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Regelwerk für die Benutzung des Forums Gipfeltreffen

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Die Forumsbetreiber behalten sich das Recht vor,
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Was sind eure alpinen Jugendsünden und Anfängerfehler??

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  • #16
    AW: Was sind eure alpinen Jugendsünden und Anfängerfehler??

    Ich bin eigentlich noch jugendlich und Anfänger.

    Naja, an grobe Fehler in den Alpen kann ich mich nicht erinnern.

    Ich brauch sehr wenig zu trinken, auch im Sommer, schleppe demzufolge auch kaum was mit. 1/2 Liter reicht meistens für eine normale Tagestour. Ich sauf auf Vorrat und eben danach.

    Nun ergab es sich das ich mit meinem Lieblingsschwager und dem Gleitschirm in Piqueras/ Albanien aus einem Taxi fiel und auf den nächsten Berg wollte um an der Küste bissel zu fliegen. Geschätzte Höhenmeter bis zum Startplatz: schlappe 350
    Vorher also noch im ortsansässigen Kramladen eingekehrt, um ein Fläschli Wasser zu holen und ein bißchen Schokolade.
    Wie es in Albanien so ist wurden wir erstmal zu einem Kaffee eingeladen. Dann zu noch einem, noch einem und dann ging es mit Raki weiter. Früh 9.30 Uhr!

    Irgendwann konnten wir uns loseisen und leicht schwankend bugsierten wir, eskortiert von der gesamten Dorfjugend, unseren Kram Richtung Aufstieg.

    Der Aufstieg mutierte zur Horrortour durch irre duftenden Salbei (glaubt mir, davon wird man stoned!) durch übles, dorniges Gestrüpp, an kläffenden Hunden und flüchtenden Eseln vorbei.
    Die harntreibende Wirkung des Kaffe setzte ein und alle 50 Höhenmeter mußten wir pieseln. Bereits nach 200 Höhenmetern war der halbe Liter Wasser ausgesoffen und die Sonne brannte wie Sau... Na, egal, wir fliegen eh "gleich".

    Ende vom Lied - wir saßen wegen fehlendem Wind fast 4 Stunden ohne zu trinken bei über 30° im Schatten und verfluchten unsere "Alpenerfahrungen".

    Seit dem - vor der Tour nur Milch oder Wasser, kein Kaffee, es sei denn man kommt sicher an Wasser vorbei.
    Raki ist O.K.
    Zuletzt geändert von Robi; 30.01.2008, 10:44.
    Wie schallts von der Höh? ... Hollaröhdulliöh!

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    • #17
      AW: Was sind eure alpinen Jugendsünden und Anfängerfehler??

      Nun denn: gleich die erste Berganderung meines Lebens von Hochötz zur Düsseldorfer Hütte. Natürlich allein, weil meine damaligen Kumpels mich gleich für schon tot hielten, nur dass ich davon noch nicht wüsste.
      Genau auf halber Strecke ein Platzregen vom Feinsten. Das Gewitter war nicht vom Feinsten, unter dem Achenkogel schlagen die Blitze in die wassergefüllten Ritzen. Ich suche Schutz vor dem Steinschlag in einer Felsnische, in der es windbedingt trocken ist. Ich ziehe außer den Regenkamotten (das war nur so eine Plastikhaut) alles an, was ich dabei habe, setze mich auf den Rucksack und schlafe trotz ziemlichen Lärms ein. Nachts werde ich wach und bin nass, der Wind hat nämlich aufgehört, der Regen aber nicht. Ich sehe im Dunkeln besser als viele im Hellen und wollte über die Niederreichscharte absteigen, da lag aber ein (ehemaliger) Gletscher und ich traute mich nicht runter. Also wieder eine Stunde zurück zum "Unterstand." (Wieso eigentlich?) Nach vielen Stunden bin ich wieder mal eingeschlafen und dachte danach, dass die Nacht bald vorbei ist. Also erneut zur Scharte und musste dann anhand des Mondes feststellen, dass es spätestens 3 Uhr ist. Also noch mal etwa 2 Stunden warten und dann im Morgengrauen die 10 Meter Toteis umgangen.
      Im Zug dann erneut eingeschlafen (bin froh, nicht mit dem Auto gefahren zu sein), aber statt in Karlsruhe auszusteigen, zwischen Kehl und Straßburg vom Zoll geweckt worden.

