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Regelwerk für die Benutzung des Forums Gipfeltreffen

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12) Information

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Tourenanreise Öffi/PKW/Nächtigung – wie geht ihr damit um?

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  • #16
    Ich selbst benutze fast nur das Auto, Öffis wären mir zu langwierig und umständlich. Kosten sind auch dort nicht niedrig. Außerdem gibt es viele Touren wo man mit Öffi sowieso nicht oder kaum hinkommt. Anreisegrenze ist so ca. 1,5h. Wenn weiter weg dann mit Hüttenübernachtung.
    Ein guter Freund hat kein Auto und ist da Leidensfähiger und reist mit Öffis an (Arbeitet aber auch bei der ÖBB = fast gratis Benutzung). Aber auch der wird oft wo mitgenommen mit dem Auto weil es sich sonst nicht ausgeht.

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    • #17
      Ich halte es ähnlich wie mehrere von euch, die hier bereits geantwortet haben.

      An Wochentagen und generell in der Stadt fahre ich wenig mit dem Auto, daher tragen vor allem die Hin- und Rückfahrt bei Touren und Wanderungen zu der - relativ moderaten - Zahl meiner Jahreskilometer bei.

      Hauptvorteile der motorisierten Anfahrt sind für mich - meist - Zeitersparnis sowie eine deutlich größere Vielfalt an erreichbaren Ausgangsorten. Am Samstag - meinem bevorzugten Tourentag - sind die öffentlichen Verbindungen speziell bei Bussen deutlich schlechter als an Wochentagen. Zwei meiner regelmäßigen Tourenpartner (Felix ist einer von ihnen ) sind nicht motorisiert, daher nehme ich sie mit, und wir entscheiden uns bei gemeinsamen Unternehmungen oft bewusst für Ziele, die öffentlich schlecht oder gar nicht erreichbar wären.
      Zur Ergänzung bei Streckenwanderungen nütze ich die Öffis hingegen regelmäßig (heuer z.B. in der Wachau, im Ybbstal oder im Raum Puchberg).

      Ich bin mir bewusst, dass ein Grund für die motorisierte Anfahrt auch schlicht in der eigenen Bequemlichkeit liegt. Daher gibt es bei mir noch Luft nach oben im Nützen der Öffis für Touren, und ich versuche, an mir zu arbeiten.

      Die Obergrenze der Anreisezeit zu Tagestouren liegt bei mir im Winter bei etwa eineinhalb, im Sommer bei etwa zwei Stunden. Zu ungefähr zehn Tagestouren im Verlauf etlicher Jahre bin ich in den Sommermonaten bei besonders guten Bedingungen von Wien aus länger angereist. Ziele waren z.B. der Tamischbachturm und der Große Pyhrgas, Nazogl und Angerkogel im Toten Gebirge, der Sandling im Salzkammergut, einige Gipfel um den Präbichl bzw. in den Eisenerzer Alpen, der Zirbitzkogel oder die Gamskögel in den Triebener Tauern. Ich verdanke diesen Touren einige besonders tolle Eindrücke, strebe aber in keiner Weise an, häufiger so lange Strecken an einem Tag zu fahren. Zum (sehr) zeitigen Aufstehen könnte ich mich motivieren; meine Sorge ist eher, dass auf der Rückfahrt nach der Tour die Müdigkeit überhand nehmen könnte. In solchen Fällen hätte es Vorteile, sich nach der Tour in der Bahn ungehindert dem Dösen hingeben zu können.

      Zwei- oder Mehrtagestouren mit Übernachtung auf Hütten oder in Talquartieren habe ich bisher noch nie allein unternommen, kann mir aber sehr wohl vorstellen, das doch einmal zu tun. Wenn ich mehrere Tage in weiter entfernten Regionen oder Gebirgsgruppen unterwegs war, dann bisher stets zu zweit oder in kleineren Gruppen (wie z.B. bei den Moderatorentreffen).
      Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 25.10.2023, 21:02.
      Lg, Wolfgang


      Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
      der sowohl für den Einzelnen
      wie für die Welt zukunftsweisend ist.
      (David Steindl-Rast)

      Kommentar


      • #18
        Bei mir haben sich Hüttenübernachtungen fast ganz aufgehört, es wird die letzten Jahre alles komplizierter, ohne reservieren geht fast nichts mehr.
        Früher waren es Camping Urlaube, heute bin ich schon bequemer.

        Ich kaufe über Internet Hotelaufenthalte von 2-6 Nächte. Die Verkäufer sind mir bestens bekannt, so kaufe ich immer wieder, oft auch extrem billig.
        Vom Burgenland bis Vorarlberg, vom Böhmerwald bis ins Trentino bin ich so gut wie überall und sehr viel unterwegs.
        Bei Tagestouren bin ich bis 1,5h unterwegs.

        Hochsaison ist bei mir von April - Oktober, im Winter stehe ich mehr auf Tagestouren.

