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Pro und Contra Schlaghaken, Sanierung, ...

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  • #16
    AW: Pro und Contra Schlaghaken, Sanierung, ...

    Zitat von Chrii Beitrag anzeigen
    Zurück zu Hammer und Haken:
    1) Weiß jetzt nicht was du für ein Dolomitenresüme hast - ich weiß nur, dass ich dort schon recht viel gemacht habe von leicht bis schwer und noch kein einziges Mal eine Tour vorgefunden hab wo Hammer und Haken für mich notwendig gewesen wären. (Anders siehts sicher bei Erstbegehungen aus, aber das ist hier nicht das Thema)
    2) Geh doch einfach in den Wald oder an irgendeinen x-beliebigen Wandfuß im Gebirge, nimm dir einige Haken in verschiedenen Formen und Längen mit und sieh wie du sie unterbringst, kannst bei der Gelegenheit auch gleich das Ausschlagen lernen...oder wo glaubst habns die Leut früher glernt
    Zu 1. Da Du die Haken nicht getestet hast kannst Du folglich keine Aussage dazu treffen!
    Zu 2. Zu was rufst Du auf? Solch Verhalten wird idR berechtigterweise kaum toleriert!
    Zitat von Chrii Beitrag anzeigen
    Insoforn schon, als dass man 1) keine Sicherungspunkte belastet solange man nicht stürzt d.h in erster Linie ist bei einem Abflug immer einmal das eigene Unvermögen schuld und 2) man in einem Gelände das man beherrscht wesentlich mehr Zeit und Konzentration über hat um entsprechend selbst für eine adäquate Absicherung zu sorgen.
    Zu 1) Du Witzbold! Griff-/Trittausbrüche, Stein(und sonstiger)schlag meinst Du wegdefinieren zu dürfen...
    Hattest wohl noch keine Unfälle in deinem Umfeld erfahren dürfen?
    Zu 2) was beherrscht man denn? In Wahrheit doch nix... Zumindest nicht das Beurteilen von Routen die man noch nicht gegangen ist. Oder sind wir Gott?
    Zitat von Chrii Beitrag anzeigen
    Ich lass mich hier jetzt garantiert auf keine Diskussion über bedingte Wahrscheinlichkeiten ein!!
    Aber vl. passts eh wenn Leute mit einer Auffassung des Alpinkletterns, die deiner ähnlich ist, auf vorpräperierten Routen Schlange stehen oder im angesprochenen Plastik Gym bleiben, dann bleibts in den gscheiten Wänden auch ruhiger.
    Von nix ne Ahnung und davon viel!
    Leute die Du persönlich nicht kennst in Schubladen Steckenmüsser, Inhalthalbbegreifer, Menschen nach dem Schwierigkeitsgrad gegangener Routen Beurteilenmüsser - schön mit Dir nichts zu tun haben zu müssen, mehr fällt mir dazu nicht ein...

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    • #17
      AW: Pro und Contra Schlaghaken, Sanierung, ...

      Zitat von pingus Beitrag anzeigen
      Bevor das hier wieder emotional wird:
      TADAAA! so lang hats gedauert...

      die diskussion um (bohr-)haken oder nicht kommt in regelmäßigen abständen
      und wird wohl nie geklärt werden.
      obwohls im vorliegenden fall mM so einfach wäre jedem das seine zu lassen.
      die absicherungsethik in den dolomiten ist bekannt und jeder dem die nicht
      passt, kann quasi überall anders oder eben in den zweifellos vorhandenen,
      gut abgesicherten dolomiten-touren klettern.

      Kommentar


      • #18
        AW: Pro und Contra Schlaghaken, Sanierung, ...

        Ich will mich mich in diese Diskussion gar nicht mehr allzuweit hineinsteigern nachdem mein Standpunkt bzgl klassischer Absicherung offensichtlich klar kommuniziert wurde, wie let_there_be_rock richtig gesagt hat gibts zum Glück (noch) genügend Platz für allerlei Betätigungsfelder.
        Zu ein paar kurzen Stellungsnahmen lass ich mich dann dennoch hinreisen...
        Zitat von ClimberM Beitrag anzeigen
        Zu 2. Zu was rufst Du auf? Solch Verhalten wird idR berechtigterweise kaum toleriert!

