Artikel aus den heutigen "Salzburger Internet-Nachrichten" (kein verfrühter Aprilscherz):
Die Versuche, Gletscherteile mittels Folie vor dem Abschmelzen zu schützen, zeigen Erfolge. Die Schweizer wollen jetzt österreichisches Know-how nutzen.
NEUSTIFT, Zermatt (SN-frö). Es klingt skurril, ist es aber nicht. "Bei uns gab es im Vorjahr den ersten Test. Kleinräumig, aber immerhin", sagt Sepp Rauter, Betriebsleiter der Stubaier Gletscherbahnen. Rund 2000 Quadratmeter Gletschereis wurden in der warmen Jahreszeit mit einem Schutzvlies eingedeckt. Mit beachtlichem Erfolg: "Bis zu zwei Meter Schneedecke konnten wir erhalten", sagt Rauter. Ausgelegt wurde das dünne Kunststoffvlies im Bereich von Liftstützen. Denn: "Die Liftstützen sind ähnlich kritisch wie Liftspuren oder die Zugänge, weil die Schmelze hier das gesamte technische Gefüge der Anlagen verändern kann." Auf Grund des vorjährigen Erfolges wird das Vlies heuer erneut ausgerollt. Auch in den Ötz- und Pitztaler Gletscherskigebieten sei das Schutzvlies im Einsatz, sagt Rauter. Wissenschaftlich begleitet wird das Projekt vom Innsbrucker Institut für Meteorologie und Geophysik. Dabei werden verschiedene Materialien und Folien getestet.Das österreichische Know-how wollen jetzt Schweizer Gletscherskigebiete für sich nutzen. "Die Folie reflektiert fast sämtliche einfallende Strahlung. Das reduziert den Schmelzvorgang stark", sagte der Schweizer Glaziologe Martin Funk der "SonntagsZeitung". Die Folie eigne sich aber nur für kleine Bereiche. Denn: "Großflächig wird es aufwändig und teuer." Die Andermatter Bergbahnen starten Anfang Mai im oberen Bereich des Gurschgletschers. Eine Fläche von 3000 Quadratmetern wird mit einer in der Schweiz gefertigten Folie aus PVC-Schaum eingedeckt. Kosten: 100.0000 Franken, rund 64.000 Euro. Die Lauchernalp-Bahn im Lötschental, wo der Milibachgletscher wegschmilzt, hat ebenfalls Folienpläne. Und auf dem Titlis startet im Juli ein weiteres hochalpines Verpackungsprojekt: Die Engelberger hüllen alle Infrastrukturanlagen der Gletscherlifte in Folie.
Die Aktionen zeigen, wie dramatisch der Gletscherschwund in den Alpen voranschreitet und wie intensiv die Bergbahnen um Schutzmaßnahmen ringen. Schweizer Umweltschützer verstehen die Welt nicht mehr: "Auf die Schneekanonen folgen die Frischhaltefolien. Das ist absurd", sagt Alexander Hauri von Greenpeace Schweiz.
WÜRDE GERNE EURE EINSTELLUNGEN DAZU HÖREN.
Die Versuche, Gletscherteile mittels Folie vor dem Abschmelzen zu schützen, zeigen Erfolge. Die Schweizer wollen jetzt österreichisches Know-how nutzen.
NEUSTIFT, Zermatt (SN-frö). Es klingt skurril, ist es aber nicht. "Bei uns gab es im Vorjahr den ersten Test. Kleinräumig, aber immerhin", sagt Sepp Rauter, Betriebsleiter der Stubaier Gletscherbahnen. Rund 2000 Quadratmeter Gletschereis wurden in der warmen Jahreszeit mit einem Schutzvlies eingedeckt. Mit beachtlichem Erfolg: "Bis zu zwei Meter Schneedecke konnten wir erhalten", sagt Rauter. Ausgelegt wurde das dünne Kunststoffvlies im Bereich von Liftstützen. Denn: "Die Liftstützen sind ähnlich kritisch wie Liftspuren oder die Zugänge, weil die Schmelze hier das gesamte technische Gefüge der Anlagen verändern kann." Auf Grund des vorjährigen Erfolges wird das Vlies heuer erneut ausgerollt. Auch in den Ötz- und Pitztaler Gletscherskigebieten sei das Schutzvlies im Einsatz, sagt Rauter. Wissenschaftlich begleitet wird das Projekt vom Innsbrucker Institut für Meteorologie und Geophysik. Dabei werden verschiedene Materialien und Folien getestet.Das österreichische Know-how wollen jetzt Schweizer Gletscherskigebiete für sich nutzen. "Die Folie reflektiert fast sämtliche einfallende Strahlung. Das reduziert den Schmelzvorgang stark", sagte der Schweizer Glaziologe Martin Funk der "SonntagsZeitung". Die Folie eigne sich aber nur für kleine Bereiche. Denn: "Großflächig wird es aufwändig und teuer." Die Andermatter Bergbahnen starten Anfang Mai im oberen Bereich des Gurschgletschers. Eine Fläche von 3000 Quadratmetern wird mit einer in der Schweiz gefertigten Folie aus PVC-Schaum eingedeckt. Kosten: 100.0000 Franken, rund 64.000 Euro. Die Lauchernalp-Bahn im Lötschental, wo der Milibachgletscher wegschmilzt, hat ebenfalls Folienpläne. Und auf dem Titlis startet im Juli ein weiteres hochalpines Verpackungsprojekt: Die Engelberger hüllen alle Infrastrukturanlagen der Gletscherlifte in Folie.
Die Aktionen zeigen, wie dramatisch der Gletscherschwund in den Alpen voranschreitet und wie intensiv die Bergbahnen um Schutzmaßnahmen ringen. Schweizer Umweltschützer verstehen die Welt nicht mehr: "Auf die Schneekanonen folgen die Frischhaltefolien. Das ist absurd", sagt Alexander Hauri von Greenpeace Schweiz.
WÜRDE GERNE EURE EINSTELLUNGEN DAZU HÖREN.
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