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Wandern/Bergsteigen/Klettern - Grenzen

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  • Wandern/Bergsteigen/Klettern - Grenzen

    Mich würde interessieren, wo eurer Meinung nach, die Grenzen zwischen Wandern - Bergsteigen - Klettern liegen. D.h. ab wann und welchem Gelände oder Anforderungen spricht man vom Wandern bzw. Bergsteigen bzw. Klettern?
    Gibt es dafür irgendwelche einheitlichen Definitonen? Wenn ein Wanderer die Wiesen verlässt und einen gesicherten Steig im Fels geht, wird er dann zum Bergsteiger?
    Oder wo liegt der Unterschied zwischen einer "Wanderung" und einer "Tour"? Ist mir nicht ganz klar.

    LG Petra

  • #2
    AW: Wandern/Bergsteigen/Klettern - Grenzen

    Ich als Flachlandtiroler würde sagen , wandern kann man überall , auch hier bei uns an Nord-und Ostsee,aber auch in den niedrigeren Gefilden der Berge , da wo noch überall gute und breite Wanderwege sind.Da wo in den Wanderkarten die gepunkteten Wege markiert sind , da gehts meiner Meinung nach schon ans Bergsteigen , meistens sind das ja auch die Wege die nur noch durch nackten Fels gehen, teilweise versichert sind und auch schon mal ausgesetzt.Klettersteige gibts solche und solche,ist anhand von Wanderkarten schwer zu erkennen , ich bin schon welche gegangen ohne viel zu klettern , war also bass erstaunt,bin aber auch schon mal umgekehrt , weil es mir zuviel war !
    Wieso diese Frage ? Auch LG Petra

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    • #3
      AW: Wandern/Bergsteigen/Klettern - Grenzen

      Du hast es mit der Frage auf den Punkt gebracht ! Ganz klare Definitionen gibts wohl nicht
      Es gibt toll markierte Wege, die mit Wandern gar nichts mehr zu tun haben und unmarkierte Routen, die eine reine Wanderung darstellen.
      Beim Klettern ist wahl ein bisschen eindeutiger, wenn der Schwierigkeitsgrat so von II-III längere Zeit aufwärts geht, bei kürzeren Passagen kann's auch "nur" Bergsteigen sein
      Die Anstrengung kann aber kein Kriterium sein !

      Beispiele:
      Wenn ich die Saualm von Diex zum Klippitztörl überschreite, ist das eine reine Wanderung, aber anstrengend (20 km !)

      Wenn ich über den Peternpfad und den Roßkuppengrat aufs Hochtor gehe, dann ist das Bergsteigen (II), aber kein Klettern, da hier ich keine längeren Kletterpassagen vorfinde

      Beim Klettern nehme ich mir eine Kletterroute laut Führer vor, ungeachtet des Schwierigkeitsgrades

      Allgemein werden bei Leuten, die sich viel am Berg bewegen, wohl auch die Grenzen zwischen Wandern und Bergsteigen verschwimmen und eigentlich ist's auch egal, ob ich auf den Schneeberg gewandert bin oder am Schneeberg bergsteigen war, hauptsache es hat mit gefallen

      lg

      Ambi
      und Fussballfan auch noch (wie lange noch ?)
      Statistikfan sicher länger...see my sites http://www.austriasoccer.at

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      • #4
        AW: Wandern/Bergsteigen/Klettern - Grenzen

        Bei uns im Verein werden Touren so klassifiziert:

        Wandern: Höhenunterschied weniger als 500 m, keine ausgesetzten Stellen
        Bergwandern: Höhenunterschied mehr als 500 m, keine ausgesetzten Stellen
        Alpin: Höhenunterschied mehr als 500 m, ausgesetzte Stellen, die Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erfordern
        Hochalpin: wie Alpin, jedoch in Verbindung mit Gletschern und Seilsicherung
        Klettersteig: wie Alpin, zusätzlich Klettersteigsicherung erforderlich
        Klettern: wie Alpin, zusätzlich Seilsicherung erforderlich.
        lg
        Woifal


        Und wenn du noch so oft an ihre Türen klopfst, die Natur wird nie erschöpfend Auskunft geben.
        (Iwan S. Turgenjew)

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        • #5
          AW: Wandern/Bergsteigen/Klettern - Grenzen

          Ich finde die Bedeutung der Begriffe hat sich in den letzten 40 Jahren stark verändert. Klettern ist für mich alles ab dem 1. Grad. Ca. zwischen meinen 10. und 20.(1960-70) Lebensjahr haben wir zu Touren ab Rax/Schneeberg immer "bergsteigen" gesagt. Wandern habe ich damals eher mit dem "heutigen" Spazierengehen assoziert.

