Im aktuellen „Land der Berge“-Heft findet sich ein Artikel über den neuen Gebirgsvereins-Klettersteig auf der Hohen Wand. Darin heißt es unter anderem:
Was mich stutzig macht ist der Satz mit dem „Wildwuchs in Form vieler nicht autorisierter und unkoordinierter Wegemarkierungen“. Was ist damit gemeint? Die vielen markierten Anstiege im untersten Schwierigkeitsbereich, die so genannten stillen steilen Wege, die in jedem HW-Führer stehen? Die markierten Kletterrouten? Der eine oder andere Verbindungsweg dazwischen? Will man deren Begeher von dort weg haben und im Klettersteig „kanalisieren“? Ist es nicht mehr erwünscht, solche Wege zu begehen? Das kann ich nicht glauben.
Ja, auf der Hohen Wand ist vieles markiert. Sehr vieles. Schon seit jeher. Aber kann man das als „Wildwuchs“ bezeichnen? Und richten die vergleichsweise wenigen Liebhaber oben genannter Wege wirklich so viel Schaden an? Ich kann es mir nicht vorstellen. Außerdem sind sie sicher nicht die primäre Zielgruppe eines D-Klettersteigs, der ist also für diejenigen keine echte Alternative. Der zieht nur zusätzliche Massen an, von denen vermutlich viele diesem Winkel der Hohen Wand, abgesehen vom Wildenauersteig, bisher wenig Beachtung geschenkt haben.
Mir scheint daher, das Argument des „Wildwuchses der Wegmarkierungen“ und der „Kanalisierung der alpinen Aktivitäten in einem Klettersteig“ war eher ein Vorwand, um die Genehmigung leichter zu erhalten. Nichts gegen die sehr löbliche Vorgangsweise der Projektbetreiber in der Planungsphase der Steigerbauung, es ist wichtig und richtig, alle in irgendeiner Weise Betroffenen einzubinden, um keine Konflikte heraufzubeschwören. Es mag auch durchaus sein, dass sowohl das eine wie auch das andere Argument – jedes für sich genommen – manchmal zutrifft. Aber beide in einen Zusammenhang zu setzen, halte ich in diesem Fall für gewagt und unangebracht.
Nachdem die drei Bergführer überzeugt waren, dass die Linie ein großes Potenzial als Klettersteig besaß, bauten sie die Seile wieder ab und nahmen Kontakt mit den Grundbesitzern, der Gemeinde, der Jägerschaft, der Bergrettung und natürlich auch der lokalen Kletter-Community auf. Von Anfang war dem ÖGV als Projektbetreiber klar, dass hier nichts gegen deren Widerstand zu erreichen war, mit einer Kanalisierung der alpinen Aktivitäten aber allen gedient wäre.
Denn der Wildwuchs in Form vieler nicht autorisierter und unkoordinierter Wegemarkierungen bedeutet für die Fauna und Flora der Hohen Wand eine viel größere Belastung als ein attraktiver Klettersteig. Diese Argumente überzeugten letztlich auch die drei privaten Grundbesitzer. Nachdem die angedachte Via Ferrata auch mit keiner beliebten Kletterroute ins Gehege kam, wurde die Genehmigung erteilt.
Denn der Wildwuchs in Form vieler nicht autorisierter und unkoordinierter Wegemarkierungen bedeutet für die Fauna und Flora der Hohen Wand eine viel größere Belastung als ein attraktiver Klettersteig. Diese Argumente überzeugten letztlich auch die drei privaten Grundbesitzer. Nachdem die angedachte Via Ferrata auch mit keiner beliebten Kletterroute ins Gehege kam, wurde die Genehmigung erteilt.
Ja, auf der Hohen Wand ist vieles markiert. Sehr vieles. Schon seit jeher. Aber kann man das als „Wildwuchs“ bezeichnen? Und richten die vergleichsweise wenigen Liebhaber oben genannter Wege wirklich so viel Schaden an? Ich kann es mir nicht vorstellen. Außerdem sind sie sicher nicht die primäre Zielgruppe eines D-Klettersteigs, der ist also für diejenigen keine echte Alternative. Der zieht nur zusätzliche Massen an, von denen vermutlich viele diesem Winkel der Hohen Wand, abgesehen vom Wildenauersteig, bisher wenig Beachtung geschenkt haben.
Mir scheint daher, das Argument des „Wildwuchses der Wegmarkierungen“ und der „Kanalisierung der alpinen Aktivitäten in einem Klettersteig“ war eher ein Vorwand, um die Genehmigung leichter zu erhalten. Nichts gegen die sehr löbliche Vorgangsweise der Projektbetreiber in der Planungsphase der Steigerbauung, es ist wichtig und richtig, alle in irgendeiner Weise Betroffenen einzubinden, um keine Konflikte heraufzubeschwören. Es mag auch durchaus sein, dass sowohl das eine wie auch das andere Argument – jedes für sich genommen – manchmal zutrifft. Aber beide in einen Zusammenhang zu setzen, halte ich in diesem Fall für gewagt und unangebracht.
Kommentar