        Zu 1) Du Witzbold! Griff-/Trittausbrüche, Stein(und sonstiger)schlag meinst Du wegdefinieren zu dürfen...
        Hattest wohl noch keine Unfälle in deinem Umfeld erfahren dürfen?
        Zu 2) was beherrscht man denn? In Wahrheit doch nix... Zumindest nicht das Beurteilen von Routen die man noch nicht gegangen ist. Oder sind wir Gott?
        Zumindest ich hatte in meinem Umfeld genügend Platz um die Fertigkeit des Hakenschlagens zu erlernen ohne, dass dies zu Problemen führte...
        Eine 100% richtige Eingschätzung gibt es natürlich nie, dennoch kann man das Klettern im Bruch lernen und gewisse objektive Risiken minimieren.
        Zitat von ClimberM Beitrag anzeigen
        Von nix ne Ahnung und davon viel!
        Leute die Du persönlich nicht kennst in Schubladen Steckenmüsser, Inhalthalbbegreifer, Menschen nach dem Schwierigkeitsgrad gegangener Routen Beurteilenmüsser - schön mit Dir nichts zu tun haben zu müssen, mehr fällt mir dazu nicht ein...
        Wer jetzt wovon keine Ahnung hat und wer wieviel sei jetzt mal in den Raum gestellt. Was ich hingegen garantiert nicht mache ist Einstellungen zu vertreten ohne diese zu hinterfragen, und schon gar nicht Leute nach dem gekletterten Schwierigkeitsgrad zu beurteilen !!
        "Ich will lieber stehend sterben, als knieend leben,
        lieber 1000 Qualen leiden, als einmal aufzugeben."


        http://christianknoll.blogspot.com/

        Kommentar


        • #19
          Re: Pro und Contra Schlaghaken, Sanierung, ...

          passt glaub ich ganz gut zu dem thema...


          http://www.bergundsteigen.at/file.ph...t-messner).pdf

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          • #20
            AW: Pro und Contra Schlaghaken, Sanierung, ...

            Hallo,
            gerade zurück von einer Dolomiten-Kletterwoche, möchte ich, ausgestattet mit neuen "Erkentnissen" nochmals zu dem Thema Stellung nehmen:

            Auffallend bei Diskussionen bezüglich Sanierung von Dolomitentouren ist immer, dass die Dolomiten gerne puristisch als
            letzte bohrhakenfreie Bastion verteidigt werden.
            Als letzte von Schlaghaken freie Region verteidigt werden sie aber nicht!
            Etwas seltsam, denn besonders auf einem Standplatz oder Abseilstand erschließt sich mir kein Unterschied, außer der größeren Zuverlässigkeit eben des Bohrhakens…
            Ich finde, der Bohrhaken hat als Sicherungsmittel durchaus seine Berechtigung. Die andere, negative Seite ist, dass die Verwendung in unserer übersicherten (Kletter-)gesellschaft zum Teil weitaus übertrieben wird.

            In den Dolomiten scheint man einstellungsmäßig aber über eine weitgehende Ablehnung des Bohrhakens vielfach noch nicht hinausgekommen zu sein.

            Hier einige Beobachtungen aus allerjüngster Zeit:, Schauplatz Pala:
            In ganz neuer, ansonsten durchaus brauchbarer Führerliteratur findet sich folgender Satz: „Stände saniert, keine Haken notwendig.“Ganz klar, dass dann selbst die Leute Hammer und Haken nicht mitnehmen, die es vielleicht noch getan hätten. Wenn du dann zu einem Stand kommst, an dem zwei alte Rosthaken mit tollen alten und auch neuen Seilschlingen verbunden sind, hast du dein erstes Aha-Erlebnis.
            Aber nach längerem Rumfummeln findet sich dann eh noch ein Platz für einen Keil oder Camelot… na ja…
            Der nächste Stand ist in der Form „saniert“, dass eine gute Sanduhr so mit alten Schlingen verstopft ist, dass man eine neue nicht reinbringt.
            Es lebe das Taschenmesser, oder der gute alte Sanduhrdraht, den man vielleicht doch noch durchbringt… (Frage am Rande: Gibt es ihn eigentlich noch im Handel, den Sanduhrdraht? Hab ich schon lang nicht mehr gesehen.)
            Das Erlebnis steigert sich beim Abseilen:
            Zwei alte rostige Schlaghaken, wieder verbunden mit einem Schnürlsalat. Keine Rede auch nur von einem einzigen gebohrten Haken. Wozu auch – das hält schon noch, oder?
            Neue Haken haben wir ja jetzt nicht mit – man braucht sie ja angeblich nicht…
            Wird schon noch einmal gutgehen….