          In meinem Job erlebe ich tagtäglich, daß die Kunden unter den im Thema genannten Begriffen ganz etwas anderes verstehen als ich. Je nachdem ob es sich um einen(e) langjährige(n) BergsteigerIn handelt oder um Beginner wird eben ein an sich klarer Begriff so verwendet, wie man eben persöhnlich will...

          LGr. Pablito
          LGr. Pablito

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          • #6
            AW: Wandern/Bergsteigen/Klettern - Grenzen

            Uns wurde bei der Wanderführerausbildung ganz banal erklärt:
            Es handelt sich solange um eine Wanderung, solange man keine techn. Hilfsmittel (Seil, Sicherungen usw.) benötigt und/oder nicht die Hände für die Fortbewegung benötigt.
            Probleme gibt es da im Frühjahr bei Schneefeldquerungen, die mit der Gruppe bei entsprechendem Gefahrenpotenzial mit Seil gemacht werden.

            Auszug aus dem Kärntner Berg- und Schiführergesetzt:
            §1 (3) Als Bergtouren im Sinne dieses Gesetzes gelten Touren, die
            sich zumindest teilweise auf den Gletscherbereich oder auf Gelände
            erstrecken, wo sich Menschen nur unter Zuhilfenahme von
            Sicherungseinrichtungen oder unter Mitverwendung der Hände sicher
            fortbewegen können.
            LG Geri

            *******
            Einen Berg kann man nicht besiegen - man kann höchstens sich selbst besiegen...

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            • #7
              AW: Wandern/Bergsteigen/Klettern - Grenzen

              Ich dachte, das sei sehr eindeutig, jetzt sehe ich zu meinem Erstaunen, daß es hier doch unterschiedlichste Ansichten gibt.
              Besonders von Ambis Definition unterscheidet sich meine Auffassung sehr deutlich.
              1) Klettersteiggehen ist alles, wo ich auf lange Strecken künstliche Sicherungen wie Drahtseile, Ketten oder Klampfen vorfinde, die zur Fortbewegung gedacht sind.
              2) Klettern ist alles, wo ich mit der Hand auf den Fels hingreifen muß, um mich fortzubewegen, und wo unter Punkt 1 erwähntes nicht vorkommt. Also durchaus auch Peternpfad oder Roßkuppengrat (außer du gehst den Peternpfad mit den Händen in der Hosentasche rauf, dann kannst wandern sagen ).
              3) Wandern ist alles, wo ich mich ausschließlich mit den Füßen fortbewege und die Hände nicht brauch. Kann am Berg, aber auch in der Ebene sein.
              4) Bergsteigen ist ein Oberbegriff, der alle Fortbewegungsarten vereint, die mich auf einen BERG bringen (also wenn ich durch die Wüste wandere, ist das nicht Bergsteigen, außer ich geh ins Hoggargebirge),
              5) Eisklettern ist alles, wozu ich im Eis alle 4 Extremitäten benötige,
              6) Eisgehen ist alles, wozu ich nur die steigeisenbewehrten Füße brauche, z.B. eine einfache Gletscherüberquerung (ich weiß, daß man unter eisgehen auch oft die Durchsteigung von steilen Firnwänden versteht, halt ich aber für falsch),
              7) Eine Tour kann viel sein, hat nicht unbedingt was mit Bergsteigen oder Wandern zu tun. Man kann auch eine Segeltour oder Radtour machen. Den Begriff würde ich aus dem einschlägigen Vokabular ausklammern.
              Zuletzt geändert von blackpanther; 02.02.2005, 09:46.
              [SIZE="2"][SIZE="1"]Good bye ...[/SIZE][/SIZE]

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              • #8
                AW: Wandern/Bergsteigen/Klettern - Grenzen

                Zitat von blackpanther
                3) Wandern ist alles, wo ich mich ausschließlich mit den Füßen fortbewege und die Hände nicht brauch. Kann am Berg, aber auch in der Ebene sein.
                Im Moment fällt mir nicht ein, wo ich die Hände zum Fortbewegen in der Ebene gebraucht hätte
                Hört auf danach zu fragen,
                was die Zukunft für euch bereit hält,
                und nehmt als Geschenk,
                was immer der Tag mit sich bringt

