Hallo zusammen,
Jugendsünden, Anfängerfehler, jeder hat sie mal gemacht und ist besimmt im Laufe seiner Wander- und Bergsteigerkarriere mal in die ein oder andere haarsträubende (kann auch durchaus wörtlich genommen werden) Situation und vor allem gut wieder aus dieser heraus gekommen. Es wäre schön, in diesem Thread mal ein paar solcher Geschichten zu sammeln. Ich kann ja mal anfangen.
Irgendwann (ist schon ein paar Jährchen her) hab' ich mal beschlossen, auf die Zugspitze zu gehen. Ich hatte auch noch nicht allzuviel Erfahrung, war mal etwas wandern und hatte zwei Klettersteige gemacht. Ich war mit einem Kumpel unterwegs, bis zur Zugspitze hoch durchs Höllental wars eigentlich auch mal abgesehen von der Völkerwanderung eine ganz gemütliche Tour. Der ursprüngliche Plan war, im Münchner Haus zu übernachten und dann am nächsten Tag wieder abzusteigen. Irgendwann sind wir dann abends aber drauf gekommen, dass der Jubiläumsgrat doch ein ganz netter Klettersteig wäre, über den man doch dann am nächsten Tag gemütlich absteigen könne.
Fehler Nr.1: Der Jubiläumsgrat ist kein ganz so gemütlicher Abstieg und kein Klettersteig.
Gesagt, getan. Am nächsten Tag, einem heißen Augusttag, ging's früh los.
Fehler Nr.2: Nur 1 Liter Wasser dabeigehabt, da wir gerade absolut keine Kohle hatten und nicht bereit waren, für abgekochtes Regenwasser mehr als 1,50 (oder 2?) Euro auf einen Liter zu zahlen.
in Verbindung mit Fehler Nr.3: Wir dachten, die Biwakschachtel in der Mitte wär eine Hütte, wo man notfalls was zu trinken kaufen könne. Diese Annahme führt dann auch direkt zu
Fehler Nr.4: kein Wasser mehr schon vor der Biwakschachtel(war ja ein heißer Tag und so entschlossen wir uns, in der Biwakschachte doch was zu kaufen)
Aus dem Versuch, dort Wasser zu kaufen (und ich war verdammt durstig und hätte sogar meinen Geiz überwunden), wurde leider nichts.
Nach stundenlangem dahinschleppen (wir haben bestimmt 7 oder 8 Stunden bis kurz vor die Alpspitze gebraucht, damals waren Trittsicherheit und Kondition irgendwie noch nicht so ausgereift) sind wir dann links runter zur Höllentalangerhütte, welche wir nach insgesamt 10 Stunden (von denen mindestens 8 ohne einen Schluck Wasser waren) halb verdurstet erreichten. Nach einem Maß Cola und einem Maß Radler und weiteren etwa 2,5 Litern Wasser in den leeren Maßkrügen, was ich komplett innerhalb von 30 min vernichtet hatte, gings dann durchs Höllental runter richtung Auto und heimwärts. Auf der Toilette war ich an dem Tag übrigens nicht mehr.
Das Erreichen der Höllentalangerhütte war mit Sicherheit gefühlsmäßig das Beste, was ich in meinem Leben zu diesem Zeitpunkt erreicht hatte. Ein Wahnsinnsgefühl, 2 Maßkrüge mit Cola und Radler vor sich zu haben, so total dehydriert. Aber im Nachhinein doch schon ziemlich krass, ich war wirklich kurz vor dem Zusammenbruch, und die Dehydration ging doch schon gewaltig auf die Trittsicherheit, vor allem oben am Grat.
Im Nachhinein ist so ne Geschichte eigentlich ganz lustig, denn es ist ja auch nichts passiert, aber man sieht halt doch, wie schnell Unerfahrenheit in Kombination mit Konditionsmangel und Selbstüberschätzung zu größeren Problemen führen kann. Auf jeden Fall ist mir sowas kein zweites Mal passiert (bis auf zwei kritische Gewittererlebnisse, aber ok, das passiert). Ich hab mein Lehrgeld auf jeden Fall gezahlt und würde mich heute als einen relativ vorsichtigen Bergsteiger bezeichnen.
Ich freu mich schon auf ein paar Geschichten von euch...