            Kuriosum am Rande:
            Im Abstieg, noch vor den so vortrefflich ausgestatteten Abseilstellen, gibt es ein paar Querungen in läppischem IIer-Gelände.
            Hier finden sich – oh Gloria – in längeren Abständen immer wieder Bohrhaken, toll oder?
            Bekannt ist diese „Erfindung“ also hier offensichtlich schon…
            Wie sehr hätte ich mir nur einen einzigen dieser hier ver(sch)wendeten Bohrhaken an der fast zwingenden A0-Stelle der Schlüsselseillänge gewünscht. Aber die war eh nur 45m lang, V, V+, A0 und der einzige Haken, der hier steckte -
            war der A0-Haken, wo nun die Qual der Wahl bestand, die Stelle zu nullen oder eben VI+ frei zu klettern. Aber alles nicht schlimm, immerhin konnte ich ein paar Meter tiefer eh einen guten Keil legen…
            Mit diesen zwei Sicherungsmitteln hab ich mich dann für diese Seillänge zufrieden gegeben, denn man ist ja eh mutig…
            Ein Einzelfall – keineswegs!
            An fünf hintereinander unternommenen Dolomitentouren, mal Pala, mal Rosengarten – immer dasselbe Bild.
            Trotzdem haben wir unsere Touren sehr genossen und uns – wie man vielleicht meinen könnte – keineswegs pausenlos gefürchtet.
            Es fragt sich allerdings, ob diese „Wird scho nix passiern“- Mentalität, die wir älteren Kletterer (leider???) oft tief in uns verwurzelt tragen, wirklich erstrebenswert ist.
            Man tut sich damit natürlich leichter solche Routen zu gehen, ebenso damit, dass für viele Ältere das „nicht stürzen dürfen“ so tief abgespeichert ist, dass wir uns selbst in der Halle schon schwer tun, irgendwo rauszufliegen.
            Damit gehören wir aber dann aber bereits zu einem elitären Rest, der sich in Dolomitentouren noch einsteigen traut.
            Die Frage ist, ob wir so ein Rest sein wollen, ein Randgrüppchen, das allmählich ausstirbt ebenso wie das Interesse am Klettern schöner Alpinrouten, die ihrerseits in ihre Ursprünglichkeit zurückfallen und in Vergessenheit geraten.
            Ganz fair gegenüber den Jüngeren finde ich außerdem nicht, dass wir uns wenigstens in der Vergangenheit bei den ganz schweren Routen noch auf einigermaßen neues Hakenmaterial stützen konnten, wo jüngere Kletterer heute einfach nur noch Schrott vorfinden..
            Einige Vertreter der Kletterelite haben das (in die Jahre gekommen) auch eingesehen und begonnen die Werke ihrer Vergangenheit moderat abzusichern. Erst damit aber hinterlassen sie ihren Nachfolgern auch ein wertvolles Vermächtnis.

            Genau diese Ansicht und Einsicht wünsche ich mir in den Dolomiten auch!
            Die Dolomiten als Gegenpol anderer Gebirgsgruppen zu sehen – dazu ist diese Gebirgsgruppe einfach zu groß. Sogar in fast allen anderen Gebirgsgruppen gibt es ja noch Touren genug, in denen man seine Kühnheit erproben darf. Und gerade in den Dolomiten böte sich dazu (selbst nach Sanierung aller Klassiker) noch ein unermessliches Feld.
            Das Schreckgespenst „Dolomitenklassiker würden zugebohrt“ wird schnell bemüht, aber eine ähnliche Diskussion hatten wir bereits zu einer Zeit als Bohrhaken noch unbekannt waren. Damals hieß das Schlagwort: „Vernageln“
            In beiden Fällen ging und geht es lediglich um Eines: Das Übermaß!
            Haken zu erneuern, wo schon alte waren, damit wird keine Tour zerstört. Schon gar nicht, wenn es nur die Stände und wenige Zwischenhaken betrifft. Und wenn das Alteisenbergwerk von zehn Rostwurzen in einer Verschneidung durch drei gediegene Bohrhaken ersetzt wird, kann das nur ein Gewinn für die Route sein.
            Worin liegt der Unterschied, ob im Fels ein Schlaghaken oder ein Bohrhaken steckt?
            Im nostalgischen Kamikazebewußtsein, im andächtigen Betrachten des Edelrosts?
            Oder etwa im russischen Roulette beim Abseilen?

