hallo!
anbei ein artikel aus dem heutigen online standard
hier der link zum artikel:
http://derstandard.at/?url=/?id=2998794
und hier der gesamte artikel:
--- Anfang ---
Todesfalle Berg: Über 1.400 Tote seit 2000
Hauptursache: Selbstüberschätzung und Unwissenheit - 18-Jähriger stürzte bei Edelweißpflücken in den Stubaier Alpen ab
Wien/Klagenfurt - Beim Edelweißpflücken in den Stubaier Alpen in Tirol ist ein 18-Jähriger zu Mariä Himmelfahrt in den Tod gestürzt. Die Leiche des Einheimischen wurde in der Nacht auf Donnerstag von Suchmannschaften entdeckt. Kurz nach 1.00 Uhr wurde der leblose Körper des Vermissten in einer steilen, grasigen Schrofenrinne am Fuß einer Felswand aufgefunden. Die Rettungskräfte konnten nur noch den Tod feststellen. Der Verunglückte war laut Polizei schon öfters in dem Gebiet unterwegs gewesen.
1.407 Tote seit 2000
Seit dem Jahr 2000 sind 1.407 Menschen in Österreichs Bergen ums Leben gekommen. Pro Jahr rücken 11.400 ehrenamtliche Bergretter 6.000 bis 7.000 Mal aus, um verunglückte Alpinisten zu bergen.
"Selbstüberschätzung", sei die Hauptursache, dass derart viele Alpinisten und Skifahrer nicht mehr lebend von ihren Touren zurückkehren, erklärt der Präsident des Österreichischen Bergrettungsdienstes (ÖBRD) Reinhold Dörflinger.
"Vieles wäre vermeidbar"
"Vieles wäre vermeidbar", seufzt der ÖBRD-Präsident, wenn er auf die Todes- und Unfallstatistiken blickt. "Meist passiert etwas, wo jeder denkt: Da kann eigentlich nix sein. Also im normalen Gelände, nicht bei den Kletterern, die sind wesentlich besser vorbereitet."
Teure Rettungaktionen
Die Rettungsaktionen verschlingen Unsummen von Geld, wenn man bedenkt, dass ein Mann pro Stunde rund 34 Euro kostet. 15 bis 20 Helfer gehören normalerweise einem Suchtrupp an, der manchmal nur eine Stunde, oft aber auch mehrere Tage lang unterwegs sein kann. Zuzüglich Lawinenhunde, zuzüglich Hubschrauber (bis zu 4.000 Euro pro Einsatz). Bezahlen muss stets der Gerettete: Vom Berg ins Tal leistet die Sozialversicherung keinen Kostenersatz, so heißt es im Gesetz.
Plötzliche Wetterumschwünge
Plötzliche Wetterumschwünge, Temperaturstürze bis zu 30 Grad, werden von den Wanderern nur selten einkalkuliert. "Auch wenn im Tal strahlender Sonnenschein herrscht, sollte man immer gut ausgerüstet sein", appelliert Dörflinger an alle, die auf lebenswichtige Utensilien vergessen. Pullover, Regenschutz, gutes Schuhwerk, Haube, Handschuhe, Taschenlampe, Tee, Wasser und ein paar Müsliriegel sollten immer zur Standardausrüstung gehören.
Ein weiteres Problem sind die größtenteils unerfahrenen Bergsteiger. Sie stürmen trotz schlechter Ausrüstung die Gipfel, nächtigen vor den Hütten, steigen völlig durchfroren weiter auf. "Das ist unglaublich gefährlich", warnt Dörflinger. Einige haben sogar schon mit der Rettung verabredete Abholplätze verlassen - um mögliche Kosten zu vermeiden.