Jugendsünden, Anfängerfehler, jeder hat sie mal gemacht und ist besimmt im Laufe seiner Wander- und Bergsteigerkarriere mal in die ein oder andere haarsträubende (kann auch durchaus wörtlich genommen werden) Situation und vor allem gut wieder aus dieser heraus gekommen. Es wäre schön, in diesem Thread mal ein paar solcher Geschichten zu sammeln. Ich kann ja mal anfangen.
Irgendwann (ist schon ein paar Jährchen her) hab' ich mal beschlossen, auf die Zugspitze zu gehen. Ich hatte auch noch nicht allzuviel Erfahrung, war mal etwas wandern und hatte zwei Klettersteige gemacht. Ich war mit einem Kumpel unterwegs, bis zur Zugspitze hoch durchs Höllental wars eigentlich auch mal abgesehen von der Völkerwanderung eine ganz gemütliche Tour. Der ursprüngliche Plan war, im Münchner Haus zu übernachten und dann am nächsten Tag wieder abzusteigen. Irgendwann sind wir dann abends aber drauf gekommen, dass der Jubiläumsgrat doch ein ganz netter Klettersteig wäre, über den man doch dann am nächsten Tag gemütlich absteigen könne.
Fehler Nr.1: Der Jubiläumsgrat ist kein ganz so gemütlicher Abstieg und kein Klettersteig.
Gesagt, getan. Am nächsten Tag, einem heißen Augusttag, ging's früh los.
Fehler Nr.2: Nur 1 Liter Wasser dabeigehabt, da wir gerade absolut keine Kohle hatten und nicht bereit waren, für abgekochtes Regenwasser mehr als 1,50 (oder 2?) Euro auf einen Liter zu zahlen.
in Verbindung mit Fehler Nr.3: Wir dachten, die Biwakschachtel in der Mitte wär eine Hütte, wo man notfalls was zu trinken kaufen könne. Diese Annahme führt dann auch direkt zu
Fehler Nr.4: kein Wasser mehr schon vor der Biwakschachtel(war ja ein heißer Tag und so entschlossen wir uns, in der Biwakschachte doch was zu kaufen)
Aus dem Versuch, dort Wasser zu kaufen (und ich war verdammt durstig und hätte sogar meinen Geiz überwunden), wurde leider nichts.
Nach stundenlangem dahinschleppen (wir haben bestimmt 7 oder 8 Stunden bis kurz vor die Alpspitze gebraucht, damals waren Trittsicherheit und Kondition irgendwie noch nicht so ausgereift) sind wir dann links runter zur Höllentalangerhütte, welche wir nach insgesamt 10 Stunden (von denen mindestens 8 ohne einen Schluck Wasser waren) halb verdurstet erreichten. Nach einem Maß Cola und einem Maß Radler und weiteren etwa 2,5 Litern Wasser in den leeren Maßkrügen, was ich komplett innerhalb von 30 min vernichtet hatte, gings dann durchs Höllental runter richtung Auto und heimwärts. Auf der Toilette war ich an dem Tag übrigens nicht mehr.
Das Erreichen der Höllentalangerhütte war mit Sicherheit gefühlsmäßig das Beste, was ich in meinem Leben zu diesem Zeitpunkt erreicht hatte. Ein Wahnsinnsgefühl, 2 Maßkrüge mit Cola und Radler vor sich zu haben, so total dehydriert. Aber im Nachhinein doch schon ziemlich krass, ich war wirklich kurz vor dem Zusammenbruch, und die Dehydration ging doch schon gewaltig auf die Trittsicherheit, vor allem oben am Grat.
Im Nachhinein ist so ne Geschichte eigentlich ganz lustig, denn es ist ja auch nichts passiert, aber man sieht halt doch, wie schnell Unerfahrenheit in Kombination mit Konditionsmangel und Selbstüberschätzung zu größeren Problemen führen kann. Auf jeden Fall ist mir sowas kein zweites Mal passiert (bis auf zwei kritische Gewittererlebnisse, aber ok, das passiert). Ich hab mein Lehrgeld auf jeden Fall gezahlt und würde mich heute als einen relativ vorsichtigen Bergsteiger bezeichnen.
Ich freu mich schon auf ein paar Geschichten von euch...
Kommentar