        Da ich flexibel sein will fahre ich alles mit meinem fast neuen Diesel SUV, der verbraucht nicht mehr als 5,5 Liter.
        Ein anderes Fahrzeug würde nicht in Frage kommen, will meine Strecken auf einmal durchfahren und nicht 2x aufladen müssen bis Vorarlberg oder sonstiges.
        Öffis sind für mich komplett aus dem Rennen.
        Fahre oft sehr spontan und kurzfristig weg, richtet sich immer nach der Wetterlage.
        Mein Bike ist immer mit dabei und hinten am Auto, sowie bei 100erten anderen Fahrzeugen.
        Beim Hotel bleibt das Auto meist stehen und fahre alles mit dem Rad, bei den immer mehr werdenden Gebühren Parkplätzen auch ein Vorteil.
        Bin froh das es über das Land verteilt doch noch viele gebührenfreie Parkplätze gibt, vor allem in Italien.


        Lg. helmut55

        Kommentar


        • #19
          Zitat von helmut55 Beitrag anzeigen
          bin ich so gut wie überall und sehr viel unterwegs
          [...]
          Öffis sind für mich komplett aus dem Rennen.
          Gerade wo Du so viel in den Bergen reist: Was ist denn bei den Öffis für dich der entscheidende Showstopper (bspw. die letzte Meile, Tarifdschungel, Verkehrszeiten, Reisedauer, Gepäck, ...)?
          Gerade wenn man ins Hotel geht, gibt es vielerorts doch einen maßgeschneiderten ÖPNV (Halte vor der Tür, gratis).
          Zuletzt geändert von Flachlandtiroler; 26.10.2023, 09:27.

          Kommentar


          • #20
            Da ich immer mit meiner Frau unterwegs bin, kommen für 4 - 5 Nächte doch einiges an Gepäck zusammen,
            2 Koffer sind immer dabei, sowie jeweils die Rucksäcke, Bergschuhe und Stöcke und jetzt kommen noch die Räder dazu.
            Ich denke ich brauche über den Transport nichts mehr sagen.
            Dazu kommt noch die Reservierung in der Bahn, da wir oft in der Früh uns für eine Tagestour entscheiden, auch kein Thema.
            Manchmal kommen wir in entlegene Hotels, da möchte ich auf keinen Bus warten, denn nur teurere Hotels bieten einen Shuttle an.
            Lg. helmut55

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            • #21
              Zitat von helmut55 Beitrag anzeigen
              Dazu kommt noch die Reservierung in der Bahn, da wir oft in der Früh uns für eine Tagestour entscheiden, auch kein Thema.
              Mit Klimaticket denk ich über Reservierung schon lange nicht mehr nach. Habs auch vorher nicht. Auf der Weststrecke nutz ich öfter Westbahn statt ÖBB, auf der Südstrecke nehm ich längere Fahrtzeiten in Kauf, wenn der Zug dafür nicht überfüllt ist, also REX statt RJ.

              http://www.wetteran.de

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              • #22
                Zitat von Flachlandtiroler Beitrag anzeigen
                Was ist denn bei den Öffis für dich der entscheidende Showstopper (bspw. die letzte Meile, Tarifdschungel, Verkehrszeiten, Reisedauer, Gepäck, ...)?
                Da möchte ich gerne aus meiner Sicht darauf antworten.

                Nachdem ich an meinen Tourentagen immer wieder gerne mehr als nur die eigentliche Tour mache, gibt es hier vielleicht sogar die größte Einschränkung.
                Das Auto kann ich unkompliziert als Depot für die diversesten Dinge - von den Badesachen über die Fotoausrüstung bis zum Fahrrad - verwenden.
                Auch habe ich mich schon öfters am Nachmittag Richtung Bahnhof gehetzt um den Zug zu erwischen und konnte nicht noch zum örtlichen Supermarkt um mir noch was zu kaufen. - Dann sitze ich u.U. mehrere Stunden im Zug mit einem Rest von abgestandenem Wasser und einer im Rucksack zerdrückten Banane.

                Die unkomplizierte Fahrradmitnahme ist mir auch wichtig - besonders, nachdem ich jetzt neben dem MTB auch ein Gravelbike besitze.
                Hier ist es schon vorgekommen, daß ich absichtlich mit dem Regionalzug statt dem Fernzug gefahren bin, um mir die Reservierungskosten fürs Rad und meinen Sitzplatz zu sparen.
                Ganz "lustig" wird es, wenn man nicht aufpasst und für einen Fernzug reserviert und der Tourenpartner das plötzlich nicht mehr kann, weil man selbst den letzten freien Platz ergattert hat.

                Als Jahreskartenbesitzer kümmert mich der Tarifdschungel zum Glück nicht und mit der längeren Reisedauer kann ich grundsätzlich gut leben - wobei es im Winterhalbjahr natürlich schon sehr knapp mit Tageslicht aussieht und bezüglich Tarife nur ein Satz: Gäbe es die Jahreskarte nicht, würde ich nicht Zug fahren. Nie.

                Die "letzte Meile" versuche ich mit dem Fahrrad oder E-Scooter zurückzulegen, bei ausgesuchten Wunsch- oder Traumzielen bin ich aber auch schon hin und wieder ein paar Km im Tal vom Bahnhof zum eigentlichen Tourenbeginn gegangen.

