Nein, nicht die (zumindest für mich) kaum nachvollziehbare Entwicklung im Leistungsklettern vom 10. über den 11. bis hin zum 12. Grad soll hier hinterfragt werden. Auch nicht die generelle Problematik der Bewertung von Kletterschwierigkeiten mit Graden.
Ich denke, dass sich mit der Zeit ein allgemein recht brauchbares System herauskristallisiert hat. Auch haben wir heute keine Vermischung von technischer Kletterei mit Freikletterschwierigkeiten mehr. Und darüber hinaus gibt es zumindest vielversprechende Ansätze zu einer von den Kletterschwierigkeiten getrennten Bewertung der Ernsthaftigkeit einer Route. Und obwohl das Bewerten einer Kletterroute immer etwas Subjektives ist, da es keine objektiven Messgrößen dafür gibt, weiß man mit einiger Gebietserfahrung doch, wie sich eine 5er-Tour oder eine 6er-Tour anfühlen. (Domenico Rudatis hatte hier konsequent eingefordert, dass neben der Bewertung auch Informationen über diejenigen mitgeliefert werden, die diese Bewertung vorgenommen haben. Und er hat hier Wert darauf gelegt, dass die Bewertung auf Grundlage der "performance" erfolgt, die auch Aspekte des Absicherungszustandes bzw. der Möglichkeit zur Absicherung miteinbezieht.)
Aber es ist nicht der Schwierigkeitsgrad von Kletterrouten an sich, der mich immer wieder einmal zum Grübeln bringt. Es ist vielmehr die Veränderlichkeit (praktisch immer eine Zunahme) der Schwierigkeitsgrade der selben Routen und Kletterstellen mit der Zeit, die mich ratlos macht.
Sicherlich, die Bewertungen haben in den verschiedenen Klettergebieten eine unterschiedliche Tradition und zwingen für einen überregionalen Vergleich zu diversen Anpassungen. Über die Definition von "Referenztouren" für bestimmte Schwierigkeitsgrade in einzelnen Gebieten sollte das keine allzu große Hexerei sein.
Aber wieso werden die Bewertungen der selben Touren ständig geändert?
Ein paar Beispiele:
Diese Liste könnte man noch beliebig fortsetzen.
Was ich mich dabei immer frage:
Ich selbst verstehe nicht, wieso eine 4er-Stelle, die ich vor Jahren geklettert bin, plötzlich ein 5er sein soll.
Wie seht Ihr das?
Ich denke, dass sich mit der Zeit ein allgemein recht brauchbares System herauskristallisiert hat. Auch haben wir heute keine Vermischung von technischer Kletterei mit Freikletterschwierigkeiten mehr. Und darüber hinaus gibt es zumindest vielversprechende Ansätze zu einer von den Kletterschwierigkeiten getrennten Bewertung der Ernsthaftigkeit einer Route. Und obwohl das Bewerten einer Kletterroute immer etwas Subjektives ist, da es keine objektiven Messgrößen dafür gibt, weiß man mit einiger Gebietserfahrung doch, wie sich eine 5er-Tour oder eine 6er-Tour anfühlen. (Domenico Rudatis hatte hier konsequent eingefordert, dass neben der Bewertung auch Informationen über diejenigen mitgeliefert werden, die diese Bewertung vorgenommen haben. Und er hat hier Wert darauf gelegt, dass die Bewertung auf Grundlage der "performance" erfolgt, die auch Aspekte des Absicherungszustandes bzw. der Möglichkeit zur Absicherung miteinbezieht.)
Aber es ist nicht der Schwierigkeitsgrad von Kletterrouten an sich, der mich immer wieder einmal zum Grübeln bringt. Es ist vielmehr die Veränderlichkeit (praktisch immer eine Zunahme) der Schwierigkeitsgrade der selben Routen und Kletterstellen mit der Zeit, die mich ratlos macht.
Sicherlich, die Bewertungen haben in den verschiedenen Klettergebieten eine unterschiedliche Tradition und zwingen für einen überregionalen Vergleich zu diversen Anpassungen. Über die Definition von "Referenztouren" für bestimmte Schwierigkeitsgrade in einzelnen Gebieten sollte das keine allzu große Hexerei sein.
Aber wieso werden die Bewertungen der selben Touren ständig geändert?
Ein paar Beispiele:
- Großes Häuselhorn (Berchtesgadener Alpen), Direkte S-Wand:
Im AV-Führer (Zeller/Schöner 1977) wird die Schwierigkeit mit 4, stellenweise 5 angegeben. Vor dem Felssturz 2012 wurde diese Tour mit 5+ taxiert. - Totenkirchl (Wilder Kaiser), Heroldweg:
Vor vielen Jahren habe ich diese Tour mit Schwierigkeitsgrad 3 in mein Tourenbuch eingetragen. Momentan finde ich sie mit der Bewertung 4+ auf der Homepage von Markus Stadler. - Breite Wand (Grazer Bergland), Die glorreichen Sieben:
Die Route wird im Grabner-Führer (1998) mit 6+ bewertet. Im Kletterführer Grazer Bergland (Schall et al. 2007) wird die Schwierigkeit mit 7- angegeben, wobei einzelne Passagen (Riss in der 6. SL) vom Schwierigkeitsgrad 6 (Grabner-Führer) auf 7- angehoben wurden! In der neuen Auflage des Schall-Führers (2013) wurde eine weitere Passage (Beginn 7. SL) von 5+ (Auflage 2007) auf 6- angehoben.
Diese Liste könnte man noch beliebig fortsetzen.
Was ich mich dabei immer frage:
- Wieso werden die Schwierigkeitsgrade bestehender Routen kontinuierlich angehoben? Was sind die Beweggründe dafür?
- Wo wird das hinführen?
- Was könnten Gegenmaßnahmen gegen diese Inflation der Schwierigkeitsgrade sein?
Ich selbst verstehe nicht, wieso eine 4er-Stelle, die ich vor Jahren geklettert bin, plötzlich ein 5er sein soll.
Wie seht Ihr das?
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