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Regelwerk für die Benutzung des Forums Gipfeltreffen

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Bergbesteigung als Mutprobe bzw. Initiation?

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  • #16
    AW: Bergbesteigung als Mutprobe bzw. Initiation?

    ich wohnte einige Zeit in Alice Springs und arbeitete als Voluntär
    an einer "Boarding School" für Aborigenes.

    Aborigenes (zumindest entlang des Stuart Highway) haben nicht mehr ihre
    "Initiationsriten" , die (für die männlichen Jugendlichen) durchaus grausam waren. Das Bersteigen war allerdings "Tabu", z.B.Ayers Rock.
    Überspitzt: statt Initiationsriten Alkohol.
    I nix daham bliem!

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    • #17
      AW: Bergbesteigung als Mutprobe bzw. Initiation?

      Zitat von robins
      Das Bersteigen war allerdings "Tabu", z.B.Ayers Rock.
      Gibts denn noch andere Berge in Australien?
      Warum darf man nicht hin und wieder einfach mal was Unvernünftiges tun- solange man es vernünftig tut... ?

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      • #18
        AW: Bergbesteigung als Mutprobe bzw. Initiation?

        Zitat von Andele Beitrag anzeigen
        Gibts denn noch andere Berge in Australien?
        naja schon: die Snowy Mountains oder die Blue Mountains.
        Vielleicht dürfen die Aborigenes dann dort doch hinauf?
        Die Aborigenes dort leben sicher nicht in iherer Tradition.
        Könnte sein, dass es überhaupt keine Aborigenes mehr gibt, die im Outback
        ohne Kontakt zur "Zivilisation" leben!
        I nix daham bliem!

        Kommentar


        • #19
          AW: Bergbesteigung als Mutprobe bzw. Initiation?

          Zitat von Robins
          die Snowy Mountains oder die Blue Mountains.
          Stimmt, hab übersehen.

          Die Aborigenes dort leben sicher nicht in iherer Tradition.
          Könnte sein, dass es überhaupt keine Aborigenes mehr gibt, die im Outback
          ohne Kontakt zur "Zivilisation" leben!
          Spielt eigentlich keine Rolle. Ayers Rock- oder Uluru- ist den Aborigines heilig.
          Warum darf man nicht hin und wieder einfach mal was Unvernünftiges tun- solange man es vernünftig tut... ?

          Kommentar


          • #20
            AW: Bergbesteigung als Mutprobe bzw. Initiation?

            Ich denke man sollte den Begriff Mutproben nicht so negativ darstellen. In meiner Kindheit gehörte das einfach dazu ... unter Kindern .. wir waren nur draußen und es gab viele davon... wer klettert auf den höchsten Baum, wer traut sich im Dunkeln auf den Friedhof, wer springt im Winter in den Bach. Hat keinen umgebracht, hat aber stark gemacht, auch das sich mal nicht trauen oder das versagen, das ausgelacht werden.

            Ist jedem passiert.

            Mutprobe sind im Eltern-Kind-Verhältnis nicht so angesagt. Aber man sollte sie fordern ... ihnen zeigen wo Grenzen sind und wie sie diese erweitern können. Sie motivieren etwas Neues auszuprobieren und dazu gehört sicherlich, sie unter Aufsicht auch ab und an in die Erwachsenenwelt zu lassen.

            Kleines Beispiel, mein Stiefsohn ist schon mit sechs Jahren Kanu gefahren, hat früh das Steuern gelernt und ist auch gescheitert ... und hat oft Erfolg gehabt ... klar kann er sich mal weh tun oder hatte sogar Angst, aber das gehört zum Leben dazu.

            Dann gab es eine Zeit da wurde er zu selbstbewußt und tönte rum er könne schon ein großes Gespann Schlittenhunde lenken ... er bekam zwei und mußte lernen das es mit dem Mund einfacher ist als in der Realität.

            Wichtig ist doch das man sie ins Leben einbindet, es gibt sie nicht mehr die Dorfkinder wo man auch Mutproben ausleben darf.