                Habe ich keinen Sitzplatz reserviert, dann gibt es oft einen Poker und ein sich belauern am Bahnsteig, wo denn vielleicht ein weniger ausgelasteter Wagen (mit funktionierender Türe) zu stehen kommt.

                Einmal bin ich von Velden am Wörther See zurück nach Wien gefahren und hatte mir extra den D-Zug ausgesucht, weil ich mir weniger Auslastung erwartete - nur war das dann eine einfache Schnellbahngarnitur - ohne freien Sitzplatz, ohne Toilette und mit Leuten, mit denen man eigentlich nicht im selben Raum sein möchte. Ich bin dann in Klagenfurt (offizielle Klopause!) wieder ausgestiegen und habe auf den nachfolgenden Railjet gewartet und mich auf einen "gegebenenfalls reservierten" Platz gesetzt und mußte den Sitz tatsächlich nach einer halben Stunde wieder hergeben. Also bin ich in Leoben abermals ausgestiegen und habe wieder auf den nächsten RJ gewartet, wo dann endlich alles gepasst hat.

                Diese Umstände nehme ich in Kauf, weil bahnfahren für mich als Berufspendler gefühlt gratis ist - exkl. Fahrrad und Sitzplatz- bzw. Stellplatzreservierung natürlich.
                Zuletzt geändert von Gratwanderer; 28.10.2023, 22:04.
                "And the People bowed and prayed
                to the neon god they made."


                Simon&Garfunkel "The sound of silence"

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                • #23
                  Zitat von Gratwanderer Beitrag anzeigen

                  Diese Umstände nehme ich in Kauf,...
                  Wow, danke für diese ehrliche, schonungslose Zusammenfassung - da bin ich gleich noch ein wenig demütig-dankbarer ein Auto zu haben!

                  Wobei zu dem Thema muss man schon sagen: die ÖBB und die Deutsche Bahn verk@cken das schon ganz selbstständig! Ich bin in Skandinavien öfters Öffentlich unterwegs gewesen und das hat mit Zugfahren in Österreich so viel gemein wie die Alpen mit dem Mars.
                  carpe diem!
                  www.instagram.com/bildervondraussen/

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                  • #24
                    Ein interessanter Thread. Ich gehöre leider zu der Autofraktion weil ich beruflich leider praktisch nicht mit dem ÖPNV zur Arbeit kommen. Der ist öffentlich nur extrem umständlich und selten erreichbar ist (ca. 1,5h mit mehrfach Umsteigen und nur alle 2 Stunden ein Bus gegenüber 25 Minuten mit dem Auto). Daher habe ich auch kein Deutschlandticket (49€-Ticket) mit dem weitere Fahrten kostenlos wären. Das 9€-Ticket im vergangenen Jahr habe ich mir dagegen gekauft weil es preislich so attraktiv war dass man mit wenig Fahren den Preis schon drinnen hat, das ist beim 49€-Ticket nicht der Fall.

                    Der weiter Grund gegen den ÖPNV in die Berge ist für mich, dass ich am Südrand von München wohne und mit dem Auto in ca. 45 Minuten bei den ersten Bergen bin (z.B. Tölz, Garmisch, Rosenheim). Wenn ich von zuhause zur U-Bahn gehe und mit der zum Hauptbahnhof/Ostbahnhof fahre und dann in die Regionalzüge einsteige brauche ich ja allein schon ungefähr die gleiche Zeit bis ich damit in München losfahre. Die Fahrt selber ist bis auf die Strecke nach Rosenheim/Kufstein eine einzige Bummelfahrt, selbst wenn die Züge mal pünktlich sind und die Anschlüsse klappen. München-Garmisch sind fast 1,5 Stunden Fahrzeit und dann steht man am Bahnhof Garmisch. In der gleichen Zeit wie ich öffentlich brauche bin ich mit dem Auto bereits im hinteren Stubai- oder Ötztal.

                    Zudem hat man in Deutschland den notorisch unzuverlässigen ÖPNV. Züge sind fast permanent verspätet oder fallen aus. Strecken sind häufig gesperrt (gerade im Werdenfelser Land geht seit dem Zugunglück in Garmisch fast nichts mehr) und den Schienenersatzverkehr kann man komplett vergessen (Busse brauchen ewig, die Kapazitäten reichen nicht, fallen aus,...). Will man noch Umsteigen kann man knappe Anschlüsse sowieso vergessen.

                    Die Fahrpreise sind bis auf das Deutschlandticket auch viel zu hoch. Will man jetzt nach Österreich rein wird es gleich noch teurer weil man da zu dem deutschen Ticket den vollen österreichischen Tarif zahlen darf (Ausnahme ist der Außerfern, den man mit dem Deutschlandticket nutzen kann). Einzige Alternative sind da Sparpreise im Fernverkehr, aber da muss man hoffen dass dann an dem Tag wo man die Züge bucht das Wetter passt.

