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Warum fahren Lifte am Feuerkogel nicht?
Von Gary Sperrer, 06. Februar 2023, 16:51 Uhr
Das Skigebiet und die Häuser oben auf dem „Sattel“, wie die Ebenseer den Feuerkogel bezeichnen – rechts im Hintergrund der Traunstein
Foto: Neubacher
Schlepplift Steinkogel bleibt aus Energiespargründen, Heumahdgupf für immer gesperrt.
Schönstes Wetter, genügend Schnee, und dennoch seien einige Lifte im Skigebiet Feuerkogel bei Ebensee nicht in Betrieb. Mit dieser Information konfrontierten in den vergangenen Tagen nicht nur mehrere Skifahrer aus den Bezirken Gmunden und Vöcklabruck sowie aus Wien die Salzkammergut-Nachrichten, sondern auch Alexander Neubacher, Chef des Berggasthofes Edelweiss. Konkret gehe es um die Schlepplifte Edeltal – Hauptzubringer des Berggasthofs –, Steinkogel und Heumahdgupf. „Die Liftpreise wurde diesen Winter um zehn Prozent erhöht, das Angebot um 33 Prozent zurückgefahren“, rechnet Neubacher. „Und ist das gerade in Zeiten wie diesen – immer weniger im Säckl – nicht zu akzeptieren.“
„Wir – meine Frau, eine Freundin und ich – hatten heute einen sehr schönen Skitag am Feuerkogel“, schrieb ein Gast aus Wien an die OÖN. „Wir kommen schon seit einigen Jahren gerne in dieses kleine, aber feine Skigebiet. Leider war das Vergnügen getrübt, es waren nur der 8 EUB Gsoll und der 6 SBK Gruber in Betrieb.“ Ähnlich lauteten zwei Beschwerden von Feuerkogel-Besuchern aus den Bezirken Vöcklabruck und Gmunden. O-Ton: „Sechs Wochen lang drei Schlepper im Stillstand.“
„Irgendwo müssen wir sparen“
OÖ-Seilbahnholding-Geschäftsführer Rupert Schiefer, zu dessen Verantwortungsbereich auch der Feuerkogel zählt, begründet den teilweisen Stillstand und relativiert: „Es geht hier nur um einen einzigen Lift, der bis vor kurzem nicht gefahren ist: um den Schlepplift Edeltal, einen direkten Zubringer zum Berggasthof Edelweiss. Der zweite Lift, der zu ihm fährt, ist der Schlepplift Feuerkogel, und der ist eh immer gefahren.“ Der Schlepplift Steinkogel bleibe diesen Winter aus Energie-Sparmaßnahmen geschlossen. „Wir sind angehalten zu sparen, und irgendwo müssen wir das umsetzen, das ist ein klarer Auftrag“, begründet Schiefer diesen Schritt.
Bei der dritten nicht in Betrieb befindlichen Aufstiegshilfe handelt es sich um den seit nahezu einem Jahrzehnt stillgelegten Schlepplift Heumahdgupf. Schiefer: „Dieser steht zwar noch am Berg, er wird aber nicht mehr in Betrieb genommen, weil dort meistens zu wenig Schnee ist. Wir haben dort auch keinen Maschinenschnee, ebenso nicht bei den Schleppliften Edeltal und Steinkogel. Da können wir ohnedies nur fahren, wenn wir zwei Meter Schnee haben. Eine Wiederinbetriebnahme am Heumahdgupf – das ist der kürzeste Lift in unserem Skigebiet – ist nicht geplant. Aber wir lassen ihn stehen und bauen ihn nicht ab.“
Zum Vorwurf, das Angebot sei um 33 Prozent verringert worden, sagt Schiefer: „Herr Neubacher rechnet anders als wir. Er rechnet in Stück der Lifte. Einen Schlepplift mit einer halben Minute Fahrzeit kann man nicht vergleichen mit einer Achtergondel und den ganzen Hauptpisten. Er rechnet außerdem einen Lift dazu, der seit Jahren nicht mehr fährt, und einen, der heuer aus Energiespargründen nicht in Betrieb genommen wird. Das ist nicht ganz fair. Manche am Feuerkogel vergessen, wie viele Millionen Euro wir in den letzten Jahren investiert haben, sodass Skifahren überhaupt möglich ist in Wintern wie diesen.“
Aha. Da ist die Begründung, warum der Heumahdgupf so selten in Betrieb ist.
Dennoch finde ich, dass damit der Feuerkogel sein Angebot doch sehr deutlich zurückfährt. Es sind halt doch nur eine handvoll Lifte - da ist jeder, der nicht in Betrieb ist, für die zu zahlenden Preise einer zu viel.
Ich finde außerdem interessant, dass von den hunderttausenden Schneekanonen, die einmal unterhalb des Heumahdgupfes gestanden sind, kein einziger auf die Heumahdgupf-Pisten hinplatziert wurde. Vielleicht finde ich davon noch ein Foto.
Auch für Schitourengeher fallen damit zwei "gratis Hilfen" weg: Heumahdgupf und Steinkogel stellen auch für Schitourengeher eine Vereinfachung in Richtung Rieder Hütte dar.
