Ich sah mich heute gezwungen, mich mit dem Heli vom Berg holen zu lassen.
Eine Tatsache, die ich niemals für meine Person in Betracht gezogen hatte und die mich ganz offen gesagt ziemlich deprimiert.
Aber das ist nicht der Grund, weshalb ich trotz meines Schamgefühls diesen Threat eröffne. Ich mache mir Gedanken, ob ich es nicht vehementer aus eigener Kraft hätte versuchen müssen mich selbst zu „retten“.
Mich würde interessieren, wie ihr reagiert hättet.
Dann sollte ich mal schildern, wie es dazu kam.
Ich bin vom Rhonetal/Wallis (630m) auf das Augstbordhorn (2970m) gestiegen.
Es handelt sich hier um eine einfache/mittlere Bergwanderung.
Ich konnte am vorherigen Tag die Route einsehen und war erstaunt über die guten Verhältnisse, die offensichtlich eine problemlose Besteigung ermölichen sollten.
Ich war in sehr guter Verfassung. Für mich ist eine Tour mit 2400Hm nichts ungewöhliches und auch kein Problem.
Ab 2200m gab es Schneefelder, denen man in Wald/Wiese problemlos ausweichen konnte.
Ab 2400m gelangt man über einen breiten „Grat“ zum Gipfel. Es handelt sich hier um Block- und Schuttgelände. Der Grat war zu 70% ohne Schneekontakt gehbar. Die Schneefelder waren zudem hart und ebenso gut begehbar. Ich erreichte problemlos den Gipfel. Während der gesamten Wanderung bin ich keinem Menschen begegnet, obgleich dieser Berg sehr häufig besucht wird.
Beim Abstieg bin ich dann auf 2550m in einem scheinbar harmlosen Schneefeld eingesackt und mit dem Knie gegen einen eingeschneiten Stein geschlagen.
Im ersten Moment hatte ich sehr starke Schmerzen und als ich mein Knie ansah, musste ich eine klaffende und tiefe Wunde feststellen. Ich versuchte mich erst einmal zu sammeln und das Knie mit Schnee zu kühlen, um den höllischen Schmerz zu lindern. Mit einem Tuch habe ich dann das Knie abgebunden. Nach etwa einer halben Stunde machte ich meinen ersten Gehversuch, der mit dem ersten Schritt in erneut höllischen Schmerzen schnell endete.
Die nächste bewohnte Siedlung liegt auf 1550m. Also 1000Hm Abstieg. Die Sache erschien mir undenkbar. 650Hm tiefer gelegen gab es einen mit PKW befahrbaren Alpweg und eine Alp. Die Alp war natürlich noch nicht bewirtschaftet und ich hätte um dort hinzugelangen vom Grat über einen steilen Schutthang hinuntergelangen müssen. An sich selbst im gesunden Zustand ein Unterfangen, das hohe Konzentration und gute Koordination erfordert.
Also habe ich ohne einen ernsthaften Abstiegsversuch zu unternehmen mein Mobiltelefon aus den Rucksack geholt und die Bergrettung angerufen. Ich habe meine Situation und den genauen Standort durchgegeben. Nachdem wir kurz diverse Möglichkeiten zur Vermeidung eines Helieinsatzes durchgesprochen hatten, haben die mir klipp und klar gesagt, ich soll mich jetzt keinen Schritt mehr bewegen und sie schicken mir sofort einen Heli rauf.
Der kam wenige Minuten später aus Zermatt angeflogen und kurz darauf lag ich im Spital Visp.
Nachdem ich geröncht wurde und mein Knie auf unmenschliche (aber medizinisch wohl notwendige) Weise in alle Himmelsrichtungen verdreht wurde, teilte man mir mit, dass ich definitiv keinen Knochenbruch und vermutlich auch keinen Bänderriss erlitten habe.
Diagnose starke Prellung und Risswunde.
Der offene Spalt wurde mit Bindfaden zugeflickt und man fuhr mich mit dem Sani zum Bahnhof.
Jetzt bin ich zuhause und mir geht es eigentlich schon wieder ganz gut, solange ich nicht gehen muss. Das Knie ist dick wie ein Kürbis, aber wohl heil. In zwei Wochen werde ich vermutlich nicht mehr viel spüren.
Nachdem es jetzt eben zum Glück glimpflich für mich ausging, stell ich mir bereits die Frage, ob es nicht doch noch eine Alternative zum Heli gegeben hätte. Leider habe ich noch keine Antwort parat. Lediglich die Erkenntnis, dass ich nicht unverwundbar und es schneller gehen kann, als man denkt.
