AW: Abenteuer Leichtsinn...!
Grüß Euch!
Ich möchte mich zu dem Thema, aber vor allem zu der hier geführten Diskussion auch äußern, weniger mit Bergsteigerfachwissen als zur Diskussion an und für sich.
Ich möchte zwei Bereiche ansprechen:
1) Wie läuft die Diskussion hier?
Für mich gehört zum Thema "Verantwortung tragen" auch die Frage dazu: Weiß ich überhaupt, wie diese Verantwortung aussieht?
In der obigen Diskussion gibt es Meinungen von JEWEILS sehr erfahrenen BerggeherInnen, die alle das Risiko aufgrund von Erfahrung ziemlich genau kennen. Und trotzdem würde einer anders entscheiden als der andere. Das ist ok, das ist das jeweilige Maß an Verantwortung, das jeder auf sich nehmen will. Dazu den anderen in irgendeiner Form zu bewerten (z.B. leichtsinnig oder wie auch immer) ist zwischenmenschlich nur ein Angriff. Wir können hier doch einfach stehen lassen, dass einer sagt unter der Bedingung X würde ich noch gehen und der andere das Gegenteil postet. Leser werden dadurch nur aufgefordert, sich ihre eigene Meinung zu bilden. IST DOCH PRIMA!
Die Diskussion beinhaltet aber auch das Entsetzen darüber, dass Menschen Verantwortung übernehmen aber nichts wissen. Mich hat einmal jemand gefragt: "Was weißt Du mehr, wenn Du Erfahrung am Berg hast?"
Die Frage ist schwer zu beantworten. Wenn einer vom Berg keine Ahnung hat, dann kann er auch nicht wissen, welches Wissen ihm fehlt!
Ich glaube, dass es genau der Punkt ist, der uns so erschüttert. Da können wir immer nur Warnen und Hinweisen, aber ich glaube das wäre auch ein wichtiger Beitrag.
2) Wann und vor allem wie beglücke ich jemandem mit meinem Mehr an Wissen und Erfahrung?
Die Situation ist verzwickt. Es ist genau genommen die Angst vor der Antwort, die uns daran hindert, unser Mehrwissen jemand weiter zu geben. Sagen wir nichts, plagt uns vielleicht unser schlechtes Gewissen.
Da gibt es einen Ausweg: Auf das WIE kommt es an!
Ein Vorschlag für Worte in Pablitos Einleitungsgschichte:
Du, ich sehe, dass Du mit einem schweren Rucksack, mit Turnschuhen und einem schlafenden Kleinkind hier unterwegs bist und es gewittert gerade. Wenn ich das sehe, mache ich mir große Sorgen um Euch. Ich habe schon viele schlimme Wettersituationen am Berg erlebt, die können ganz schön gefährlich werden. Mir ist es ein Bedürfnis, dich zu warnen und dir die Empfehlung zur Umkehr zu geben.
Das Rezept dahinter: Erst die Tatsachen und Wahrnehmungen ganz ohne Bewertung formulieren und dann die eigenen Empfindungen und Bedürfnisse als solche formulieren. Das ist etwas in unseren Kreisen sehr ungewohntes. Aber es ist ehrlich, keine Belehrung und lässt dem anderen seine Würde. Vielleicht versucht es ja der oder die eine oder andere von Euch einmal. Ich bin überzeugt, ihr fühlt Euch dann besser.
Liebe Grüße
Andrea
Grüß Euch!
Ich möchte mich zu dem Thema, aber vor allem zu der hier geführten Diskussion auch äußern, weniger mit Bergsteigerfachwissen als zur Diskussion an und für sich.
Ich möchte zwei Bereiche ansprechen:
1) Wie läuft die Diskussion hier?
Für mich gehört zum Thema "Verantwortung tragen" auch die Frage dazu: Weiß ich überhaupt, wie diese Verantwortung aussieht?
In der obigen Diskussion gibt es Meinungen von JEWEILS sehr erfahrenen BerggeherInnen, die alle das Risiko aufgrund von Erfahrung ziemlich genau kennen. Und trotzdem würde einer anders entscheiden als der andere. Das ist ok, das ist das jeweilige Maß an Verantwortung, das jeder auf sich nehmen will. Dazu den anderen in irgendeiner Form zu bewerten (z.B. leichtsinnig oder wie auch immer) ist zwischenmenschlich nur ein Angriff. Wir können hier doch einfach stehen lassen, dass einer sagt unter der Bedingung X würde ich noch gehen und der andere das Gegenteil postet. Leser werden dadurch nur aufgefordert, sich ihre eigene Meinung zu bilden. IST DOCH PRIMA!
Die Diskussion beinhaltet aber auch das Entsetzen darüber, dass Menschen Verantwortung übernehmen aber nichts wissen. Mich hat einmal jemand gefragt: "Was weißt Du mehr, wenn Du Erfahrung am Berg hast?"
Die Frage ist schwer zu beantworten. Wenn einer vom Berg keine Ahnung hat, dann kann er auch nicht wissen, welches Wissen ihm fehlt!
Ich glaube, dass es genau der Punkt ist, der uns so erschüttert. Da können wir immer nur Warnen und Hinweisen, aber ich glaube das wäre auch ein wichtiger Beitrag.
2) Wann und vor allem wie beglücke ich jemandem mit meinem Mehr an Wissen und Erfahrung?
Die Situation ist verzwickt. Es ist genau genommen die Angst vor der Antwort, die uns daran hindert, unser Mehrwissen jemand weiter zu geben. Sagen wir nichts, plagt uns vielleicht unser schlechtes Gewissen.
Da gibt es einen Ausweg: Auf das WIE kommt es an!
Ein Vorschlag für Worte in Pablitos Einleitungsgschichte:
Du, ich sehe, dass Du mit einem schweren Rucksack, mit Turnschuhen und einem schlafenden Kleinkind hier unterwegs bist und es gewittert gerade. Wenn ich das sehe, mache ich mir große Sorgen um Euch. Ich habe schon viele schlimme Wettersituationen am Berg erlebt, die können ganz schön gefährlich werden. Mir ist es ein Bedürfnis, dich zu warnen und dir die Empfehlung zur Umkehr zu geben.
Das Rezept dahinter: Erst die Tatsachen und Wahrnehmungen ganz ohne Bewertung formulieren und dann die eigenen Empfindungen und Bedürfnisse als solche formulieren. Das ist etwas in unseren Kreisen sehr ungewohntes. Aber es ist ehrlich, keine Belehrung und lässt dem anderen seine Würde. Vielleicht versucht es ja der oder die eine oder andere von Euch einmal. Ich bin überzeugt, ihr fühlt Euch dann besser.
Liebe Grüße
Andrea
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