Höhenkrankheit
Was kaum jemand weiß: "Höhenkrankheit beginnt schon ab 1.200 Metern." Zum Beispiel am Großglockner: "Viele wollen da an einem Tag rauf, vergessen dabei aber, dass man sich akklimatisieren muss. Und man braucht auch Kondition für den Rückmarsch." Doch Dörflinger, der mit seinen Kollegen vor allem in Schulen jede Menge Aufklärungsarbeit betreibt, rüstet sich schon wieder für den nächsten Einsatz: "Am Wochenende könnte es wieder schlimm werden." (APA)
Quelle: derStandard.at
--- Ende ---
l.g. martin
anbei ein artikel aus dem heutigen online standard
hier der link zum artikel:
http://derstandard.at/?url=/?id=2998794
und hier der gesamte artikel:
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Todesfalle Berg: Über 1.400 Tote seit 2000
Hauptursache: Selbstüberschätzung und Unwissenheit - 18-Jähriger stürzte bei Edelweißpflücken in den Stubaier Alpen ab
Wien/Klagenfurt - Beim Edelweißpflücken in den Stubaier Alpen in Tirol ist ein 18-Jähriger zu Mariä Himmelfahrt in den Tod gestürzt. Die Leiche des Einheimischen wurde in der Nacht auf Donnerstag von Suchmannschaften entdeckt. Kurz nach 1.00 Uhr wurde der leblose Körper des Vermissten in einer steilen, grasigen Schrofenrinne am Fuß einer Felswand aufgefunden. Die Rettungskräfte konnten nur noch den Tod feststellen. Der Verunglückte war laut Polizei schon öfters in dem Gebiet unterwegs gewesen.
1.407 Tote seit 2000
Seit dem Jahr 2000 sind 1.407 Menschen in Österreichs Bergen ums Leben gekommen. Pro Jahr rücken 11.400 ehrenamtliche Bergretter 6.000 bis 7.000 Mal aus, um verunglückte Alpinisten zu bergen.
"Selbstüberschätzung", sei die Hauptursache, dass derart viele Alpinisten und Skifahrer nicht mehr lebend von ihren Touren zurückkehren, erklärt der Präsident des Österreichischen Bergrettungsdienstes (ÖBRD) Reinhold Dörflinger.
"Vieles wäre vermeidbar"
"Vieles wäre vermeidbar", seufzt der ÖBRD-Präsident, wenn er auf die Todes- und Unfallstatistiken blickt. "Meist passiert etwas, wo jeder denkt: Da kann eigentlich nix sein. Also im normalen Gelände, nicht bei den Kletterern, die sind wesentlich besser vorbereitet."
Teure Rettungaktionen
Die Rettungsaktionen verschlingen Unsummen von Geld, wenn man bedenkt, dass ein Mann pro Stunde rund 34 Euro kostet. 15 bis 20 Helfer gehören normalerweise einem Suchtrupp an, der manchmal nur eine Stunde, oft aber auch mehrere Tage lang unterwegs sein kann. Zuzüglich Lawinenhunde, zuzüglich Hubschrauber (bis zu 4.000 Euro pro Einsatz). Bezahlen muss stets der Gerettete: Vom Berg ins Tal leistet die Sozialversicherung keinen Kostenersatz, so heißt es im Gesetz.
Plötzliche Wetterumschwünge
Plötzliche Wetterumschwünge, Temperaturstürze bis zu 30 Grad, werden von den Wanderern nur selten einkalkuliert. "Auch wenn im Tal strahlender Sonnenschein herrscht, sollte man immer gut ausgerüstet sein", appelliert Dörflinger an alle, die auf lebenswichtige Utensilien vergessen. Pullover, Regenschutz, gutes Schuhwerk, Haube, Handschuhe, Taschenlampe, Tee, Wasser und ein paar Müsliriegel sollten immer zur Standardausrüstung gehören.
Ein weiteres Problem sind die größtenteils unerfahrenen Bergsteiger. Sie stürmen trotz schlechter Ausrüstung die Gipfel, nächtigen vor den Hütten, steigen völlig durchfroren weiter auf. "Das ist unglaublich gefährlich", warnt Dörflinger. Einige haben sogar schon mit der Rettung verabredete Abholplätze verlassen - um mögliche Kosten zu vermeiden.
Höhenkrankheit
Was kaum jemand weiß: "Höhenkrankheit beginnt schon ab 1.200 Metern." Zum Beispiel am Großglockner: "Viele wollen da an einem Tag rauf, vergessen dabei aber, dass man sich akklimatisieren muss. Und man braucht auch Kondition für den Rückmarsch." Doch Dörflinger, der mit seinen Kollegen vor allem in Schulen jede Menge Aufklärungsarbeit betreibt, rüstet sich schon wieder für den nächsten Einsatz: "Am Wochenende könnte es wieder schlimm werden." (APA)
Quelle: derStandard.at
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l.g. martin
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