                    Im Juni hatte ich ein Deutschlandticket und habe zwei Touren mit ÖPNV gemacht. Eine hat gepasst, bei der anderen war das übliche Zugchaos mit Ausfällen, komplett überfüllten Zügen, Verspätungen und verpassten Anschlüssen. Aber immerhin hatte ich mal eine der wenigen Wochen im Jahr erwischt in der man mit dem Zug von München bis in den Außerfern ohne Schienenersatzverkehr fahren konnte.

                    Da ich im Sommer am liebsten im (Nichtkalk-) Hochgebirge unterwegs bin ist daher das Auto leider alternativlos. Ich habe selber kein Problem 2-3 Stunden für die Anfahrt zu investieren. Da ich im Auto gemütlich Podcasts höre ist die Fahrzeit nicht vergeudet. Mit meinem Toyota-Hybriden habe ich einen Realverbrauch von 4,2 L/100km (Superbenzin) und fahre daher relativ günstig. Das Auto ermöglich mir spontan und ohne Einschränkungen auch eher unbekannte und einsamere Berge zu besuchen die etwas abgelegener sind. Autofahren macht mir persönlich nicht wirklich Spaß und sich in einen Zug zu setzen ist schon gemütlich, aber dann lassen sich die meisten meiner Touren nicht realisieren.

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                    • #25
                      Was mir dazu auch noch einfällt: Es ist jedem seine eigene Entscheidung, wie man selbst anreist. Ob mit Auto oder Öffis oder sonstwie.


                      Jede Anreiseart hat halt ihre Vorteile, aber auch Nachteile.
                      So hat zum Beispiel das Auto den Vorteil von Unabhängigkeit von Fahrplänen, außerdem die Erreichbarkeit fast jedes straßenangebundenen Ortes, Spontanität und, wie angesprochen, die Verwendbarkeit als "Depot für diverse gegebenenfalls notwendige Utensilien" Nachteile sind Stau, in den nächsten Jahren immer höhere Kosten und z.B. gebührenpflichtige Parkplätze oder Halte- & Parkverbote.
                      Die Öffis haben den Vorteil, dass man zum Ziel "kutschiert" wird und sich deshalb nicht auf die Straße konzentrieren muss. Außerdem Flexibilität (im Sinn, dass man nicht zum Ausgangspunkt zurückmuss). Aber eben auch den Nachteil, dass man das Ziel gar nicht oder zu spät erreicht, und auch teils nicht unerhebliche Kosten.

                      Und es gibt ja nicht nur entweder/oder, sondern auch eine Kombination aus beidem. Verbindet vielleicht (!) sogar die Vorteile von beiden Varianten.

                      Wie gesagt, jeder muss für sich selbst entscheiden, welcher Vor- oder Nachteil für sich selbst am "gewichtigsten" ist ... und darauf begründe man dann seine Anreise. Bei mir ist das das "kutschieren". Aber ich verwende auch das Auto, wenn es mit den Öffis nicht geht - aber halt ungerne.


                      Daher bin ich auch der Meinung, dass wenn man sich für eine Anreiseart entscheidet, beispielsweise das Auto, dass man dann die Vorteile genießt (kein Stress, Spontanität, Unabhängigkeit etc.), aber wegen der Nachteile (vllt. hohe Parkplatzgebühren oder Stau) nicht gleich vollgas zum schimpfen anfangen sollte. Alles andere wäre ja sonst "Rosinenpickerei".


                      Natürlich gibt es einige Parkplätze, die horrend gebührenpflichtig sind - und dass das unter "Wucher" fällt, ist klar. Doch auch hier muss man eine Entscheidung treffen: Ist mir das Tourenziel so wichtig, dass ich auch bereit bin, für den Parkplatz zu zahlen? Ist es mir das nicht wert? Oder bin ich dafür auch bereit, wenn ich nicht für den Parkplatz zahlen möchte, für dieses eine Mal meine Prinzipien außer Acht zu lassen?
                      (Viel Geschwafel um den Parkplatz in der Traunsteinstraße. Wem der Traunstein wirklich wichtig ist, der wird auch die 25 € dort zahlen können. Wem das zu viel ist, der muss dann entscheiden, ob er seine Prinzipien fahren lässt und mit dem Shuttle fährt oder den Traunstein einfach nicht besteigt. Punkt. So einfach ist das.)



                      (Oder meint ihr leicht, dass bei meinen "Öffiunternehmungen" immer alles perfekt funktioniert hat? Das ist unmöglich! Ja, auch ich habe gerade erst letzten Sonntag durch eine Fehlentscheidung meinerseits einen Bus versäumt und eine Stunde warten müssen. Was solls, es gibt schlimmeres.)

                      ​​

                      Ganz andere Sichtweise zum gleichen Thema jetzt.