                (Quintus Horatius Flaccus)

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                • #9
                  AW: Wandern/Bergsteigen/Klettern - Grenzen

                  Zitat von Magda
                  Im Moment fällt mir nicht ein, wo ich die Hände zum Fortbewegen in der Ebene gebraucht hätte

                  Wenn Du in der Ebene ausrutscht zum abstützen

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                  • #10
                    AW: Wandern/Bergsteigen/Klettern - Grenzen

                    Zitat von Landleben

                    Wenn Du in der Ebene ausrutscht zum abstützen
                    da bewege ich mich ja nicht fort, sondern hoch und hoffe, dass ich dann wieder aufrecht stehen kann
                    Hört auf danach zu fragen,
                    was die Zukunft für euch bereit hält,
                    und nehmt als Geschenk,
                    was immer der Tag mit sich bringt

                    (Quintus Horatius Flaccus)

                    Kommentar


                    • #11
                      AW: Wandern/Bergsteigen/Klettern - Grenzen

                      Finde die Definitionen von blackpanther gut und richtig.

                      Ein Frage noch an die Osttiroler hier im Forum:
                      In Lienz ist mir aufgefallen, dass in offizielen Broschüren "Klettersteige" dort Kletterrouten sind (also wie bei Pkt. 2, Klettern mit Seil) - z.B. Laserzwand - Egerländerkante - II-III.
                      Ist das ein Versehen oder ein osttiroler Eigenart?
                      Zuletzt geändert von whitewater; 02.02.2005, 10:28.

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                      • #12
                        AW: Wandern/Bergsteigen/Klettern - Grenzen

                        Zitat von Magda
                        Im Moment fällt mir nicht ein, wo ich die Hände zum Fortbewegen in der Ebene gebraucht hätte
                        und du willst aus dem weinviertel stammen?
                        zum thema: die frage ist ob es überhaupt was bringt etwas subjektives (schwer, anstrengend etc.) in ein objektives korsett gießen zu wollen: spazieren, (flottes) gehen, wandern, (leichte) bergwanderung, bergsteigen, bergsteigen mit kletterstellen, klettern mit/ohne sicherung. hauptsache es macht spaß.
                        unsere deutsche freunde sagen überhaupt zu gehen/wandern "laufen": "mensch meier, da biste aber ordentlich gelofn"
                        Jeder Naturliebhaber sollte mindestens einmal in seinem Leben das wunderschöne Sattental besuchen, Sommer oder Winter, immer eine Reise wert.

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                        • #13
                          AW: Wandern/Bergsteigen/Klettern - Grenzen

                          Zitat von blackpanther
                          Ich dachte, das sei sehr eindeutig, jetzt sehe ich zu meinem Erstaunen, daß es hier doch unterschiedlichste Ansichten gibt.
                          Besonders von Ambis Definition unterscheidet sich meine Auffassung sehr deutlich.
                          1) Klettersteiggehen ist alles, wo ich auf lange Strecken künstliche Sicherungen wie Drahtseile, Ketten oder Klampfen vorfinde, die zur Fortbewegung gedacht sind.
                          2) Klettern ist alles, wo ich mit der Hand auf den Fels hingreifen muß, um mich fortzubewegen, und wo unter Punkt 1 erwähntes nicht vorkommt. Also durchaus auch Peternpfad oder Roßkuppengrat (außer du gehst den Peternpfad mit den Händen in der Hosentasche rauf, dann kannst wandern sagen ).
                          3) Wandern ist alles, wo ich mich ausschließlich mit den Füßen fortbewege und die Hände nicht brauch. Kann am Berg, aber auch in der Ebene sein.
                          4) Bergsteigen ist ein Oberbegriff, der alle Fortbewegungsarten vereint, die mich auf einen BERG bringen (also wenn ich durch die Wüste wandere, ist das nicht Bergsteigen, außer ich geh ins Hoggargebirge),
                          5) Eisklettern ist alles, wozu ich im Eis alle 4 Extremitäten benötige,
                          6) Eisgehen ist alles, wozu ich nur die steigeisenbewehrten Füße brauche, z.B. eine einfache Gletscherüberquerung (ich weiß, daß man unter eisgehen auch oft die Durchsteigung von steilen Firnwänden versteht, halt ich aber für falsch),
                          7) Eine Tour kann viel sein, hat nicht unbedingt was mit Bergsteigen oder Wandern zu tun. Man kann auch eine Segeltour oder Radtour machen. Den Begriff würde ich aus dem einschlägigen Vokabular ausklammern.
                          Hallo Blackpanther !
                          So unterschiedlich sind unsere Standpunkte ja gar nicht

