Willy, mein Vater und dem aufmerksamen Forums Beobachter als Dreitausender-Sammler bekannt, hat gestern mit dem Tribbachmannl (3145m) den letzten ihm fehlenden Dreitausender bezwungen und war somit als erster Mensch auf allen 979 namentlich bekannten Dreitausendern in Österreich.
Ich würde mir wünschen daß dieser Thread keine Diskussionen um etwaige Schwierigkeiten in der hiesigen Diskussionskultur oder seine aktuelle Zwangspause von diesem Forum enthält. Wer sich unbedingt etwas diesbezügliches von der Seele schreiben will den möchte ich bitten dies aus Takt und Respekt in einem anderen Thread zu tun.
Mein Vater mag expressionistisch mit alltäglichen und politischen Themen sein, er ist vor allem ein zutiefst passionierter Bergsteiger der kaum etwas mehr liebt als fern von Menscheleien seine Streifzüge zu unternehmen. Er hat den Blick meist nach oben gerichtet auf der Suche nach einer Felsformation oder einem Gipfel den er bezwingen kann. Was passiert wenn er sich ein Ziel gefasst hat kann ich nicht genau sagen, aber es scheint eine Art Unruhe auszulösen bis er dieses Ziel erreicht hat. Abgesehen davon daß er niemandem dabei schaden will sind ihm die Umstände zum Erreichen dieses Ziels völlig egal, ob es eine Standard Ausrüstung sein soll wie ein Seil oder Pickel, ein Sessellift, eine Zufahrtsstrasse, oder - in letzter Zeit immer öfter - eine Leiter. Sogar Feuerwehreinsätze und Boote sind erlaubt wenn sie ihm dabei helfen auf etwas rauf zu kommen was anders nicht möglich wäre.
Als ich etwa 10 Jahre alt war - ich war da auf 15-oder-so Dreitausendern - habe ich ihn gefragt wieviele es denn in Österreich gäbe. Er hat den Kopf hin und her gewiegt, und dann ehrlich gesagt "Ich weiß nicht. Dreihundert werden es schon sein."
Ich habe ihm nicht geglaubt (ich dachte es wären weniger) und wollte es genauer wissen. Ganz offensichtlich hat er diese Frage heute zur Genüge beantwortet. Nachdem er mit einem Word-Dokument zu mir gekommen ist, in dem er in einer furchtbaren Schriftart, völlig durcheinander und mit vielen Fehlern alle Dreitausender aufgeschrieben hat die er finden konnte, habe ich mir selbst auferlegt das ganze halbwegs übersichtlich zu verpacken. Heraus kam die Webseite dreitausender.at mit der ersten vollständigen Liste, die ohne unser Zutun in Wikipedia verlinkt wurde. Auf dieser Seite hat er penibel die Liste gewartet und jeden Berg so gut es geht beschrieben, mit Anfänger-Tips wie notwendige Ausrüstungsgegenstände über Fotos aus verschiedenen Perspektiven bis zur genauen Route die er genommen hat. Teilweise sind diese Sachen auch in seinem Tagebuch (Punkt "Aktuell") beschrieben, das allerdings im Moment furchtbar langsam ist und eine Überarbeitung benötigt.
Nachdem er relativ rasch die Top 100 Berge in Österreich bestiegen hatte und im Zuge von Vorträgen einige Freundschaften mit anderen Berg-Fanatikern knüpfen konnte, hat er irgendwann bemerkt daß trotz der unglaublichen Zahl von über 900 es in einem Menschenleben möglich sein KÖNNTE, alle zu knacken. Die aktivste Zeit hatte er zu seinem körperlichen Höchststand in seinen 40ern, wo er mir (subadulter hyperaktiver Bengel) problemlos den ganzen Tag davongelaufen ist, und oft Berge vor dem Frühstück gemacht hat damit wir dann untertags gemeinsam eine längere Tour starten können. Mit der Zeit hat er sich mehr und mehr auf gemütliche Sachen eingeschossen, teils damit seine Begleitung Schritt halten kann, aber auch um sich selbst zu schonen. Trotzdem konnte er sich seine Kräfte so einteilen daß das Mega-Projekt "Alle Dreitausender Österreichs" noch innerhalb seiner aktiven Zeit zum Abschluss kommt.