                      Ich bin außerdem der Meinung, dass der ÖPNV im kleinteilig strukturierten Raum nie flächendeckend praxistauglicher sein wird als der MIV.
                      Beispiel: Es ist von Sankt Aegyd am Neuwalde aus nicht möglich, Mariazell auf direktem Weg mit Bussen zu erreichen. Das geht nur, wenn man einen Umweg über Sankt Pölten (!!!!!) in Kauf nehmen möchte. ​​
                      Im Fernverkehr hingegen ist der ÖPNV nach Investition von viel Geld durchaus praxistauglicher oder zumindest gleich praxistauglich. Westbahnstrecke oder Südbahnstrecke nach Fertigstellung der zwei Tunnelprojekte.
                      Alpine Vereine benötigen in den nächsten 5 Jahren 95 Millionen Euro zur Erhaltung ihrer Infrastruktur - bitte Petition unterstützen!


                      My Blogs > Meine bisher erstellten Tourenberichte

                      Ein Gipfel gehört dir erst, wenn du wieder unten bist - denn vorher gehörst du ihm. (Hans Kammerlander)
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                      • #26
                        Zitat von Flachlandtiroler Beitrag anzeigen
                        Was ist denn bei den Öffis für dich der entscheidende Showstopper (bspw. die letzte Meile, Tarifdschungel, Verkehrszeiten, Reisedauer, Gepäck, ...)?
                        Am gravierendsten ist da sicherlich die "letzte Meile". Auf diversen Güterwegen und Gemeindestraßen kann man mit dem Auto stellenweise noch kilometerweit über den Talboden hinauffahren, bis man irgendwo "ansteht". Der Bus befährt nur die Hauptstraße im Tal.
                        Persönliches Fazit: Ob ich das dann auch wirklich in Kauf nehme, hängt davon ab, wie weit es wirklich noch bis zum offiziell benutzbaren Straßenende ist. Ungefähr eine halbe Stunde plus ist hier meine Schmerzgrenze.

                        Fahrradmitnahme: In den Zügen ist die Fahrradmitnahme kostenpflichtig. Gibt sicherlich viele, die drauf "pfeifen", wenn sie mit einem Fahrrad in den Zug einsteigen und dann "Glück haben" ... aber das ist mir zuwider. In den Bussen kann man sich das mit dem Busfahrer sicherlich zur eigenen Zufriedenheit ausmachen.
                        Als Alternative hätte ich noch einen Roller, aber den kann ich eigentlich nur auf Asphalt nehmen. Meine Intention ist, den Roller "kaputtzufahren", dass ich mir einen neuen, besseren kaufen kann

                        Tarife: Ich würde das eher nicht "unübersichtlich" nennen, sondern nur abseits der Jahreskarten ... "teuer". Etwas weniger als 30 € von Sankt Pölten nach Linz, wenn man im Zug kauft ... naja, das ist mir dann schon nicht mehr wurscht. Und obwohl ich die Westbahn bevorzuge, hat sie dennoch unterm Strich die teureren Tarife. Ich kann mir an jedem Bahnhof auch in 5 Minuten einen ÖBB-Fahrschein drucken lassen - aber da es keine Westbahn Ticketautomaten gibt, muss ich mir das im Zug kaufen ... und kann 3 € Aufschlag zahlen. Ohne den Aufschlag wäre die Westbahn eh günstiger, aber so...
                        Ich hab von der Landesgrenze nächst Thalgau nach Lofer 13,2 € gezahlt (für 70 km) - das ist (für mich) noch vertretbar.




                        Zitat von Gratwanderer
                        Als Jahreskartenbesitzer kümmert mich der Tarifdschungel zum Glück nicht und mit der längeren Reisedauer kann ich grundsätzlich gut leben - wobei es im Winterhalbjahr natürlich schon sehr knapp mit Tageslicht aussieht und bezüglich Tarife nur ein Satz: Gäbe es die Jahreskarte nicht, würde ich nicht Zug fahren. Nie.
                        Hätte ich das Klimaticket nicht, würde ich jedenfalls seltener mit dem Zug fahren.
                        Die Preise sind natürlich, sagen wir mal, nicht gerade billig aber ich bin auch zuvor einmal pro Jahr auf der Westbahnstrecke nach oder ab St. Pölten gefahren. Wenn man sich beim Anbieter Westbahn das Ticket im Vorfeld kauft, "gehts gerade noch so"... (ich hab außerdem immer nur ab/bis Linz zahlen müssen) Spontanität ist auf der Westbahnstrecke allerdings ohne Klimaticket fast unmöglich.

                        Zitat von Gratwanderer
                        Habe ich keinen Sitzplatz reserviert, dann gibt es oft einen Poker und ein sich belauern am Bahnsteig, wo denn vielleicht ein weniger ausgelasteter Wagen (mit funktionierender Türe) zu stehen kommt.

                        Einmal bin ich von Velden am Wörther See zurück nach Wien gefahren und hatte mir extra den D-Zug ausgesucht, weil ich mir weniger Auslastung erwartete - nur war das dann eine einfache Schnellbahngarnitur - ohne freien Sitzplatz, ohne Toilette und mit Leuten, mit denen man eigentlich nicht im selben Raum sein möchte. Ich bin dann in Klagenfurt (offizielle Klopause!) wieder ausgestiegen und habe auf den nachfolgenden Railjet gewartet und mich auf einen "gegebenenfalls reservierten" Platz gesetzt und mußte den Sitz tatsächlich nach einer halben Stunde wieder hergeben. Also bin ich in Leoben abermals ausgestiegen und habe wieder auf den nächsten RJ gewartet, wo dann endlich alles gepasst hat.

