Erstes gläsernes Gipfelkreuz der Welt
Der Salzburger Roland Steiner hat auf der Schartwand im Tennengebirge das erste Gipfelkreuz errichtet, das vollständig aus Glas gefertigt ist - 2,50 Meter groß, 1,40 breit. Solche Werkstücke kann man erst seit kurzem herstellen.
Gipfelkreuze meist aus Holz oder Metall
Eigentlich sind Holz und Metall die klassischen Baustoffe für Gipfelkreuze. Am Mittwochnachmittag wurde jedoch zum ersten Mal ein gläsernes Kreuz bei bestem Wetter auf den Gipfel der Schartwand geflogen.
Die Schartwand ist 2.339 Meter hoch - auf der Grenze zwischen Tennengau und Pongau hoch über Salzach- und Lammertal.
Material extrem gefordert
Gipfelkreuze müssen sehr robust gemacht und verankert sein. Auf den höchsten Punkten der Gebirge herrschen sehr extreme Wetterbedingungen: Sturm, Temperaturwechsel zwischen heiß und arktisch kalt, Nässe, Frost, Rauhreif, Trockenheit, Strahlung und Blitzschläge.
Anforderungen an Design und Baumaterial sind somit äußerst hoch. Ein Kreuz sollte da oben dauerhaft "überleben" - zumindest einige Jahrzehnte.
Weltweite Premiere?
Laut Recherchen des Initiators Roland Steiner, Alpinist und Extremskifahrer, ist es mit hoher Wahrscheinlichkeit weltweit das erste Gipfelkreuz dieser Art.
Glastechnologie war bis vor wenigen Jahren noch nicht so weit fortgeschritten. Ein selbsttragendes Kreuz dieser Größe wäre bald gebrochen, weil es noch keine entsprechenden Produktionsverfahren gab.
Glas als Edelform des Urbausteins Quarz
Glas als Edelform von Quarz - einem Urbaustein der Gebirge - ist für ein Gipfelkreuz ein fast logisches Material.
Nur haperte es bei so großen Stücken bisher an Festigkeit und Zähigkeit in selbsttragender Konstruktion. Rasche Brüche waren programmiert. Das änderte sich erst vor kurzem technologisch.
Dem Pongauer Alpinisten und Glasverarbeiter Josef Gasperlmair in Wagrain gehört eines der wenigen Unternehmen weltweit, die entsprechende Bearbeitung samt Schnitt durchführen können. Gasperlmair übernimmt als Sponsor einen Großteil der Gesamtkosten des ehrenamtlichen Projektes: 25.000 Euro.
Reizvolle Gegend, spezielle Herstellung
Das neue Kreuz besteht aus zwei zwölf Millimeter dicken Schutzglasscheiben. Die Kreuzform wurde mit Hilfes eines Wasserstrahl-Schneidegeräts (3.500 bar Druck) herausgetrennt und thermisch extrem gehärtet und entspiegelt.
"Die Schartwand ist ein wunderbarer Standort, ein landschaftlich sehr schönes Gebiet im Tennengebirge", sagt Steiner: "Man hat einen weiten Blick über das Hochplateau. Ich mag den Gedanken sehr, dass sich künftig viele Berg- und Naturliebhaber an diesem besonderen Gipfelkreuz erfreuen."
200 Kilo mit dem Hubschrauber
Steiner ist Mitglied im Salzburger Bergsteigerverein "Edelweißclub" und Hüttenwart von dessen Edelweißerhütte, die zweieinhalb Stunden Gehzeit von der Schartwand steht. Seine Vereinskollegen unterstützen ihn neben dem Glasverarbeiter auch finanziell bei dem Projekt.
In den 25.000 Euro sind auch Sockel, sturmfester Behälter für das Gipfelbuch mit Gravur, das Verzinken der Metallteile, Spezialkunststoffe, Bohrer, Kleber und Hubschraubertransport auf den Gipfel enthalten.
Die Flüge mit der kleinen Maschine von Helios fanden am 28. April 2010 statt - bei bestem Wetter. Es mussten insgesamt 200 Kilogramm Material auf die Schartwand gebracht werden.
Steiner widmet das neue Kreuz seinen Eltern und den vielen anderen Skitourengehern, Bergwanderern, Bergsteigern und Kletterern, die im Tennengebirge unterwegs sind.