Eine Tatsache, die ich niemals für meine Person in Betracht gezogen hatte und die mich ganz offen gesagt ziemlich deprimiert.
Aber das ist nicht der Grund, weshalb ich trotz meines Schamgefühls diesen Threat eröffne. Ich mache mir Gedanken, ob ich es nicht vehementer aus eigener Kraft hätte versuchen müssen mich selbst zu „retten“.
Mich würde interessieren, wie ihr reagiert hättet.
Dann sollte ich mal schildern, wie es dazu kam.
Ich bin vom Rhonetal/Wallis (630m) auf das Augstbordhorn (2970m) gestiegen.
Es handelt sich hier um eine einfache/mittlere Bergwanderung.
Ich konnte am vorherigen Tag die Route einsehen und war erstaunt über die guten Verhältnisse, die offensichtlich eine problemlose Besteigung ermölichen sollten.
Ich war in sehr guter Verfassung. Für mich ist eine Tour mit 2400Hm nichts ungewöhliches und auch kein Problem.
Ab 2200m gab es Schneefelder, denen man in Wald/Wiese problemlos ausweichen konnte.
Ab 2400m gelangt man über einen breiten „Grat“ zum Gipfel. Es handelt sich hier um Block- und Schuttgelände. Der Grat war zu 70% ohne Schneekontakt gehbar. Die Schneefelder waren zudem hart und ebenso gut begehbar. Ich erreichte problemlos den Gipfel. Während der gesamten Wanderung bin ich keinem Menschen begegnet, obgleich dieser Berg sehr häufig besucht wird.
Beim Abstieg bin ich dann auf 2550m in einem scheinbar harmlosen Schneefeld eingesackt und mit dem Knie gegen einen eingeschneiten Stein geschlagen.
Im ersten Moment hatte ich sehr starke Schmerzen und als ich mein Knie ansah, musste ich eine klaffende und tiefe Wunde feststellen. Ich versuchte mich erst einmal zu sammeln und das Knie mit Schnee zu kühlen, um den höllischen Schmerz zu lindern. Mit einem Tuch habe ich dann das Knie abgebunden. Nach etwa einer halben Stunde machte ich meinen ersten Gehversuch, der mit dem ersten Schritt in erneut höllischen Schmerzen schnell endete.
Die nächste bewohnte Siedlung liegt auf 1550m. Also 1000Hm Abstieg. Die Sache erschien mir undenkbar. 650Hm tiefer gelegen gab es einen mit PKW befahrbaren Alpweg und eine Alp. Die Alp war natürlich noch nicht bewirtschaftet und ich hätte um dort hinzugelangen vom Grat über einen steilen Schutthang hinuntergelangen müssen. An sich selbst im gesunden Zustand ein Unterfangen, das hohe Konzentration und gute Koordination erfordert.
Also habe ich ohne einen ernsthaften Abstiegsversuch zu unternehmen mein Mobiltelefon aus den Rucksack geholt und die Bergrettung angerufen. Ich habe meine Situation und den genauen Standort durchgegeben. Nachdem wir kurz diverse Möglichkeiten zur Vermeidung eines Helieinsatzes durchgesprochen hatten, haben die mir klipp und klar gesagt, ich soll mich jetzt keinen Schritt mehr bewegen und sie schicken mir sofort einen Heli rauf.
Der kam wenige Minuten später aus Zermatt angeflogen und kurz darauf lag ich im Spital Visp.
Nachdem ich geröncht wurde und mein Knie auf unmenschliche (aber medizinisch wohl notwendige) Weise in alle Himmelsrichtungen verdreht wurde, teilte man mir mit, dass ich definitiv keinen Knochenbruch und vermutlich auch keinen Bänderriss erlitten habe.
Diagnose starke Prellung und Risswunde.
Der offene Spalt wurde mit Bindfaden zugeflickt und man fuhr mich mit dem Sani zum Bahnhof.
Jetzt bin ich zuhause und mir geht es eigentlich schon wieder ganz gut, solange ich nicht gehen muss. Das Knie ist dick wie ein Kürbis, aber wohl heil. In zwei Wochen werde ich vermutlich nicht mehr viel spüren.
Nachdem es jetzt eben zum Glück glimpflich für mich ausging, stell ich mir bereits die Frage, ob es nicht doch noch eine Alternative zum Heli gegeben hätte. Leider habe ich noch keine Antwort parat. Lediglich die Erkenntnis, dass ich nicht unverwundbar und es schneller gehen kann, als man denkt.
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