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Wer hat Angst vorm bösen Wolf?

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  • Wer hat Angst vorm bösen Wolf?

    Hallo,
    mittlerweile bin mehrfach in Osttirol und Kärnten auf diese merkwürdige Tafel gestoßen:

    Wolfwarnung.jpg

    Aus dem Text schließe ich, dass man es nun dem Wolf in die Schuhe schiebt, dass Weidevieh beunruhigt ist und daher die armen Wanderer angreift. Oder?
    Oder sollen sich Wanderer vor dem bösen Wolf fürchten und daher besondere Vorsicht walten lassen?
    Dass man Sichtungen melden soll, beruhigt andererseits ja wieder: Offenbar sind die Tiere ja doch so extrem selten, dass man sich nicht fürchten muss....

    Der Sinn dieser Tafel erschließt sich mir nicht...


    LG

  • #2
    So macht man gewisse Positionen schleichend mehrheitsfähig....

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    • #3
      Zitat von tauernfuchs Beitrag anzeigen
      Der Sinn dieser Tafel erschließt sich mir nicht...
      Böse gedacht sucht die Landwirtschaftskammer übereifrige informelle Mitarbeiter, die den Wolf sozusagen vernadern, damit die befreundeten Grünröcke im Falle eines Problems schneller Zugriff erhalten können.

      Aber was sag ich? Die sind doch bestimmt nicht so!

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      • #4
        https://ktn.lko.at/vorsicht-wolf+2400+3650511
        Ein Zitat daraus:
        "Mit der Hinweistafel soll aber auch mehr Bewusstsein dafür geschaffen, dass der Wolf nicht nur ein Problem für die Landwirtschaft ist, sondern auch das Freizeitverhalten von allen beeinflusst."
        Hier wird ganz offen kommuniziert, dass man dabei Meinungsbildung betreiben will.

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        • #5
          Zitat von Graograman Beitrag anzeigen

          Böse gedacht sucht die Landwirtschaftskammer übereifrige informelle Mitarbeiter, die den Wolf sozusagen vernadern, damit die befreundeten Grünröcke im Falle eines Problems schneller Zugriff erhalten können.

          Aber was sag ich? Die sind doch bestimmt nicht so!
          War auch meine erste Vermutung! Nachdem die Wölfe dort abgeschossen werden sollen, aber die Herren Jäger trotz gültigem Bescheid monatelang keinen gefunden haben....
          carpe diem!
          www.instagram.com/bildervondraussen/

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          • #6
            Zitat von babyshamble Beitrag anzeigen
            https://ktn.lko.at/vorsicht-wolf+2400+3650511
            Ein Zitat daraus:
            "Mit der Hinweistafel soll aber auch mehr Bewusstsein dafür geschaffen, dass der Wolf nicht nur ein Problem für die Landwirtschaft ist, sondern auch das Freizeitverhalten von allen beeinflusst."
            Hier wird ganz offen kommuniziert, dass man dabei Meinungsbildung betreiben will.
            Na ja, jetzt sehe ich etwas klarer, was dahinter steckt.... Für mich wirken diese Tafeln fast lächerlich und dass man auf diese Weise Stimmungsmache gegen den Wolf machen will ist schon seltsam. Da fehlt doch jede Breitenwirkung...
            Den Jägern unterstelle ich da (fast ausnahmsweise) einmal gar nichts.
            Und mein Verständnis für die Landwirte ist sehr groß!
            Der Wolf ist keine bedrohte Tierart, die Schafe etc. natürlich auch nicht. Aber ein einziger Wolf kann viele Schafe verletzen, sodass sie elendiglich leiden, schlussendlich getötet werden müssen.
            Dafür kann der Wolf nichts, es ist sein Verhalten. Im Rudel, in weiter Wildnis würden sich Wölfe auf ein, höchstens ein paar Tiere konzentrieren, diese Tiere auch fressen wie es der Lauf der Natur eben bestimmt. Nur - diese weite Wildnis gibt es eben bei uns nicht. Und der Wolf hat auf den Weiden bei uns leichtes Spiel...
            Mir sind jedenfalls viele Schafe (und damit einhergehend ein Erhalt unserer Kulturlandschaft) wesentlich lieber als ein einziger, bei uns exotischer Wolf.
            So, jetzt habe ich - fast unabsichtlich - eine Wolfsdiskussion eröffnet...