                        Diese Umstände nehme ich in Kauf, weil bahnfahren für mich als Berufspendler gefühlt gratis ist - exkl. Fahrrad und Sitzplatz- bzw. Stellplatzreservierung natürlich.
                        Sehr spannende und wirklich unglaubliche Schilderung!
                        Auf der Westbahnstrecke sind die Züge immer überfüllt (an Wochentagen).
                        Eine Anekdote dazu: ÖBB-Railjet fährt ein - Chris Lohner: "...dieser Zug ist bereits voll ausgelastet ... das Zusteigen ist nur mehr mit gültiger Reservierung möglich ..."
                        Ich bin dann trotzdem eingestiegen - wenn mich ein Schaffner raushaut dann habe ich es versucht und halt "Pech gehabt". Niemand hat mich rausgeworfen. Es hat nicht mal jemand mein Ticket kontrolliert!

                        Sitzplatzreservierung kommt bei mir bei den ÖBB niemals infrage. Ich zahle kein Geld für einen "garantierten" Sitzplatz, der dann doch nicht garantiert ist, wenn der Railjet dann aus irgendwelchen Waggons zusammengestopselt wird. Bei der Westbahn ist die Reservierung gratis und der Sitzplatz auch wirklich garantiert.




                        Angesprochen wurde außerdem noch die "Deutsche Bahn". Dazu folgendes:

                        Bin einmal von Salzburg nach Weiden (Oberpfalz) mit der Bahn gefahren. Bis Landshut via Mühldorf am Inn Regionalzug - keine Verspätungen, aber Toilette grauslich.
                        Ab Landshut weiter mit einem Fernzug (vergleichbar mit dem Unternehmen Westbahn aus Österreich im Sinne von, dass der Zug nicht von der DB geführt wurde) - ziemlich überfüllt, aber nichts zu beanstanden.

                        Am Rückweg zwei Tage später: Toilette am Bahnhof in Weiden (ungefähr vergleichsweise groß wäre Steyr in Österreich) auch grauslich. Im Fernzug Toilette nicht zu beanstanden. Vor Regensburg schon 20 Minuten Verspätung, weil der Zugteil aus CZ verspätet war und dann auch noch die Lok einen Neustart brauchte. Zwischen Regensburg und Landshut ist dann der Regionalzug VOR dem Fernzug verreckt - und dann waren es ca. 50 Minuten Verspätung. In Landshut hab ich dann glücklicherweise den nächsten Regionalzug zurück nach Salzburg nehmen können.


                        Die Quintessenz dieser Anekdote: Analog Martins Aussage "bin demütig, dankbar dass ich ein Auto habe" sage ich, dass ich demütig dankbar bin, dass ich in Österreich zuhause bin. Sicherlich, auch die ÖBB haben noch viel Luft nach oben - es gibt überall noch "Verbesserungsmöglichkeiten"! Dass Züge ausfallen ist selten. Nicht unmöglich, aber das letzte Mal wäre mir das in Österreich bewusst vor ca. 3 Jahren aufgefallen (auf einer Bahnhofs-Anzeigetafel). Verspätungen gibt es, ja, aber sie halten sich meist in Grenzen. Pünktlichkeitsgrad zwischen 85 und 90%, davon kann die DB nur träumen! Und das mangelnde Wagenmaterial - ja, das hat vermutlich auch die ÖBB verkackt, aber vor allem die Zulieferer, die es nicht schaffen, dass sie ihre Züge auch für das Österreichische Streckennetz zulassen! Und neues Wagenmaterial ist im Anmarsch.

                        Dass ein solches Szenario wie in obiger Anekdote geschildert in Österreich eintritt ist natürlich nicht unmöglich, aber VIEL, VIEL unwahrscheinlicher als in Deutschland.


                        (Bitte um Verzeihung an alle Forumsmitglieder aus Deutschland. Es stellt dies eine Beschwerdeschrift an die "Deutsche Bahn" dar.)
                        Alpine Vereine benötigen in den nächsten 5 Jahren 95 Millionen Euro zur Erhaltung ihrer Infrastruktur - bitte Petition unterstützen!


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                        • #27
                          Zitat von Jgaordhelagenornres Beitrag anzeigen
                          ...aber da es keine Westbahn Ticketautomaten gibt, muss ich mir das im Zug kaufen ... und kann 3 € Aufschlag zahlen. Ohne den Aufschlag wäre die Westbahn eh günstiger, aber so...
                          Du kannst es ja am Bahnsteig oder sogar im Zug noch online bzw. über die App kaufen, wenn du schnell bist, um den Aufschlag zu sparen (habe ich auch schon gemacht).

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                          • #28
                            Aus aktuellem Anlass möchte ich hierzu noch etwas niederschreiben.

