Da ich seit fast zwei Jahren in Hamburg lebe, beschäftige ich mich naturgemäß mehr mit der Theorie als mit der Praxis ... Dabei stellt sich mir die Frage:
Warum übt keiner das Abklettern?
Wenn ich so drüber nachdenk kann ich mich nicht erinnern jemals, irgendwo, in einem Klettergarten gesehen zu haben, dass jemand eine Route abklettert. Kaum oben angekommen wird selbstverständlich Abgelassen, als wäre das die einzige Möglichkeit wieder runter zu kommen. In Hallen bin ich nie, aber dort kommt es wahrscheinlich auch nicht vor. Ich habe den Eindruck, dass hier der Keim für eine falsche Sicht der Dinge steckt. Bekanntlich ist es ja nicht das Ziel oben zu sein, sondern wieder runter zu kommen ...
Es ist immer wieder nötig auch richtig abklettern zu können - insbesondere bei Gratanstiegen oder wenn man sich einmal versteigt ist es essentiell. Man liest und hört auch immer wieder von Unfällen die im Abstieg passieren und vielleicht nicht nur auf konditionelle Mängel zurückzuführen sind, sondern auch auf technisches Unvermögen.
Einige wirklich gute Kletterer mit denen ich unterwegs war, sind über 5er- oder 6erStellen im Vorstieg „gelaufen“ aber haben beim Abklettern einer 3er-Stelle nach Abseilmöglichkeiten gesucht. Bei einem seilfreien Abstieg übers Wilde Gamseck (2+) ist ein Freund von mir (geht locker 7er im Vorstieg) leicht ins Schwitzen gekommen …
Als ich angefangen habe, war es irgendwie selbstverständlich alle Routen in Kaltenleutgeben auch wieder runter zu kraxeln (wir hatten Bücher von Maix und Schwanda gelesen ...). Was bei den schwierigeren Anstiegen, auch aufgrund des „Specks“ eine echte Herausforderung ist – sicher mehr als der Aufsteig. Abgelassen haben wir uns nur wenn die Finger nicht mehr wollten. Mir hat das schon oft geholfen, auf Graten sowieso, aber auch bei weglosen Wanderungen wo man, auch im Abstieg, manchmal auf ein kurzes Wanderl trifft, oder auf eine kleine Schlucht, die dann doch steiler war als es die Karte vermuten ließ.
Ich denke, dass in der Ausbildung stärker auf das Thema Abklettern eingegangen werden sollte und plädiere für einen Abkletterkurs!
Im Ernst - ich würde anregen, das zu Üben – es macht Spass!
Wie macht Ihr das – übt Ihr’s?
oder ist Abklettern einfach uncool, altmodisch, unnötig?
Gruß, Michael
Ps: sollte AV/NF mein Kurskonzept übernehmen, möchte ich mir hiermit schon mal die Rechte sichern bzw. entsprechende Ansprüche anmelden
Warum übt keiner das Abklettern?
Wenn ich so drüber nachdenk kann ich mich nicht erinnern jemals, irgendwo, in einem Klettergarten gesehen zu haben, dass jemand eine Route abklettert. Kaum oben angekommen wird selbstverständlich Abgelassen, als wäre das die einzige Möglichkeit wieder runter zu kommen. In Hallen bin ich nie, aber dort kommt es wahrscheinlich auch nicht vor. Ich habe den Eindruck, dass hier der Keim für eine falsche Sicht der Dinge steckt. Bekanntlich ist es ja nicht das Ziel oben zu sein, sondern wieder runter zu kommen ...
Es ist immer wieder nötig auch richtig abklettern zu können - insbesondere bei Gratanstiegen oder wenn man sich einmal versteigt ist es essentiell. Man liest und hört auch immer wieder von Unfällen die im Abstieg passieren und vielleicht nicht nur auf konditionelle Mängel zurückzuführen sind, sondern auch auf technisches Unvermögen.
Einige wirklich gute Kletterer mit denen ich unterwegs war, sind über 5er- oder 6erStellen im Vorstieg „gelaufen“ aber haben beim Abklettern einer 3er-Stelle nach Abseilmöglichkeiten gesucht. Bei einem seilfreien Abstieg übers Wilde Gamseck (2+) ist ein Freund von mir (geht locker 7er im Vorstieg) leicht ins Schwitzen gekommen …
Als ich angefangen habe, war es irgendwie selbstverständlich alle Routen in Kaltenleutgeben auch wieder runter zu kraxeln (wir hatten Bücher von Maix und Schwanda gelesen ...). Was bei den schwierigeren Anstiegen, auch aufgrund des „Specks“ eine echte Herausforderung ist – sicher mehr als der Aufsteig. Abgelassen haben wir uns nur wenn die Finger nicht mehr wollten. Mir hat das schon oft geholfen, auf Graten sowieso, aber auch bei weglosen Wanderungen wo man, auch im Abstieg, manchmal auf ein kurzes Wanderl trifft, oder auf eine kleine Schlucht, die dann doch steiler war als es die Karte vermuten ließ.
Ich denke, dass in der Ausbildung stärker auf das Thema Abklettern eingegangen werden sollte und plädiere für einen Abkletterkurs!
Im Ernst - ich würde anregen, das zu Üben – es macht Spass!
Wie macht Ihr das – übt Ihr’s?
oder ist Abklettern einfach uncool, altmodisch, unnötig?
Gruß, Michael
Ps: sollte AV/NF mein Kurskonzept übernehmen, möchte ich mir hiermit schon mal die Rechte sichern bzw. entsprechende Ansprüche anmelden
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