            Was wir sicher nicht brauchen: (weder in den Dolomiten noch wo anders):
            - Zwei Standbohrhaken neben einer dicken Sanduhr oder einem Baum
            - es ist fraglich, ob wir überhaupt zwei Standbohrhaken brauchen, wenn einer schon solide geschlagen ist
            - zwei Standbohrhaken im schrofigen Zwischengelände, wo Köpfeln etc. genug vorhanden sind,
            - dafür nur Museumsschrott in einer Schlüsselseillänge (z.B. Ödsteinkante)
            - Topos, in denen als Materialvorschlag ein 60ziger Seil steht, obwohl sich in der einzigen 60ziger Seillänge etwa in der Hälfte ein dicker Baum befindet.
            - Wer möchte, kann die Liste noch fortsetzen…

            Moderat, aber solide abgesicherte Routen wären mein Wunsch – wie gesagt, man ist eh sehr bescheiden...

            LG

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            • #21
              AW: Pro und Contra Schlaghaken, Sanierung, ...

              Zitat von tauernfuchs Beitrag anzeigen
              (Frage am Rande: Gibt es ihn eigentlich noch im Handel, den Sanduhrdraht? Hab ich schon lang nicht mehr gesehen.)
              Sanduhrdraht?
              Ich verwende eigentlich am liebsten diesen hier.
              Ist zwar für Eissanduhren gedacht, funktioniert aber tadellos.

              Hast du sowas gemeint?

              Zitat von tauernfuchs Beitrag anzeigen
              Es fragt sich allerdings, ob diese „Wird scho nix passiern“- Mentalität, die wir älteren Kletterer (leider???) oft tief in uns verwurzelt tragen, wirklich erstrebenswert ist.
              Die "Wird scho nix passieren." Mentalität wird durch den "Wird scho hoidn." (*) Fatalismus ergänzt.


              (*) "Wird schon halten." für unsere nördlichen Forumsteilnehmer.
              Zuletzt geändert von bergsteirer; 20.10.2013, 11:35.
              La lutte elle-même vers les sommets suffit à remplir un cœur d'homme.
              [Le Mythe de Sisyphe, Albert Camus, 1942]

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              • #22
                AW: Pro und Contra Schlaghaken, Sanierung, ...

                Tauernfuchs, das hört sich sehr vernünftig an.
                Ich befürchte nur, es geht bei den Bohrhaken in den Dolos um eine art Glaubenskrieg, der die Sachliche Ebene schon verlassen hat. Wahrscheinlich müssen leider erst ein paar Seilschaften samt Standplatz abstürzen bis sich da was ändert...

                Unverantworlich finde ich die von dir beschrieben Unwahrheiten in den Führern. Normal weiß jeder Kletterer auf was er sich in den meisten Dolomitentouren einläßt, aber "sanierte Stände" lockt sicher auch Leute in die Touren, die sonst nicht eingestiegen wären und dann evtl. siehe oben....
                Warum tun die soetwas?
                http://mymountains.de
                http://www.mountainwilderness.de/

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                • #23
                  AW: Pro und Contra Schlaghaken, Sanierung, ...

                  Zitat von tauernfuchs Beitrag anzeigen
                  In ganz neuer, ansonsten durchaus brauchbarer Führerliteratur findet sich folgender Satz: „Stände saniert, keine Haken notwendig.“Ganz klar, dass dann selbst die Leute Hammer und Haken nicht mitnehmen, die es vielleicht noch getan hätten. Wenn du dann zu einem Stand kommst, an dem zwei alte Rosthaken mit tollen alten und auch neuen Seilschlingen verbunden sind, hast du dein erstes Aha-Erlebnis.
                  Ein Bernardi-Führer?

