AW: Klettersteig im Hochschwabgebiet
Die einzig richtige.
Die Zeiten wo man glaubte, man könnte alles in der Natur nach Belieben umbauen ("macht euch die Erde untertan") sind endgültig vorbei. Zumindest regt sich immer mehr Widerstand, weil einige vernünftige Leute einsehen, daß nicht alles, was gemacht werden kann, auch gemacht werden muß.
Natürlich. Wenn du mein obiges Posting gelesen hättest, brauchtest du das nicht zu fragen. Für deine oben genannten Sportarten braucht man keine vorgegebene Infrastruktur, die sich negativ auf die Umwelt auswirkt.
Allerdings gebe ich dir insofern recht: Was zuviel ist, ist zuviel, und dort wo die Masse hinkommt, wird viel ruiniert.
Gutes Beispiel: der Glockner. Es werden vielleicht Zeiten kommen, wo man für das Begehen des Normalwegs was zahlen muß, und wenn eine bestimmte Begeheranzahl erreicht ist pro Tag, wird er gesperrt - so wie in den amerikanischen Nationalparks.
Ich wüßte ja eine andere Methode, die Begehungen stark zu verringern: Sämtliche Eisenstangen weg, und das lächerliche Drahtseil vom Kleinglockner in die Scharte auch weg.
Ich hab nichts gegen das Klettersteiggehen per se, sondern nur was gegen die Klettersteige. Das ist ein Unterschied. Wenn jemand meint, es sei notwendig, sich an Eisenleitern und Drahtseilen wo hinaufzukämpfen, dann soll man sowas doch bitte am Wiener Donauturm außen raufbauen. Das mein ich ganz ernst, und es wäre leicht machbar und wahrscheinlich eine Attraktion.
Aber natürlich gewachsene Strukturen möge man doch so lassen wie sie sind.
Nicht aus Boshaftigkeit, aber aus anderen niederen Beweggründen: von der einen Seite aus Geldgier, und von den Benutzern, weil sie ihre eigenen Unzulänglichkeiten nicht akzeptieren können (ich will da rauf, kanns aber nicht mit meinen Mitteln, deswegen mach ichs mit der Maschinenpistole).
Wenn man das einmal begriffen hat, geht man keinen Klettersteig mehr, denn man weiß:
Wenn man ihn geschafft hat, dann ist man eigentlich wieder mal wo nicht hinaufgekommen.
ALLES!
Die Berge sind nicht dazu da, um Geld damit zu verdienen, sondern um darin zu leben.
Und zwar wie ein Mensch zu leben, und nicht wie ein naturzerstörender blinder Dummkopf, der nicht weiß was er tut.
Hier ist wie gesagt noch viel Aufklärungsarbeit zu leisten. Man glaubt es kaum, aber Europa ist da im Vergleich zu den USA oder Kanada sehr weit hinten.
Wie oben schon erwähnt und auch in meinem ersten Posting (das du anscheinend nicht richtig gelesen hast), gegen das Mitführen von Hilfsmitteln gibts nichts zu sagen, wenn man keine vorgefertigte Infrastruktur braucht, die das Objekt der Wünsche in Wirklichkeit entwertet und zerstört, denn die Hilfsmittel nimmst du ja wieder mit nach Haus und läßt sie nicht dort.
Viele tun das!
Aber ich gebe dir recht, eigentlich müßte man so wie in vielen Gebieten der USA auch gegen fixe Sicherungsmittel sein. Man hat sich hier eben darauf geeinigt, sie zu akzeptieren, solange sie nicht der Fortbewegung dienen (und das ist ein wesentlicher Faktor).
Ich bin allerdings tatsächlich auch gegen Neurouten, die erst "geputzt" werden müssen (z.B. Felsen ausgebrochen, Bewuchs entfernt usw.), um zu einer Route zu werden.
Richtig weiterentwickeln kann man sich im Gebirge so wie im Berufs- und Gefühlsleben nur durch "by fair means", bei allem anderen beschummelt man sich selber und wird immer unzufriedener statt zufriedener.
Natürlich gibt es viele, die sich gar nicht weiterentwickeln wollen, sondern nur "fun" haben wollen - akzeptiert! Warum soll man aber wegen denen immer mehr unserer schönen Umgebung ruinieren?
Für jene gibt es bereits genug Klettersteige, neue braucht man nicht, und man kann ehrlich gesagt "fun" auch haben, wenn man seilfrei einen 1er oder einen 2er geht, und man ruiniert dadurch nicht ein Stück ursprüngliche Natur. Aber dazu fehlt den Spaß-Leuten dann wieder der Mumm, um zum ECHTEN Abenteuer vorzudringen. Sie wollen schon ein bissi Abenteuer, aber nur ein bissi, kein ganzes, bitte!
Nanu, wir sind ja einer Meinung? Weswegen hast denn das Ganze geschrieben, du kennst dich sowieso aus!
Das ist definitiv NICHT zu akzeptieren, sondern zu bekämpfen.
Frage einen Chinesen, ob er ein Auto will. Alle werden ja sagen!
