste beim Betreten der Hütte), besonders dann, wenn anschließend die Jause ausgepackt wird.
                    Manche Wirte haben allerdings auch schon jedes Maß verloren - und vor allem den Bezug dazu, dass es sich um eine Schutzhütte mit Bergsteigern handelt und nicht um ein Restaurant im Tal. Wenn dann sogar Wasser (Teewasser) schweineteuer verkauft wird, ist das Wucherei. Die Preisunterschiede ähnlich gelegener Hütten sagen eigentlich alles aus. Ich kann nicht glauben, dass es keine Individualisten als Hüttenwirte mehr gibt. In den französischen Alpen würden sich unsere Wirte schön anschauen. Selbstversorgerraum- bzw. Ecke sind in den CAF Hütten Pflicht (ÖAV höre und staune!!!). Auch die Portionen beim Essen würden manchmal die vorherige Frage „Großer oder kleiner Hunger?“ rechtfertigen. Es soll ja Leute geben, die schon 10 Stunden und mehr unterwegs waren. Und über die Freundlichkeit mancher Wirte könnte man auch Bände schreiben. Das kommt wahrscheinlich aber daher, dass sich die Gäste den Wirten zu sehr anbiedern (Bergführersyndrom ).
                    Insgesamt habe ich die Feststellung gemacht, dass wirklich gute Wirte die Probleme selbst lösen können und dazu nicht den AV benötigen. Das Gleiche gilt übrigens auch für die Gäste ......:

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                    • #11
                      AW: Selbstversorger bald unerwünscht

                      Zitat von martin_l
                      Eben, auf die Diskussionen wär ich bei den (wenigen) eisernen Sparefrohs auch gespannt, die konsumieren deswegen auch nicht mehr (und gehen höchstens zum Futtern raus). Die ganze Sache ist meiner Meinung ziemlich sinnbefreit - ich würde sagen, ein bisschen Bewußtseinsbildung und ein guter "Kodex" könnten mehr wahrscheinlich mehr bewirken. Dass kein Hüttenwirt seine Infrastruktur gratis zur Verfügung stellen kann, leuchtet ja auch ein!
                      Das Problem ist dann nämlich, daß sich dann bald ein ein paar Leute, aber in einem Haufen Internetforen oder Zeitschriften, über die mürrischen und knauserigen Hüttenwirte mokieren. Das schädigt den ruf der Hütten und des AV allgemein.
                      Die Idee an sich ist ja ok, aber ich halte diese Art der Regelung für einen typisch bürokratischen Blindschuß, wie wir ihn leider von den Gesetzgebern schon zur Genüge kennen . Hoffentlich kommt das nicht zu oft vor.
                      Warum darf man nicht hin und wieder einfach mal was Unvernünftiges tun- solange man es vernünftig tut... ?

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                      • #12
                        AW: Selbstversorger bald unerwünscht

                        Die Zahl der Selbstversorger hält sich bei den Leuten, die auf der Hütte übernachten, ohnehin in so engen Grenzen, dass kein Wirt daran kaputt geht.

                        Wo es viele Selbstversorger gibt, sind halt die Tagesgäste, aber da muss ich sagen: Ich lauf doch nicht 1000hm durch die Gegend, um dann für 6 EUR zwei belegte Brote und für 3,50 EUR ein Bier zu kaufen - noch dazu wo die Zubereitung beider Sachen so gut wie keine Zeit kostet. Ein Hüttenwirt der so meint, mit Getränken und Brotzeiten abzocken zu müssen, schneidet sich bei den Tagesgästen ins eigene Fleisch, weil eine Brotzeit und Trinken für einen Tag kann jeder selber raufschleppen.
                        Sind die Preise akzeptabel, dann ist ein Tagesgast auch eher bereit, die Speisen und Getränke von der Hütte zu beziehen und sein Gepäck somit zu reduzieren.
                        lg deconstruct

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                        • #13
                          AW: Selbstversorger bald unerwünscht

                          Ich denke das wird sich einpendeln - jetzt schlagen die Wellen hoch, aber es wird ein "Miteinander" sein müssen als ein "Gegeneinander"!

                          Hüttenwirte, die auch preiswerte Speisen anbieten, vielleicht auch Schmankerln aus der Gegend anbieten, wie z.Bsp. auf der Josef Mehrl Hütte, wie ich das jedes Jahr geniesen kann, werde damit kein Problem haben!

                          Hüttenwirte werden lernen müssen, daß sie im weitestens Sinne Dienstleistler sind - sturre Haltungsweisen werden zu Mißerfolg führen...

                          Wenn die Essens-Preise für jeder Mann/Frau akzeptabel sind, werden weniger Wanderer Essen mitnehmen auf die Hütten!

                          Da ich selbst nicht mehr soviel tragen möchte, nehme ich nicht mal mehr Jausenbrote mit, sondern zahle und bestelle ich die auf den Hütten - hat den Vorteil, daß sie stets frisch sind, während Brot und Wurst/Käse nach einer Woche auch nicht mehr gerade leckern sind!
                          LGr. Pablito

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                          • #14
                            AW: Selbstversorger bald unerwünscht

                            Zitat von pablito
                            ....., vielleicht auch Schmankerln aus der Gegend anbieten,
                            Ich pfeif auf die Schmankerln!
                            Am liebsten ess ich die Powebars vom Eybl, weil wenn die mir nicht schmecken, kann ich sie im Rahmen der Livetimegarantie umtauschen!

                            Gruß Ecki
                            take only pictures
                            leave only tracks

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                            • #15
                              AW: Selbstversorger bald unerwünscht

                              Zitat von Ecki
                              Ich pfeif auf die Schmankerln!
                              Am liebsten ess ich die Powebars vom Eybl, weil wenn die mir nicht schmecken, kann ich sie im Rahmen der Livetimegarantie umtauschen!

                              Gruß Ecki
                              und wenn sie dir nicht schmecken und du sie wieder mit ins tal nimmst, isst du oben dann lieber nichts oder was???
                              gruss, vdniels

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