                  Ich würd in den Dolos nicht mehr ohne Hammer und Haken klettern, sowie auch in vielen anderen wirklich alpinen Gebieten auch nicht. Dass die Führerliteratur hier mogelt ist die die eine Sache. Aber man muss ja in alpinen Touren immer mit Überraschungen rechnen.
                  LG
                  Wildenauer
                  Zuletzt geändert von Wildenauer; 20.10.2013, 12:35.

                  Kommentar


                  • #24
                    AW: Pro und Contra Schlaghaken, Sanierung, ...

                    Zitat von tauernfuchs Beitrag anzeigen
                    Was wir sicher nicht brauchen: (weder in den Dolomiten noch wo anders):
                    - Zwei Standbohrhaken neben einer dicken Sanduhr oder einem Baum
                    - es ist fraglich, ob wir überhaupt zwei Standbohrhaken brauchen, wenn einer schon solide geschlagen ist
                    - zwei Standbohrhaken im schrofigen Zwischengelände, wo Köpfeln etc. genug vorhanden sind,
                    - dafür nur Museumsschrott in einer Schlüsselseillänge (z.B. Ödsteinkante)
                    - Topos, in denen als Materialvorschlag ein 60ziger Seil steht, obwohl sich in der einzigen 60ziger Seillänge etwa in der Hälfte ein dicker Baum befindet.
                    - Wer möchte, kann die Liste noch fortsetzen…
                    Da bin ich ganz bei dir... es gibt eben meist nur Gebiete wo zu viel (s. Liste) oder zu wenig (obligatorisches Abseilen/Stände an Rostlern etc) gemacht wird. Vernünftige Sanierung mit Bedacht auf vorhandene Sicherungsmöglichkeiten ist eher selten zu beobachten, leider.

                    Was ich bei der ganzen Ethikdebatte nicht verstehe ist das Thema Standbolt. Dieser reduziert nicht den geforderten Mut sondern verhindert einzig und allein den Tod der Seilschaft.

                    Leider müssen offenbar solche Sachen wie in der Konkurs passieren, bis sich was ändert.
                    carpe diem!
                    www.instagram.com/bildervondraussen/

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                    • #25
                      AW: Pro und Contra Schlaghaken, Sanierung, ...

                      Zitat von pingus Beitrag anzeigen
                      Bevor das hier wieder emotional wird:
                      die Südtiroler, zumindest deren Vereine, sind mehrheitlich der Ansicht, dass belassene Normalhaken zum Charakter/Gesamtpaket des Gebiets gehören.
                      Mir ist dazu mindestens eine Grundsatzposition des AVS bekannt.
                      Ich sehe keinen Grund das nicht zu respektieren - immerhin, es gibt ja auch noch andere Gebiete in die man fahren kann wenn man
                      damit nicht einverstanden ist.
                      Zitat von tauernfuchs Beitrag anzeigen
                      Hallo,
                      gerade zurück von einer Dolomiten-Kletterwoche, möchte ich, ausgestattet mit neuen "Erkentnissen" nochmals zu dem Thema Stellung nehmen:.......




                      Moderat, aber solide abgesicherte Routen wären mein Wunsch – wie gesagt, man ist eh sehr bescheiden...

                      LG
                      Beide Postings finden meine volle Zustimmung!

                      - Da ist auf der einen Seite die Tatsache dass die lokalen Kletterer das Recht haben Richtung und Ton in ihrem Hausgebiet anzugeben.
                      - Auf der anderen Seite der legitime Wunsch eines Kletterers von Außerhalb man möge doch die Absicherungsstandards überdenken.

                      Mein Standpunkt diesbezüglich war und ist, dass es ausnahmslos den lokal arrivierten und aktiven Erstbeghern und Kletterern vorbehalten ist den Stil eines Gebietes vorzugeben. Immerhin sind das diejenigen welche vor ihrer Haustüre klettern gehen. Sie müssen sich wohlfühlen und heimisch fühlen. Das ganze Jahr lang. Der Urlauber ist oftmals nur tageweise Vor- Ort und ist Gast. Ich entscheide je nach Form, Moral, Lust, Laune und Zeit wo ich klettern gehe.