      Meinen Schwur, nie mehr in die Berge zu gehen, brach ich 9 Monate später und seitdem bin ich doch recht häufig dort.

      Ansonsten könnte ich noch etwa 20 Fälle einstellen, bei denen am Ende des Tages noch jede Menge Tour übrig war - das ist, wenn ich allein bin, kein Problem. Aber wenn Leute dabei sind, die im Dunkeln schlecht sehen, ist u.U. am Beginn des nächsten Tages immer noch Tour übrig. Und da hört der Spaß dann auch für mich auf.
      Zuletzt geändert von Lampi; 30.01.2008, 11:48. Grund: .
      Beste Grüße, Lamл[tm]
      Touren && Kurse
      Lamπ[tm] auf Tour bis 0stern 2011
      Hi-Lite Sardinien
      Disc Laimer

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      • #18
        AW: Was sind eure alpinen Jugendsünden und Anfängerfehler??

        Vielleicht mächtig große Fehler:

        1. Bis tief in die Nacht mit einem befreundeten Bergführer Absinthe und allerhand anderes getrunken. Am nächsten Morgen hab ich mir mit recht viel Restalkohol im Blut eingebildet, mal alleine noch auf einen leichten 3000er zu sprinten (Mittagskogel im Pitztal). Ich weiß nicht mehr, wie ich hochgekommen bin, mit der Bahn auf jeden Fall nicht. Aber es gibt Fotos, die beweisen, dass ich oben war. Die Frage ist nur, ob das ein Fehler beim Bergsteigen oder in der Abendgestaltung war.

        2. Beim Sturz mit einer Hand in eine Expresse gegriffen. War so ein Instinkt und hätte mich fast einen Finger gekostet.

        3. Bei einer weglosen Tour im Wetterstein eine eklig brüchige Stelle umgangen indem ich eine 30m lange IVer Kletterei vorzog. Für sich keine dumme Entscheidung, aber OHNE Seilsicherung sicher nicht zu empfehlen.

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        • #19
          AW: Was sind eure alpinen Jugendsünden und Anfängerfehler??

          Na da könnte ich viel aufzählen !

          Als ich beim Summit Club einen Steileiskurs gemacht hatte und dabei einen Freund kennen lernte, der genau wie ich dannach so richtig loslegen wollte fuhren wir ein Jahr später zurück zu unserem damaligen Übungsgebiet. Es war kurz vor Pfingsten und wir hatten uns im Pitztal im Taschachhaus im Winterraum einquartiert. Hier im Gletscherbruch hatte vor einem Jahr unser Kurs stattgefunden. Da wir bei diesem Kurs leider viel schlechtes Wetter hatten konnten wir keine einzige richtige Eiswand machen und das wollten wir jetzt nachholen. Petersenspitze Nordwand, Hinterer Brochkogel Nordwand, Wildspitze Nordwand und zu guter letzt und als Hauptziel Taschacheisflanke. Wieder hatten wir uns eine Woche Zeit genommen. Proviant usw. hatten wir in unseren ca. 32 kg Rucksäcken mit hochgeschleppt.
          1. Tag war gutes Wetter und wir beschlossen zur Übung noch mal durch den Eisbruch zu kletter. Lief auch alles bestens nach ein paar Anlaufschwierigkeiten wurden wir eine relativ flüssige Seilschaft.
          2. Tag gab es früh Regen und so beschlossen wir Vormittags wieder in den Bruch Üben zu gehen.
          3. Tag Nachts gab es großes Gewitter und wir hatten etwas Angst vor Lawinen, also wieder im Eisbruch.
          4. Jetzt wurden wir langsam nervös, schon wieder schlechtes nebliges Wetter und wir wollten endlich eine richtige Eiswand begehen und zwar eine wie die Taschachflanke. Wir beschlossen sollte das Wetter am nächsten Tag passen gleich diese zu machen, da sie uns am wichtigsten war.
          5. Tag Wetter war gut und wir gingen zum Einstieg. Anfangs noch im rechten Teil 40° durch den Schnee empor. Dann versuchten wir uns durch riesige Rinnen in die mitte zu arbeiten. Diese sahen wie Bobbahnen aus und wir hatten keine Ahnung wie die entstanden waren. Als wir uns dann bis zu einer der mittleren nach links gearbeitet hatten stiegen wir weiter hinauf bis wir zum Ende der Schneedecke kamen und der Eispanzer vor uns lag. Hier bauten wir unseren ersten Stand auf. Ich glaube wenn ich das hätte vorsteigen müssen hätte ich hier schon abbgebaut. Mein Partner arbeitete sich durch das bröselige Glaseis nach oben und machte Stand. Wie man sich auf sowas halten kann??? drei schläge und alles bröselte hinunter. Dann wurde es etwas besser. Aber alles extrem hartes Eis mit einer teilweise ganz dünnen Schneeauflage. Nach der 4. Seillänge waren wir schon ziemlich kaputt. Wir waren es bisher gewohnt zwischendurch mal wieder richtig zu stehen. Ab jetzt brauchten wir eine ewigkeit pro Seillänge und es wurde später und wärmer. Am Einstieg zur Eisplatte löste sich der erste dünne Auflageschnee und nun wussten wir wie die Rinnen ganz unten entstanden waren! Mit einer Art Düsenjägergeräusch jagte die erste Lawine durch eine der Rinnen. Oh oh schauten wir uns an. Es wurde immer Steiler und in meinem ermüdungszustand kam mir das Gelände schon fast senkrecht vor. Die temperaturen stiegen weiter, das hatte zur Folge das die Lawinen die sich nun immer öfter in der Wand lösten auch immer höher abrutschten. Als wir das bemerkten wurde uns fast schlecht. Wir mussten unbedingt schneller werden! Scheiß auf die Zwiaschensicherung, nur noch raus hier .
          rauf, rauf, rauf war mein einziger gedanke in diesem moment und bei jedem Stand war ich rießig froh Pause machen zu können. Am Ende waren wir, total erschöpft. Dann endlich wurde der Untergrund flacher und das Eis verwandelte sich in Schnee ( wie angenehm für die Waden ). Ich bin draußen und ich LEBE . Als dann mein Partner Schneeweiß hoch kam und mir sagte daß ich eine kleine Lawine losgetreten hatte die sich über ihn ergoss war mir das egal. Wir hatten es geschafft. Nie wieder eine Eiswand schworen wir uns an diesem Tag ca. 1 000 000 mal.
          Zwei Tage später nach einem Pausetag waren wir unterwegs zur Wildspitze und wollten die Nordwand machen....
          Besucht unsere Homepage
          http://www.wilde-hunde.de
          1. Regel am Berg: "Immer schön cool bleiben"