(Text aus orf.at)
Der Salzburger Roland Steiner hat auf der Schartwand im Tennengebirge das erste Gipfelkreuz errichtet, das vollständig aus Glas gefertigt ist - 2,50 Meter groß, 1,40 breit. Solche Werkstücke kann man erst seit kurzem herstellen.
Gipfelkreuze meist aus Holz oder Metall
Eigentlich sind Holz und Metall die klassischen Baustoffe für Gipfelkreuze. Am Mittwochnachmittag wurde jedoch zum ersten Mal ein gläsernes Kreuz bei bestem Wetter auf den Gipfel der Schartwand geflogen.
Die Schartwand ist 2.339 Meter hoch - auf der Grenze zwischen Tennengau und Pongau hoch über Salzach- und Lammertal.
Material extrem gefordert
Gipfelkreuze müssen sehr robust gemacht und verankert sein. Auf den höchsten Punkten der Gebirge herrschen sehr extreme Wetterbedingungen: Sturm, Temperaturwechsel zwischen heiß und arktisch kalt, Nässe, Frost, Rauhreif, Trockenheit, Strahlung und Blitzschläge.
Anforderungen an Design und Baumaterial sind somit äußerst hoch. Ein Kreuz sollte da oben dauerhaft "überleben" - zumindest einige Jahrzehnte.
Weltweite Premiere?
Laut Recherchen des Initiators Roland Steiner, Alpinist und Extremskifahrer, ist es mit hoher Wahrscheinlichkeit weltweit das erste Gipfelkreuz dieser Art.
Glastechnologie war bis vor wenigen Jahren noch nicht so weit fortgeschritten. Ein selbsttragendes Kreuz dieser Größe wäre bald gebrochen, weil es noch keine entsprechenden Produktionsverfahren gab.
Glas als Edelform des Urbausteins Quarz
Glas als Edelform von Quarz - einem Urbaustein der Gebirge - ist für ein Gipfelkreuz ein fast logisches Material.
Nur haperte es bei so großen Stücken bisher an Festigkeit und Zähigkeit in selbsttragender Konstruktion. Rasche Brüche waren programmiert. Das änderte sich erst vor kurzem technologisch.
Dem Pongauer Alpinisten und Glasverarbeiter Josef Gasperlmair in Wagrain gehört eines der wenigen Unternehmen weltweit, die entsprechende Bearbeitung samt Schnitt durchführen können. Gasperlmair übernimmt als Sponsor einen Großteil der Gesamtkosten des ehrenamtlichen Projektes: 25.000 Euro.
Reizvolle Gegend, spezielle Herstellung
Das neue Kreuz besteht aus zwei zwölf Millimeter dicken Schutzglasscheiben. Die Kreuzform wurde mit Hilfes eines Wasserstrahl-Schneidegeräts (3.500 bar Druck) herausgetrennt und thermisch extrem gehärtet und entspiegelt.
"Die Schartwand ist ein wunderbarer Standort, ein landschaftlich sehr schönes Gebiet im Tennengebirge", sagt Steiner: "Man hat einen weiten Blick über das Hochplateau. Ich mag den Gedanken sehr, dass sich künftig viele Berg- und Naturliebhaber an diesem besonderen Gipfelkreuz erfreuen."
200 Kilo mit dem Hubschrauber
Steiner ist Mitglied im Salzburger Bergsteigerverein "Edelweißclub" und Hüttenwart von dessen Edelweißerhütte, die zweieinhalb Stunden Gehzeit von der Schartwand steht. Seine Vereinskollegen unterstützen ihn neben dem Glasverarbeiter auch finanziell bei dem Projekt.
In den 25.000 Euro sind auch Sockel, sturmfester Behälter für das Gipfelbuch mit Gravur, das Verzinken der Metallteile, Spezialkunststoffe, Bohrer, Kleber und Hubschraubertransport auf den Gipfel enthalten.
Die Flüge mit der kleinen Maschine von Helios fanden am 28. April 2010 statt - bei bestem Wetter. Es mussten insgesamt 200 Kilogramm Material auf die Schartwand gebracht werden.
Steiner widmet das neue Kreuz seinen Eltern und den vielen anderen Skitourengehern, Bergwanderern, Bergsteigern und Kletterern, die im Tennengebirge unterwegs sind.
(Text aus orf.at)
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