                            Zitat von tauernfuchs Beitrag anzeigen
                            Kontraproduktiv und nicht umweltgerecht gedacht finde ich auch, die immer rigoroser werdenden Nachtparkverbote, die selbst ein Nächtigen im Normalfahrzeug unterbinden.
                            Gut - dann bleiben die Leute halt nicht über Nacht und fahren auch für eine Tagestour recht weit. Irgendwo einkehren werden sie dann aber auch nicht, wenn sie noch weit heimfahren müssen.
                            Je nach Tal/Gemeinde findet man hier die unterschiedlichsten Ansätze: Zum Beispiel findet man im Gasteinertal riesige asphaltierte Parkflächen mit Nachtparkverbot ​, im benachbarten Großarltal hingegen an den erlaubten Parkplätzen sogar noch Toiletten und Waschraum...
                            Ich verstehe deine Gedankengänge - sie sind logisch. Und ich bin auch sehr froh, dass du dich auf ein "Normalfahrzeug" beziehst.
                            Denn so schauts aus, wenn man den "nicht-Normalfahrzeugen" freien Raum lässt:

                            20240402_061749.jpg

                            Dieses Foto ist von heute 06:15, der erste Arbeitstag nach Ostern.
                            Das vergangene Wochenende war ein "Vorbote" des Sommers. Auf dem Parkplatz, in den die Bushaltestellen integriert wurde, sind einige Autos gestanden, aber auch ca. 5 Wohnmobile.

                            Jetzt, am "Osterdienstag", sind alle Fahrzeuge weg, nur der Müll ist zurückgeblieben.


                            Auch wenn mit folgendem Satz jetzt alle "Wildcamper" über einen Kamm geschert werden: Wundert es dich bei diesem Bild, dass man in einigen Regionen es nicht gerne sieht, wenn man am Parkplatz im eigenen Fahrzeug übernachtet? ERNSTHAFT?

                            (Und wenn ihr euch das Foto anschaut, werdet ihr sehen, warum ich der fixen Überzeugung bin, dass das kein Müll eines "gewöhnlichen" Autos ist. Dafür ist die Menge zu groß.)


                            An der Parkplatzzufahrt hängt ein Schild "No Camping". Zugegebenermaßen nicht groß, aber mit zwei aussagekräftigen Piktogrammen versehen. Noch dazu wurde das Campingverbot auf Englisch ausgeschildert - da kann mir niemand weismachen, "das versteh ich nicht".

                            Rund um den Attersee ist es beinahe überall so. Auf der Ostuferseite wird man in Ufernähe keinen Parkplatz finden, wo nicht irgendein derartiger Hinweis zu finden ist - und wenn doch, bitte gerne um Bekanntgabe.

                            (Natürlich kann man jetzt darüber streiten, inwiefern Zusatztafeln mit "campieren verboten" und "No Camping" rechtsgültig sind. Selbst ich bin da sehr skeptisch.)

                            Ich finde derartige Campingmobile schon alleine in ihrer Existenz als eine Provokation. Sie sind länger als ein normales Auto - und das ist am Attersee ein wichtiger Punkt.
                            In folgender Hinsicht:
                            Der Attersee ist direkt nach dem Wörthersee der See mit den wenigsten öffentlichen Seezugängen in Österreich.
                            Im DORIS sind alle "freien" Seezugänge eingetragen. Darunter finden sich auch die, wo die Straße direkt neben dem Ufer entlangfährt, plus steiler Böschung. Nicht sehr attraktiv.
                            Besonders beliebt sind natürlich die Seezugänge mit Parkplatz.
                            Und was ist im Sommer bei diesen gang und gäbe?
                            Zahlreiche Personen aus Deutschland, Tschechien, aber auch Österreich (laut eigener Zählung) rollen mit ihrer "Provokation auf 4 Rädern" (=Campingwagen) zum See und parken sich am Ufer ein. Soweit nichts ungewöhnliches und aufregenswertes.
                            Doch diese Personen bleiben mehrere Wochen lang. Blockieren nicht nur einen, sondern zwei Parkplätze mit ihren Monstervehikeln - trotz "Halten und Parken verboten von 23:00 bis 04:00 Uhr". (Forstamt)
                            Oder es wird Längsgeparkt auf einem Parkplatz, wo eigentlich "Senkrechtparken" vorgegeben ist.

                            (Damit wären wir wieder bei der Diskussion, "first come, first serve", ja, ich weiß. Und ich würde mich auch darüber nicht echauffieren, wenn es nicht diese blauen runden Tafeln mit rotem Rand und rotem X gäbe. Ich hätte ja eigentlich auch keinen Grund, mich aufzuregen, da ich den See immer per Fahrrad erreiche - null Problem. Grund zum Aufregen hätten eigentlich alle, die nicht in Nähe des Sees wohnen.)

                            Und ich möchte, nach den letzten Absätzen Campingwagen-Bashings, eines noch in aller Deutlichkeit klarstellen:
                            Es hat selbstverständlich NIEMAND etwas gegen Personen, welche aufgrund langer Fahrtstrecken (oder dergleichen) im Auto übernachten müssen. Auch auf Parkplätzen mit "campieren verboten". (... solange es nicht gerade ein LKW ist ...)