            Aber sich messen wollen, das Gefühl ist doch bei den Kindern immer noch da ... dann ist es jetzt umso mehr die Aufgabe der Eltern das zu lenken und zu leiten.

            Genau diesen Aspekt finde ich gut:

            Dazu könnte meiner Meinung nach eben gehören, wenn Vater/Mutter mit dem Sohne oder der Tocher zum ersten Mal auf einen großen Berg geht, eine echte Klettertour unternimmt, einen großen Fluss durchschwimmt, ihn zum ersten Mal auf die Jagd mitnimmt oder eine Trekkingtour mit Zelten macht - den Nachwuchs also zu "erwachsenen" Unternehmungen mitnimmt und ihm so klarmacht, dass er nun Verantwortung übernehmen kann oder dass ihm auch schwierigere Dinge zuzutrauen sind.
            Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muß man vor allem ein Schaf sein. (Albert Einstein)

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            • #21
              AW: Bergbesteigung als Mutprobe bzw. Initiation?

              Also wenn ich mich an die Mutproben aus meiner Kinder- und Halbwüchsigzeit zurückerinnere, bin ich froh diese überlebt zu haben. Es handelte sich dabei ausschließlich um Imponiergehabe, was in unserer heutigen Gesellschaft sicher nicht zum Erwachsensein gehört und auch nicht mehr notwendig ist, wie es ev. in der Steinzeit war um sich behaupten zu können.
              Krass war mal ein geplanter Sprung, von der damals gerade in Bau befindlichen Nordbrücke in Wien in die Entlastungsrinne. Das hätte niemand von uns überlebt. Mein Glück war, das uns zufällig Bauarbeiter beobachtet haben zu uns liefen und uns lautstark schimpfend vertrieben. Wenn ich heute daran zurückdenke wie ich an der Kannte stand und mich unmittelbar vor dem Absprung befand, bekomme ich ein echt ungutes Ziehen im Bauch. Aus dieser Situation habe ich etwas für mein Leben gelernt, nicht von irgendwelchen idiotischen Mutproben, wo einer möglicherweise Glück hat und ein anderer nicht und damit sein weiteres Leben zerstört. Das bring ich meinem Kind ganz sicher nicht bei, sich auf Mutproben einzulassen! Eher schon den Mut, davon Abstand zu nehmen.
              ich weis das ich nichts weis

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              • #22
                AW: Bergbesteigung als Mutprobe bzw. Initiation?

                Zitat von :-)hansi Beitrag anzeigen
                . Das bring ich meinem Kind ganz sicher nicht bei, sich auf Mutproben einzulassen! Eher schon den Mut, davon Abstand zu nehmen.
                ________________________________

                Jedermann steht irgendwann vor einem Berg, aber nicht jeder erklimmt ihn.
                Pavel Kosorin, (*1964), tschechischer Schriftsteller und Aphoristiker

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                • #23
                  AW: Bergbesteigung als Mutprobe bzw. Initiation?

                  Das gonze Bundesheer ist a Initiation. Bevor ma volljährig wird, freiwillig is es net, die Berg werdn bestiegn, gsoffn wird ...dann is aus und ma is erwachsen.

                  Gusenbauer, Schüssel, Grasser, Buchinger, Khol, Cap, Molterer, Bartenstein etc. haben net miaßn initieren und san deswegen ah nie erwachsen wurdn!
                  ...bin schon weg!

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                  • #24
                    AW: Bergbesteigung als Mutprobe bzw. Initiation?

                    Zitat von robins Beitrag anzeigen
                    naja schon: die Snowy Mountains oder die Blue Mountains.
                    Vielleicht dürfen die Aborigenes dann dort doch hinauf?
                    Die Aborigenes dort leben sicher nicht in iherer Tradition.
                    Könnte sein, dass es überhaupt keine Aborigenes mehr gibt, die im Outback
                    ohne Kontakt zur "Zivilisation" leben!

                    na ja diese berge sind eingentlich ja eher hügeln, ansonst habe sie eine felswand, an der man klettern kann und abseiling ...
                    Daxy besucht mich auf www.wabnig.net

                    asti, asti bandar ko bakaro!
                    Langsam, langsam fang den Affen!
                    Indisches Sprichwort

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                    • #25
                      AW: Bergbesteigung als Mutprobe bzw. Initiation?