                          Zu Punkt 1) Klettersteiggehen: stimme ich total mit Dir überein

                          Zu Punkt 2) Wenn ich wie am Peternpfad oder Roßkuppengrat, alle paar Minuten oder wenige Meter durchgehend meine Hände mal gebrauche (in der Hosentasche habe ich sie natürlich nicht), dann ist das genau das kombinierte Gelände (auch Schnee/Eis könnte dazukommen), welches ich mit dem Begriff "Bergsteigen" assoziiere, aber Klettern ists für mich dennoch nicht

                          Bei Punkt 3) Wandern, sehe ich es auch ein bisschen anders. Wenn Du einmal vom Nößlachjoch (im Brennergebiet) über den Lichtsee zum Muttenjoch "wanderst", gibts nichts ausser Wiesen, aber 10 Meter Versicherung durch eine steile Wandstufe. Das hat aber mit Bergsteigen oder Klettersteiggehen gar nichts zu tun

                          Bei Punkt 4) sind wir offensichtltlich unterschiedlicher Auffassung, siehe Punkt
                          2), ausserdem glaube ich nicht, daß jemand z.B. in der Eiger-Nordwand jemals "Bergsteigen" war, auch wenn er dann am Eigergipfel steht

                          Bei Punkt 5,6, und 7 stimme ich wieder komplett mit Dir überein

                          -also 4 von 7 möglichen Übereinstimmungen - ist doch gar nicht so unterschiedlich !

                          Aber Spaß beiseite. Der Kernsatz meiner Aussage ist die letzte Zeile meines ersten Postings. Im Endeffekt ists egal, wie ich zu meiner Fortbewegung am Berg sage, Spaß soll's machen, ich muß ja nirgendwo verbal brillieren in dem ich vorgebe "Klettern" gegangen zu sein, wenns auch nur eine Wanderung war. Die sich auskennen, wissen, die Route wahrscheinlich gut einzuschätzen, und die Bergunkundigen muß ich wirklich nicht beeindrucken !

                          Im Endeffekt geht aus Deiner Antwort aber auch hervor, daß meistens Mischformen aller "Sparten" am Berg anfallen, so wars dann zumindest eine schöne Tour

                          lg

                          Ambi
                          und Fussballfan auch noch (wie lange noch ?)
                          Statistikfan sicher länger...see my sites http://www.austriasoccer.at

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                          • #14
                            AW: Wandern/Bergsteigen/Klettern - Grenzen

                            Ja natürlich soll's spaß machen, das bringt uns aber bei der def. nicht weiter.

                            Ich stimme mit Herberts post vollkommen überein. An der Eiger NW (die wird letztens viel erwähnt hir) betreibst du ganz klares Bergsteigen. Bergsteigen ist wie Herbert bereits richtig sagte ein überbegriff. Ist man nun im kombigelände, vereinigt sich Eisklettern mit Felsklettern evtl. mit techn. Klettern und auch mit einigen Gehpassagen. Also kann man nicht mehr genau sagen was genau gemacht wird und man sagt halt Bergsteigen. Eigendlich wäre Klettern angebrachter. Ja, sülz, sülz, ich weiß! Heute morgen fliesen die Worte noch nicht so kantenfrei .

                            Steffe
                            Für schwindelerregende Aufgaben: www.seil-biggel.de - wieder online im neuen Gesicht!

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                            • #15
                              AW: Wandern/Bergsteigen/Klettern - Grenzen

                              Zitat von Magda
                              Im Moment fällt mir nicht ein, wo ich die Hände zum Fortbewegen in der Ebene gebraucht hätte
                              Na ja, der Faschingdienstag naht. Vielleicht stellt sich dann die Frage nicht mehr!
                              „Meist ist der Sturz an sich gar nicht das Problem, sondern der Aufprall.“ Joe Simpson

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