            LG

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            • #7
              Kenne bis jetzt nur diese Tafeln, hier von der Saualpe.

              20221017_131142.jpg
              Lg. helmut55

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              • #8
                Jeder macht seine Interessenpropaganda so gut er kann. Allerdings solange Kühe Wanderer killen, ist jede Hinweistafel mit so grundlegenden Infos sinnvoll.

                Der Hinweis, dass es Wolfsgebiet ist, ist für Hundehalter außerdem wichtig, weil Wölfe Haushunde schnell mal totmachen.

                Es ist das gute Recht jeder Interessengruppe, Propagande gegen die Wölfe zu betreiben, die zuvor in unseren Landen mit großem Aufwand aus guten Gründen und sinnvollerweise ausgerottet wurden. Im deutschen Allgäu hat eine Kommission gerade befunden, das die Alpwirtschaft nicht mit vertretbarem Aufwand vor Wölfen geschützt werden kann.

                Selbstverständlich werden die Wölfe, die man trottelig wieder angesiedelt hat, der Reihe nach abgeknallt, wenn es zu unlösbaren Interessenskollisionen mit der Landwirtschaft kommt. Überraschung. Gähn.

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                • #9
                  Zitat von HannesIV Beitrag anzeigen
                  Selbstverständlich werden die Wölfe, die man trottelig wieder angesiedelt hat, der Reihe nach abgeknallt
                  So viel ich weiß wurden die Wölfe bei uns nie künstlich angesiedelt sondern waren in den Nachbarländern immer schon da. Jetzt kommen sie halt über die Grenze und bleiben mitunter in Österreich.
                  Nachdem sie in der EU geschützt sind, darf man sie außer in Ausnahmefällen auch nicht bejagen oder sonstwie töten.
                  Dass das nicht allen gefällt ist klar.

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                  • #10
                    Zitat von HannesIV Beitrag anzeigen
                    Im deutschen Allgäu hat eine Kommission gerade befunden, das die Alpwirtschaft nicht mit vertretbarem Aufwand vor Wölfen geschützt werden kann.
                    Das hatte dazu geführt, dass nun Ausgleichszahlungen an betroffene Bauern fließen, auch wenn sie vorher ihre Weiden nicht "wolfsicher" gemacht haben.
                    Ich frage mich, ob eine Kommission schon herausgefunden hat, in welchem finanziellen Verhältnis der verminderte Verbiss durch die Anwesenheit der Wölfe zu den Verlusten beim Weidevieh steht.

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                    • #11
                      Wolfssicher gemacht werden können bei uns wohl nur Abschnitte im Flachland - und wieder muss der Bauer (nahezu) allein dafür aufkommen und sorgen.

                      Ausgleichszahlungen? Da frage ich mich einerseits, welchen bürokratischen Aufwand das wieder erfordert, bis der Bauer dazu kommt. Anderseits überwiegt doch der emotionale Verlust der Tiere bzw. der investierten Mühe für die Tiere bei weitem eine vielleicht zugesprochene Ausgleichszahlung.

                      Verbiss? Wird der überhaupt weniger, bei Schafen etc. wird er sicher mehr...

                      Der Wolf wird in unseren begrenzten Lebensräumen zu einem nicht artgerechten Verhalten verleitet indem er praktisch am gedeckten Tisch wildern kann. Wenn wir nichts gegen Wölfe unternehmen fördern wir indirekt eine Tierquälerei und gleichzeitig werden viele Bauern einfach die Schafhaltung etc. im alpinen Gelände aufgeben. Kulturlandschaft ade!
                      Wir brauchen keine Wölfe bei uns, nur damit sich einige Wenige in einem romantisch verklärten Artenschutzgedanken wiegen können!
                      Der Schutz unserer Weidetiere hat Vorrang!

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                      • #12
                        Breiten sich der liebe Wolf unter den Fittichen der Naturschutzlobbyisten und Medien aus, kracht das irgendwann. Ich sehe es auch so, dass es finanziell nicht kompensierbar ist, wenn irgendwelche Bauern, Nebenerwerbslandwirte oder Idealisten ihre Herde totgebissen auffinden, oder die Viecher auf die Landstraße oder einen Abbruch runter geflogen. So eine Eselei! Als nächstes rollen irgendwelche Spinner noch dem Braunbären den roten Teppich aus. Vielleicht kann man im Zuge der Klimaerwärmung ja auch dem Bengaltiger eine Spielwiese bei uns aufmachen, dass er sich mal so richtig wohlfühlt. Ich finde Wolfswelpen übrigens super süß. Mir sind Fuchswelpen am Ortsrand aber lieber...
                        Zuletzt geändert von HannesIV; 20.11.2022, 20:51.