                            Und auch ich versuche hier differenziert zu sehen.
                            - Wohnmobile sind auf Flächen mit irgendeinem Taferl "campieren verboten" oder dergleichen einfach eine Unverschämtheit.
                            - Aber auch Personen, die mit ihrem eigenem PKW anrollen, und im Kofferraum eine Matratze liegen haben, finde ich sehr provokant. Wohlbemerkt, bei Existenz der "campieren verboten"-Tafel. Wenn es irgendein "legaler" Parkplatz wäre, würde es kein Schwein interessieren. Aber nein, es müssen die "verbotenen" sein.
                            - Ohne Matratze im Auto kann ich nicht unterscheiden, ob ein Zwischenstopp "einkalkuliert" wurde oder wirklich zufällig hier eine Übernachtung notwendig ist . Da ist es mir komplett egal.


                            Und ja: Auch in Umgebung des Attersees gibt es viele Parkplätze, wo kein "campieren verboten"-Schild hängt. Wenn man schon mit dem Camper anreist, dann findet man sicher einen Stellplatz auf einem Campingplatz, oder eine Lücke abseits des Sees ohne Beschränkungen. Wo man dann untertags hinfährt, ist komplett egal.




                            Zusammengefasst nochmal die negativen Punkte der Wohnmobile plus deren Eigentümer:
                            • Sie zahlen keine Ortstaxe, im Gegenteil muss sogar bei einigen Mobilen "hinterhergeräumt werden". (Müll...) NICHT BEI ALLEN!
                            • Obwohl es Toiletten und Mistkübel im Wohnmobil gibt, werden ganz selbstverständlich die öffentlichen Einrichtungen verwendet. Wozu fahre ich dann mit einem Camper?
                            • Gastronomie schaut auch durch die Finger, da im eigenen Wohnmobil gekocht werden kann. Lebensmittel werden vermutlich bereits zuhause besorgt und mitgenommen.
                            • Egal, ob Längs-, Schräg-, oder vertikales Parken: Entweder wird eine andere Parklücke blockiert, oder das Fahrzeug ragt in andere Verkehrsflächen. Im "besten" Fall ein Multifunktionsstreifen [und dann wundert man sich, warum die Radler auf der Fahrbahn fahren, trotz "Radweg"], im schlechtesten Fall eine Parkplatzstraße, wo bei einigen Parkplätzen auch ein Bus durchmuss.
                            Autos mit einem Dachzelt sind optisch auch eine Zumutung, aber bei denen fallen einige Negativpunkte der Camper weg. Da dann doch lieber einfach irgendwo im Wald das klassische Zelt aufstellen, trotz §33 (3) ForstG . Ein Stück den Wanderweg rauf und in Distanz zur Straße, und keinen kümmerts



                            Das sind halt meine Gedanken dazu. Und ich persönlich könnte mir derzeit nicht vorstellen, so bald mal selbst "absichtlich" in einem Auto zu übernachten.
                            Zuletzt geändert von Jgaordhelagenornres; 02.04.2024, 22:08.
                            Alpine Vereine benötigen in den nächsten 5 Jahren 95 Millionen Euro zur Erhaltung ihrer Infrastruktur - bitte Petition unterstützen!


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                            • #29
                              Deine Argumente kann ich durchaus nachvollziehen und auch, dass überdimensionale Campingfahrzeuge auf einen Campingplatz gehören. Wenn es dann noch zusätzlich viel begehrte Parkplätze, z.B. an Seeufern sind, die rücksichtslos zwei bis dreifach mit einem Fahrzeug belegt werden, dann passt das ja auch lückenlos zur Ego-Moral.“hinter mir die Sintflut“, die sich ja im rigorosen Hinterlassen von Müll sehr eindrucksvoll präsentiert.
                              Die Frage ist nur, wie könnte man im positiven Sinne Einfluss auf diese „Moral“ nehmen?
                              Und dazu fallen vielen Gemeindepolitikern einfach nur rigorose Verbote ein.
                              Und selbstverständlich kassiere ich aber auch eine Besitzstörungsklage, auch wenn ich niemals wo einen Müll hinterlasse, immer möglichst randorientiert parke, meistens nur über Nacht und zusätzlich, wenn möglich auch noch in einem Gasthaus einkehre.
                              Leute, die mit so einem Großcamper anreisen, riskieren einfach die Anzeige, die Strafe, soweit im Ausland überhaupt verfolgt, zahlen sie eh aus der Portokasse…
                              Froh bin ich nur darüber, dass es gottseidank immer noch meistens möglich ist, sich im hintersten Graben hinzustellen, im Auto (bescheiden!) zu nächtigen und dann problemlos auch um 4 h früh aufzubrechen.
                              Das bedeutet für mich perfekte Berg-Erlebnisqualität, die ich mir so lange wie möglich erhalten möchte.

                              LG

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