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Regelwerk für die Benutzung des Forums Gipfeltreffen

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Kletterskandal in Patagonien

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  • #16
    AW: Kletterskandal in Patagonien

    Zitat von relieh Beitrag anzeigen
    Die fuer mich weit wichtigere Frage: darf man historische Kletterrouten durch hinzufuegen von Bohrhaken verschandeln?

    Stimme hier ganz mit Nicolas ueberein!!!
    Diese Frage bringt uns unweigerlich wieder mitten in das schon bis ins Unendliche hinein diskutierte Thema:
    Darf man historische Kletterrouten mit moderner Ausrüstung klettern?
    Oder ist es im Sinn einer praktizierten Ethik angemessen, mit jenen Hilfsmitteln auszukommen, die der/die Erstbegeher verwendeten.?
    Ich geb` `s aber gleich zu, ich hab keine Antwort auf diese Frage.

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    • #17
      AW: Kletterskandal in Patagonien

      Es gibt zwei Möglichkeiten, um in die Schlagzeilen zu kommen:

      1) Man schafft etwas Außergewöhnliches.

      2) Man zerstört etwas Außergewöhnliches.

      Die Burschen haben eben Variante 2) gewählt.

      Eines haben die Beiden aber vergessen:
      Mit dem Ruf ist es, wie wenn Du mit einem Bergschuh in die Kacke trittst. Nicht wegzubringen
      Den Abstand zwischen Brett und Kopf nennt man geistigen Horizont

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      • #18
        AW: Kletterskandal in Patagonien

        Zitat von Gamsi Beitrag anzeigen
        Du bist dir aber schon im klaren das die BH in dieser "historischen Kletterroute" vom EB gesetzt wurden...?
        @Gamsi: Danke fuer den Hinweis, bin mir dessen absolut bewusst!

        Meiner Meinung nach sind Routen im Zustand der EB zu hinterlassen/erhalten. Dies bedeutet einerseits keine Borhaken aus einer Bohrhakenroute zu entfernen, noch eine Alpinroute durch Verwendung ebensolcher zu verschandeln.

        Die Aktion der beiden Jungs finde ich aus diesem Grund nicht in Ordnung!

        Wollte eigentlich nur zum Ausdruck bringen, dass mir die Misshandlung der heimischen Routen mehr am Herzen liegt als die im weit entfernten Patagonien...
        Stimme Harald allerdings zu, dass dieses Thema schon unendlich diskutiert wurde, nicht dem vom TE vorgegebenen Thema entspricht und bei der Ignoranz diverser Sicherheitsfanatiker eh zu keinem Ergebnis fuehrt

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        • #19
          AW: Kletterskandal in Patagonien

          Ganz im Geiste der Direttissimazeit ist Maestri seinerzeit dem Cerro Torre zuleibe gerückt, wohl auch unter dem Eindruck, daß ihm die Besteigung 1959 wegen fehlender Fotos nicht geglaubt wurde. Die Bedingungen in Südpatagonien ließen den üblichen "Belagerungsstil" nicht zu, also mußte er aus Zeitgründen zum Kompressor greifen. Die Fragwürdigkeit dieser Aktion wurde schon damals diskutiert.
          Die Route soll meiner Meinung nach ein "Mahnmal" sein und kann damit nur bedingt mit sanierten Alpenrouten verglichen werden.
          Es ist aber Menschenwerk, somit haben die beiden wohl keinen "Schaden" angerichtet. Fragwürdig ist nur der Stil, wie ich schon vorher geschrieben habe, da sie die Route anschließend nicht im neuen Zustand wiederholt haben. Hinter uns die Sintflut sozusagen.
          Eine wahrlich historische Tat wäre es gewesen, Toni Eggers Kamera zu finden - Energie zum Suchen hätten sie ja offensichtlich gehabt.
          So aber haben sie sich höchstens Andy Warhols 15 Minuten geholt.
          Brauchst eh nur do auffi

          Kommentar


          • #20
            AW: Kletterskandal in Patagonien

            was ich mich ja frag ist wie gut die haken überhaupt noch waren.
            einem zum technisch klettern gesetzten borhhaken von 1970 würd ich jedenfalls nicht sehr weit trauen wenn er mir auf einer route begegnen würde.

            die haltung dass der erstbegeher die hoheit über den gewählten stil hat ist gar nicht so verbreitet wie man hierzulande glauben würde. in goßbritannien zb gibt es den konsens dass sich erstbegeher an gewisse regeln zu halten haben, zb keine bolts im gebirge, an klippen und in etablierten trad gebieten.
            dort sind die zwei sicher momentan die helden der kletterszene.

            Kommentar


            • #21
              AW: Kletterskandal in Patagonien

              Ich war vor wenigen Wochen am Fuße des Cerro Torre.....
              ....und verstehe die ganze Aufregung nicht:

              Dem Maestri wird´s wurscht sein, nachdem eh´ schon alle der Meinung sind, dass er 1959 gelogen hat und er somit "unten durch ist".

              Und für alle anderen die rauf wollen, ist es doch ehrlicher, die Tour ohne seine Haken zu machen.

              So gesehen habe ich sogar Verständnis für die zwei Youngsters.

              Kerschi
              Das Glück des Lebens hängt von der Beschaffenheit der Gedanken ab (Marc Aurel).