                      Krass war mal ein geplanter Sprung, von der damals gerade in Bau befindlichen Nordbrücke in Wien in die Entlastungsrinne. Das hätte niemand von uns überlebt
                      Das hat nichts mit einer Mutprobe zu tun, sondern mit gedankenlosem Leichtsinn.

                      Das bring ich meinem Kind ganz sicher nicht bei, sich auf Mutproben einzulassen!
                      Wer sagt das denn? Glaubst Du unsere Eltern haben uns ermutigt, da hat es absoluten Ärger gegeben. Und trotzdem wurde es gemacht. Klar, kannst Du Deinen Kindern vermitteln das es doof ist, aber Du wirst es nicht verhindern können.

                      Heute bestehen die Mutproben darin auf dem Schulhof einem anderen Kind mit Anlauf in den Rücken zu treten, ihm seine Schulsachen ins Klo zu werfen ... die Brille von der Nase zu reissen und wegzuwerfen.

                      Sich mit einander messen zu wollen mag aus der Steinzeit stammen, aber das bedeutet nicht, das es jetzt aus gruppendynamischen Prozessen verschwunden ist.

                      Ich bin überzeugt, das man Kindern in einem gesicherten Rahmen erlauben sollte sich zu messen und auch ihren "Mut" unter Beweis zu stellen.
                      Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muß man vor allem ein Schaf sein. (Albert Einstein)

                      Kommentar


                      • #26
                        AW: Bergbesteigung als Mutprobe bzw. Initiation?

                        Ich bin überzeugt, das man Kindern in einem gesicherten Rahmen erlauben sollte sich zu messen und auch ihren "Mut" unter Beweis zu stellen.[/QUOTE]


                        Jeder hat aber eine andere Vorstellung über gesicherten Rahmen und ob dieser für diese gewählte Tour zutrifft ???

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                        • #27
                          AW: Bergbesteigung als Mutprobe bzw. Initiation?

                          Zitat von Andele Beitrag anzeigen
                          Bege sollte man nicht als "Mutprobe" besteigen, sondern aus Begeisterung für die Berge. Wenn er die "Mutprobe" nämlich nicht besteht, kann er leicht in Gefahr geraten.
                          .
                          Bergsteigen mit Kindern sollte nichts mit "kindlichen Mut" zu tun haben. Kinder steigen nicht auf Berge um ihren Mut zu beweisen, oder unbedingt den Gipfel XY zu erreichen. Sie wollen dabei Spaß haben. In irgendeinen Bergsee Steine ins Wasser werfen, Steinmanderl bauen oder in einem reißenden Bergbach Staudämme bauen. Der Gipfel ist ein netter Nebeneffekt. Unser Sohn hat im Laufe der Jahre die Berge lieben gelernt. Er ist ein vorsichtiger, disziplinerter kleiner Kerl, der keine Riskiken eingeht. Wenn du nach Urlaubszielen fragst, dann sagt er "auf die Berge", ans Meer ist ihm zu langweilig.
                          ....und Mut und Größe ist vor allem von uns Erwachsenen gefordert, wenn du für das Wohl deines Kindes bei Wetterverschlechterung oder bei "ich mag nicht mehr"knapp vor dem Gipfel(schweren Herzens) deine Tour abbrichst.

                          mfg

                          Desperaux
                          Laß dir Zeit...
                          Es eilig haben bedeutet, sein Talent zerstören.
                          Will man die Sonne erreichen,
                          reicht es nicht aus,
                          impulsiv in die Höhe zu springen...
                          Sir Peter Ustinov

                          Kommentar


                          • #28
                            AW: Bergbesteigung als Mutprobe bzw. Initiation?