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                        • #13
                          Ich hätte nicht gedacht, dass in diesem Forum von Bergsteigern ein derartiges Unverständnis für die Wildtiere vorliegt. Es ist meiner Meinung nach vollkommen in Ordnung, dass Wolf, Luchs und Bär geschützt sind... die waren vorher da, bevor der Mensch hier Ackerbau und Viehzucht zu betreiben begann und zu seiner Bequemlichkeit die Raubtiere ausgerottet hat. Das Ergebnis: ein Überschuss an Pflanzenfressern wie Rothirsch, Reh und Gams (tw. mit Fütterung und Wintergattern auch noch künstlich erhöht), der dann das Jagdwesen (ein österreichisches Heiligtum) rechtfertigen soll. Dabei wäre es so, dass durch die Anwesenheit zB des Wolfes in solchen Gebieten die Verbissschäden nachweislich zurückgehen. Und ja, die Bauern sollen gefälligst ihre Herden schützen! In anderen Kontinenten und Ländern ist dies völlig selbstverständlich, nur bei uns meint man, man könne die Tiere ungeschützt nach draußen lassen. Und ja, dann kann man halt nicht mehr auf jeder Alm Tiere halten, zumindest nicht ohne Herdenschutzhunde etc. Das würde auch so manchem Boden gut tun, denn die Trittschäden sind tw. erheblich (früher hatte man wahrscheinlich nicht so schwere Kuhrassen auf der Alm wie heutzutage) und die Überdüngung ist auch nicht ohne (von Pflanzenvielfalt weit weg). Ja, und nicht jede Alm wächst ohne die Bewirtschaftung zu. Das gilt vielleicht auf Almen unter der Waldgrenze, aber es gibt genug Beispiele, die auch ohne Bewirtschaftung Grünflächen bleiben würden, weil eben sowieso zu hoch für Baum und Latsche. Schöne Beispiele sind so manche unbewirtschaftete Grünflächen, die dann wirklich bunte artenreiche Blumenwiesen sind.
                          An die Wanderer mit Hunden: fürchtet euch nicht, ihr werdet dem Wolf sowieso nicht begegnen!

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                          • #14
                            Zitat von charly2107 Beitrag anzeigen
                            Und ja, die Bauern sollen gefälligst ihre Herden schützen! Und ja, dann kann man halt nicht mehr auf jeder Alm Tiere halten, zumindest nicht ohne Herdenschutzhunde etc.
                            Unglaublich, so viel Mist habe schon lange nicht mehr gehört.
                            Vielleicht sollte man sowas nicht schreiben wenn man keine Ahnung hat.

                            Lg. helmut55

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                            • #15
                              So mancher vegisst in dieser scheinbar stark emotionsgeladenen Diskusion, dass wir in Österreich in einer in einer tausenden Jahre alten KULTURLANDSCHAFT und nicht unberührter Natur leben.
                              Die von allen geschätzten und beliebten Almflächen befinden sich zum Großteil unterhalb der Krummholzgrenze ( Latsche, Grünerle) welche bis auf ca. 2100 m reicht.
                              Würde in diesen Bereich keine Beweidung durch Rind, Pferd, Schaf oder Ziege erfolgen, so wächst diese Fläche in wenigen Jahrzehnten zu.
                              Jahrtausend lange Mühsal wären in kürzester Zeit zunichte gemacht.
                              Solche durch Rückzug der Weidewirtschaft endstandenen Latschenwüsten findet man bereits zahlreich im Alpenraum.
                              Ich weiß nicht wie es anderen Bergfreunden geht, aber ich gehe lieber über gepflegte Almwiesen als das ich durch endlose Latschenfelder streife.
                              Wollen wir unsere Almlandschaft wie gewohnt erhalten, so werden große Beutegreifer in diesen Regionen keinen Platz finden.
                              Befremdlich finde ich das jemand der das österr. Jagtwesen moniert, sehrwohl deren " Jagasteige" benutzt.
                              Menschenaugen, die auf solchen Bergen glänzen, können nie ganz kurzsichtig,
                              Herzen, die auf solchen Höhen wachsen, nie ganz engherzig werden.


                              Peter Rosegger

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