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          • #20
            AW: Was sind eure alpinen Jugendsünden und Anfängerfehler??

            Zitat von Jahn Beitrag anzeigen
            eklig brüchige Stelle umgangen indem ich eine 30m lange IVer Kletterei vorzog. Für sich keine dumme Entscheidung, aber OHNE Seilsicherung sicher nicht zu empfehlen.
            Je nach dem was Du so kletterst auch ohne Seil u.U. zu empfehlen. Wenn Du Siebener im Klettergarten bringst, auf jeden Fall, wenn Du "nur" Fünfer kletterst vielleicht nicht so.
            Das Überleben einer stabilen Kletterstelle hängt nur von Deinem Können ab.
            Das Überleben einer Bruchpassage ist bei hinreichend häufiger Wiederholung Glückssache.
            Beste Grüße, Lamл[tm]
            Touren && Kurse
            Lamπ[tm] auf Tour bis 0stern 2011
            Hi-Lite Sardinien
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            • #21
              AW: Was sind eure alpinen Jugendsünden und Anfängerfehler??

              Zitat von Lampi Beitrag anzeigen
              Das Überleben einer stabilen Kletterstelle hängt nur von Deinem Können ab.
              Ich bin kein so guter Kletterer. Aber du hast total recht. Das hat mich auch zu der Entscheidung bewogen. Ich fühle mich im festen Fels ungemein viel sicherer, auch wenn es sehr ausgesetzt ist. Die Psyche ist ein nicht zu unterschätzender Sicherheitsfaktor. Oder umgekehrt formuliert: Verunsicherung kann absolut gefährlich werden, da man den Handlungsspielraum verliert.

              Es ist auch auffällig, dass die meisten hier geschilderten Fehler darauf hinauslaufen, dass sie die Betroffenen in Situationen begeben haben, in denen sie nur noch minimal Optionen hatten. Ein weiteres Problem und die Katastrophe ist passiert.

              Ich versuche nun auch aufgrund früherer schlechter Erfahrungen, immer so unterwegs zu sein, dass ich niemals die Initiative verliere. Dazu gehören Sicherheitsreserven, Rückzugsmöglichkeiten, Notfallausrüstung und vor allem ein klarer Kopf, der auch unvorhergesehene Entscheidungen treffen kann.