                            Jeder hat aber eine andere Vorstellung über gesicherten Rahmen und ob dieser für diese gewählte Tour zutrifft ???
                            Das kann man schlecht beurteilen, weil man weder das Kind noch die Eltern kennt.

                            Der "gesicherte Rahmen" liegt aber in der Verantwortung der Eltern.
                            Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muß man vor allem ein Schaf sein. (Albert Einstein)

                            Kommentar


                            • #29
                              AW: Bergbesteigung als Mutprobe bzw. Initiation?

                              Fritz,

                              es hängt davon ab, wie Dein Freund das ganze aufzieht und wie aufgeschlossen bzw. erlebnisorientiert sein Sohn ist. Ist das ganze neu für ihn und "stimmt der Tag", kann auch ein Berg wie die Serles für einen Zwölfjährigen zur bleibenden Erfahrung werden.

                              Zur Diskussion: Warum werden Rituale heute als anachronistisch empfunden? Das hat meiner Meinung nach viel mit Verdrängung zu tun. Alles, was nur den Hauch einer "Mutprobe" haben könnte, wird in unserer sicherheitszentrierten Gesellschaft geradezu reflexartig abgelehnt. Dabei muß es doch nicht sein, daß sich der Mensch durch seine Lebensentwürfe - um einen etwas ironischen Ausdruck Arnold Gehlens zu gebrauchen - selbst zum Hausschwein degradiert, zum Konsumferkel. (In der Kletterei gab es eine Zeit mit Seilen ohne Sturzzahl...)

                              Bei oben erwähnter Mensur - klassisches Beispiel eines Initiationsrituals - geht es im Kern ja auch um mehr als nur die äußere Handlung und die soziale Funktion (Akzeptanz innerhalb einer Gruppe), sondern um die zutiefst persönliche Erfahrung, um das Kennenlernen der eigenen Grenzen, um ein Sich-Verlieren und Sich-Finden, wie es auch jeder kennt, der leidenschaftlich bergsteigt.

                              Das ist logikfreie Zone.

                              Ein Kind wird so etwas nicht im selben Ausmaß erfassen, vielleicht deshalb, weil man zuerst etwas "verbildet" sein muß, bevor man wieder "einfach" werden darf. Zumindest erinnere ich mich an meine Kindheitserlebnisse am Berg gerne zurück, sehe das aber nicht als plötzlichen "Schnitt" einer Initiation, sondern als spielerische Erfahrung: ein "Teppich schöner Erinnerungen"...

                              Gruß Jewgraf

                              _____

                              "Und setzet ihr nicht das Leben ein,
                              nie wird euch das Leben gewonnen sein."
                              (Schiller)
                              "So bot das Bergsteigen, im engeren Sinne das Klettern in seiner klassischen Form, eine optimale, sonst nicht zu erreichende Verbindung des Sinnlosen mit dem Gefährlichen."

                              Kommentar


                              • #30
                                AW: Bergbesteigung als Mutprobe bzw. Initiation?

                                Hmm. Was heisst dann eigentlich "Erwachsen sein"?
                                Ich habe schon einige Leute in fortgeschrittenerem Alter erlebt, die ich nicht unbedingt als erwachsen bezeichenen würde.
                                Wird man es durch irgendein Ritual? Wohl kaum.
                                Das Bundesheer? Weiss nicht ob dort wirklich alle erwachsen sind (meine da nicht die Präsenzdiener...).

                                Für mich hat Erwachsenwerden etwas mit Lebenserfahrung, Weisheit, Vernunft, Weitblick usw. zu tun. Das dauert halt seine Zeit und hat für mich nichts mit irgendwelchen einzelnen Fähigkeiten oder Ritualen zu tun.
                                Trotzdem wünsch ich mir, dass das Kind in mir nie ganz verschwinden wird
                                LG, Markus

                                "Wer wenig hat ist arm - wer wenig braucht ist reich"
                                (Hélder Pessoa Câmara)

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