AW: Pressemeldung: Sechs Tote bei Bergunfall in der Schweiz
Danke, daran hat das Forum besonders hohen Bedarf, scheinbar existiert eine richtiggehende Sammelwut.
Ich frage mich nur, wie man über komplizierte Problemstellungen des Bergsports kommunizieren kann, wenn man sich nicht einmal mit den doch wesentlich einfacheren Regeln der deutschen Sprache auseinandersetzen will.
Zum eigentlichen Thema habe ich auch was zu sagen:
Wo gehobelt wird, fallen Späne.
Flugzeuge und Hubschrauber samt Piloten und Besatzung sowie Bergsteiger stürzen manchmal ab. Dennoch findet sich in allen Armeen der Welt berechtigte Verwendung dafür. Wofür hingegen die Armee Verwendung findet, steht auf einem anderen Blatt.
Kaum fällt einer wo runter, beginnen die Zeugen des schlechten Geschmackes: endlose Beileidskundgebungen, Hin- und Herschieben von Verantwortlichkeiten und sinnlose Diskussionen über Zweck und Tragik des Bergsteigens.
Unglücke werden stets als tragisch bezeichnet. Das klingt zwar sehr lautmalerisch und irgendwie herzzereißend, ist aber grundlegend falsch. Eine Tragödie setzt nämlich voraus, dass der tragische Held schuldlos schuldig wird und so zu Fall kommt.
Daher:
Im Grunde genommen sind beide selber schuld und haben ganz einfach Pech gehabt. Beim ersten vermischt sich die objektive Gefahr des Anprallens an einem Baum mit der subjektiven Gefahr der Wahrnehmungsschwäche durch besoffen sein, einmal geht's gut, das nächste Mal nicht. Beim Bergsteiger vermischt sich die objektive Gefahr des Lawinenabgangs mit der subjektiven Gefahr der Wahrnehmungsschwäche, hervorgerufen durch Besteigungswut. Auch hier: Oft geht's gut, einmal nicht. Also was ist daran tragisch?
Zitat von Bliste
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Ich frage mich nur, wie man über komplizierte Problemstellungen des Bergsports kommunizieren kann, wenn man sich nicht einmal mit den doch wesentlich einfacheren Regeln der deutschen Sprache auseinandersetzen will.
Zum eigentlichen Thema habe ich auch was zu sagen:
Wo gehobelt wird, fallen Späne.
Flugzeuge und Hubschrauber samt Piloten und Besatzung sowie Bergsteiger stürzen manchmal ab. Dennoch findet sich in allen Armeen der Welt berechtigte Verwendung dafür. Wofür hingegen die Armee Verwendung findet, steht auf einem anderen Blatt.
Kaum fällt einer wo runter, beginnen die Zeugen des schlechten Geschmackes: endlose Beileidskundgebungen, Hin- und Herschieben von Verantwortlichkeiten und sinnlose Diskussionen über Zweck und Tragik des Bergsteigens.
- Beileid kann und soll man den Angehörigen persönlich oder zumindest in einem handschriftlichen Schreiben aussprechen, dies im Internet an wildfremde Personen zu richten und so Mitgefühl zu heucheln, kann höchstens der eigenen Seele dienen.
- Im Falle des Todes braucht sich niemand hier im Forum, weder um die Verantwortlichkeiten des Toten gegenüber seiner Nachwelt, noch um etwaige Verantwortlichkeiten von sonstigen Beteiligten scheren. Darum kümmert sich die Polizei und die Staatsanwaltschaft, gegebenenfalls die Gerichte. Die haben wesentlich bessere Möglichkeiten dafür.
- Bergsteigen ist keine Tätigkeit die eine Tragödie begründen könnte.
Unglücke werden stets als tragisch bezeichnet. Das klingt zwar sehr lautmalerisch und irgendwie herzzereißend, ist aber grundlegend falsch. Eine Tragödie setzt nämlich voraus, dass der tragische Held schuldlos schuldig wird und so zu Fall kommt.
Daher:
- Der besoffene Autofahrer der in einer Kurve sich überschlagend in den Wald schlittert, durch die Windschutzscheibe geschleudert wird und an einem Baum in zwei Teile zerlegt wird, stirbt nicht tragisch.
- Der Bergsteiger der von einer Lawine erfasst wird, über die Nordwand in die Tiefe stürzt und sich dabei in eine unkenntliche Masse verwandelt, stirbt ebenfalls nicht tragisch.
Im Grunde genommen sind beide selber schuld und haben ganz einfach Pech gehabt. Beim ersten vermischt sich die objektive Gefahr des Anprallens an einem Baum mit der subjektiven Gefahr der Wahrnehmungsschwäche durch besoffen sein, einmal geht's gut, das nächste Mal nicht. Beim Bergsteiger vermischt sich die objektive Gefahr des Lawinenabgangs mit der subjektiven Gefahr der Wahrnehmungsschwäche, hervorgerufen durch Besteigungswut. Auch hier: Oft geht's gut, einmal nicht. Also was ist daran tragisch?
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