              Naja, Fehler werden mit in Zukunft bestimmt weiterhin passieren. Das ist unvermeidlich.

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              • #22
                AW: Was sind eure alpinen Jugendsünden und Anfängerfehler??

                Irgendwann in grauer Vorzeit, wird so an die 25 Jahr her sein, machten mein damaliger Seilpartner Peter S. und ich uns auf, die Sonnblick Nordeisrinne zu durchsteigen.
                Als wir um 3h früh in Kolm Saigurn weg gingen (damals war ich noch Frühaufsteher), war es bereits in der Früh VIEL zu warm. Wir gingen noch nicht seit langer Zeit Eistouren, hatten aber natürlich gelesen, und wahrscheinlich war es uns auch von der Logik her klar, daß man bei warmem Wetter in keine Eisrinnen einsteigt.

                Aber erstens dachten wir, daß das, was die Alten in den Büchern so schreiben, in der Realität nicht so heiß gegessen wird, und zweitens waren uns vor kurzem in der Glocknergruppe einige Eis-Erfolge am Glockner, Johannisberg und Fuscherkarkopf beschieden gewesen, ebenfalls bei relativ warmem Wetter. Gescheit, wie wir waren, meinten wir, durch den frühen Aufbruch wird schon alles passen.

                Daher stapften wir fluchend durch den tiefen Saftschnee Richtung Nordeisrinne, während uns die Schitourengeher, die zum Hocharn zunächst denselben Weg hatten, gemütlich überholten.
                Am Auslauf der Rinne hatte sich ein großer Lawinenkegel gebildet, der uns etwas unheimlich vorkam, und da er sich orografisch rechts hinunterzog, stellten wir uns an den orografisch linken Rand. Dann tranken wir kurz etwas, machten die Rucksäcke auf, und begannen uns anzuseilen.
                Während dieser wichtigen und äußerst konzentriert vorgenommenen Tätigkeit machte es weit oben, wo die erste Morgensonne wohl gerade hin schien, öfters klick und klack, und kleinere Steinchen schienen dort in die Rinne zu fallen. Das war uns zwar gar nicht recht, aber da wir ja auch schon steinschlagerprobt waren (so wie unsere Helme), dachten wir, das wird schon nicht so arg sein.

                Plötzlich machte es statt klick und klack "Wumm", und wir konnten sehen, wie ein Riesenblock in die oberste Rinne stürzte, und nicht wie die kleineren Steine dort irgendwo zur Ruhe kam, sondern weiterrutschte und eine große Naßschneelawine auslöste, die dann mit immer lauter werdendem Hupen genau auf uns zukam, um uns auf unseren unüberlegten Standplatz aufmerksam zu machen.

                Peter spuckte die gerade angebissene Wurstsemmel aus, schrie "Nix wia weg do!", packte seinen offenen Rucksack und hüpfte mit Riesensprüngen hinter die orografisch linke Seite des Lawinenkegels, und ich tat es ihm nach, ebenso meinen Rucksack packend, und mein zweites Steigeisen, während ich für das erste keine Zeit mehr hatte.
                Noch im Rennen sahen wir, daß uns das Unheil nicht treffen würde, blieben stehen, und beobachteten wie die Lahn etwa 10 bis 15 Meter entfernt an uns vorbei rauschte, um ihren Weg nach rechts fortzusetzen, nicht nach links, wo wir standen.

                Nun war es aus der Sicherheit ein gewaltiger, und auch schöner, fesselnder Anblick, wie ich zugebe!
                Als sich das Ganze wieder beruhigt hatte, meinten wir, daß heute vielleicht doch nicht der richtige Tag wäre, um diese Tour zu gehen, und stiegen wieder hinunter. Außer meinem zweiten Steigeisen und etwas jugendlichen Übermut hatten wir dabei nichts eingebüßt.

                LG, bp
                [SIZE="2"][SIZE="1"]Good bye ...[/SIZE][/SIZE]

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                • #23
                  AW: Was sind eure alpinen Jugendsünden und Anfängerfehler??