                      Das Leben ist zu kurz um schlechte Routen zu klettern oder schlechten Wein zu trinken.
                      Zuletzt geändert von GEROLSTEINER; 20.10.2013, 18:03.

                      Kommentar


                      • #26
                        AW: Pro und Contra Schlaghaken, Sanierung, ...

                        @bergsteirer:
                        Sieht sehr praktisch aus dein Sanduhrfädler, muß ich mir zulegen.Danke für den Hinweis.
                        @sula:
                        Ich denke auch, dass das mittlerweile auf einen Glaubenskrieg hinausläuft, hat irgendwie schon fast mit klettermäßigem Fundamentalismus zu tun. Da gäbe es, meine ich, viele Erstbegeher, die diesen Extremismus nicht unterschreiben. Etliche davon kann man leider nicht mehr fragen.
                        Bezüglich Führerliteratur gibt halt der Autor sein persönliches Verständnis von Sicherheit wieder. Beim UIAA muss er das ja nicht rechtfertigen. Immerhin, wir sind nun gewarnt…

                        Zitat von Gamsi Beitrag anzeigen
                        Was ich bei der ganzen Ethikdebatte nicht verstehe ist das Thema Standbolt. Dieser reduziert nicht den geforderten Mut sondern verhindert einzig und allein den Tod der Seilschaft.
                        Leider müssen offenbar solche Sachen wie in der Konkurs passieren, bis sich was ändert.
                        Genau so sehe ich das auch, der „metallische Anblick“ ist derselbe – Rostgurke oder Bohrhaken.

                        @Gerolsteiner, pingus
                        Zitat @pingus:
                        „die Südtiroler, zumindest deren Vereine, sind mehrheitlich der Ansicht, dass belassene Normalhaken zum Charakter/Gesamtpaket des Gebiets gehören.
                        Mir ist dazu mindestens eine Grundsatzposition des AVS bekannt.“

                        Dann frage ich mich, ob sich diese Leute vorrangig als Bewahrer volkskundlicher Relikte sehen. Respektieren - schön, was bleibt einem übrig. Trotzdem muss es erlaubt sein, an bestehenden Mängeln (die sogar lebensbedrohlich sein können) Kritik zu üben. Würden Mängel nie aufgezeigt, würden sie auch nie behoben.

                        Das Argument „man kann eh woanders hinfahren“ verstaue ich in der Kiste der Totschlagargumente, genauso wie den Ego-Standpunkt: „guat, dass so is, do hama wenigstens unsa Ruah…“.
                        Ich werde jedenfalls weiter in die Dolomiten fahren.

                        Das „Gebietsrecht“ der Einheimischen zu respektieren ist schon okay, aber man kann auch versuchen Einheimische bzw. Erstbegeher von einer Ansicht zu überzeugen. Viele Erstbegeher kann man nicht mehr fragen und nur Vermutungen zu ihrer Einstellung anstellen…
                        Da drängt sich mir eben der Gedanke auf:
                        Wir diskutieren hier um ein paar läppische Bohrhaken und den Respekt vor den Erstbegehern, während man andererseits nichts dabei findet, klassische Kletterrouten als Klettersteige zu überdrahten. Und dazu großes Schweigen der alpinen Vereine…

                        Grotesk!

                        Als PS hänge ich hier ein hübsches Bild eines klassischen (sanierten) Dolomiten-Abseilstandes dran:
                        comp-01P1130475.jpg

                        LG

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                        • #27
                          AW: Pro und Contra Schlaghaken, Sanierung, ...

                          Zitat von tauernfuchs Beitrag anzeigen
                          Das „Gebietsrecht“ der Einheimischen zu respektieren ist schon okay,.........
                          "Gebietsrecht der Einheimischen" klingt ein wenig ungluecklich.....
                          Eher lokale oder regionale Besonderheiten von Klettergebieten bezueglich Absicherung und Erstbegehung.
                          Sowas gibts in Oesterreich aber leider gar nicht mehr.
                          Bei uns wird seit Jahren abgeseilt und eingebohrt was das Zeug haelt.