Ich bin sicher daß er diesen Thread irgendwann findet und richte ihm auch auf diesem Weg meine Glückwünsche und meinen Respekt aus. Papa, ich bin sehr stolz auf dich.
Ich würde mir wünschen daß dieser Thread keine Diskussionen um etwaige Schwierigkeiten in der hiesigen Diskussionskultur oder seine aktuelle Zwangspause von diesem Forum enthält. Wer sich unbedingt etwas diesbezügliches von der Seele schreiben will den möchte ich bitten dies aus Takt und Respekt in einem anderen Thread zu tun.
Mein Vater mag expressionistisch mit alltäglichen und politischen Themen sein, er ist vor allem ein zutiefst passionierter Bergsteiger der kaum etwas mehr liebt als fern von Menscheleien seine Streifzüge zu unternehmen. Er hat den Blick meist nach oben gerichtet auf der Suche nach einer Felsformation oder einem Gipfel den er bezwingen kann. Was passiert wenn er sich ein Ziel gefasst hat kann ich nicht genau sagen, aber es scheint eine Art Unruhe auszulösen bis er dieses Ziel erreicht hat. Abgesehen davon daß er niemandem dabei schaden will sind ihm die Umstände zum Erreichen dieses Ziels völlig egal, ob es eine Standard Ausrüstung sein soll wie ein Seil oder Pickel, ein Sessellift, eine Zufahrtsstrasse, oder - in letzter Zeit immer öfter - eine Leiter. Sogar Feuerwehreinsätze und Boote sind erlaubt wenn sie ihm dabei helfen auf etwas rauf zu kommen was anders nicht möglich wäre.
Als ich etwa 10 Jahre alt war - ich war da auf 15-oder-so Dreitausendern - habe ich ihn gefragt wieviele es denn in Österreich gäbe. Er hat den Kopf hin und her gewiegt, und dann ehrlich gesagt "Ich weiß nicht. Dreihundert werden es schon sein."
Ich habe ihm nicht geglaubt (ich dachte es wären weniger) und wollte es genauer wissen. Ganz offensichtlich hat er diese Frage heute zur Genüge beantwortet. Nachdem er mit einem Word-Dokument zu mir gekommen ist, in dem er in einer furchtbaren Schriftart, völlig durcheinander und mit vielen Fehlern alle Dreitausender aufgeschrieben hat die er finden konnte, habe ich mir selbst auferlegt das ganze halbwegs übersichtlich zu verpacken. Heraus kam die Webseite dreitausender.at mit der ersten vollständigen Liste, die ohne unser Zutun in Wikipedia verlinkt wurde. Auf dieser Seite hat er penibel die Liste gewartet und jeden Berg so gut es geht beschrieben, mit Anfänger-Tips wie notwendige Ausrüstungsgegenstände über Fotos aus verschiedenen Perspektiven bis zur genauen Route die er genommen hat. Teilweise sind diese Sachen auch in seinem Tagebuch (Punkt "Aktuell") beschrieben, das allerdings im Moment furchtbar langsam ist und eine Überarbeitung benötigt.
Nachdem er relativ rasch die Top 100 Berge in Österreich bestiegen hatte und im Zuge von Vorträgen einige Freundschaften mit anderen Berg-Fanatikern knüpfen konnte, hat er irgendwann bemerkt daß trotz der unglaublichen Zahl von über 900 es in einem Menschenleben möglich sein KÖNNTE, alle zu knacken. Die aktivste Zeit hatte er zu seinem körperlichen Höchststand in seinen 40ern, wo er mir (subadulter hyperaktiver Bengel) problemlos den ganzen Tag davongelaufen ist, und oft Berge vor dem Frühstück gemacht hat damit wir dann untertags gemeinsam eine längere Tour starten können. Mit der Zeit hat er sich mehr und mehr auf gemütliche Sachen eingeschossen, teils damit seine Begleitung Schritt halten kann, aber auch um sich selbst zu schonen. Trotzdem konnte er sich seine Kräfte so einteilen daß das Mega-Projekt "Alle Dreitausender Österreichs" noch innerhalb seiner aktiven Zeit zum Abschluss kommt.
Ich bin sicher daß er diesen Thread irgendwann findet und richte ihm auch auf diesem Weg meine Glückwünsche und meinen Respekt aus. Papa, ich bin sehr stolz auf dich.
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