AW: Stahlseile, Eisenstifte & Bohrhaken auf klassischen Routen?
Hallo, hab erst jetzt wieder Gelegenheit mich in diese Diskussion zu schalten und sehe gerade in welche extremen Ecken sie geraten ist.
Zunächst mal zu meinem Zitat:
Ein Argument in die Waagschale werfen beudetet ja wohl nicht, daß dieses nun das alleinige Gewicht hat!
Ich habe lediglich auch die andere Seite zu verstehen versucht und noch mal:
Ich kann nicht anders, auch Bergsteigern, die ein paar Versicherungen brauchen um auf ihren Traumgipfel zu gelangen ihre Freude zu gönnen.
Das bedeutet noch lange nicht, daß ich mir weitere Verdrahtung wünsche - im Gegenteil! Damit sollte endgültig Schluß sein! Daß jemand, der ein wenig meine Berichte ließt zu diesem Schluß kommen kann, überrascht mich ohnehin...
Aber man muß die Dinge schon ein wenig abwägen:
Das Matterhorn besitzt Seilversicherungen schon als eine hundert Jahre alte Einrichtung. Und fast jeder Besteiger verwendet sie auch selbstverständlich. Wer nun in guter bergsteigerischer Verfassung, diese Versicherungen vorrausetztend, ohne sich selbst zu über- und den Berg zu unterschätzen, diesen angeht und den Gipfel erreicht, dem ist der Gipfel wohl zu gönnen.
Daß sich trotzdem hier Leute herwagen, die hier absolut nichts verloren haben, ist eine ganz andere Geschichte und auch vielfach der Vermarktung zuzuschreiben, die von einer Bergführerclique betrieben wird, die relativ unkritisch für Geld jemanden hinaufzerren. Keine Frage - absolut abzulehnen!
Das nächtste und damit wird´s für mich wirklich seltsam, ist, daß Besteigungen mit Benützung der Sicherungen nicht gelten sollen.
Da bin ich aber nun wirklich froh, daß es noch keine alpinen Schiedsrichter gibt! Gottseidank kann ein jeder am Berg noch über seinen eigenen Begehungsstil entscheiden und daheim selbst darüber nachdenken, ob das ganze nun für ihn selbst okay war, oder nicht.
(aber nicht, daß jetzt wieder wer glaubt, ich würde es tolerieren, daß jemand sich unbekümmert neue Haken für sein Fortkommen bohrt!)
Ein humorvoller Gedanke drängt sich weiters auf:
Besteiger der Matterhorn N-Wand, die ein wenig müde, im Abstieg diese Seile nützen - müssen sich nun darüber den Kopf zerbrechen, ob ihre Besteigung gilt!
Rein theoretisch haben die Ärmsten nie mehr das Tal erreicht.
Erwähnt wurde ebenfalls der Dent de Geant:
Und hier muß ich wirklich sagen: Ein Jammer, daß diese Seile noch immer da sind! Bereits bei meiner Besteigung vor etwa 25 Jahren bedauerte ich diese
perverse Verschandelung einer schönen Genußkletterei!
Die Seile sind nämlich nicht einmal hilfreich, im Gegenteil, sie behindern die Kletterei und spiegeln eine trügerische Sicherheit vor. Es ist ungefähr so, als hätte man einen Klettersteig auf die Guglia di Brenta gebaut.
Meine Toleranz hat auch dann sehr schnell ein Ende, wenn Klettersteige über bestehende Kletterrouten drübergebaut werden, seien diese jetzt bekannt oder nicht. Der beliebte Klettersteig aufs Säuleck ist für mich da schon eine sehr bedenkliche Entwicklung! Eine grobe Respektlosigkeit, im Sinne einer Vermarktung der Berge!
Ungefähr dasselbe wäre es, würde man einen Wanderweg durch Sprengungen erweitern, damit eine breitere Masse von Bikern auch ihr Vergnügen findet...
Das mit den Hütten kann ja wohl nicht anders als ironisch gemeint sein, wenn nicht habe ich nur ein Bedauern für diese kraftstrotzenden Konditionsbolzen.
Sie sollten nicht vergessen sich die brandneue Nagelbrettisomatte zum Biwakieren zuzulegen, das bringt nämlich noch einige Zusatzpunkte!