                          Ich erinnere mich noch gerne an die im Val di Mello gefuehrte Dikussion zu diesem Thema. Ergebnis der Sanierer war: "Leider akzeptieren die Locals Bolts nur dort, wo sie selbst an der Leistungsgrenze klettern..."
                          Oder mit anderen Worten: Jeder akzepiert jene Sanierung, bei der er sich selber grade noch rauftraut.
                          Allerdings ist Sanierung oft ein unangebrachter Euphemismus.
                          Die meisten Routen werden nicht "saniert", sondern einfach eingebohrt.

                          Zitat von tauernfuchs Beitrag anzeigen
                          Wir diskutieren hier um ein paar läppische Bohrhaken und den Respekt vor den Erstbegehern, während man andererseits nichts dabei findet, klassische Kletterrouten als Klettersteige zu überdrahten. Und dazu großes Schweigen der alpinen Vereine…Grotesk!
                          Das stimmt leider zu 100%.

                          [QUOTE=tauernfuchs;825390] Als PS hänge ich hier ein hübsches Bild eines klassischen (sanierten) Dolomiten-Abseilstandes dran:
                          comp-01P1130475.jpg

                          Voellig richtig. Das als sanierten Abseilstand zu verkaufen, ist natuerlich gefaehrlicher Schwachsinn.
                          Zuletzt geändert von bergsteirer; 21.10.2013, 15:25.
                          La lutte elle-même vers les sommets suffit à remplir un cœur d'homme.
                          [Le Mythe de Sisyphe, Albert Camus, 1942]

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                          • #28
                            AW: Pro und Contra Schlaghaken, Sanierung, ...

                            Schöner Bericht einer Erstbegehung im heurigen Sommer am Heiligkreuzkofel (Dolomiten). Vieleicht liest den Bericht der ein oder andere und kann die "Mentalität" in Südtirol bezüglich Bohrhaken ein bisschen besser nachvollziehen. http://www.alpenverein.it/de/kletter...85_147658.html

                            sg
                            flor

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                            • #29
                              AW: Pro und Contra Schlaghaken, Sanierung, ...

                              Zitat von flor3000 Beitrag anzeigen
                              Schöner Bericht einer Erstbegehung im heurigen Sommer am Heiligkreuzkofel (Dolomiten). Vieleicht liest den Bericht der ein oder andere und kann die "Mentalität" in Südtirol bezüglich Bohrhaken ein bisschen besser nachvollziehen. http://www.alpenverein.it/de/kletter...85_147658.html

                              sg
                              flor
                              Eine sicher bemerkenswerte, außergewöhnliche Leistung, die allen Respekt verdient.
                              Worin allerdings der edle Unterschied zwischen einem gebohrten Standhaken oder zwei hinterlassenen Schlaghaken besteht, erschließt sich mir auch durch diesen Bericht nicht richtig. Hätte man ausschließlich mobil abgesichert und sozusagen den Fels jungfräulich hinterlassen, so könnte ich diese Einstellung viel eher nachvollziehen. Aber Metall bleibt Metall...
                              Ein Faktum sollte auch nicht vergessen werden: Die Verteufelung des Bohrhakens entstand seinerzeit dadurch, dass dieser zum "Mord am Unmöglichen" mißbraucht wurde.
                              Die strikte Ablehnung des Bohrhakens als tolle Tradition hochzuhalten ist in einer Gruppe Gleichgesinnter sicher leichter als sich dagegen aufzulehnen. Mit der gleichen Einstellung könnte man allerdings auch heute Schitouren ausgerüstet mit Holzlatten ohne Sicherheitsbindung propagieren.

                              LG

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                              • #30
                                AW: Pro und Contra Schlaghaken, Sanierung, ...

                                Tauernfuchs, Du sprichst mir aus der Seele!

                                Allerdings: Auch in den Dolomiten gibt es Gebiete, wo beliebte, leichte Klassiker erst vor kurzer Zeit moderat ( Standplätze, Abseilstellen; ZS problemlos mobil möglich ) mit modernen Bohrhaken von den Locals in letzter Zeit saniert wurden ( Link: www.schlernalpin.com ). Bereits vor ca. 10 Jahren war der Abseilweg von der Santnerspitze schon stellenweise mit modernen Klebehaken versehen.

                                Es scheint mir doch ein langsamer, zäher Umdenkprozess stattzufinden......!?

                                LG Raimund

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