                  Da gibt es viele. Eine in Kurzfassung:

                  ca 1970, Februar, Bereits Nachmittag, Damals noch mit einer Freytag u. Berndt 1: 100.000 unterwegs.
                  Nach starken Schneefällen dummerweise den Wirt (damaliger Bodenbauer) gefragt, wie die Verhältnisse sind: "Geht schon"
                  Bei einem Meter Neuschnee über den Trawiessattel bei Nacht gespurt, saumäßig lawinengefährlich, Mit Mühe die Voisthalerhütte gefunden, Übernachtung im Winterraum. Die ganze Nacht weitergeschneit, runter trauten wir uns nicht, daher zurück über den Trawiessattel, Mit abgeschnallten Schiern (um den Hang weniger anzuschneiden) brusttief raufgespurt. Zu unserem Glück ist die Flanke zum kleinen Schwaben so steil, dass sich keine grosse Lawine ansammeln konnte und alle 5 Minuten ein kleinerer Rutscher abging: Stöcke einrammen, Rucksack über den Kopf und Luft anhalten.


                  Es ging gut. Beim Bodenbauer hatte sich schon die Bergrettung versammelt, der Wirt versteckte sich in der Küche und ließ sich verleugnen.


                  Moral: Von da an mit guter Karte unterwegs und nie wieder einen Einheimischen gefragt, ob eine Tour machbar ist.

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                  • #24
                    AW: Was sind eure alpinen Jugendsünden und Anfängerfehler??

                    Meine alpine Jugendsünde war es, nicht genug in den Bergen unterwegs zu sein...

                    LG
                    Schelli
                    "Muss man sich denn auch alles von sich gefallen lassen?" Viktor Frankl

                    "Nicht, weil die Dinge unerreichbar sind, wagen wir sie nicht. Weil wir sie nicht wagen, bleiben sie für uns unerreichbar." Lucius Annaeus Seneca - 65 n. Chr.

                    Kommentar


                    • #25
                      AW: Was sind eure alpinen Jugendsünden und Anfängerfehler??

                      Den Fehler mit dem Hüttenwirt habe ich auch mal gemacht: Letztes Jahr, zusammen mit meiner Frau, wollte ich von der Winnebachseehütte zur Guben-Schweinfurter Hütte. Waren schon ein paar TAge unterwegs, aber der Wetterbericht hatte schon seit einer Woche für den nächsten Tag schlechtes Wetter angekündigt. Hüttenwirt gefragt, der meinte: Kein Problem, alles gut, Wetter stabil bis Nachmittags...
                      Na gut, die letzte Etappe unter die Füße genommen. Dann, kurz unter dem Joch, hat es uns kräftig eingewittert, von da weg 2 1/2 Stunden Marsch im Dauerregen durch überschwemmte Wiesen und Bäche mit Hochwasser. Und etwa alle 10 Minuten ein Fluch gegen den Hüttenwirt.

                      Ach ja: Auf der Schweinfurter angekommen hatte ich 1cm Wasser im Schuh.
                      Warum darf man nicht hin und wieder einfach mal was Unvernünftiges tun- solange man es vernünftig tut... ?

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                      • #26
                        AW: Was sind eure alpinen Jugendsünden und Anfängerfehler??

                        Hier mein allererstes Bergerlebnis:

                        Unsere Eltern waren mit meinem Bruder (10) und mir (12) von Hamburg in den Urlaub ins Allgäu gefahren. Ich glaube, es war Fischen, am Nebelhorn. Wir Kinder hatten praktisch noch nie einen Berg gesehen, und meine Eltern kannten Berge auch nur von der Autobahn nach Italien.
                        Ich fand die Berge sehr interessant, also überredete ich meinen Bruder, am nächsten Tag mit mir "wandern" zu gehen. Warum meine Mutter das erlaubte, weiß ich bis heute nicht. Auf jeden Fall zogen wir los, natürlich in Turnschuhen und kurzen Hosen. Mein Bruder hatte irgendwo einen Pickel aufgegabelt, den hatten wir mit. Wir gingen also bergwärts, zunächst auf einem Weg, doch der wurde uns schnell zu langweilig. Dann gingen wir einen Grashang gerade hinauf. Das ging eine ganze Weile gut, doch dann wurde der Hang immer steiler, dabei lehmig und rutschig. Mein Bruder, der schon immer klettern konnte wie ein Affe, gab mir den Pickel. Den haute ich jetzt in den Lehm und zog mich daran hoch.
                        Irgendwann war klar, dass wir nicht mehr umkehren konnten. Wir konnten nur noch aufwärts. Wir versuchten, den Rücken zu erreichen, der oberhalb unserer Position zu sehen war. Mein Bruder kam rauf, ich nicht. Ungefähr 15 Hm unter dem Rücken blieb ich hängen und konnte nicht mehr vor und nicht zurück. Ich hielt mich mit einer Hand an dem Pickel fest und hatte unter den Füßen keinen richtigen Halt mehr. Mein Bruder schrie von oben nach mir. Ich schrie zurück, dass ich nicht weiterkönnte. Er schrie noch lauter.
                        Ich war übereugt davon, dass ich jetzt sterben müsste, und überlegte mir Folgendes: Entweder ich hänge jetzt hier, bis ich nicht mehr kann und runterfalle. Bis dahin habe ich die ganze Zeit Angst. Oder ich lasse sofort los und falle und bin tot und habe keine Angst mehr. Das erschien mir sinnvoller. Also schrie ich zu meinem Bruder hinauf: "Ich lass jetzt los!" Und ließ los.
                        Ich fiel ein paar Meter runter, rutschte durch Dornen und über Schrofen und blieb dann an einem Busch hängen. Zum Glück an einer Stelle, von der ich zur Seite weg den Steilhang verlassen konnte. Ich war von oben bis unten aufgeschürft, und hatte noch Wochen später überall blaue Flecke. Aber sonst ist nichts passiert.
                        Die Wirtin der Pension erzählt meiner Mtter später, dass wir uns den einzigen Steilhang in der ganzen Gegend ausgesucht hätten.
                        Seltsamerweise ziehen gerade grüne Berge mich immer noch an. Auch passiert es mir immer noch, dass ich auf Grashänge gerate, die mir eigentlich zu steil sind. Aber inzwischen hab ich Übung...

                        Viele Grüße
                        Marlene
                        Zuletzt geändert von MarleneWatzmann; 01.02.2008, 21:55.
                        "Teufelshorn" heißt mein neuer Berchtesgaden-Krimi.

                        Kommentar


                        • #27
                          AW: Was sind eure alpinen Jugendsünden und Anfängerfehler??

                          Zitat von Willy Nefzger Beitrag anzeigen
                          [...] Mit abgeschnallten Schiern (um den Hang weniger anzuschneiden) [...]
                          ----

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                          • #28
                            AW: Was sind eure alpinen Jugendsünden und Anfängerfehler??

                            Da kann ich leider auch etwas beitragen.

                            Bei mir war es das Jahr 2000, in dem ich gleich mehrere Chancen gehabt hätte, mein Leben am Berg zu beenden .

                            Im Juli Fortgeschrittenen-Eiskurs gemacht und dann natürlich das Gelernte umsetzen wollen - der Haken dabei: solo.

                            Also, alleine mit dem Auto ins Dauphiné gefahren und dann dort nach dem Pelvoux, den ich noch einigermaßen vertretbar finden würde, alleine versucht vom Refuge du Sélé auf die Ailefroide zu gehen. Bin relativ spät aufgebrochen, da ich das frühe Aufstehen dort (um ca. 3 Uhr) für nicht sehr sinnvoll erachtete. War an diesem Tag alleine auf dieser Tour unterwegs (also auch keine anderen Bergsteiger). Beim Aufstieg einige anständige Spaltenbrücken passiert, die in der Früh noch schön gefroren waren. Weiter oben dann den Einstieg in den Felsbereich nicht so richtig gefunden und dann immerhin so vernünftig gewesen, nicht einfach so drauf los zu kraxeln. Also wieder hinunter und um diese Zeit waren die zuvor noch festen Spaltenbrücken durch die doch recht starke Sonneneinstrahlung bereits ziemlich weich - habe da schon einen recht hohen Adrenalinspiegel beim Überqueren der Riesenspalten gehabt.

                            Und, wenigstens daraus gelernt? Nein, natürlich nicht:
                            Am übernächsten Tag Solo-Aufstieg durch die Nordflanke und Nordgrat des Dome de Neige (Eis/Firntour mit ca. 45°, wobei da mehr lockerer Schnee war, wo die Eisgeräte eigentlich ziemlich nutzlos waren), der ja noch einigermaßen ok war, aber dann der Abstieg über den doch recht spaltigen Normalweg ohne Seil war wieder einmal ein Glanzstück an Dummheit und mangelnder Risikoeinsicht .