Wenn aber alle Chinesen ein Auto auf der jetzigen Stufe der Technik hätten, würden wir binnen kurzem vor einer globalen Katastrophe stehen.
Nur weil viele etwas wollen, muß das noch lange nicht gut sein oder allgemein akzeptiert werden. Im Gegenteil, als verantwortungsbewußter Bürger sollte man nachdenken und hinterfragen, was das für Konsequenzen bedeutet, und ob es wirklich GUT wäre in einem weiteren Sinn.
Na also, du erkennst ja Probleme von selber!
Nur wie man sich auf einem Klettersteig bewegen kann, und gleichzeitig von einer "intakten" Bergwelt sprechen, das entzieht sich meinem Verständnis.
Ich rege mich niemals auf, sonst hätte ich schon mehrere Herzkasperl hinter mir.
Aber das mit der Seilbahn ist nicht so abwegig. Es geht um den Weg der kleinen Schritte. Eine Seilbahn wäre der nächste.
LG, Martin
Zitat von master0max
Die Zeiten wo man glaubte, man könnte alles in der Natur nach Belieben umbauen ("macht euch die Erde untertan") sind endgültig vorbei. Zumindest regt sich immer mehr Widerstand, weil einige vernünftige Leute einsehen, daß nicht alles, was gemacht werden kann, auch gemacht werden muß.
Zitat von master0max
Allerdings gebe ich dir insofern recht: Was zuviel ist, ist zuviel, und dort wo die Masse hinkommt, wird viel ruiniert.
Gutes Beispiel: der Glockner. Es werden vielleicht Zeiten kommen, wo man für das Begehen des Normalwegs was zahlen muß, und wenn eine bestimmte Begeheranzahl erreicht ist pro Tag, wird er gesperrt - so wie in den amerikanischen Nationalparks.
Ich wüßte ja eine andere Methode, die Begehungen stark zu verringern: Sämtliche Eisenstangen weg, und das lächerliche Drahtseil vom Kleinglockner in die Scharte auch weg.
Zitat von master0max
Aber natürlich gewachsene Strukturen möge man doch so lassen wie sie sind.
Zitat von master0max
Wenn man das einmal begriffen hat, geht man keinen Klettersteig mehr, denn man weiß:
Wenn man ihn geschafft hat, dann ist man eigentlich wieder mal wo nicht hinaufgekommen.
Zitat von master0max
Die Berge sind nicht dazu da, um Geld damit zu verdienen, sondern um darin zu leben.
Und zwar wie ein Mensch zu leben, und nicht wie ein naturzerstörender blinder Dummkopf, der nicht weiß was er tut.
Hier ist wie gesagt noch viel Aufklärungsarbeit zu leisten. Man glaubt es kaum, aber Europa ist da im Vergleich zu den USA oder Kanada sehr weit hinten.
Zitat von master0max
Zitat von master0max
Aber ich gebe dir recht, eigentlich müßte man so wie in vielen Gebieten der USA auch gegen fixe Sicherungsmittel sein. Man hat sich hier eben darauf geeinigt, sie zu akzeptieren, solange sie nicht der Fortbewegung dienen (und das ist ein wesentlicher Faktor).
Ich bin allerdings tatsächlich auch gegen Neurouten, die erst "geputzt" werden müssen (z.B. Felsen ausgebrochen, Bewuchs entfernt usw.), um zu einer Route zu werden.
Richtig weiterentwickeln kann man sich im Gebirge so wie im Berufs- und Gefühlsleben nur durch "by fair means", bei allem anderen beschummelt man sich selber und wird immer unzufriedener statt zufriedener.
Zitat von master0max
Für jene gibt es bereits genug Klettersteige, neue braucht man nicht, und man kann ehrlich gesagt "fun" auch haben, wenn man seilfrei einen 1er oder einen 2er geht, und man ruiniert dadurch nicht ein Stück ursprüngliche Natur. Aber dazu fehlt den Spaß-Leuten dann wieder der Mumm, um zum ECHTEN Abenteuer vorzudringen. Sie wollen schon ein bissi Abenteuer, aber nur ein bissi, kein ganzes, bitte!
Zitat von master0max
Zitat von master0max
Frage einen Chinesen, ob er ein Auto will. Alle werden ja sagen!
Wenn aber alle Chinesen ein Auto auf der jetzigen Stufe der Technik hätten, würden wir binnen kurzem vor einer globalen Katastrophe stehen.
Nur weil viele etwas wollen, muß das noch lange nicht gut sein oder allgemein akzeptiert werden. Im Gegenteil, als verantwortungsbewußter Bürger sollte man nachdenken und hinterfragen, was das für Konsequenzen bedeutet, und ob es wirklich GUT wäre in einem weiteren Sinn.
Zitat von master0max
Nur wie man sich auf einem Klettersteig bewegen kann, und gleichzeitig von einer "intakten" Bergwelt sprechen, das entzieht sich meinem Verständnis.
Zitat von master0max
Aber das mit der Seilbahn ist nicht so abwegig. Es geht um den Weg der kleinen Schritte. Eine Seilbahn wäre der nächste.
LG, Martin
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