Nix für ungut!
Lg.
Zitat von Neumelonerin
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Zunächst mal zu meinem Zitat:
Ein Argument in die Waagschale werfen beudetet ja wohl nicht, daß dieses nun das alleinige Gewicht hat!
Ich habe lediglich auch die andere Seite zu verstehen versucht und noch mal:
Ich kann nicht anders, auch Bergsteigern, die ein paar Versicherungen brauchen um auf ihren Traumgipfel zu gelangen ihre Freude zu gönnen.
Das bedeutet noch lange nicht, daß ich mir weitere Verdrahtung wünsche - im Gegenteil! Damit sollte endgültig Schluß sein! Daß jemand, der ein wenig meine Berichte ließt zu diesem Schluß kommen kann, überrascht mich ohnehin...
Aber man muß die Dinge schon ein wenig abwägen:
Das Matterhorn besitzt Seilversicherungen schon als eine hundert Jahre alte Einrichtung. Und fast jeder Besteiger verwendet sie auch selbstverständlich. Wer nun in guter bergsteigerischer Verfassung, diese Versicherungen vorrausetztend, ohne sich selbst zu über- und den Berg zu unterschätzen, diesen angeht und den Gipfel erreicht, dem ist der Gipfel wohl zu gönnen.
Daß sich trotzdem hier Leute herwagen, die hier absolut nichts verloren haben, ist eine ganz andere Geschichte und auch vielfach der Vermarktung zuzuschreiben, die von einer Bergführerclique betrieben wird, die relativ unkritisch für Geld jemanden hinaufzerren. Keine Frage - absolut abzulehnen!
Das nächtste und damit wird´s für mich wirklich seltsam, ist, daß Besteigungen mit Benützung der Sicherungen nicht gelten sollen.
Da bin ich aber nun wirklich froh, daß es noch keine alpinen Schiedsrichter gibt! Gottseidank kann ein jeder am Berg noch über seinen eigenen Begehungsstil entscheiden und daheim selbst darüber nachdenken, ob das ganze nun für ihn selbst okay war, oder nicht.
(aber nicht, daß jetzt wieder wer glaubt, ich würde es tolerieren, daß jemand sich unbekümmert neue Haken für sein Fortkommen bohrt!)
Ein humorvoller Gedanke drängt sich weiters auf:
Besteiger der Matterhorn N-Wand, die ein wenig müde, im Abstieg diese Seile nützen - müssen sich nun darüber den Kopf zerbrechen, ob ihre Besteigung gilt!
Rein theoretisch haben die Ärmsten nie mehr das Tal erreicht.
Erwähnt wurde ebenfalls der Dent de Geant:
Und hier muß ich wirklich sagen: Ein Jammer, daß diese Seile noch immer da sind! Bereits bei meiner Besteigung vor etwa 25 Jahren bedauerte ich diese
perverse Verschandelung einer schönen Genußkletterei!
Die Seile sind nämlich nicht einmal hilfreich, im Gegenteil, sie behindern die Kletterei und spiegeln eine trügerische Sicherheit vor. Es ist ungefähr so, als hätte man einen Klettersteig auf die Guglia di Brenta gebaut.
Meine Toleranz hat auch dann sehr schnell ein Ende, wenn Klettersteige über bestehende Kletterrouten drübergebaut werden, seien diese jetzt bekannt oder nicht. Der beliebte Klettersteig aufs Säuleck ist für mich da schon eine sehr bedenkliche Entwicklung! Eine grobe Respektlosigkeit, im Sinne einer Vermarktung der Berge!
Ungefähr dasselbe wäre es, würde man einen Wanderweg durch Sprengungen erweitern, damit eine breitere Masse von Bikern auch ihr Vergnügen findet...
Das mit den Hütten kann ja wohl nicht anders als ironisch gemeint sein, wenn nicht habe ich nur ein Bedauern für diese kraftstrotzenden Konditionsbolzen.
Sie sollten nicht vergessen sich die brandneue Nagelbrettisomatte zum Biwakieren zuzulegen, das bringt nämlich noch einige Zusatzpunkte!
Nix für ungut!
Lg.
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