                            Aber der Sommer war noch nicht vorbei. Einen knappen Monat später Solo-Aufstieg auf den Glockner von der Franz-Josefshöhe über Hofmannsweg bis zum Frühstücksplatzerl und dann dort unterhalb vom Meletzki-Grat in die direkte NO-Flanke (Kleinglocknerkees) eingequert und dann diese aufgestiegen (an und für sich eine wunderschöne Eistour bis zu 60° und damals großteils Blankeis). Diesen Teil würde ich heute sogar noch als den harmloseren Teil dieser Tour einstufen, da die Verhältnisse gut waren. Der Wahnsinn folgte aber dann bei brütender Hitze um ca. 2 Uhr Nachmittag beim Solo-Abstieg über das Hofmannskees, welches ja bekanntlich auch die eine oder andere Spalte aufzuweisen hat .

                            Damals war ich auf diese Touren sogar noch richtig stolz - wenn mir heute jemand von solchen Aktionen erzählen würde und sich darauf sogar noch etwas einbildet, würde ich ihn wahrscheinlich für unzurechnungsfähig halten .

                            War wirklich ein wildes Jahr und ich bin froh, dass da nichts passiert ist.

                            lg, tom
                            Sometimes I need to simplify my life to the point
                            where everything I think about are the next 20 feet,
                            not the next 20 years. (Willie Benegas)

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                            • #29
                              AW: Was sind eure alpinen Jugendsünden und Anfängerfehler??

                              Da gibts bis jetzt eigentlich nur 2 Dummheiten zu berichten:

                              Nach einem kurzem Wochenendausflug über den Hoyossteig auf die Rax haben wir uns gedacht. "Jö so Kletterteige sind eine nette Abwechslung sowas machen wir nächstes Wochenende wieder". Im Nachhinein haben wir dann herrausgefunden dass der Hoyossteig mit A-B bewertet ist. Da A-B eigentlich nru ein steilerer Weg mit Drahtseil zum Anhalten war und haben wir uns entschlossen etwas in der Schwierigkeitsstufe B-C zu probieren. Und da ist uns dann ein Denkfehler passiert: Wenn A-B ohne Sicherung geht kann B-C nur ein bischen schwieriger sein und geht auch ohne. Raufgekommen sind wir aber durchwegs mit sehr weichen Knien.

                              Die andere Sache war bei einer Schitour von der Rudolfshütte auf die Hohe Fürlegg. Der Wetterumschwung war eigentlich abzusehen aber ich hab mich verschätzt und gedacht es geht sich noch aus auf den Gipfel und zurück. Dann ist aber der Nebel eingefallen und es war ein totales Whiteout. Ich weiss nicht wie aber irgendwie sind wir dann doch wieder zur Rudolfshütte zurückgerutscht. Und seit dem ist ein GPS dabei (Stichwort "Trackback")

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                              • #30
                                AW: Was sind eure alpinen Jugendsünden und Anfängerfehler??

                                Zitat von Georg Schrutka Beitrag anzeigen
                                Mit abgeschnallten Schiern (um den Hang weniger anzuschneiden
                                Warum das Kopfgeschüttle?

                                Zum einem ging es hier nur um die Schilderung einer Jugendtorheit vor nunmehr 38 Jahren, zum anderen bin ich aber auch heute noch der Ansicht, dass es, wenn man aus welchen Gründen auch immer, in einen lawinengefährdeten Hang gerät, es besser ist, möglichst in der Fallinie anzusteigen, da auf diese Weise die Hangspannung am wenigsten unterbrochen wird. Außerdem war es bei diesem tiefen Schnee und der Steilheit des Hanges mit dem damaligen Material (harte Pistenschi mit 2,10 m, Tourenbindungen noch unbekannt) kaum möglich mit Schiern aufzusteigen. Zu Fuß konnten wir uns auch den über uns drübergehenden Lockerschneerutschern besser entgegenstemmen und an den tief eingerammten Schiern (nicht Stöcke, wie oben gesagt) festhalten ohne dass es uns die Beine wegzog.

                                Die Tour überhaupt zu machen, war sicher eine Riesenblödheit, den Hang stapfenderweise anzugehen, aber bestimmt richtig.

                                P.S. Es ist auch bedeuten besser, ohne Schi in eine Lawine zu geraten, als mit. Beides ausprobiert. Aber das wären zwei weitere Geschichten
                                Zuletzt geändert von Willy Nefzger; 02.02.2008, 20:37.

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