Warum fahren Lifte am Feuerkogel nicht?
Von Gary Sperrer, 06. Februar 2023, 16:51 Uhr
Das Skigebiet und die Häuser oben auf dem „Sattel“, wie die Ebenseer den Feuerkogel bezeichnen – rechts im Hintergrund der Traunstein
Foto: Neubacher
Schlepplift Steinkogel bleibt aus Energiespargründen, Heumahdgupf für immer gesperrt.
Schönstes Wetter, genügend Schnee, und dennoch seien einige Lifte im Skigebiet Feuerkogel bei Ebensee nicht in Betrieb. Mit dieser Information konfrontierten in den vergangenen Tagen nicht nur mehrere Skifahrer aus den Bezirken Gmunden und Vöcklabruck sowie aus Wien die Salzkammergut-Nachrichten, sondern auch Alexander Neubacher, Chef des Berggasthofes Edelweiss. Konkret gehe es um die Schlepplifte Edeltal – Hauptzubringer des Berggasthofs –, Steinkogel und Heumahdgupf. „Die Liftpreise wurde diesen Winter um zehn Prozent erhöht, das Angebot um 33 Prozent zurückgefahren“, rechnet Neubacher. „Und ist das gerade in Zeiten wie diesen – immer weniger im Säckl – nicht zu akzeptieren.“
„Wir – meine Frau, eine Freundin und ich – hatten heute einen sehr schönen Skitag am Feuerkogel“, schrieb ein Gast aus Wien an die OÖN. „Wir kommen schon seit einigen Jahren gerne in dieses kleine, aber feine Skigebiet. Leider war das Vergnügen getrübt, es waren nur der 8 EUB Gsoll und der 6 SBK Gruber in Betrieb.“ Ähnlich lauteten zwei Beschwerden von Feuerkogel-Besuchern aus den Bezirken Vöcklabruck und Gmunden. O-Ton: „Sechs Wochen lang drei Schlepper im Stillstand.“
„Irgendwo müssen wir sparen“
OÖ-Seilbahnholding-Geschäftsführer Rupert Schiefer, zu dessen Verantwortungsbereich auch der Feuerkogel zählt, begründet den teilweisen Stillstand und relativiert: „Es geht hier nur um einen einzigen Lift, der bis vor kurzem nicht gefahren ist: um den Schlepplift Edeltal, einen direkten Zubringer zum Berggasthof Edelweiss. Der zweite Lift, der zu ihm fährt, ist der Schlepplift Feuerkogel, und der ist eh immer gefahren.“ Der Schlepplift Steinkogel bleibe diesen Winter aus Energie-Sparmaßnahmen geschlossen. „Wir sind angehalten zu sparen, und irgendwo müssen wir das umsetzen, das ist ein klarer Auftrag“, begründet Schiefer diesen Schritt.
Bei der dritten nicht in Betrieb befindlichen Aufstiegshilfe handelt es sich um den seit nahezu einem Jahrzehnt stillgelegten Schlepplift Heumahdgupf. Schiefer: „Dieser steht zwar noch am Berg, er wird aber nicht mehr in Betrieb genommen, weil dort meistens zu wenig Schnee ist. Wir haben dort auch keinen Maschinenschnee, ebenso nicht bei den Schleppliften Edeltal und Steinkogel. Da können wir ohnedies nur fahren, wenn wir zwei Meter Schnee haben. Eine Wiederinbetriebnahme am Heumahdgupf – das ist der kürzeste Lift in unserem Skigebiet – ist nicht geplant. Aber wir lassen ihn stehen und bauen ihn nicht ab.“
Zum Vorwurf, das Angebot sei um 33 Prozent verringert worden, sagt Schiefer: „Herr Neubacher rechnet anders als wir. Er rechnet in Stück der Lifte. Einen Schlepplift mit einer halben Minute Fahrzeit kann man nicht vergleichen mit einer Achtergondel und den ganzen Hauptpisten. Er rechnet außerdem einen Lift dazu, der seit Jahren nicht mehr fährt, und einen, der heuer aus Energiespargründen nicht in Betrieb genommen wird. Das ist nicht ganz fair. Manche am Feuerkogel vergessen, wie viele Millionen Euro wir in den letzten Jahren investiert haben, sodass Skifahren überhaupt möglich ist in Wintern wie diesen.“
Aha. Da ist die Begründung, warum der Heumahdgupf so selten in Betrieb ist.
Dennoch finde ich, dass damit der Feuerkogel sein Angebot doch sehr deutlich zurückfährt. Es sind halt doch nur eine handvoll Lifte - da ist jeder, der nicht in Betrieb ist, für die zu zahlenden Preise einer zu viel.
Ich finde außerdem interessant, dass von den hunderttausenden Schneekanonen, die einmal unterhalb des Heumahdgupfes gestanden sind, kein einziger auf die Heumahdgupf-Pisten hinplatziert wurde. Vielleicht finde ich davon noch ein Foto.
Auch für Schitourengeher fallen damit zwei "gratis Hilfen" weg: Heumahdgupf und Steinkogel stellen auch für Schitourengeher eine Vereinfachung in Richtung Rieder Hütte dar.
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