              Kommentar


              • #22
                AW: Kletterskandal in Patagonien

                Ma könnt sagen das dem Cesare jetzt geschehen is was mir schon seit
                bald 30 Jahren immer wieder mal "passiert"
                Komplizierte Linienführungen werden begradigt damit mehr Routen Platz haben, eine andere Generation setzt ihre Sicht der Dinge am Berg um, alte Wege verschwinden.
                Ich wüsste nicht woraus Maestri oder sonst irgendwer ein Recht auf einen Teil eines Berges ableiten könnten, so what?

                Natürlich entstehen um jeden Weg mit der Zeit Geschichte aus den Begehungen, Erinnerungen mit ideellem Wert, Denk- und Mahnmale.
                Und ja, ich hätt vielleicht auch nochmal gern meine Eisen in den Kompressor gedrückt (und danach runtergeschmissen )

                Vielleicht ist es in diesem Fall der Verlust eines Mahnmals und der
                Umstand dass es "schon wieder" Amerikaner waren die der Welt die "Freiheit" gebracht haben?
                Zuletzt geändert von pingus; 13.02.2012, 22:30.

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                • #23
                  AW: Kletterskandal in Patagonien

                  Zitat von Kerschi Beitrag anzeigen
                  Und für alle anderen die rauf wollen, ist es doch ehrlicher, die Tour ohne seine Haken zu machen.
                  Es stand ja schon vorher jedem frei, die Tour ohne Verwendung der Haken zu machen - nur andersrum geht es jetzt eben nicht mehr. Man erhebt damit seine Ansicht zur allein seligmachenden.

                  Letztendlich ging es den beiden sicher nicht um Ehrlichkeit, Stil oder Aesthetik, sondern wohl darum, "unwertes Volk" vom Berg zu entfernen.

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                  • #24
                    AW: Kletterskandal in Patagonien

                    Zitat von dr-ebert Beitrag anzeigen
                    Letztendlich ging es den beiden sicher nicht um Ehrlichkeit, Stil oder Aesthetik, sondern wohl darum, "unwertes Volk" vom Berg zu entfernen.
                    Is ja auch nix schlechtes wenn mal zur Abwechslung wieder ein richtig schwerer Gipfel dazukommt Sind eh schon viel zu viele für "jedermann" erschlossen worden...

                    Kommentar


                    • #25
                      AW: Kletterskandal in Patagonien

                      Zitat von Nicolas Wallner Beitrag anzeigen
                      Sind eh schon viel zu viele für "jedermann" erschlossen worden...
                      Diese Aussage im Zusammenhang mit dem Cerro Torre lässt mich schon ein wenig schmunzeln.
                      carpe diem!
                      www.instagram.com/bildervondraussen/

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                      • #26
                        AW: Kletterskandal in Patagonien

                        Zitat von Nicolas Wallner Beitrag anzeigen
                        Is ja auch nix schlechtes wenn mal zur Abwechslung wieder ein richtig schwerer Gipfel dazukommt Sind eh schon viel zu viele für "jedermann" erschlossen worden...
                        Genau. Endlich ist auch der Cerro Torre zwingend zu klettern

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                        • #27
                          AW: Kletterskandal in Patagonien

                          Zitat von dr-ebert Beitrag anzeigen
                          Letztendlich ging es den beiden sicher nicht um Ehrlichkeit, Stil oder Aesthetik, sondern wohl darum, "unwertes Volk" vom Berg zu entfernen.
                          Das macht der Berg schon selber, mit oder ohne Bohrhaken.
                          Brauchst eh nur do auffi

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                          • #28
                            AW: Kletterskandal in Patagonien

                            also das weiterzudenken ist wirklich spannend, du brauchst dir nicht mehr die mühe zu machen neue touren zu suchen, nein, wir bauen einfach die alten touren wieder ab, seilen uns über die animamundi, die huber- die manolotouren einfach ab, schrauben, hauen alles raus, drehen den spieß einfach um.........
                            .....Beteiligung stillgelegt....und immer gsund heimkommen!

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                            • #29
                              AW: Kletterskandal in Patagonien

                              ....und die weniger extremen schaufeln das grazer bergland wieder zu, bepflanzen es liebevoll und siedeln seltene tiere an!
                              .....Beteiligung stillgelegt....und immer gsund heimkommen!

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                              • #30
                                AW: Kletterskandal in Patagonien

                                In dieser Sache tendiere ich in beide Richtungen.
                                - Maestris Trotzaktion, nachdem seine Erstbesteigung angezweifelt wurde, war sicherlich nicht vorbildlich.
                                - Aber jedem stünde es frei, die vorhandenen Bohrhaken auch als Zwischensicherung für einen Freikletterversuch zu nützen...
                                - der historische Aspekt, etwas fragwürdig
                                - Dem modernen Kletterstil, Können, Ausrüstung... angepaßt, kann man die Aktion begrüßen. Gleichzeitig ergibt sich dann z.B. aber die Frage, ob man von nun an 8000der nur noch ohne künstlichen Sauerstoff besteigen darf...
                                - Das ungeschriebene Berg - Gesetz von der Unabänderlichkeit von Kletterrouten wird leider anderorts vielfach gebrochen durch die skrupellose Überdrahtung bestehender Kletterrouten (Klettersteige). Eine Entwicklung, die ich jedenfalls viel bedenklicher sehe als die Aktion am Cerro...
                                - Sollte man nicht vielleicht doch die Seile am Dent de Geant (Montblancgebiet) endlich runterwerfen und diesen dadurch verschandelten - wirklich schönen 4rer Weg - wieder aktivieren?

                                Sind nur ein paar Gedanken zu dem Thema, vorbildlich sind wohl beide Aktionen nicht gewesen.

                                LG

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